Kreditrisiken
3.1 Grundlagen
Besonderheit bei originären Kreditrisiken: Handelbarkeit sehr eingeschränkt; idR keine Marktpreise
3.2 Messung Kreditrisiko
EaD (Exposure at Default) —> bei Ausfall noch ausstehende Forderung—>bei Endfälligkeit = Kreditbetrag K (sonst je nach Tilgung)
L (Loss)—>Verlust ohne Opportunitätskosten (nicht einschließlich Zinsen
PD (Probabilty of Default)—> Insolvenzwahrscheinlichkeit
LGD (Loss Given Default)à bedingte Ausfallrate
RR (Recovery Rate)-> Komplement zum LGD, Befriedigungsquote bei Default
EL (Expected Loss)->Erwarteter Verlust
VaR—> Risikomaß für Baken interne Risikosteuerung, extern für Bankenaufsicht
Erforderliche Feststelung für VaR:
Ermittlung Verteilung Verluste (Verteilungsfunktion, Dichtefunktion)
Festlegung relevanter Haltedauer —> länger bei Krediten
Festlegung tolerierbaren Wahrscheinlichkeiten 1-α, mit der VaR noch überschritten
Ausfallprämie = Erhöhung Zinses zum Ausgleich ausfallbedingter Minderrückzahlung
Risikoprämie= weitere Erhöhung Zinssatzes zur Kompensation Risikoaversion
3.3 Absicherung Kreditrisiken
Ziel
Anreizproblem
Problem
Ziel = Verbesserung Risikostruktur von Kredit-PF durch Kredittransfer bei Banken
Verminderung Gesamtrisikos durch Risikostreuung/Diversifikation bezüglich: einzelnen Schuldner, Regionen, Branchen, gesamtwirtschaftlichen Sektoren
aus Bankensicht zusätzliche Freisetzung Kapital
-> Bereiter Risikoverteilung im Finanzsystem —> Erhöhung Potential zur Kreditvergabe
Anreizproblem:
Infoasymmetrien
Kreditgeber (Bank) bessere Kenntnisse tatsächlichen Bonität Schuldner als Käufer Kredits
Problem:
Moral Hazard -> Infoasymmetrie nach Vertragsabschluss
mangelhafte Anreize bei Überwachung (Delegated Monitoring) (insb. bei „true sale“ (keinerlei Risikobehalt))
führt zu veränderten Kreditvergabeentscheidung
—> Lösung: Monitoring durch Käufer
Adverse Selektion -> Infoasymmetrie vor Vertragsabschluss
Negativauswahl bei Zusammenstellung veräußerter Kredite
mangelnde Anreize bei Kreditauswahl (Screening)
—> Lösung: Screening durch Käufer
Trade-off —> Abwägung zw. Vorteil aus Kredithandel vs. Kosten wegen Anreizproblem
Instrumente
Traditionelle: Merkmale: „Buy and Hold“ des Käufers; Volumina: stabil, gering
Factoring, Forfaitierung: lfd. Ankauf Fo durch spezialisierte Finanzintermediär
Kreditversicherung
Syndizierung im Konsortialgeschäft von Banken
Kapitalmarktorientiere: Eigenschaften: Rasante Entwiclung ab Ende 1990er Jahre, hohe Komplexität
Kreditverbriefung
Idee: Zusammenfassung VG in Pool
Emission von WP mit Ansprüchen auf Zahlg. aus Pool &/ Besicherung durch Pool
Asset Backed Securities (ABS)
—> als WP verbriefte Kredit-PF, diverse zusätzliche Risiko & Vorteile
Kreditderivate
—> getrennter & separater Handel Kreditrisiken, aber z.T. Verhaltensrisiken
—> rasches Wachstum, OTC-Handel, z.T hohe Volumina
Eigenschaften:
übertragen R ggü. 3Partei (KN) von Begünstigten (KG) auf Garanten
Garant verspricht Begünstigten bei Eintritt Kreditereignisses eines Referenzinstrumentes Ausgleichzahlung -> Grant erhält dafür Prämie von Begünstigte
kann nur Absicherung von neuen Krediten (oder Abbau bestehender R) Aufnahme zusätzlichen R vermieden werden
PF kann unter Ertrags- & Risikogesichtspunkten optimiert werden
benutzt um R zum Zweck der Spekulation, Diversifikation / Arbitrage aufzunehmen, ohne Ek-belastende Kreditgeschäfte abzuschließen
Markt insb. auf für dt. U noch unvollkommen
Idee: R-Verkäufer erhalten Zahlg. von R-Käufer, wenn bestimmtes Kreditereignis binnen Laufzeit eintritt
Wichtige Formen:
Unbedingte Termingeschäfte —> Total Return Swap (TRS)
Bedingte Termingeschäfte—> Credit Default Swap (CDS); Credit Spread Option (CSO)
Bausteine:
Vertragspartner: Protection Buyer; Protection Seller
Basis- oder Referenztitel: Einzelne Kredite; Kredit-PF; Kreditindizes
Kreditereignis:
Insolvenz (bankruptcy);
Verb-Verzug (obligation default);
Nichtzahlung (failure to pay);
Restrukturierung
Nichtanerkennung/Zahg.einstellung bei souveränen Schuldnern
Ausgleichzahlung: physische Lieferung; Barausgleich
3.4 Kreditrisikotransfer & Finanzkrise
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