Aussagen zu Endodont und Parodont
Endodont und Parodont entwicklungsgeschichtlich gleichen Ursprungs
Entstehung aus embryonalem Bindegewebe im alveolären Teil des Kieferknochens
Gemeinsamer Ursprung resultiert in einer gemeinsamen Gefäß- und Nervenversorgung
Pulpa: Aufgabe der Hartgewebsbildung führt zur frühzeitigen Differenzierung des Pulpagewebes
Parodont: Belastungsorientierter Faserstruktur bildet sich erst später (als das Pulpagewebe)
Niedermolekulare Stoffe können Zahnhartgewebe (Zement und Dentin) in beide Richtungen passieren
Endodont und Parodont sind keine vollständig voneinander abgegrenzten anatomischen Strukturen (Cave: Diagnostik – Therapie)
Eine anaerobe Mischflora lässt sich sowohl in infizierten Wurzelkanälen, als auch in tiefen parodontalen Taschen nachweisen
Bei welcher Wellenlänge hat der Photosensitizer Methylenblau sein Absorptionsmaximum?
bei 660nm
Definition PDT
Unter der Photodynamischen Therapie (PDT) versteht man die lichtinduzierte Inaktivierung von Mikroorganismen, Zellen oder Molekülen. Sie richtet sich gezielt gegen pathogene Mikroorganismen. Diese werden angefärbt, sensibilisiert und nach Bestrahlung mit Licht geeigneter Wellenlänge und Energiedichte abgetötet.
Fazit Lasertherapie
Die Evidenz aus kontrollierten klinischen Studien bezüglich des Nutzen von Lasern in der Parodontal- und Peri- Implantitis-Therapie ist immer noch sehr schwach.
Weitere (gut geplante) kontrollierte klinische Studien sind notwendig, um den möglichen Nutzen der verschiedenen Lasertypen im Rahmen der nicht-chirurgischen und chirurgischen Therapie weiter zu beleuchten
Welche Effekte hat das Rauchen im Rahmen des Pathomechanismus auf orales Bindegewebe?
-> Hemmung der Zellaktivität von Fibroblasten und Kollagensynthese durch zytotoxische Metabolite
Was ist der Pathomechanismus von Diabetes mellitus im Bezug auf die Fibroblasten?
verminderte Kollagensynthese
erhöhte Kollagenaseaktivität
Medikamenteninduzierte Gingivawucherung
Beeinflussung der Kalziumaufnahme von Zellen
Erhöhte Anzahl an Fibroblasten
Häufig Epithelverdickung
Vermehrte Bildung von Kollagen oder nicht-kollagener extrazellulärer Matrix (Proteoglykane)
Reduzierte Bildung von Matrix-Metalloproteinasen → reduzierter Gewebeumsatz
Primär fibröse Wucherung kann durch schlechte Reinigungsfähigkeit sekundär entzündlich (Gingivitis) überlagert sein (→ Verstärkung; medikamenteninduzierte Gingivitis)
AB-Gabe
Es besteht eine indirekte Evidenz, dass bei Indikation eine adjuvante systematische AB-Gabe in unmittelbaren Zusammenhang mit einem SRP erfolgen soll
Im Rahmen einer indizierten AB-Therapie hat 14%iges Doxyzyklin eine ausreichend antiinflammatorische Wirkung
???
Auslösende Medikamente
Immunsuppressiva
Cyclosporin A
Kalziumkanalblocker (als Antihypertonikum)
Nifedipin
Amlodipin
Verapamil
Antikonvulsiva
Phenytoin
Altfrage: Vitamin-C Mangel löst Gingivawucherungen aus.
Paro-Endo-Läsion
Gemeinsame Gefäß- und Nervenversorgung
Pulpa: Durch Hartgewebsbildung frühzeitige Differenzierung des Pulpagewebes
Parodont: Belastungsorientierte Faserstruktur bildet sich erst später
-> Endodont und Parodont sind keine vollständig voneinander abgegrenzten anatomischen Strukturen
-> Keimflora in infizierten Wurzelkanälen und in tiefen parodontalen Taschen sehr ähnlich – anaerobe Mischinfektion
Die wichtigsten Schritte der Photodynamischen Therapie? (eig 4 Schritte?)
Wann am sinnvollsten laut Ausschill?
Am Sinnvollsten nach Initialtherapie II.
1. Anfärben der Mikroorganismen (Zielmolekül)
diffusionsbestimmter Schritt
Anheftung der Farbstoffmoleküle (Toluidinblau, Methylenblau, Phenothiazinchlorid) an die Membran der Bakterien
2. Belichtung und Aktivierung des Photosentizisers
energiekontrollierter Schritt - Anregung der Photosentizisermoleküle - SingulettzustandàTriplettzustand
3. Singulettsauerstoffbindung und Abtötung der Mikroorganismen
bei der Reaktion mit Sauerstoff kommt es zur Bildung von Singulett-Sauerstoff (Radikalbildung)
oxidative Zerstörung von Membranlipiden und Enzymen (Mitochondrien und Nucleus)
Endokrine Veränderungen Schwangerschaft?
Progesteron und Östrogen erhöht
Ca. 30-100% haben während Schwangerschaft eine Gingivitis
Schwangerschaftsgingivitis: Plaqueinduzierte Gingivitis durch Hormone verstärkt
Schwere der Gingivitis korreliert mit Hormonlevel in der Schwangerschaft
Geringe Mengen an Plaque führen zu überschießender Entzündungsreaktion
Medikamenteninduzierte Gingivawucherungen
auslösende Medikamente
Kalziumkanalblocker
Welcher Mangel führt zu Gingivawucherung?
Vitamin-C Mangel (Skorbut)
Wann sollte mit der adjuvanten systemischen AB-Gabe begonnen werden?
