Was ist das Reich Gottes?
kein Ort, sondern ein Zustand bzw. eine Zeit
meint die Nähe Gottes selbst
Heilung und Befreiung der Menschen von allen, was sie quält und daran hindert, Mensch zu sein
neues Verhalten der Menschen zueinander
Ende alles ungerechten Umgangs mit Anderen
Fülle des Lebens (Symbol: Festmahl)
Befreiung von der Herrschaft des Todes
nur möglich, wenn alle respektvoll und liebend miteinander umgehen und somit nach Gottes Willen handeln
Wem ist das Reich Gottes gewidmet?
Den Armen und Schwachen, die sich am Rande der Gesellschaft befinden
Bergpredigt
Was sind die zentralen Elemente der Reich-Gottes-Botschaft?
Kernbotschaft Jesu —> wird in seinen Gleichnissen vorgestellt
nie klar in Worte gefasst —> nicht definierbar; zu dynamisch, umfassend)
Wirklichkeit, die nicht beschrieben, sondern nur erlebt werden kann
Vollendung der Schöpfung —> durch Jesus angebrochen
man kann das Reich Gottes also auch in seinem Leben erfahren
“Ein Weg, der sich im Gehen verändert”
Hoffnung und Heilung der Kranken als wesentlicher Inhalt
Unterschied der Reich-Gottes-Vorstellung Christentum/ Judentum
Christentum
Judentum
Reich Gottes erst nach der Auferstehung ihrer Seele in Gemeinschaft mit Gott und in Gottes Ewigkeit
umfasst alles (gesamtes Universum; das Leben jetzt und nach dem Tod)
Reich Gottes = unser Leben hier und jetzt auf der Erde, dass Gott den Menschen geschenkt hat
Wie verkündet Jesus das Reich Gottes in Wort und Tat?
Worte —> Gleichnisse und Heilunswunder
Taten —> Wie er sich anderen zuwendet
Wunderheilungen oder Zuwendung gegenüber Armen und Schwachen
Beispiel: Jesus und die Ehebrecherin (Joh. 8)
Was sind Gleichnisse und was ist ihre Bedeutung?
Mittel, um grundlegende und göttliche Wahrheiten zu illustrieren
bestehen aus sprachlichen Bildern und Metaphern
einfach und kurz
Jesus spricht durch Gleichnisse über das Reich Gottes, ohne es explizit zu benennen
Reich-Gottes-Botschaft
Jesus Wort = Gottes Wort —> weil er in Gleichnissen erzählt, bewegt er etwas in den Menschen
das Reich Gottes bricht an
Welche Arten von Gleichnissen gibt es?
Vergleich —> Bild neben Sache
Metapher —> Bild anstelle der Sache
Parabel —>stärker ausgearbeitete Form
fiktive Erzählung, die Eigenschaften Gottes anhand bestimmter Gegebenheiten darstellt
Was ist das besondere an Parabeln?
narrativ und fiktional
spielt in konstruierter Welt und enthält Figuren und eine klare Handlung
implizite und explizite Transfersignale
Unterschied zwischen Bildebene (Text) und Sachebene (dem Gemeinten dahinter)
können auch im Ko-text und Kontext liegen
Apell Struktur
fordert Leser auf, den Bedeutungstransfer zu vollziehen
meistens Einleitung oder Schluss
“Mit dem Reich Gottes ist es wie…”
Gleichnis vom verlohrenen Sohn (Lk. 15)
Vater = Güte und Barmherzigkeit Gottes
Sohn = Sündiger, der Fehler einsieht und bereut
2. Sohn = Pharisäer
ursprünglich Pharisäer erzählt
jüdische Gläubige, die sich streng an die Regeln und Traditionen halten
kritisieren Jesus Umgang mit Sündern und Ausgestoßenen
fordert Pharisäer auf, ihre Haltung zu überdenken und zu erkennen, dass vor Gott alle gleich sind
Reich Gottes bedeutet: Gott nimmt die Sünder an, ohne Vorbedingung, so wie der Vater den Sohn angenommen hat, ehe er etwas über Reue und Umkehr sagen konnte
Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt. 20)
Zwilling zum Gleichnis vom barmherzigen Sohn
zeigt, dass Gottes Gerechtigkeit gegenüber den Armen denen nichts nimmt, die sich um die Einhaltung des Willen Gottes bemühen
Gott liebt alle gleich, egal ob man sein ganzes Leben mit der Verehrung Gottes verbracht hat oder nicht
gleicher Lohn (—> Himmelreich)
Unterschied zwischen Bedarfs- und Leistungsgerechtigkeit
Leistungsgerechtigkeit —> jeder bekommt das, was er verdient hat
Bedarfsgerechtigkeit —> jeder bekommt das, was er braucht
Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10)
Apell zur tätigen Nächstenliebe
fordert Liebe zu Fremden bzw. Feinden ein
keine Bedingung, die diese Liebe einschränkt
Räuber = Satan und die Welt
Samariter = von damaligen Juden religiösen Verwandte und Feinde
deutet auf Jesus hin
Welt und Satan haben gefallenen Menschen schwer zugesetzt
Menschen mit ethischen und moralisch hohen Ansprüchen machen weiten Bogen um sie
Jesus anders —> nahm sich seines Lebens genau diesen gefallenen Menschen an
kümmert sich um sie und begegnet ihnen mit viel Liebe und Verständnis
Wundererzählungen
Beispiele für das Handeln Jesu
zeigen Macht und Güte
beweisen nicht, dass in Jesus Gott handelt
nur Gläubige erkennen, dass in ihnen der Heilswillen Gottes offenbar wird
Engerer Wunderbegriff
Wunder = außergewöhnliche, unbegreifliche Ereignisse, die durch die Wissenschaft nicht erklärt werden können
Breiterer Wunderbegriff
auch Geschehen ohne Widerspruch zur Naturordnung
Glaubenssache
Gattungen von Wundern
Exorzismen/ Dämonenaustreibungen
Normenwunder
Geschenkwunder
Rettungswunder
Epiphanien
Heilungswunder
Erweckungswunder = Extremformen
Aufbau von Wundern
Einleitung
Schilderung der Situation
Exposition
nähere Beschreibung der Notsituation und Verdeutlichung der Ausweglosigkeit; Bitte um Hilfe
Zentrum
Vollzug der Wunderhandlung
Schluss
Demonstration; Erstaunen der Zuschauer
Die Heilung eines Blinden (Joh. 9)
Krankheit als Sünde
Jesus macht klar, dass der Tun-Ergehens Zusammenhang nicht tragbar ist
Rede von zwei Blindheiten
äußere und innere Blindheit
Die Dämonenaustreibung von Gadara (Mt. 8)
zwei Besessene leben in Grabhöhle
Dämonen kontrollieren sie bzw. sprachen für sie
bitten in Schweineherde ausgetrieben zu werden —> ganze Herde stirbt
nach der Austreibung schicken die Menschen der Stadt Jesus zu gehen
mit Dämonen können sie sich arrangieren, aber nicht mit dem Sohn Gottes
Dämonen erkennen Jesus als Sohn Gottes an
wird eine Zeit kommen, in der böse Mächte keine Kontrolle mehr über Menschen haben
Wunder demonstrieren, wie schrecklich und zerstörerisch die Mächte der Finsternis wirken und wie hilflos wir ihr gegenüberstehen
selbst geballte Macht der Dämonen kann nichts gegen Sohn Gottes ausrichten
Krankheit und Heilung im NT
Krankheit mit Sünde verbunden
Folge von menschlichem Fehlverhalten
Tun-Ergehens Zusammenhang
soziale Ausgrenzung und Isolation —> galten als kultisch unrein
vor Stadttore verbannt
Jesu Heilshandeln
keine Praktiken, die immer gleich waren und die man stupide anwenden konnte
beruht auf Vertrauen und Glauben
Was ist die Eschatologie?
