Nenne die “5 F” (Big Five) des Pferdeverhaltens!
auch ALTFRAGE
Mindestens 12 Stunden Raufutter zum Fressen
Ständig Wasser zum Trinken
Tägliche, mehrstündige Bewegung
Einen Ruheplatz zum Liegen
Artgenossen als Sozialpartner
—>Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten
(BMELV 2009)
Entwicklung des Pferdeverhaltens
Das Gesamtverhalten eines Pferdes basiert auf dem
• Arttypischen Verhalten (Evolution)
• Rasseabhängigen Verhalten (Domestikation)
• Individualverhalten (Verhaltensontogenese)
Sas Verhalten eines Pferdes resultiert aus angeborenen Eigenschaften
und den Erfahrungen (Lernen) im Laufe der individuellen Entwicklung.
Welches Tier war der erste Vorfahre unserer heutigen Equiden?
Eohippus
erstes Vorkommen: Eozän, vor 60 Millionen Jahren
im Urwald
ernährte sich von Blättern, Zweigen, Früchten und Beeren
Welche Vorfahre folgte dem Eohippus?
Merychippus
erstes Vorkommen im Miozän, vor 25 Millionen Jahren
lebte im Wald und auf Grasflächen
ernährte sich nehmend von Gräsern
Nach dem Eohippus und dem Merychippus folgte das…
Pliohippus
erstes Vorkommen im Pliozän, vor 7-2 Millionen Jahren
lebte in der Steppe
ernährte sich von Gräsern
Wie sieht die Fresstechnik von Pferden aus und wie lange Fressen sie pro Tag?
Bodennahe FA, Abreißen/-reißen mit Schneidezähnen und gründliches Kauen (mahelnd)
—> fressen ca. 15 Stunden
—> Fresspausen selten läger als 3-4h
meist gemeinsame Nahrungsaufnahme mit Artgenossen —> allelomimetisch
rangabhängige Sozialabstände
Wie trinken Pferde (Technik)?
Saugtrinken mit geschlossenem Lippen, bodennah: Kopf und Hals unter Widerristhöhe
ABER: vorher olfaktorische und geschmackliche Prüfung
mehrmals am Tag/in der Nacht
allelomimetisches Verhalten (v.a. an Wasserstellen wie Flüsse/Seen)
Wie viele Stunden pro Tag bewegt sich ein Pferd?
15h /Tag
zurückgelegte Wegstrecke: 6-11 km /Tag
—> mindestens 2km, max. 20km
Schritt: 60% /Tag zur Nahrungsaufnahme, Ortswechsel
ebenefalls allelomimetisch
Benenne die Gliedmaßen nach der jeweiligen Evolutionsart!
Wie viele Stunden am Tag ruhen Pferde? Und welche Ruheformen gibt es ?
Polyphasische Ruheperioden: 5 – 9 Std. / Tag
(Zeitpunkt und Dauer abhängig von Jahreszeit, Nahrungsangebot, Witterung, Alter)
Ruheformen
• Ruhen im Stehen (Dösen, SWS-Schlaf)
80 % der Ruhezeit bei adulten Pferde
• Ruhen im Liegen (SWS- und REM-Schlaf)
Adulte Pferde: ca. 20 min pro Schlafperiode
Fohlen (bis 3. Monat): 70 – 80 % der Ruhezeit
In Bauchlage: Kopf frei getragen oder aufgestützt
In Seitenlage: REM-Schlaf
In welcher Schlafphase befindet sich dieses Pferd?
REM-Schlaf
Welches Sozialverhalten findet sich bei Pferden?
sozial obligate Säugetiere
Familienverbände/Hengst- bzw. Junggesellengruppen
Gruppegröße: 20 Tiere
1-6 Stuten/deren Fohlen bis zum Alter von 2-3 Jahre
Kerngruppe: ranghöchster Hengst + Altstute
aber auch Familienverbände mit zwei oder mehr kooperierenden Hengsten möglich
auch größere Herden möglich
Welche Aufgabe hat die Leitstute und der Althengst?
Leitstute = Führung
Althengst = Zusammenhalt, Verteidigung
Wie sieht das Sozialverhalten der unterschiedlichen Evolutionsgruppen aus
Eohippus,
und Pliohppus ?
Einzeln, höchstens mit Fohlen oder paarweise
kleine Gruppen
sehr komplex
wahrscheinlich wie heutige Pferde
Wie unterscheidet sich “Rangordnugn”, Lineare Hierachie und zirkuläre Hierachie (Mehrecksbeziehungen) voneinander?
