Systematisierung sozialwissenschaftlicher Paradigmen (Burrell/Morgan)
Burrell/Morgan: Subjektiv-Objektivistische Dimension
Ontologie im Strategischen Management
Grundposition: gefilterte realität, jede Realität ist wahrgenommen und damit nicht vollkommen unabhängig vom Beobachter
Realistische Position: Strategien, Struktur, Kultur sind objektiv messbar, können richtig abgebildet werden
subjektive Komponeten der Realitätswahrnehmung interpretiert Mensch subjektiv
Epistemologie im strategischen Management
Positivismus -> Ansätze suchen und verprechen Gesetze für den Unternehmenserfolg
Streng genommen kann kein Ansatz dies einhalten, Erkennbarkeit von regelmäßigen Mustern
Anti-positivistische Haltung kann nicht abgeleitet werden
Muster und Regelmäßigkeiten als integrative Position zwischen den Extremen
Human Nature im strategischen Management
Determinismus im strategischen Management sucht nach einem “fit” zwischen Parametern der Organisation und ihrem Erfolg
Alle Unternehmen einer Branche können gleichen Erfolg erzielen, der durch Struktur vorgegeben ist
Methodologie im Strategischen Management
Mainstream der empirischen Forschung kann nomothetischer Position zugeordnet werden
Probleme bei Verallgemeinbarkeit der Ergebnisse
Unterscheidung rein deduktiver und rein induktiver Forschungsposition für Forschungspraxis im strat. Man. künstlich und unfruchtbar
Praxis führt zu Theorie und Theorie führt zu Praxis
gemeinsame Verwendung beider Methoden
Zwischenform -> Kontingenzansatz; Suche nach situativ gültigen Gesetzen
Die Wandel-Status-quo-Dimension (Burrell/Morgan)
Paradigma der Wandelsoziologie
Wie lässt sich gegenwärtiger Status quo kritisieren und verbessern?
Wie können sich Individuen von strukturellen Zwängen befreien?
-> Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse
Paradigma der Ordnungssoziologie
Warum haben soziale Einheiten Bestand? -> Technisches Erkenntnisinteresse
Welche Bedingungen sichern den Status Quo? -> Praktisches Erkenntnisinteresse
Funktionalistisches/Positivistisches Paradigma
Ontologische Grundannahme
Organisation, ihre Elemente und Umwelt = gegebene separierbare Entitäten -> Formen Struktur aus Elementen und Beziehungen, existieren unabhängig vom erkennenden Subjekt
Epistemologische Grundannahme
Wissen formulierbar in allgemienen Aussagen und Theorien -> Beziehungen zwischen einzelnen Elementen lassen sich beschreiben
Methodologische Grundannahmen
Approximative Beschreibung der Wirklichkeit durch methodologische Regeln des modernen Positivismus
fromale Logik
hypothetisch-deduktive Logik
Falsifikationsmodell
-> in Gang setzen eines Lernprozesses welcher Wissensstand über Natur und Kultur stetig erhöht
Gesellschaftstheorie
der o.g. Lernprozess führt zu rationaler Erweiterung des Wissens und liefert Voraussetzungen zum gesellschaftlichen Fortschritt
Wissenschaft stellt technisches Wissen unter einer Werturteilsfreiheit zur Verfügung
Ziel: Erhalt Status Quo
Interpretatives Paradigma
Die Organisation, ihre Elemente und Umwelt werden durch Menschen unterschiedlich sozial konstruiert und interpretiert. Entstehung erst durch Interpretation.
Wahrheit und Logik erlangen immer nur im Rahmen eigener Interpretations- und Sprachsysteme an Geltung.
Der Forscher agiert als Teilnehmer und erfragt die subjektiven Sinngehalte der Akteure. Fokus liegt nicht auf großzahligen, quantitativen Untersuchungen, sondern auf Einsatz von Fallstudien
Auch der interpretative Forscher möchte das Entstehen und den Bestand sozialer Ordung ergründen. Im Vordergrund steht die Frage, wie über den subjektiven Sinngehalt der Akteure soziale Ordnung entsteht.
Radikaler Humanismus
Bestehende Strukturen sind Ergebnis sozialer Konstruktion
Wahrheit und Logik erlangen im Rahmen eigener, bestimmter Interpretations- und Sprachsysteme an Geltung
Methode organisiert sich an interpretativen Paradigma
Forscher haben Fokus darauf, warum soziale Wirklichkeit auf diese Weise konstuiert wird und welche Rolle die Interessen der beteiligten Akteure spielen
Mitglieder sozialer Einheiten von Bevormundung, Entfremdung, Ausbeutung, Unterdrückung befreien
Anleitung zu Bildung und Kritik sowie zu sozialen Reformen
Radikaler Strukturalismus
Strukturen der sozialen Wirklichkeit sind objektiv gegeben und historisch bestimmt
Wissen in allgemeinen Aussagen und Theorien formulierbar -> Beziehungen zwischen Elementen der Wirklichkeit mittels Gesetzmäßigkeit beschreibbar
Methodologische Grundannahme
historische, dialektische und kritische Forschungsmethoden
Gesellsschaftstheorie
Interesse an sozialem Wandel
Dazu sollen objektiv gegebene Strukturen der Welt verstanden, erklärt und kritisiert werden
Dominanz und behandelnde Theorien der Paradigmen und das Inkommensurabilitätsproblem
Inkommensurabilitätsproblem
Umgang mit Theorienpluralismus?
Koexistenz
Machtkampf
Argumentation
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