Gegenwartsgesellschaft + Ausgangspunkt nach Latour
Was ist Moderne? -”Wir sind nie modern gewesen”
Wie entsteht sie? -in Rennaissance durch Differenzen/ Trennung Subjekt und Objekt, Natur und Kultur
Ausgangspunkt Latours Theorie:
Entwurf Akteure-Network-Theory (ANT)
Ziel: Auflösung moderene Auffassung Dichotomien (Leib/ Seele; Natur/Kultur; Subjekt/ Objekt) -> nicht mit Alltagspraktiken vereinbar, schließt viele Phänomene aus
-> ANT: alles+ alle sind Teil von Netzwerken, ohne die sie nicht existieren; Dinge/Ideen+ Menschen gleich wichtig
menschliche Akteure existieren nicht aus sich selbst heraus, daher Beschreibung soziale Aktivitäten und nicht Erklärung
Actor-Network-Theory
ANT= Soziales besteht aus Netzwerk an dem Akteure und Dinge beteiligt sind
betrachtet wird, WIE etwas passiert
-> Phänomene entstehen in Beziehungsgeflechte
ANT analysiert material-semiotisch: Verbindungen sind materiell (zwischen Dingen) und semiotisch (zwischen Konzepten)
wie etwas wird, hängt dabei von den beteiligten heterogenen Einheiten ab
Forschungsfrage: Wie entsteht das Ganze? Wie wird es etabliert? Wie erscheint es als Einheit?
-> These: Akteure und Gegenstände tragen SYMMENTRISCH zu Phänomenen bei
Aktanten und Netzwerke
Aktanten= Akteure
unterschiedliche Beiträge unterschiedlicher Aktanten stabilisieren relative+ situative Formen von Assemblagen
Assemblagen= Assoziationen von Handlungsketten, ihre Elemente sind dabei symmetrisch
-> Assemblagen enden+ können zu anderen Netzwerken werden
beteiligt sind:
Aktanten:
MACHEN Unterschied im Verlauf der Dinge (Handeln); verursachen Handlungskette
sind gleichzeitig Produkt+ Produzent der Stabilisierung einer Assemblage
Aktanten wirken aufeinander ein (im Sinne von Veränderung, Ersetzung, Verschiebung)
erweiterter Handlungsbegriff: “was einen Unterschied macht”
Assemblagen in Aktion
Assemblagen eröffnen neue Ziele, Wege, Intentionen: (normalerweise einzelnen Elementen nicht offen stünden)
Unterbrechung (Gegenstand eröffnet neue Möglichkeiten)
Zusammensetzung (Manipulation ermöglicht erst Verfolgung des unrsprünglichen Ziels)
Zusammenfaltung Zeit+ Raum (Blackboxing)
Überspringen Zeichen+ Dinge (Schaffung neue Identitäten)
Assemblagen übersetzen, indem sie verschieben:
Verschiebung (Objekte verschieben Bedeutung/ Paraktik von einem Kontext in anderen)
Delokation (Bedeutung/ Praktik wird örtlich+ zeitlich deloziert)
Vereinseitigung (Objekte werden zu Trägern Bedeutung/ Praktik)
Delegation (damit kann selektiv vergessen werden)
Effekte
Dinge tragen so eine besondere Rolle: sie stabilisieren, machen Historie sichtbar, “blackboxen”:
Stabilisierung: Materialien sind stabil+ verweisen einfach auf ihre Bedeutung (wohingegen Praktiken zB immer aufs Neue vollzogen werden müssen)
Rahmung: schließen Kluft zwischen Gestern+ Heute, zwischen Entstehungsgeschichte+ aktuelle Nutzung
Blackboxing: stabilen Netzwerken sieht man Prozess der Stabilisierung nicht mehr an
-> Aktanten von Netzwerken/ Assemblagen nicht mehr zu trennen
Das Neue an Latours Theorie
Zeitlichkeit:
Dinge schließen Kluft zwischen Herrstellung+ Nutzung, halten historischen Rahmen aktuell
Symmetrie:
Menschen+ Dinge gleiche Einflusskraft zugesprochen
Kausalität:
Assemblagen= keine Kausalzusammenhänge, sondern Assoziationen
-> Kausalitäten lösen sich auf, es kann nicht mehr zwischen Zielorientierung/ Zufall unterschieden werden
ATN keine Soziologie der Objekte
„Die scheinbar vernünftige Trennung zwischen dem Materiellen und dem Sozialen verdunkelt jede Untersuchung darüber, wie kollektives Handeln möglich ist“
Handlungen= keine singulären Events, sondern Effekte tendenziell instabiler, laufender, transformierender Assemblagen
Strukturen= keine Figurationen, sondern umkämpfte, unbeständige Stabilisierungen instabiler Handlungsnetze
Dichotomie wird aufgehoben
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