-> Während der Initialtherapie II, in unmittelbarem Zusammenhang mit SRP (Prof. Auschill gibt Rezept beim ersten SRP mit, Antibiose beginnt dann beim 2. SRP)
Wie verabreichen Sie nach neuen Erkenntnissen subantimikrobielles Doxycyclin (SDD) in Deutschland?
Ist in Deutschland nicht zugelassen!
Leitlinie: SDD sollte nicht zusätzlich zur subgingivalen Instrumentierung verabreicht werden
Was kann man bei Patienten mit neuer Hüftprothese ohne AB machen?
Anästhesie durch nichtinfizierte Mukosa
Röntgen
Einbringen von herausnehmbaren Zahnersatz
Bearbeitung orthodontischer Drähte
Einbringen von Brackets
Lippen/Mukosa Blutung nach Trauma
PerioChip
kein Antibiotikum
2,5mg CHX in Gelatine-Matrix
Ergebnisse minimal
CHX kein subgingivales Produkt
Inaktivierung von CHX durch Blut bzw. Proteine des Sulkusfluid
Beschriftung Zahn Parodontale Heilung Zellen
Epithelzellen
Gingivale Bindegewebszellen
Alveolarknochenzellen
Zellen aus dem Desmodont
primäre Wundheilung
—> Regenerative Heilung
—> Voraussetzung ist die korrekte Positionierung der Wundränder
—> Adhäsion der Wundränder durch klebende Wirkung des Fibrins und die Nähte garantiert
Phase (ca 3-7 Tage; Entzündungsphase)
an Oberfläche geronnenes Blut
in der Tiefe Entzündungsexsudat
Anstieg der Gefäßpermeabilität und von Leukozyten
Phase (ca. 3-12 Tage; Proliferationsphase)
Ablagerung von Kollagen und Fibrinogen
Kontraktion des Wundbereiches
Phase (ca. Monate; Remodelierungsphase)
Reorganisation des ursprünglichen Gewebes
sekundäre Wundheilung
—> Reparative Heilung
—> Voraussetzung ist die lückenhafte Positionierung der Wundränder
—> Adhäsion der Wundränder durch klebende Wirkung des Fibrins und die Nähte nicht garantiert (primärer Gewebeverlust, sek. Dehiszenz, Entzündung)
Phase (bis 14 Tage; Entzündungsphase)
Epithelzellen von den Wundrändern und
Granulationsgewebe aus der Tiefe
Phase (bis 21 Tage; Proliferationsphase)
Kontraktion des Wundbereiches —> Gewebeverlust
Phase (ca. Monate)
Narbenbildung
Nahtmaterial - Fadengröße
5-0 USP -> 0,100-0,149mm (metrisch: 1)
6-0 USP -> 0,070-0,079mm (metrisch: 0,7)
USP: United States Pharmacopeia
Metrisch: Europäisches System
Aufbau chirurgische Nadel
Sehne
Nadelöhr
Durchmesser
Nadelkörper
Bogenlänge
Radius
Nadelspitze
Nahtpackung
Gingivarezession - Definition
-> Die gingivale Rezession ist definiert als die Exposition der Wurzeloberfläche aufgrund des Rückgangs der Margo gingivae apikal der Schmelz-Zement-Grenze.
RT-Klassifikation 1 (Gingivarezessionen)
und Miller Klassifikation
prim. Parameter ist das Ausmaß des inderdentalen klinischen Attachement-Verlustes
Klasse 1 (Miller 1985)
Rezession ist tief oder breit, aber überschreitet nicht die mukogingivale Grenze
kein Verlust von interdentalem Hart- und Weichgewebe -> Prognose (sehr) gut (vollständige Wurzelabdeckung kann erwartet werden)
Neue Klassifikation:
->Rezessions-Typ 1 (RT1) kein interdentaler KAL-V
Klasse 2 (Miller 1985)
Rezession ist tief oder breit und überschreitet die mukogingivale Grenze
kein Verlust von interdentalem Hart- und Weichgewebe -> Prognose: gut (weitgehende Wurzelabdeckung kann erwartet werden)
RT-Klassifikation 2 (Gingivarezessionen)
Klasse 3 (Miller 1985)
leichter Verlust von interdentalem Hart- und Weichgewebe (apikal der SZG, aber noch koronal vom Rezessionsboden) -> Prognose: Wurzelabdeckung nicht vorhersagbar (partielle Deckung mögl.)
->Rezessions-Typ 2 (RT2) interdentaler KAL-V ≤ als am bukkalen Aspekt
RT-Klassifikation 3 (Gingivarezessionen)
Klasse 4 (Miller 1985)
deutlicher Verlust von interdentalem Hart- und Weichgewebe
(oft kombiniert mit Zahnfehlstellungen)
-> Prognose: Wurzelabdeckung nicht möglich
-> Rezessions-Typ 3 (RT3) interdentaler KAL-V > als am bukkalen Aspekt
Rauchen Pathomechanismus
Effekt auf Gefäße
Vasokonstriktion → Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, verringerter Blutfluss, Ödem, Entzündungszeichen
→ fatal: weniger klinische Entzündungszeichen (BOP ↓)
Effekt auf Immunantwort
Geschädigte Chemotaxis und Phagozytose von neutrophilen Granulozyten
Reduzierte Funktion der T-Helferzellen → Schädigung der Antikörperproduktion
Erniedrigter Level von IgA im Speichel und von IgG auf Prevotella intermedia und Fusobacterium nucleatum
Effekt auf Plaquebakterien
Häufiger schlechte Mundhygiene, schnellere Plaque- und Zahnsteinbildung (Ca2+-Konzentration im Speichel und Speichelfluss erhöht)
Erniedrigter Sauerstoffdruck in unbehandelten tiefen Taschen → günstige Bedingungen für Kolonisation und Wachstum von gramnegativen anaeroben parodontalpathogenen Keimen
Vermehrt paro-assoziierte Bakterien wie z.B. Porphyromonas gingivalis, A.actinomycetemcommitans, Tannerella forsythia, Campylobacter rectus
Effekt auf Bindegewebe
Hemmung der Zellaktivität von Fibroblasten und Kollagensynthese durch zytotoxische Metabolite
Effekt auf Knochengewebe
Schnellerer Knochenabbau im Alter
Verminderte Knochenmineralisation
Kombination mit anderen Faktoren
Erhöhte Zucker- und Alkoholkonsum
Erhöhter psychosozialer Stress
Definition: Risikomarker
und Beispiele
-> Konsequenz einer Erkrankung (meist Botenstoffe/Werte), eng mit Erkrankungswahrscheinlichkeit verbunden
aMMP8
TNFalpha
Definition: Risikofaktor
eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Krankheit zu erwerben, wenn bestimmte physiologische oder anatomische Eigenschaften, genetische Prädispositionen oder Umweltkonstellationen vorliegen.