Was muss für eine Rangordnung gegeben sein?
Welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle?
Voraussetzung: individuellen Kennen anhand optischer, akustischer und insb. olfaktorischer Merkmale
hier geht es um Verfügbarkeit wichtiger Ressourcen (somit situationsbahängig)
bleibt nach erstellen weitgehend stabil, bei stabiler Gruppenzusammensetzung
Faktoren:
Rasse/Alter/Geschlecht
Temperament/Kampfbereitschaft/Reaktionsschnelle/Selbstvertrauen/Ausdrucksstärke/Motivation!!!
erlernte Kompetenz/Erfahrungen
Welche Phasen finden wir in der Ontogenese des Pferdes und in welchem Zeitraum läuft jede Phase ab?
neonatale Phase
bis zu 3 Stunden nach der Geburt
Prägungsphase
bis 2 Tage nach der Geburt
Konsolidierungsphase
1. Lebensmonat
Sozialisierungsphase
2. Lebensmonat bis Pubertät (14-20. Lebensmonat)
Reifungsphase
bis 3 (Stute) bzw. bis 5. Lebensjahr (Hengst)
Was kennzeichnet die neonatale Phase?
bis zu 3h nach der Geburt
überwiegend angeborenes Verhalten
Was kennzeichnet die Prägungsphase?
bis zu 2 Tage nach der Geburt
Prägung Fohlen auf die Mutterstute
Was kennzeichnet die Konsolidierungsphase?
bis zum 1. Lebensmonat
Üben von Bewegungsabläufe
Spiel, NAchahmung Verhalten der Mutter
Kontakt zu anderen Artgenosse
Habituation an Umweltreize
Was kennzeichnet die Sozialisierungsphase?
Lebensmonat bis Pubertät (14. - 20. LM)
Beziehungsaufbau zu Artgenossen
Erkennen/Üben der sozialen Kommunikation
Absillten: 8. LM
Was kennzeichnet die Reifungsphase?
bis 3. (Stute) bzw. 5. Lebensjahr (Hengst)
weiteres Üben sozialer Kommunikation
Habituation Umweltreize
Hengst: Junggesellengruppe
Stute: Geburt des ersten Fohlen im 3. Lebensjahr
Zusammenhalt der Gruppe wird sichergestellt durch:….
Bedürfnis nach Sozialkontakt
• Im Herdenverband: Einwirkung des Althengstes
• Verwandtschaft, Freundschaft und Bekanntschaft
Spielgefährten
Fellpflegebeziehungen
• Allelomimetisches Verhalten
Synchronisation der Gruppe / Stimmungsübertragung
Wird durch Gruppe stimuliert und koordiniert
• Kommunikation —> Optisches Ausdrucksverhalten
Mit welchen Körperbereichen kommuniziert ein Pferd?
Was zeigt dieses Pferd?
Aufmerksamkeit
Welches Verhalten zeigt das linke und das rechte Pferd?
Rechts: Wohlbehagen („Putzgesicht“);
Links: Angstgesicht
Welches Verhalten zeigt das rechte Pferd?
offensives Verhalten
Welches Fohlen befindet sich in der Sozialisierungsphase?
Lebensmonat bis zur Pubertät
Pubertät: 14. - 20. Lebensmonat
Altfrage:
Pferd - Was ist für gutes Zusammenleben wichtig ist?
a) Bedürfnis nach Sozialkontakt
b) Zutun des Halters
c) Allomimetisches Verhalten
d) Fohlenprägung
Laut Lösung: a und c
Fohlenprägung evtl. auch????
Pferde fressen am Tag rund 15 h, wie viel Pausen sind dazwischen?
a) Max. 3-4h
b) 1h
c) 6-7h
d) 11-12h
max. 3-4h
Welche rechltichen Vorgaben zur Haltung/Umgang mit Pferden kennst du?
Tie- TierSchG
BMEL-Leitlinie zur Beurteilung von Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten (2009)
BMEL-Leitlinien “Tierschutz im Pferdesport”
Ländersepzifische Verordnungen, Erlasse…
Nds. Empfehlung zur Freilandhaltung von Pferden (1999)
Nds. Kutschenerlassen (2918)
Merkblätter TVT
Gerichtsurteile
Was ist nach §2 und 3 TierSchG besonders wichtig für Pferdehalter
§2
Kentnisse/Sachkunge und Fähigkeit des Pferdehalters/betreuers
§3
verboten, sich der Halter-und Betruerpflicht zu entziehen
Was brauchen Pferde nach BMEL-Leitline ?
