3.2.1, 3.2.2 Definition Wahrnehmung, Wahrnehmungstheorien

Wahrnehmung = Prozess der Aufnahme und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt

Aufmerksamkeit:

• sie bestimmt was wir aus der Umwelt wahrnehmen

• unterscheidet zwischen wichtigen und unwichtigen Infos

• Das Wahrgenommene kann sich dadurch von Person zu Person unterscheiden

• das Wahrgenommene kann sich dann auf das Verhalten auswirken

Vorwissen, Vorerfahrung, Bewertung und Erwartungen:

• haben Einfluss auf Aufmerksamkeit und somit auch auf Wahrnehmung

• zB Erinnerung an Sonnenbrand - Wahrnehmung an sonnigem Tag verändert

Emotionen:

• zB jmd mit Spinnenangst wird Aufmerksamkeit eher auf Spinne haben

• beeinflussen weiteren Verarbeitungsprozess und Verhalten

  zB Mensch mit Spinnenangst verlässt dann Raum mit Spinne

1. sensorische Empfindung

   • Reize durch Rezeptoren der Sinnensorgane aufgenommen und weitergegeben

   • Reize werden umgewandelt in neuronale Signale - die im NS “verstanden” werden können

2. Wahrnehmung im engeren Sinne

   • Bildung innerer Repräsentation des Wahrgenommenen

   • metales Abbild entsteht = Perzept

3. Klassifikation

   • der Abbilder in bereits bekannte Kategorien

   • zB. Sehen eines Mannes im weißen Kittel = Arzt

1. Stufe = biologische Psycholgie

2. und 3. Stufe = Allgemeine Psychologie - oft schwer zu trennen

1. Psychophysik

2. Signalentdeckungstheorie

= Gustav Theodor Fechner

Was nehmen wir über unsere Sinne wahr, und was nicht?

• Absolutschwelle = kleinste Reizintensität, die nötig ist, damit der Reiz wahrgenommen wird

• Unterschiedsschwelle = jene Differenz, die nötig ist um zwei Reize zu unterscheiden

  • abhängig von Intensität des Ausgangsreizes

  • je stärker Reiz, desto höher muss absoluter Unterschied zum anderen Reiz sein, um Unterschied zu erkennen

Theorien untersuchte Fechner durch Experimente - Untersuchungsmethoden zu Wahrnehmungsschwellen bis heute verwendet.

Grenzmethode und Konstanzmethode

• Versuchsperson wird Reiz dargeboten

• in abnehmender oder zunehmender Intensität

• nach jedem Reiz soll von Versuchsperson angegeben werden, ob sie den Reiz wahrgenommen hat oder nicht

• Reize werden der VP in zufälliger Intensität dargeboten

• nach jedem Reiz wird von VP angegeben ob Reiz wahrgenommen wurde

• nach mehrmaligem Darbieten gleicher Reize an einer Person wird Darstellung der psychometrischen Funktion möglich:

  • Wahrnehmungsschwelle = Intensität, bei der der Reiz zu 50% wahrgenommen wird, bzw zu 50% nicht

  • Theoretisch gibt es diese Wahrnehmungsschwelle, es handelt sich aber um keinen eindeutigen Grenzwert (also nicht von 0% auf 100%)

  • Absolutschwelle ist also ein Reiz, der in der Hälfte der Fälle erkannt wird

    => auch ein Reiz über der Absolutschwelle kann nicht wahrgenommen werden und ein Reiz darunter kann trotzdem wahrgenommen werden, die Wahrscheinlichkeit wird aber geringer

Signalentdeckungstheorie, geht davon aus, dass das Entdecken eines Reizes kein objektiver Prozess ist, sondern ein subjektiver.

Untersuchungen bestehen wie bei Konstanz- und Grenzmethode aus einer Reihe von Durchgängen.

1. Sensitivität

   • gegenüber dem Reiz

   • wird beeinflusst von Anwesenheit anderer Reize (Wahrnehmung eines Tones in einem Raum voll sprechender Menschen)

2. kognitiver Entscheidungsprozess

   • unabhängig von Sensitivität

   • bei uneindeutigen Reizen => Entscheidung ob Reiz vorhanden war oder nicht

1. Treffer : Reiz dargeboten, Reiz wahrgenommen

2. Verpasser: Reiz dargeboten, Reiz nicht wahrgenommen

3. Falscher Alarm: kein Reiz dargeboten, Reiz wahrgenommen

4. Korrekte Zurückweisung: kein Reiz dargeboten, Reiz nicht wahrgenommen

= systematisches Muster in Antwortverhalten einer Person unabhängig vom Untersuchungsgegenstand

= Resultat aus Kombi von Reiz und kognitiven Prozessen

zB. Ja-Sage-Tendenz = Person hat hohe Treffer Anzahl, aber auch viele falsche Alarme - Person tendiert dazu anzugeben, einen Reiz wahrgenommen zu haben.