pathogene Bedingung, die in epidemiologischen Studien bei der Untersuchung der Ätiologie von Erkrankungen statistisch gesichert wurde
Variable, die mit Krankheitsentstehung in kausalem Zusammenhang zu stehen scheint
Definition: Risikoindikator
-> potentieller Risikofaktor, der noch nicht in Longitudinalstudien bestätigt wurde
Definition: Determinanten
-> Gegebenheiten, die nicht beeinflusst werden können (Alter, Rasse, Geschlecht, Genetik)
Psychosozialer/Emotionaler Stress allgemein Risikofaktor für?
Auswirkung von Stress auf Pathomechanismus der Parodontitis?
Risikofaktor für: Nekrotisierende ulzerierende Gingivitis (NUG) und Parodontitis
IL-1β-Spiegel in Prüfungssituationen höher
Patienten mit Tannerella forsythia und Depression etwa 5,3mal häufiger etablierte Parodontitis
Zusammenhang zwischen psychischem Stress (finanziell angespannte Verhältnisse) und stärkerem Attachment- und Knochenverlust
Einwirken auf Immunregulation:
Kortikosteroide
Hemmung von Zytokinen ( z.B. Interleukine, Tumornekrosefaktor (TNF) α, Interferon γ, Prostaglandine, Leukotriene)
Hemmung von Makrophagen, neutrophilen Granulozyten und Mastzellen
Wirkung über Verhaltensänderung:
Vernachlässigen der Mundhygiene
Zunahme von Rauchen
Änderung der Ernährungsgewohnheiten
Bruxismus/Knirschen/Parafunktionen
Geringerer Speichelfluss
Zählen Sie die 3 wichtigsten Punkte des Pathomechanismus auf, welche vom Diabetes mellitus ausgehen und Risikofaktoren für die Parodontitis darstellen.
1) Störungen der polymorphkernigen Granulozyten (PMN)
Chemotaxis, Adhärenz und Phagozytose
Überreaktion von Monozyten und Makrophagen → gesteigerte Produktion von entzündungsauslösenden Zytokinen und Mediatoren
Verminderte Resistenz gegen Infektionen - Porphyromonas gingivalis kann zu gesteigerter Entzündungsreaktion führen
2) Störungen der Fibroblasten
3) Akkumulation von „Advanced Glycation Endproducts“ (AGE und Rezeptor: RAGE) (auch im Parodont)
Aktivierung von PGE2, TNFα und IL-1β, Osteoklasten
Kollagenasen / Matrix-Metalloproteinasen (MMP-8)
Ziele der systemischen PA-Therapie
übergeordnet:
Kontrolle der Infektion
untergeordnet:
Entfernung des supra- und subging. Biofilms
Entfernung von Zahnstein und Konkrementen
Reduktion (Eliminierung) der Keime
Reduktion / Eliminierung der Taschen
Verhinderung des Fortschreitens
langfristiger Erhalt (Recall)
Wenn möglich: Wiederherstellung des verloren gegangenen Zahnhalteapparats (Regeneration) und Befriedigung des ästhetischen Anspruchs
HbA1c-Wert Definition und Richtwert
Maßeinheiten in % oder Millimol pro Mol (mmol/mol)
Hämoglobin, an das sich ein Molekül Zucker (Glucose) angelagert hat
gemessen in % bzw. in mmol/mol
Ziel: unter 7% = 53mmol/mol (nüchtern)
8-8,5% (2h nach Mahlzeit)
Die 6 wichtigsten Parameter der Diagnostik einer Paro-Endo-Läsion
Schmerzanamnese:
heftig, pulssynchon -> Endo
Dumpf, Druck ->Parodont (Ausnahme: PA-Abszess, Foodimpaktion, NUG)
Schwellung:
Umschlagfalte -> Endo
Alveolarmukosa -> Parodont
Sensibilitätstest:
Eine normal positive Sensibilitätsprüfung schliesst eine parodontale Läsion endodontischen Ursprungs aus.