“Lehre von den letzten Dingen”
christliche Zukunftserwartung bzw Zukunftshoffnung
Auferstehung der Toten und der ganzen Menschheit
Vorstellung von einer endgültigen Heilszeit
dabei nicht Ende, sondern Wende der Zeit, die zur Vollendung der Schöpfung führt
Individuelle vs. universelle Eschatologie
Individual-Eschatologie
Universal-Eschatologie
Schicksal des Einzelnen Menschen nach dem Tod
Ende der Welt im Hinblick auf die gesamte Menschheit und der Schöpfung
Individuelles Urteil vor Gott
Weltgericht
Präsentische Eschatologie
Reich Gottes bereits angebrochen
wirkt ins menschliche Leben hinein —> noch nicht vollendet
Futurische Eschatologie
Reich Gottes in der Zukunft
Apokalyptische Erwartung
Vollkommenes Reich nur durch reinigende Katastrophe des Weltgerichts
Parusie —> Wiederkunft Christi am Ende der Weltzeit
Eschatologischer Vorbehalt
Reich Gottes hat schon angefangen, ist aber noch nicht vollendet
Menschen müssen daran arbeiten, es zu beenden
Spannung zwischen dem “schon” und “noch nicht”
Gott verspricht Vollkommenheit, weil das Leben auf der Erde göttliche Würde hat
glauben an das Versprechen, da Gott dieses bei Jesus eingehalten hat —> Beweis der Treue Gottes
glauben, dass wir das Versprechen im Handeln mit anderen spüren können (durch göttliches Handeln, Nächstenliebe und Solidarität)
Hilfsorganisationen, Hilfe während Corona, etc.
“schon” —> Jesus wurde verziehn; Menschen verzeihen sich
“noch nicht” —> jedem einzelnen
Menschen stehen dazwischen
Polarität Reich Gottes (Eschatologie)
zukünftige Größe und gleichzeitig gegenwärtig
Ergebnis einer freien Tat Gottes und doch leisten Menschen einen aktiven Beitrag
Menschen sollen Anstrengung und Einsatz auf sich nehmen und gleichzeitig ohne Tätigkeit und Sorge das Kommen des Reich Gottes erwarten
betrifft Menschen allein und die Veränderung der Geschichte und des Kosmos
Was ist die Apokalyptik?
Vorstellung, dass die als negativ gewertete vorfindliche Welt ein Ende finden wird
stellt nur Durchgangsstadium dar
Erwartung des Endes der Zeit und des Neubeginns einer ganz anderen Zeit
Millenarismus
Glauben an die Wiederkunft Jesu Christi und das Errischten seines tausend Jahre währenden Reichs
jedoch allgemein verwendet für den Glauben an das nahe Ende der gegenwärtigen Welt
Allversöhnung
am Ende wird alles versöhnt, alle kommen in den Himmel
von der Kirche nicht akzeptiert
Messiaserwartung
verschiedene Gründzüge anstelle von akuten Vorstellungen
Psalme Salomos —> Messias = guter König
Apokalyptische Schriften —> Menschensohn kommt vom Himmel
etc.
Messiashoffnung - christlich und jüdisch
christlich
jüdisch
Jesus war der Messias
hat Menschen erlöst
hat Glauben an Gott Israels global gemacht
glauben, dass Messias kommen wird um das Volk Israel zu befreien
lehnen Jesus als Messias ab, da sich die Welt durch ihn nicht bedeutend verändert hat (Volk hat auch während und nach seiner Zeit großes Leid erfahren
warten auf ein weiteres Erscheinen als Messias, um sein Werk zu vollenden
Messias als eine Person, die von Gott her Rettung bringt
—> verschiedene Vorstellungen
Bedeutung Jesu Tod und Auferstehung für Christen
Tod —> Vergebung unserer Sünden
Auferstehung —> Hoffnungsglaube
jedoch Tod nicht immer das eigentlich Entscheidende
Johannes sieht Tod nur als Ende des Lebens —> Leben und Wirken das eigentlich Entscheidende
Leib-Seele-Einheit
Leib und Seele = nicht trennbare Einheit
Leibhaftige Auferstehung in Form eines Neuen Seins bei Gott
Verbindung individuelle und universelle Eschatologie
Mensch wird durch Auferstehung Teil einer neuen Welt —> trägt zur Vollendung vom Reich Gottes bei
Gott Urheber der Zeit —> Allzeitig
für Gott geschehen all unsere Tode gleichzeitig
jeder Tod zugleich Teilname am alle betreffenden Endgericht
für Gott Ende der Welt schon geschehen —> Reich schon vollendet und wir schon gerichtet
Auferstehung nach Paulus
irdischer Körper =/= überirdischer Körper
irdischer Körper geschaffen, um zu sterben
überirdischer Körper unverweslich/ herrlich
mit Auferstehung beginnt radikal neues “unzerstörbares Leben in einer neuen Daseinsform”
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