Biophysische Sicht

Myschker

• medizinische und humanethologische Sicht (Neurobiologie, Chemie)

Frage nach genetisch-organischen Aspekten zur Entstehung von Persönlichkeitsstrukturen (Geist/Psyche und Körper machen uns beide aus)

• Sind Persönlichkeit, Charakter erworben oder angeboren?

• Was sind relativ stabile Persönlichkeitsmerkmale?

“Big Five” (Persönlichkeitsfaktoren -> Konzepte mit Gegengkonzept/Spektrum)

• Extraversion:

  • Geselligkeit, Humor, Optimismus, Lebhaftigkeit, Temperament → Introversion als Gegenteil (Zurückhaltung, Verschlossenheit, Schweigsamkeit)

• Soziale Verträglichkeit:

  • Bescheidenheit, warmherzig, mitfühlend, wohlwollend, hilfsbereit, aufrichtig, rücksichtsvoll, kooperativ, gutmütig → hohe Kooperation

• Gewissenhaftigkeit:

  • Sorgfalt, Fleiß, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Zuverlässigkeit,

    Pflichtbewusstsein

• Neurotizismus:

  • Verlegenheit, Nervosität, Traurigkeit, Verletzbarkeit, Unsicherheit, Ängstlichkeit

• Offenheit für neue Erfahrungen/Aufgeschlossenheit (vorher: Kultur (Intellekt)):

  • Bildungsstand, Wissbegierde, Fantasie, Schlagfertigkeit, Einfallsreichtum, Scharfsinnigkeit, Interessiertheit, Kreativität, Intelligenz

• Asendorpf: beträchtliche genetische Anteile

• Knafo und Plomin selbe Ansicht jedoch: bei ungünstiger Genet. Ausprägung evtl. ungünstige Interkation mit Eltern -> Eltern reagieren ungünstig -> Umwelt entscheidend —> Interaktion mit Eltern wird durch die Anlage bedingt

• Genetischer Anteile an Persönlichkeitsfaktoren 20%

• Heute: 50% - 50%

Auf Basis von Abweichungen, Schädigungen und Funktionsstörungen des ZNS

• Defektheorie:

  • Defekt der Organge: v.a. Bei ZNS manchmal reparabel

• Retardierungstheorie:

  • Entwicklungsverzögerung (im ZNS) -> unterstützbar/leichter zu beheben

• Genetische Aberrationen/Abweichungen:

  • Z.B. Trisomie 21, Klinefelter Syndrom

  • Nicht klar wich hoch genetischer/Umwelt Anteil

• Hirnorganische Läsionen (einschließlich hirnorganischer zentraler Funktionsstörungen)

  • V.a. Pränatal oder durch Geburtszange

  • Auffälligkeit wird mit Hirnfunktion erklärt

  • Z.B. Embriopathie, Tumore

• Bio- bzw. Neurochemische Funktionsstörungen

  • Drüsenstörung (biochemisch): Schilddrüsenstörung

    • Überfunktion/Hyperthyreose (Erregbarkeit, Nervosität)

    • Unterfunktion/Hypothyreose (Trägeheit, Schlaffheit)

  • Transmitterstörung: ADHS, am synoptischen Spalt: Ritalin

• Allergische Reaktionen

  • Wirken bestimmte Stoffe der Nahrung nicht nur auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Psyche? (Z.B Phosphate)

Humanethologische Perspektive

• bestimmte Aspekte aus Evolution passen nicht mehr -> kulturelle Anspassung schwierig

• Jedoch: Wieso verhalten sich dann nicht alle so?

• Kooperation mit Medizin: eine Fachkompetenz organische (Auschhluss-) Diagnostik ist notwendig

• Einschätzung des Anteils organischer und psychogener Verursachung von V

• Gener interagieren mit Umwelt

• mediakmentöse (Ritalin)

• und diätetische Therapie

• (Kompesatorische) Pädagogisch-psychologische Konzepte (SoPäd und Psychotherapie)

• Am Wirkungsvollsten: Kombinierte Ansätze

  • z.B. Medikamente öffnen Zeitfenster, in denen Ki empfänglicher für Förderung sind

• Kompensation von etwas Aufgegebenem?

  • Förderung wird aufgegeben

  • Sackgasse: Unerziehbarkeit?

• Medikament wirkt irgendwann weniger?

• Kein Nachlassen pädagogischer Bemühungen wegen medizinischer Ursache