unauffällig positiv -> Parodont (cave: Behandlung)
stark positiv / negativ -> Endo
Sondierung:
Sondierungstiefe und Defektkonfiguration geben Informationen über Natur der Läsion
isolierte, punktuell erhöhte ST -> Endo
breitflächig -> Parodont
wird keine erhöhte ST gemessen -> Ausschluss PA-Läsion
Lockerungsgrad:
erhöht -> Endo (akutem apikalem Geschehen / Abszess)
erhöht -> Parodont
Röntgen:
apikale Aufhellung -> Endo
generalisierter Knochenabbau -> Parodontitis
solitärer Knocheneinbruch / Furkation -> Endo
prophylaktische Antibiotika Gabe
z.B. bei Endokarditis
Standardprophylaxe:
Amoxicillin (1h vor Therapie)
p.o. 2g Erwachsene, 50mg/kg KG bei Kindern
Wenn orale Gabe nicht möglich:
Ampicillin (30min vor Therapie)
i.v./i.m. 2g Erwachsene, 50mg/kg KG bei Kindern
Bei Penicillinallergie:
Clindamycin (1h vor Therapie)
p.o. 600mg Erwachsene, 20mg/kg KG bei Kindern
Clindamycin (30min vor Therapie)
i.v. 600mg Erwachsene, 20mg/kg KG bei Kindern
Wann ist eine antibiotische Abschirmung bei der prophylaktischen AB-Gabe indiziert?
Bei gewissen Grunderkrankungen:
Koronale Herzkrankheiten (Herz-Klappen Erkrankungen)
Hämatologische Erkrankungen (z.B. Leukämie)
Metabolische Störungen (z.B. Diabetes Mellitus- schlecht eingestellt)
Genetische Erkrankungen (z.B. muskuläre Dystrophien mit Herz-Beteiligung)
Autoimmune Erkrankungen (z.B. Systemischer Lupus Erythematosa)
Virale Infektionen (z.B. HIV Infektion)
Bei stattgefundener Therapie:
Chirurgische Korrektur kardiovaskulärer Defekte (6 M)
Künstliche Bypass OP
Nach Radiatio (& Chemo)
Dauerhafte i.v. Katheter (Ventrikojuguläre Shunts)
Nach Organtransplantation
Kommunikation Endodont - Parodont
—> rein vaskulärer Natur
Anatomische Begebenheiten, die die kombinierte Läsion begünstigen:
Gefäßverbindungen über:
Foramen apicale
Seitenkanäle
Furkation
exponierte Dentintubuli
Schmelzperlen, Schmelzsporne, Schmelzinseln, Schmelztropfen
palatinale Furche
nicht physiolog. Verbindungen
Klassifikation der Paro-Endo-Läsionen
(1972)
primär endodontische Läsion
primär endodontische Läsion mit sekundärer parodontaler Beteiligung
primär parodontale Läsion
primär parodontale Läsion mit sekundärer endodontischer Beteiligung
kombinierte Läsion
1. Primär endodontische Läsion:
Ursache: Durch pulpale Pathologie entstehendes entzündliches Exsudat fließt über das Parodontalligament über einen intrasulkuläre mündenden Fistelgang nach außen ab.
Klinisch:
stark erhöhte Sondierungstiefe
tiefer schmaler Defekt
2.Primär endodontische Läsion mit sekundärer parodontaler Beteiligung:
Ursache: Stellt eine mögliche oder häufige Weiterentwicklung der vorigen Situation dar.
Fortbestand des Fistelgangs
bakterielle Invasion und Besiedlung des Fistelgangs / Wurzeloberfläche
Attachmentverlust und Apikalwanderung des Saumepithels
Verlust von Attachment
breiterer Defekt
3. Primär parodontale Läsion:
Ursache: Plaque-induzierte, absteigende Parodontalläsion
Konkrementablagerungen auf Wurzeloberfläche
Attachmentverlust
Apikalwanderung des Saumepithels - Sensibilitätstest positiv
Taschenkonfiguration breiter als bei primär endodontischer Läsion
4.Primär parodontale Läsion mit sekundärer endodontischer Beteiligung:
Ursache: Stellt eine mögliche oder häufige Weiterentwicklung der vorigen Situation (primär parodontale Läsion) dar
Fortbestand des Konkrementablagerung auf Wurzeloberfläche
Läsion und Zerstörung des Zahnhalteapparates erreicht foramen apikale (oder Foramen von lateralen Kanälen)
Bakterien (aus Parodont) befallen Endodont - verursachen retrograde Pulpanekrose
Attachmentverlust bis zum Foramen
Apikalwanderung des Saumepithels
Sensibilitätstest negativ
5. Kombinierte Läsion:
Ursache: zwei Läsionen unterschiedlicher Pathogenese (endodontisch und parodontal plaque-induziert) entwickeln sich unabhängig voneinander
entwickeln sich aufeinander zu
vereinigen sich
Attachmentverlust wandert bis foramen apicale
Sensibilitätstest negativ/positiv
Lokale Risikofaktoren
Beeinflussung der mikroökologischen Verhältnisse in der Mundhöhle
Zahnstellung, Zahnmorphologie (z.B. Kippung, Verschachtelung), Furchen
Schmelzparaplasien (z.B. Schmelzperlen)
Überstehende oder subgingival gelegene Restaurationsränder
Frühkontakte -> okklusales Trauma
→ lokalisierte Zahnlockerung möglich, aber
keine entzündliche Parodontitis ohne Bakterien
Risikofaktoren
Genetische Besonderheiten/Veranlagungen
Patienten mit IL-1 Genotyp (Polymorphismus des IL-1ß-Gens):
Vermehrte/überschießende Produktion von IL-1 (Zytokin)
und/oder Tumornekrosefaktor (TNF) (4x mehr)
verstärkte Gewebereaktion bei chronischen Entzündungen ➨Stützgewebe-Abbau
höhere Disposition für Parodontitis
„Il-1-Genotyp-positive Nichtraucher haben schwerere Formen der Parodontitis“
eher progrediente Parodontitis bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren
(Rauchen, Plaque) Il-1-Genotyp-positive, parodontal erkrankte Patienten verlieren trotz Nachsorgetherapie mehr Zähne als Il-1-Genotyp-negative“
Aber auch: nichtvorhandene Assoziation von IL-1 und EOP
-> Zweifel als Marker
Klassifikation der Paro-Endo-Läsionen (1982)
Klasse I: primär endodontische Probleme (A) - Down-Crown-Läsion
Klasse II: primär parodontale Probleme (B) - Crown-Down-Läsion
Klasse III: kombinierte endodontische und parodontale Probleme (C)
iatrogen verursachte Schäden
Klasse I: primär endodontische Probleme (A)
Klinisches Bild:
infektiös-entzündliche Alteration der Pulpa
Infekt des Parodonts über Apex oder akzessorische Kanäle
evtl. nur schmal und schwer sondierbarer ,Drainagekanal‘ nach marginal
Ursachen:
Nekrotische Pulpa durch z.B. Restauration, kariöse Läsion
Therapie: Ursachenbeseitigung und Endo
Orthograde Wurzelkanalbehandlung
Trepanation und Kanaldarstellung
Vit ex
Kanaldesinfektion
eventuell med
Wurzelfüllung
adhäsiver Verschluss (Schutz vor Fraktur)
Adäquate Therapie führt zum Verschluss des im Sulkus mündenden Fistelgangs.
