Psychoanalytische Sicht

Personenorientierter Ansatz

• s. Grafik: v.a. Ontogenese -> Fokus auf zurückliegende Biografie (erziehungs- und Sozialisationsbedingungen)

• Persönlichkeitsstrukturen -> übersituative Reaktionstendenz

• genetische und organische Ursachen

• erster tiefer Blick in innere Psyche des Menschen und Analyse/früheste Perspektive der Psychologie

  • Persönlichkeitsmodelle, Entwicklung, Förderung

  • Unangemesse/gestörte Verarbeitung von Konflikt, Mangel, Versagenserlebnisse

• Ausgangspunkt der modernen Psychotherapie (jedoch auch Kritik)

• Freud: Nervenarzt -> medizinische Sicht

  • Aus Praxis entwickelt (außer universitär)

  • Erst v.a. Hypnosse: organische Beschwerden mit psychologischen Symptomen

Benkmann:

„Das Kernproblem der Entstehung psychischer Störungen stellt die

unangemessene oder gestörte Verarbeitung von Konflikten, Mängel- und Versagungserlebnissen dar.“

1. Trieblehre

2. Instanzlehre

3. Phasenlehre

4. Neurosenlehre

• Mensch wird mit grundlegender Energie geboren (die ihn vorantreibt und über Entwikclung an bestimmten Organzonen lagert)

  • Libido: Lusttrieb – Energie um Lust zu Gewinnen (Lebenstrieb)

  • (Destrudo: Zerstörungstrieb (Todestrieb) -> wg 2. WK -> kritisch)

3 Instanzen:

• Es: Triebe/Bedürfnisse des Menschen und der Drang diese zu befriedigen→ angeboren

• Ich: Kontrollinstanz (kein Ich-Bewusstsein) → bildet sich in den ersten Jahren (schafft Augleich zwischen Trieberfüllung und Außenanforderungen) (moralische Ansprüche umsetzen)

• Über-Ich: Instanz der Moralität → Ansprüche der Erziehung und auch Gesellschaft (erst von Eltern übernommen, langsame Selbstentwicklung)

• Bewusstes, Vorbewusstes und Unbewusstes

  • Vorbewusst: Unbewusst aber können Bewusstseinsfähig sein

• Angsttheorie: Konflikte des Ich mit den Anforderungen aus...

  • ...führen zu Angst bei nicht Lösung der Konflikte

  • in der Psyche erlebte Angst als Signal für Konflikt → Bedrohungsgefühl

Libido bindet sich phasenförmig an unterschiedliche Oganzonen

1. Orale: Mund als Lustobjekt (Beißen, Spucken) → Vertrauensaufbau/Urvertrauen (1. LJ)

2. Anale:Lust an Ausscheidung und Stimulation der Ausscheidungsorgane – Kontrolle über diese Organe gewinnen → Kontrolle (sich und andere) (2/3 LJ)

3. Phallische:Lustgewinnung an zentralen Geschlechtsorgane → Geschlechtsidentifikation, Bezugsperson, Identität (4.-6. LJ)

4. Latenzphase: Rückzug der Libido → Bemühen um Tüchtigkeit

   (6-13LJ-> Schuleintritt)

5. Genitale: gesunde Integration der eigenen Sexualenergie (ab13LJ)

—> zentrale Lebensthemen des Menschen z.B. Urvertrauen

Über Phasen hinweg: Stimulation der Libido:

• Rolle der Eltern: natürliche Bedürfnisse des Kindes müssen ausgelebt werden → gesundes Mittelmaß zwischen Unterstimulation und Überstimulation finden

• Gelingen: gesunde Entwicklung

• Sonst: Fixierung→ Thematik unabgeschlossen/ belastet evtl. Entwicklung

Neurosenlehre (Störungslehre)

• Neurose = Grundbegriff jeglicher Störung

  • (heute: v.a. Über-Ich Dominanz (zu hohe Moralische Ansprüche) vs. Psychopathisch (Es-Dominanz (innere Triebe unkontrollierbar)

• Misslingende Integration verschiedener Ansprüche:

  • Abwehmachanismen: noch keine Störung, Mechanismen, um Konflikte unter Kontrolle zu halten

  • Bei nicht gelingen: neurotische Symptome (z.B. Angst, Zwang)

    -> Störung

• Dispositionen: Grundausstattung/grundsätzliche emotionale Erregbarkeit -> Organische Bedingungen

• Beziehungen zu Erziehungspersonen: Dynamik (Unter/Überstimulation)und Fixierung

• Erfahrungen/Ereignisse: früh/Aktruell (Massiv auf Gesundheit einwirken)

Funktional: Um Konflikte unter Korntrolle zu halten -> brauchen viel Energie

• Verdrängung: Konflikt ins Unbewusste schieben

• Ungeschehen machen: der Tat (als Wunsch oder Versuch)

• Projektion: eigener negativer Eigenschaften auf andere, starke Kritik an anderen

