begriffliche Grundlagen
verschiedene Arten privater Lebensformen:
Haushalt= Personen, die zusammenleben+ wirtschaften
-> Haushaltsgröße (Ein-/ Mehrpersonen-Haushalt
-> Zahl der Generationen (Ein-, Zwei-, Drei, ..)
Lebensform= Beziehungsmuster des Zusammenlebens
-> Unterscheidung nach Verrechtlichung des Zusammenlebens:
Living-Apart-Together (LAT)
Nichteheliche Lebensgemeinschaft (NEL)
Ehe
Erwachsener+ min. 1 Kind= Familie
-> konstant im Wandel
Wandel der Lebensformen
vorindustrielle Agrargesellschaft (Drei-Generationen-Haushalt+ Personal+ Verwandte)
Industrialisierung; erster Demografischer Übergang (Fertalitätsrückgang, Schrumpfen Familie)
Golden Age of Marriage; 1950/60 -> Nachkriegszeit (Höhepunkt Institutionalisierung Kernfamilie: 95% heiraten, 90% Kinder, wenig Scheidungen)
Postindustrielle Gesellschaft; zweiter Demografischer Übergang (Fertalitätsrückgang, häufiger NEL, mehr Scheidungen, mehr Ein-Personen-Haushalte)
Lebensformen: Ehe und Scheidung
Veränderungen Haushaltsstruktur:
Abnahme Mehr-Personen-Haushalte, Zunahme Ein-Personen-Haushalte letzte 100 Jahre
starke Zunahme Haushalte Paare ohne Kinder
Abnahme Heiratsneigung, Zunahme Geschiedene+ Ledige
-> Trend Mittel-+ Nordeuropa
Zunahme Scheidungsrate, Ehedauer nimmt ab
-> Pluralisierung der Lebensformen seit post-industrielle Modernisierung
Erklärungen Rückgang Ehe:
allgemeine Erklärungen (-> Geißler)
Kosten-Nutzen-Abwägung+ zunehmende Akzeptanz alternative Beziehungsformen
Wunsch nach Flexibilität statt Verbindlichkeit
Entkopplung Familie/ Sexualität von Ehe
familienökonomische Erklärungen
ökonomische Vorteile einer Ehe inzwischen auch nur mit gemeinsamen Wohnsitz
Zunahme Frauenerwerbstätigkeit
Rückgang Fertilität
-> Nutzen Ehe gesunken
Anstieg Scheidungsrate (Risiko Trennungskosten)
Erklärungen Anstieg Scheidungsrate:
drastische Kostensenkung (ökonomisch+ sozial)
selbstverstärkender Prozess (Scheidungsspirale):
-> hohe Scheidungszahlen…
…erzeugen größere Auswahl Partnermarkt
…verringern Stigmatisierung
…verringern Investitionen in Ehe
Pluralisierung der Lebensformen
Pluralisierung der Lebensformen= Zunahme der Vielfalt der Lebensformen
strukturelle Vielfalt:
Auftauchen historisch neuer Lebensformen (zB Patchwork-Familien, ..)
distributive Vielfalt:
zunehmende Heterogenität der Lebensformen (Wandel)
Partnerwahl
Homogamie: Paare ähneln sich in betrachtetem Merkmal
Heterogamie: Paare unterscheiden sich im betrachteten Merkmal
typische Merkmale zur Klassifizierung:
Alter, Bildung, Abstammung, Konfession, sozialer Status, ..
-> Relevanz ändert sich im Zeitverlauf/ Kontext
empirische Phänomene:
Heterogamie nur bei wenigen Merkmalen dominant (zB Alter)
deutlich häufiger Homogamie (häufig auch bei Merkmalen sozialer Ungleichheit zB Bildung)
ausgeprägter Wandel in Relevanz Merkmale (zB Konfession früher stark homogam, heute deutlich weniger; Bildung früher oft heterogam -> Frauen, heute eher homogam)
-> Erklärungen Homogamie-Muster:
Wahl nach Partner über Angebot auf Partnermarkt vor individuellen Präferenzen, Einfluss Dritter, strukturelle Opportunitäten
strukturelle Opportunitäten, die Partnerwahl beeinflussen:
Gelegenheitsstrukturen
Alters-, Bildungs- oder Konfessionsverteilung
-> Mangel im Angebot bestimmter Merkmale erhöht Konkurrenz um dieses
diese Strukturen geben Rahmen vor, innerhalb dessen Präferenzen realisiert werden können (oder in denen man zurückstecken muss)
Internet reduziert Einfluss strukturelle Bedingungen
-> besonderes Beispiel: Bildungshomogamie
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