Abwarten der infolge der Endo erzielten Regeneration des Parodonts.
Primär keine PA- Behandlung notwendig. (>kontraindiz.)
Alternative: Hemisektion / Extraktion
Klasse II: primär parodontale Probleme (B)
infektiös-entzündliche Alteration des Parodonts
Infekt des Endodonts von PA-Tasche über
Apex
Laterale Kanäle
gut/einfach sondierbare PA-Tasche
Cave:
erst bei apikale Foramen mit bakterieller Plaque
kontaminiert —> evtl. Pupanekrose
PA-Defekt in koronaler Wurzelhälfte —>keine Endo
Klinische Therapieempfehlung:
(im Gegensatz zur ätiopathogenetischen Klassifikation)
Endodontische Behandlung
Beobachtungsintervall
Parodontale Reevaluation
Parodontalbehandlung (falls indiziert)
Endültige Diagnose zum Zeitpunkt der Nachkontrolle nach der endodontischen Behandlung (Reevaluation):
Parodontaler Entzündungszustand nach Ausheilung der endodontischen Komponente ⬆ ⇒ PA-Therapie
Parodontaler Entzündungszustand nach Ausheilung der endodontischen Komponente ⬇ ⇒ keine PA-Therapie
Klasse III: kombinierte endodontische und parodontale Probleme
infektiös-entzündliche Alteration
Infekt Endodont <-> Parodont über:
meist gut/einfach sondierbare PA-Tasche
Iatrogen verursachte Schäden z.B. durch Wurzelfrakturen
Infekt des Parodonts über Frakturspalt
evtl. nur schmal und schwer sondierbarer
Längsfraktur oder Querfraktur
Therapie:
Extraktion
WSR
Kieferorthopädische Extrusion
Kronenverlängerung
Genetische Tests
Test auf spezifischen Interleukin-1-Genotyp
GenoType® Il-1-Tests, Hain Diagnostika
Down Syndrom
In Deutschland jährlich 1200 Kinder mit Down- Syndrom geboren; Rate 1:500 bis 1:800
Schwere Formen der aggressiven Parodontitis meist schon im Milchgebiss
Ca. 36% der unter 6-jährigen betroffen
Rapider Verlauf (bis zum kompletten Zahnverlust ca. 9 Jahre nach Ausbruch der Parodontitis)
Mittlere Inzisivi und 2. Molaren am häufigsten betroffen
Typ-1-Diabetes
juvenile Diabetes; insulinabhängig, ca. 5-10%
absoluter Insulinmangel
Autoimmunzerstörung der Insulin-produzierenden β-Zellen
genetische Empfänglichkeit
plötzliche Entwicklung
meist < 25 Jahren
-> Nahrungszufuhr, abhängig von Insulinzufuhr (insulinpflichtig)
Papillon-Lefèfre-Syndrom
Autosomal-rezessiv vererbt, Häufigkeit 1:4 Mio. (selten)
Typische Hyperkeratosis palmaris et plantaris
schwere generalisierte aggressive Parodontitis
Beginn der aggressiven Form der Parodontitis meist im Milchgebiss
frühzeitiger Zahnverlust in der Reihenfolge des Zahndurchbruchs in beiden Dentitionen
Erhöhte Mengenanteile von A.actinomycetemcomitans in der subgingivalen Flora
Granulozyten-Funktionsstörungen
Genetische Komponente im Chromosom 11q14-q21
Typ-2-Diabetes
Altersdiabetes; insulinunabhängig, ca. 90-95%
Multifaktorielle Erkrankung: Insulinresistenz verschiedener Gewebe, Unfähigkeit des Pankreas, Glukosestoffwechsel zu kontrollieren
relativer Insulinmangel
familiäre Prädisposition
Adipositas
langsame Entwicklung; meist > 40 Jahren
Insulinsubstitution nicht lebensnotwendig
-> Gewichtsreduktion, Training, Ernährungsumstellung
Risikofaktor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Arteriosklerotische / atheromatöse Gefäßveränderungen:
Verdickung/Verkalkung von Gefäßwänden
Einengung des Gefäßlumens
Ischämie z.B. Angina pectoris
Thrombusbildung (ischämischer Infarkt)
lokal: Herzinfarkt
Abriss des Thrombus → Embolie z.B. Hirninfarkt = Schlaganfall
Gefäßwand wird brüchig → z.B. Hirnblutung = Schlaganfall
Assoziation zwischen Parodontitis und kardiovaskulären Erkrankungen ist wissenschaftlich belegt
Parodontitis kann einen eigenständigen Risikofaktor für Herzerkrankungen darstellen
Studien belegen den Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herzerkrankungen
Parodontitis kann das Risiko tödlich endender Herzinfarkte um den Faktor 1,5 erhöhen
Parodontitis kann das Risiko für Schlaganfall erhöhen
Fazit der Photodynamischen Therapie
„Alternative zu Antibiose“
Die PDT kann eine effektive, non-invasive, adjuvante Therapiemöglichkeit zur Behandlung chronischer Parodontitiden darstellen.