• Regression: Rückgang in frühere Entwicklungsphase

• bei Versagen der “Abwehr” entsteht ein Symptom (= ist nicht Störung, sondern Ausdruck, dass eine Störung vorliegt)

• Symptome sind funktional (z.B. Zwang: äußere Kontrolle -> inneres Kontrollerleben)

• Symbolchcharakter: Symbol des Problemverhaltens für den inneren Konflikt (z.B. Waschzang als Symbol für sich innerlich schmutzig fühlen)

• Fixierung: auf eine bestimmte Phase als Symbol für Thema

• neurotisch: Über-Ich Dominanz -> Überhemmung, moralgesteuert

• Psychopathisch: Es-Dominanz -> inner Triebhaftigkeit tritt unkontrolliert auf

• Diagnostik und Therapie eng verbunden und oft parallel

• Aufdeckung des Unbewussten und Probleme durch Deutung (Kleint zurückspiegeln für Erkenntnis)

• Ziel: Bewusstheit stärken und Ich-Stärkung -> Kontrollinstanz stärken

• Freie (Wort-) Assoziation: unreflektiert bestimmte Begriffe assoziieren

• Traumdeutung: Aufarbeitung, Deutung von Träumen (Repräsentieren Konflikte)

• Deutung weiteren Materials: Rorschach (Klecksbilder), TAT (z.B. Bildergeschichte)

• Analyse von Wiederstand: gegen die Therapie→bringt Kernaspekte auf

• Analyse von Übertragung: Erinnerung wird auf Therapeut übertragen bzw. andersrum von Therapeut auf Klient (Gegenübertragung)

Thorsten schläft auf einem Schmetterlings-Lexikon und angelt Wale und Ü-Eier

Verstehen von Kindern in ihren inneren Konflikten

– drei-Phasen-Ablauf:

1. Liebe als Vorschuss (für eine stabile Beziehung)

2. Leistung um der Liebe des Erziehers willen (Identifikation mit Erzieher)

3. Ablösungsprozess (eigene Normen und Werte entwickeln, Selbstständigkeit)

• F. Redl/D. Winemann: straffällige Jugendliche (Umgang, Intervention, Praxis)

• Ausguss Aichhorn: Begründer der psychoanalytischen Pädagogik

  • Liebe auf Vorschuss

  • Erziehungsberatung erstellt

  • Erziehungsheime -> sehr schöne Umegbung

• Drei-Phasen-Ablauf Myschker

• Milieutherapie von Bettelheim

• Spieltherapie: Spielen als Zugang zu Kindern (Anna Freud)

• Selbsterfahrung von Pädagogen:

  • Balint Gruppe (Bettelheim) das Kind im Pädagogen -> Wiege der Supervision

  • Auseinandersetzung mit Kindern kann eigene Konflikte hervorrufen und so die Beziehung zum Kind beeinflussen

  • Konflikte müssen bewältigt werden

Bettelheim, Milieutherapie:

• Ziel: Befriedigung der Grundbedürfnisse →

  • Therapeutisches Milieu in der gesamten Einrichtung

  • Stumme Botschaften

    • (mit Einrichtung, Gestaltung)

  • Gestaltung der Beziehung:

    • Verlässlichkeit

    • Befriedigung Grundbedürfnisse: Zuneigung

    • Entlastung → neue Belastung → Leistungsfähigkeit

  • Ich-Stärkung:

    • selbst Kontrolle vs. Triebe, Spannungen

    • Magische Tage, Positive Alltagserfahrungen,

    • Umgebung als Hilfe zur Veränderung

Von Harlow und Bowlby

Stark von Psychoanalyse beeinflusst

- Bindung: langandauerndes affektive Band zu bestimmten, nicht austauschbaren Personen

“Fremde-Situations-Test” von Ainsworth

Drei Bindungssytle -> 4 Bindungsytpen (d neu)

A. Unsicher, vermeidend: KM irgnorien

B. sicher gebunden: Exploration mit KM, Beruhigung durch KM → Balance

C. unsicher, ambivalent: ängstlich, stark an KM gebunden, keine Beruhigung

D. Ergänzend: Desorganisiert: widersprüchliches Verhalten → Nähe suchen vs. ablehnen

• Entstehen von Bindungsmustern

  • Mütterverhalten ➔ Feinfühligkeit

  • Kindliche Temperament ➔ Wechselseitiges Aufschaukeln

  • Kulturelle Einflüsse

➔ Bindungstypen sehr stabil und tragfähig

• Elternaufklärung über die Entstehung: Elternarbeit v.a.

  ➔ Risikogruppen

• Information für Erzieher: Muster wahrnehmen und reagieren können

• Pädagogische „Kompensation“: positive Erfahrungen

• Bei gravierenden Ausprägungen: Psychotherapie

• Grenzen: Bindung als Pädagoge gewährleisten?→ Muster durchbrechen dauert lang