Bildungsexpansion
historischer Hintergrund:
vorindustrielle Gesellschaften
Bildungserwerb weitgehend in Familie/ Arbeitsplatz für tägliches Leben
Bildungseinrichtungen nur für kleinem, männlichen Teil
Mehrheit kann nicht rechnen, lesen, schreiben
Industriegesellschaften
Grundbildung für alle, Schulpflicht, Volksschule für Mindeststandards
fast alle lernen rechnen, lesen, schreiben; alles darüber hinaus weiterhin nur kleiner Teil
Postindustrielle Gesellschaften
Bildungssystem wächst weiter, zunehmende Ausdifferenzierung (Einrichtungen+ Abschlüsse)
mehr Menschen gehen länger zu Schule, erreichen höhere Abschlüsse
Menge verfügbaren Wissens wächst enorm (Auswahl, Spezialisierung, Vermittlung)
Wandel mach lebenslanges Lernen erforderlich
Funktionen Bildungseinrichtungen:
Sozialfunktion (Vermittlung von Kenntnissen/ Fertigkeiten)
Leistungsmessung (erbrachte Leistung ermitteln)
Selektionsfunktion (basierend auf Leistung)
Platzierungsfunktion (erhaltenes Zertifikat ermöglicht Zugang zu untschiedlichen Niveaus/ Berufsfeldern)
Die Bildungsexpansion:
aus der Nachkriegszeit
bezeichnet enorme Ausweitung der Bildung (quantitativ+ qualitativ), Anstieg Bildungsniveau
Ausbau sekundäre+ tertiäre Bildung
Ursachen der Bildungsexpansion:
Makrotheorien: Modernisierungstheorie (struktureller Bedarf an Bildung); Konflikttheorie (Bildung strukturiert Zugang zu neuen Poisitionen)
Mikrotheorien: Humankapitaltheorie (Produktivität steigert Gewinne); Signaltheorie (Zertifikate als Voraussetzung begehrter Berufe)
-> langfristiger Prozess
Folgen der Bildungsexpansion:
Demokratisierungsdruck (Verlangen nach Beteiligung an Politik)
höhere Bildung mehr Reflexion, Selbststeuerung, Individualisierung
Pluralisierung von Werten/ Lebensformen
intendierte Folgen: Höherbildung Volk, Chancengleichheit/ Abbau Ungleichheit, Demokratisierung
unintendierte Folgen: Bildungsinflation, Verdrängung gering Gebildeter, soziale Schließung, Überqualifikation
-> insgesamt deutliche Niveaueffekte (quantitative Zunahme Bildungsbeteiligung, Höherqualifizierung)
-> geringe Struktureffekte (Muster soziale Ungleichheit weiterhin konstant, Erzeugung neuer Ungleichheit zb zwischen den Geschlechtern)
das empirische Phänomen
betrachtet wird soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung
-> sekundäre Effekte der sozialen Herkunft (Einfluss sozialer Herkunft auf Bildungsentscheidung unter Kontrolle der primären Effekte sozialer Herkunft)
in Deutschland ist das Bildungssystem in viele verschiedene Bildungseinrichtungen unterteilt, die entsprechende Bildungsentscheidungen über Bildungsübergänge mit sich ziehen (zB weiterführende Schule, tertiär Bildung, ..)
-> viele verschiedene Lebenswege können eingeschlagen werden
in Studien werden Daten über Schüler*innen/ Studen*innen, deren Eltern, Herkunft, Generationen verglichen
Bildungsbeteiligung und sekundäre Effekte:
können allgemein aber mit primären+ sekundären Effekten in Verbindung stehen
Bildungsbeteiligung ergibt sich aus Wirkung beider Effekte
Übergangsverhalten bei gegebenem Leistungen auch berücksichtigen
Erklärungstheorie für Phänomen
Modell der Bildungsentscheidung:
-> SEU-Theorie
wie letztes Thema:
SEU=p*U-C
-> in diesem Fall eben auf Bezug zu Entscheidungen an Bildungsübergängen (nicht, ob investiert wird, sondern warum in bestimmte Bildungsform investiert wird zB Gymnasium):
Vergleich der SEU-Werte verschiedener Schulformen
-> Wahl fällt auf diejenige mit größtem SEU-Wert
Beispiel: Entscheidung zwischen Gymnasium+ Realschule:
Wahl für Gymnasium statt Realschule, wenn..
SEU(Gym) > SEU(Real)
Zusammenspiel primäre+ sekundäre Effekte:
wirken bei allen zentralen Bildungsentscheidungen
unterschiedliche Gewichtung, je nach Entscheidung variiert
Empirische Befunde
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