Es stellt in Kombination mit der ‚Klassischen Parodontaltherapie‘ (SWG) eine Verbesserung der klinischen und mikrobiologischen Parameter dar.
Indikation:
Immer parallel zu SWG
Spezielle Stellen (Wurzelinstrumentierung schwierig)
Refraktäre Parodontitis / nicht ansprechende Stellen
Respiratorische Erkrankungen
• Patienten mit chronischen Formen
signifikant mehr Zahnstein, signifikant schlechtere Mundhygiene, signifikant mehr erkrankte Zähne
als Pat. ohne chronische respiratorische Erkrankungen
Einflussfaktoren: Mundhygiene und Zigarettenrauchen
• Personen mit erhöhtem Attachmentverlust
erhöhtes Risiko für chron. obstruktive Lungenerkrankungen von 1,35 und 1,45
statistisch signifikant schlechtere Lungenfunktion
→ bisher nur Querschnittsstudien
Risikofaktor Rheumatoide Arthritis
Patienten mit Rheumatioder Arthritis: vermehrt Parodontitis und Zahnverlust
Parodontitis scheint wichtiger modifizierender Faktor der Rheumatischen Arthritis zu sein
Weitere Studien notwendig, die
Zusammenhang der Parodontitis bei der Pathogenese der Rheumatischen Arthritis evaluieren
Stärke und Zeitlichkeit der Assoziation zwischen Parodontitis und Rheumatischer Arthritis nachweisen (Epidemiologie)
Potentieller Risikofaktor: Osteoporose
1/3 aller Frauen über 60 Jahren haben eine postmenopausale Osteoporose
Enge Korrelation zwischen skelettaler und mandibulärer Knochenmineraldichte
Frauen mit Osteoporose haben weniger Zähne und sind häufiger zahnlos
verringerte Knochenmineraldichte der Hüfte signifikant mit Schwere der Parodontitis (bei Frauen und Männern) assoziiert (unabhängig von anderen Faktoren wie Alter, Rauchen, Kalzium über Nahrung)
-> Zusammenhang mit Entstehung einer Parodontitis nicht eindeutig geklärt, ABER eine bestehende Parodontitis scheint negativ beeinflusst zu werden
Allgemeinerkrankung: Leukämie
Abnorme Proliferation und Entwicklung von Leukozyten, Verminderung reifer Granulozyten
Anämie
Thrombozytopenie
Abwehrschwäche → Infektionen
Parodontale Läsionen v.a. bei akuten Formen:
Schwellungen, Blutungen, Nekrosen und Ulzerationen mit ausgedehntem Gewebszerfall
vorwiegend am Zahnfleischrand und Gaumen
Allgemeinerkrankungen: HIV
Große Affinität des HI-Virus zu CD4-Rezeptoren → Zusammenbruch der zellvermittelten Immunabwehr
Verringerte Chemotaxis, Phagozytose und Funktion der neurtrophilen Granulozyten
Verringerte Gesamtzahl an T4-Lymphozyten und verringertes Verhältnis T- Helfer (CD4)- / T-Suppressor (CD8) –Zellen → starke Verringerung der Infektresistenz
Häufig nekrotisierende Parodontalerkrankungen (NUG und NUP)
Risiko eines Attachmentverlusts bei CD4 < 200/mm3 ca. 6 mal größer als bei CD4 > 200/mm3
Höherer Anteil an Candida albicans bei HIV-Patienten mit Gingivitis oder Parodontitis als bei anderen HIV-Patienten
Endokrine Veränderungen: Schwangerschaft
Progesteron (beeinflusst Gefäßpermeabilität und Gefäßproliferation) und Östrogen (Stimulation der Fibroblasten durch Östrogene, besonders Estradiol) erhöht
Ca. 30-100% haben während Schwangerschaft eine
Gingivitis
Systemische AB-Gabe
Vor- und Nachteile
Vorteile:
Erreicht alle (tiefen) Taschen und gewebegängige Bakterien
Wirkung generalisiert auf gesamten Oro-Pharynx (statt nur dento-gingival) (z.B. auch Nischen für Rekolonisation: Tonsillen, Zunge)
Kein Zeitfaktor und kostengünstig
Nachteile:
Verdünnungseffekt / Limitierte Diffusion (Reduktion der am Zielort erreichbaren Konzentration) -> hohe Dosen, um subgingivalen Biofilm zu erreichen
Allergien, Gastro-intestinale Probleme
Probleme mit Compliance / frühzeitiges Absetzen – unregelmäßige Einnahme
Entwicklung von verschiedenen Antibiotika - Resistenzen (beschränkt die Effektivität)
Welche zahnärztlichen Eingriffe brauchen eine AB-Prophylaxe?
Alle zahnärztlichen Maßnahmen, die mit einer Manipulation
der Gingiva, des apikalen Bereichs, einer Perforation der Mukosa verbunden sind
Subgingivale Administration von lokalen Antibiotika
Einbringen orthodontischer Bänder (keine Brackets)
Intraligamentäre Anästhesie
Zahnreinigungen, bei der eine Blutung zu erwarten ist
Welche zahnärztlichen Eingriffe brauchen keine AB-Prophylaxe?