Welche Ansrüche stellt der BMEL an die Pferdebetreuung?
notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten des Halters
Halter muss mti Pferd vertraut sein
Halter muss dafür sorgen, dass auch Pferd ausreichend vertraut mit Umgang mit Mensch ist
Überprüfung Wohlergehen des Pferd mind 1xtgl
Welche Pflegemaßnahmen werden nach den BMEL-Leitlinien vorgeschrieben?
fördern Vertrauen
Eindecken zur Verhinderung des Fellwachstums sowie das Scheren beeinflussen physiolog. Funktion des Haarkleides - Notwendigkeit?
Tierschutzwidrig:
Entfernen von Tasthaaren
Ohrmuschelhaare
Haare mit Schutzfunktion
Jungpfede —> Gewöhnung an Hufpflegebehandlung
KEINE VERÄNDERUNG HUFSTELLUNG/FORM ohne orthopädische Indikation durch TA oder Hufschmied
Was wird nach BMEL zwecks Futter- und WA vorgeschrieben?
kontinurierliche Nahrungsaufnahme
Raufutter, mind 12 Std. tgl
Fresspausen max 4h
Achtung: Kolik, Magengeschwür, Verhaltensstörungen
max. 0,4 x Wh als physiologische Fress- und Trinkhaltung
pro Pferd ei Futterplatz, alle Pferde müssen gleichzeitig fressen könen
Wasser stets und ständig
Eine Tränke auf 15 Pferde
Was schreiben die Leitlinien der BMEL für die Bewegung eines Pferdes vor?
Auslgeich Aktivitätsverlust mehrstündig, freie Bewegungsmöglichkeit
kontrollierte Bewegung —> ersetzt keine freie Bewegung
gilt für ALLE Nutzungsrichtungen, unabhängig vom Geschlecht
Wie viel Platz wird Pferden nach BMEL vorgeschrieben?
Welches Ruhverhalten müssen Pferde laut BMEL zeigen?
Haltungssystem arttypische an Ruhen angepasst
trockene, verformbare Liegefläche
im Stall alle Liegeflächen eingestreut
Liegematten reichen nicht
Liegefläche so groß bemessen, dass Pferd gleichzeitig in Seitenlage liegen können
Ruhen im Stehen muss für alle Pferde gleichzeitig auf nicht morastig aufgeweichten Flächen möglich sein —> legen sich nicht auf morastigen Boden zum Ruhen ab
Stehen auf Flächen, die nicht morast aufgeweicht sind, muss möglich sein ….für…
alle Pferde einer Gruppe gleichzeitig
Befestigung von Teilflächen und den Hauptverkehrswegen
Tretschicht sollte trittelastisch, nciht tiefgründig, staubarm, schnell abtrocknend und leicht zu reinigen sein
Bereiche zum Liegen und Wälzen
Was sagt BMEL zu sozialen Kontakten?
soziale Kontakte zu Artgenossen unerlässlich
mindestens SIcht-, Hör- und Geruchskontakt
soziales Gefüge berücksichtigen
sollen am Geschehen im Haltungsumfeld teilhaben können
KEINE HALTUNG EINES EINZELNEN PFERDES - aber Ausnahmen:
eindeutige Unverträglichkeit - Verhaltensstörung
tierärztliche Indikation
Übergangslösung
Haltung im Freien - was schreibt BMEL vor?
WITTERUNGSSCHUTZ
natürlich oder künstlich
unabh. von rassespez. Pferdetyp
von allen Pferden gleichzeitig nutzbar
2.5 x Wh^2
bei größeren Gruppen besser mehrere kleine als ein großer Schutz
Was sagt BMEL zur EInzänung?
Wie wird das Thema Gruppenhaltung nach BMEL beurteil?
Wie steht BMEL zur Einzelhaltung?
Welche Richt- und Funktionsmaße gibt es?
Gruppe geeignet für alle Pferde, unabh. von Alter, Rasse, Geschlecht, Nutzungsart
hohe Qualifikation des Halters
alle müssen Grundbedürfnisse befriedigen können
Strukturierung des Haltungssystems in untersch. Funktionsbereiche
Einzelhaltung:
soziale Kontaktmöglichkeiten zu Artgenossen sind unerlässlich
miteinander unverträgliche Pferde nicht nebeneinander!
Anbinde-/Ständerhaltung tierschwutzwidrig!
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