Ziel der prophylaktischen AB Gabe
Vermeidung bzw. Risikominimierung von: Oberflächlichen und tiefen postoperativen Wundinfektionen
Prophylaxe von postoperativen infektiösen Komplikationen (z.B. Sepsis)
Die 2 übergeordneten Ziele der adjuvanten AB Gabe
Die Keimzahl parodontopathogener Bakterien zu reduzieren bzw. zu eliminieren.
Vermeidung weiterer Entzündungen und daraus resultierendem parodontalem Attachmentverlust!!!
Grenzen von SRP
tiefe Taschen ≥ 6 mm
Wurzeleinziehungen, eingeschränkter Zugang
schwer zugängliche Taschen
intraossäre Defekte
Zähne mit Furkationsbeteiligung (Grad II und III)
Paropathogene Bakterien
ggf. in Gewebe eingewandert (z.B. Zungen- und Rachenraum, Tonsille)
insbesondere A.a. und P.g.
Fazit: SRP führt selten zu einer kompletten Elimination des subgingivalen Biofilms -> daher AB
Ist die konventionelle mechanische Therapie ausreichend bei der Behandlung der aggressiven Parodontitis?
Nein! Eine adjuvante Antibiotikagabe ist indiziert
Ist die adjuvante systemische Antibiotikagabe sinnvoll bei der chronischen Parodontitis?
Ja, bei schweren, fortgeschrittenen Formen der chronischen Parodontitis
Welches Antibiotikum sollte als adjuvante systemische Therapie verwendet werden?
Amoxicillin + Metronidazol
alternativ bei Penicillinallergie: Ciprofloxacin + MET (Metronidazol)
ggf. Azithromycin
Wann ist der beste Zeitpunkt für die systemische Antibiotikagabe?
Begleitend zur mechanischen nicht- chirurgischen Therapie (SRP) im Rahmen der Initialtherapie II
Wieviel und wie lange sollte das Antibiotikum verabreicht werden?
-> 1.Wahl AMX + MET = van Winkelhoff Cocktail
Amoxicillin (AMX) 375-500mg 3xtg. für 7 Tg.
Metronidazol (MET) 250-500mg 3xtg. für 7 Tg.
(ggf. Azithromycin 500 mg 1 x tg. für 3 Tg.)
—>2.Wahl Nur Metronidazol 400mg 3xtgl. für 7 Tage (oder Clindamycin), wirkt nicht gegen A.a.
Adjuvante lokale AB Gabe
100fach höhere Konzentration gegenüber systemischer Gabe (1300μg/ml vs. 10μg/ml), selektive Beeinflussung der Mikroflora am Applikationsort
Sicheres Erreichen der Infektion, unabhängig von Patientencompliance
LDDs (Local Delivery Devices wie z.B. Gele): Aufrechterhaltung therapeutischer Konzentrationen über notwendigen Zeitraum
Keine systemischen Nebenwirkungen (z.B. Durchfälle, Übelkeit)
Parodontalpathogene außerhalb der Tasche werden nicht eliminiert (v.a. A.a. als invasives Bakterium)
in der Regel nur lokal auftretenden Taschen in begrenzter Zahl anwendbar
Selten Resistenzen (aber Reinfektion durch nicht behandelte Zähne möglich)
Zeitintensiv, teurer als systemische A. (Privatleistung)
Zusatz:
25% Metronidazol-Benzoat (Gel),
Nachteil: bei gemischte Infektion: ineffektiv
nach 7 Tagen Reapplikation notwendig
Arestin
Lokale Antibiose - Produkt
Minocyclin, Resorbierbare Mikrokügelchen
Hemmung bakterieller Proteinsynthese
Ligosan Slow release
14% Doxycyclin(hyclat)
antibiotische Wirkung
antiinflammatorische Wirkung: Hemmung von MMP-8 (Kollagenase II)
kontinuierliche Freisetzung in ausreichend hoher Konzentration (LDD)
Paste mit Kartusche applizierbar
gute wissenschaftliche Studienlage
-> bei Reevaluation oder im Rahmen UPT
-> einziges Doxycyclin Präparat, das in D zugelassen ist
Vorgehen bei lokaler AB
immer SRP – zumindest an Applikationsstelle (Literatur: ca. 5 min/Zahn)
Anästhesie (idealerweise)
Applikation
Spezielle Mundhygiene-Instruktionen
Stelle(n)für12Stundennichtputzen
keine harten Speisen
Zahnseide/Zwischenraumbürstchen an der Stelle für einige Tage aussetzen
Effekte auf Sondierungstiefe durch Antibiose
Geschätzte Effektgröße:
CHX-Chip:
Zusätzliche TST Reduktion von 10%
Lokale Antibiose:
Zusätzliche TST Reduktion von 10-30%
Systemische Antibiose:
Zusätzliche TST Reduktion von 40-50%
PA-Chirurgie
Ziele
kurzfristig:
Eliminierung der infektiösen Areale
wie z.B. tiefe Taschen, intraossäre Defekte, Furkationsbefall
Defektkorrektur bei unphysiologischer Knochen- oder
Gingivaarchitektur
-> Effiziente Plaquekontrolle gewährleisten
langfristig:
Gewinn an Attachment (oder mindestens Erhalt des Attachmentniveaus)
Eliminierung von aktiven Taschen (Blutung)
Stabilisierung der Zahnbeweglichkeit
Regeneration des parodontalen Gewebes
-> langfristige Erhaltungstherapie, langfristiger Zahnerhalt
Kontraindikationen
keine vorherige nicht-chirurgische PA-Behandlung
Inadequate Plaquekontrolle
Schlechter medizinischer Allgemeinzustand
Erhöhte Zahnbeweglichkeit (-> Schienung)
Pathologische Auffälligkeiten des Endodonts (->ggf. Endo)
Raucherstatus?
Vorhandensein bestimmter Parodontalpathogene?
Verschiedene Typen
Resektiv
(„Kürzung“ der Tasche)
konventionelle Chirurgie
Zugang für offenens Vorgehen
reparative Heilung (langes Saumepithel)
regenerative Chirurgie
Ziel: Regeneration von Zement,
Desmodont und Knochen
4 Hauptkategorien der Wundklassifikation
Saubere Wunde
Sauber-kontaminierte Wunde
Kontaminierte Wunde
Infizierte Wunde
Beeinflussung der Wundheilung
Lokale Faktoren:
nachträgliche Infektion
Fremdkörpereinsprengung
Hohlraumbildung
Wundvorbereitung
Allgemeine Faktoren:
Allgemeinerkrankungen / Habitus (Rauchen)
Alter
Allergien
Fehlernährung
Grundvoraussetzungen für das Nahtmaterial
Flexibel (kein elastisches Gedächtnis; Gore-Tex > Seide > Nylon)
Gleitfähig (monofile ePTFE (Gore Terx) > Nylon > Seide)
Festigkeit des Knoten garantieren (umgekehrt proportional zur Gleitfähigkeit)
Kapillarität, Zugfestigkeit, Traumatizität, biologische Neutralität, Neigung zur bakteriellen Besiedlung (bakterial wicking)
Stichkanalinfektion
Ø-Diskrepanz zwischen Nadel und Faden lässt Wahrscheinlichkeit ansteigen
Bakterien wandern ein
Qualität des verwendeten Materials
Präzision der Herstellung
Geometrie der Nadel
Optimale Gewebepassage
Wahl des „richtigen“ Nadel-Faden-Kombi
Zugangslappen / Access flap
Schaffung eines Zugangs zum befallenen parodontalen Gewebe
‚modifizierter Widman-Lappen‘, MWL, MWF
Standard der offenen Parodontitistherapie
Grundprinzip: Inzision, Lappenbildung, Teilmobilisation des Lappens, atraumatisches Vorgehen, dichte Adaptation des Lappens
Ziel:
optimale mechanische subgingivale Wurzelreinigung und Dekontamination unter Sicht sowie Heilung per primam
Bildung langes Saumepithel
Geringer Gewebeverlust
Indikation: ST 6-7mm (kann kombiniert werden mit vollmobilisierten Lappen, Keilexzision, Wurzelresektion, Hemisektion)
Kontraindikation: fehlende oder sehr dünne und schmale angewachsene Gingiva (kein girlandenförmige SF)
Warum ist es wichtig in der Anamnese die Art des Blutdrucksenkers zu erfragen?
kardioselektive beta-Blocker -> LA mit Adrenalin möglich
nichtkardioselektive beta-Blocker -> LA mit Adrenalin kontraindiziert
(Kalziumkanalblocker können außerdem Gingivahyperplasien verursachen)
3 Möglichkeiten der Keilexzision distal von endständigen Zähnen
klassische Keilexzision
Keilexzision mit modifizierter Schnittführung
Exzision nach Chaikin
Zahnextraktion bei Bisphosphonat Patienten
Zahnsanierung sollte 14 Tage vor Beginn der BIsphosphonat Therapie beendet sein
Nach Zahnex sollte antibiotische Abschirmung bis zum Ende der prim. Wundehilung dauern
AB Gabe ab 1 Tag vorher bis zur Naht-Ex
Ziele der Rezessionsdeckung
komplette Wurzelabdeckung (100%)
Beseitigung von Überempfindlichkeiten
optimale Ästhetik und erreichen optimaler
Gewebeanpassung (z.B. Farbe und Form)
Vermeidung von Narbengewebe
Langzeitstabilität
Vermeidung von Sondierungstiefen
Ursachen für Rezessionen
Altersbedingter Verlust (marginal und interdental)
Unbehandelte Parodontitis langsam entstehender Rückgang des gingivalen Gewebes (mit Papillenrückgang)
Nach Parodontitistherapie (Verlust marginalen und interdentalen Gingivavolumens)
‘klassische’ Rezession, ohne Entzündungszeichen, meist fazial lokalisiert, primär ohne Papillenverlust
Dehiszenzen / Fenestrationen
marginal einstrahlende Lippen- und Wangenbänder
subgingivale Infektionen (bei dünnem Gingivaphänotyp)
Plaqueretentionsstellen (überstehende Füllungsränder)
aktive KFO-Behandlungen und Retentionsphasen
Zungen- und Lippenpiercings
Einteilung der Furkationsdefekte
Grad 0: keine horizontale Sondierungstiefe
Grad 1: weniger als 3 mm Sondierungstiefe (horizontaler Verlust des Parodonts ist ≤1/3 der Breite des Zahnes)
Grad 2: mehr als 3mm ST aber nicht durchgehend (horizontaler Verlust des Parodonts ist >1/3 der Zahnbreite, aber nicht durchgehend)
Grad 3: horizontaler Attachment-Verlust durchgehend
Sub-Grad A: vertikaler Knochenverlust von 1-3mm
Sub-Grad B: vertikaler Knochenverlust von 4-6mm
Sub-Grad C: vertikaler Knochenverlust von > 6mm
Entscheidungsbaum bei Furkationsbefall
Durch was wird die Fibroblasten Aktivität gehemmt?
Progesteron
Rauchen (Zytotoxische Metabolite)
Diabetes
Vorraussetzung vor Initialtherapie I?
Diagnosestellung
Patient aufgeklärt
personalisierter Therapieplan
Ziel der Evaluation
Bewertung der Therapiestufe 1 und 2 nach Abheilung von parodontalem Gewebe
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