Statistiken über Internetkäufe und Soziale Medien
Ursprung des Influencer Marketings: Mund-zu-Mund Propaganda
Persönliche Kommunikation (auch im klassischen Verkaufsgespräch) effektiver als Massen-kommunikation
Klassische Werbung = wird durch Unternehmen als kontrollierte Informationsquelle wahrgenommen
Persönlicher Kontakt = wird neutraler wahrgenommen
Dies gilt auch für Empfehlungen von Kunden aus dem Internet via Consumer Reviews oder Microblogging [z.B. Twitter]
Welche Faktoren wirken positiv auf Mund-zu-Mund Propaganda?
Merkmale des Kommunikators: Glaubwürdigkeit (credibility)
Hat die Person gegenüber ein entsprechendes Fachwissen / Expertise in dem Gebiet (bzw. wird dies so wahrgenommen)?
Vertrauenswürdigkeit (wahrgenommene Gültigkeit der „Behauptungen“)
Erscheinungsbild, sozialer Status, Kommunikationsabsichten
Merkmale des Kommunikanten (Rezipienten)
Allgemeine „Beeinflussbarkeit“ und Einstellung zum Kommunikator – auch kontextabhängig
Merkmale der Kommunikationssituation
Alle Bedingungen unter denen Kontakte zwischen Personen zustande kommen / ablaufen
Z.B. auch unpassende Kleidung im Kontext (Nachrichtensprecher im Anzug glaubwürdiger als im Sportdress)
Generelle Sympathie und Antipathie + wahrgenommene Authentizität
Faktoren sind relevant in Bezug auf den klassischen Verkauf als auch in Bezug auf Influencer
Persönliche Kommunikation (auch im klassischen Verkaufsgespräch) effektiver als Massenkommunikation: Warum?
Größere Glaubwürdigkeit und stärkere soziale Kontrolle (größer bei persönlichen Kontakt)
Empfänger fühlt sich eher in der Pflicht den „Rat“ anzunehmen
„Gefahr“ im Internet: Social Bots
Bessere selektive Informationsaufnahme beim Empfänger
Empfänger nehmen jene Information auf, die individuellen Bedürfnissen entspricht
Persönliche Kommunikation schafft es besser, Aufmerksamkeit zu lenken
Hohe Flexibilität beim Informationsaustausch
Diskussion mit laufender Rückkopplung, was auch ermöglicht Missverständnisse zu klären
—>Studie von Keller: Gute Werbung steigert Mund-zu-Mund Propaganda, d.h. es gibt hier eine positive Wechselwirkung.
—>Besonders in Situationen, wo Konsumenten verunsichert sind, suchen sie persönlichen Kontakt (MzM Propaganda)—> z.B. bei hohem Kaufrisiko braucht es mehr produktbezogene Gespräche
„Emotionalität“ der Nachricht
Positive und negative Nachrichten werden geteilt
Erste Studien zeigen, dass möglicherweise:
positive Nachrichten verbreitet werden, wenn es um eigene Erfahrungen geht – damit der positive Gehalt der Nachricht auch auf Sender abfällt (im „positiven Licht“ dastehen | Selbsterhöhung)
negative eher verbreitet werden, wenn Erfahrung anderer rezitiert wird („wissender Experte“) oder, wenn man im engeren Umfeld „warnt”
Emotionale Nachrichten werden häufiger verbreitet als neutrale Nachrichten
Einzigartigkeit und auslösende Aktivierung fördert die Weitergabe von Nachrichten
MzM: Vertrauen
Persönliches Verkaufsgespräch: nonverbale Kommunikation vertrauensbildend
Persönliches Gespräch besonders bei Produkten mit starken Bezugsgruppeneinfluss (d.h. teils teure und sozial auffällige Produkte)
Parasoziale Beziehung: limitierte persönliche Beziehung zwischen Konsument und einer Medienpersönlichkeit
Durch Sprache, Intimität, Gesten, Vertraulichkeit Stimme wird Atmosphäre der persönlichen Gemeinsamkeit erzeugt
Besonders im Onlinesetting wichtig
Was Definiert einen „echten“ Influencer?
Kommt vom klassischen Meinungsführer
Meinungsführung:
Form des Kommunikationsverhaltens in kleinen Gruppen | bis zu 25% der Kommunikationsteilnehmer zählen zu einem Gegenstandsbereich oft als meinungsführend
Graduelles Phänomen: je nach Umfang des Einflusses – Mehr oder Weniger Menge an Meinungsführung
Meinungsführung bedingt durch: situative und persönliche Bedingungen (persönliches Involvement und kommunikative und sachliche Kompetenz)
Was kann passieren, wenn Promi/Influencer für diverse Marken wirbt
Verwässerung der Marke möglich durch Omnipräsenz
Was macht influencer erfolgreich?
GLAUBWÜRDIGKEIT
Expertise
Vertrauenswürdigkeit
—>Dadurch wird Einstellung und Verhalten der Empfänger positiv beeinflusst
„Neue“ Influencer versuchen Produkte im realen Lebensumfeld anzubieten was vertrauensfördernder wirkt (im Vergleich zu schon gestandenen Prominenten).
ATTRAKTIVITÄT
Wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen Influencer und Empfänger
+
Gefallen (optische Erscheinung der Influencerin)
=
Identifikation mit Influencerin – Followerin will ihr ähnlich sein
! Werbung muss mittlerweile als solches auch gekennzeichnet werden! —> Versuch über parasoziale Beziehungen (Bez. zw. Infl. & Konsument) auszugleichen.
Beispiele Misslungener Social media Kampagnen
WIE sollte Influencer-Marketing genutzt werden?
Microblogs: gerade am Anfang der Vermarktung wichtig
Consumer Reviews: werden relevanter im Laufe der Zeit, wenn die Anzahl der Reviews höher wird (dann haben Leute auch mehr Zeit gehabt, sich mit dem Produkt genauer auseinanderzusetzen, zu probieren)
Aber in Deutschland…
Bevölkerung in Deutschland nach Folgen der Kaufempfehlung von Influencern in den sozialen Netzwerken in den Jahren 2020 und 2021
Marketingstrategien um Influencer / Meinungsführer zu „nutzen“
Konsumenten: untereinander kommunizieren, ohne Forcierung durch Marketing
—>Helfen und Warnen, Status demonstrieren
Marketing vertreibt Botschaften über Massenmedien, was indirekt Meinungsführer ansprechen soll, welche dann als Multiplikatoren genutzt werden
Seeding: gezielte Verbreitung von Informationen ins Netz mit dem Ziel, dass gut vernetzte Personen sie dann weiter verbreiten.
Marketing versucht direkt Konsumenten / Meinungsführer anzusprechen und Botschaften so „zu streuen“
Aber wie schaffen es INFLUENCER nun, andere zu überzeugen?
Parasoziale Beziehungen
„imitierte persönliche Beziehung zwischen einem Konsumenten und Medienpersönlichkeit“
Emotionale Bindung dadurch, dass Medienpersönlichkeit als ähnlich interpretiert wird
Gelingt durch entsprechende Sprache, Intimität der Gesten, Vertraulichkeit in der Stimme
Im Social-Media Kontext:
durch das Preisgeben von persönlichen Informationen, über das eigene Leben werden parasoziale Beziehungen begünstigt (self-disclosure=Selbstoffenbarung)
Viele Faktoren sind wichtig – daneben natürlich der Beziehungsaufbau sehr relevant
Testimonial (Empfehlung von Konsument/Promi) & Celebrity – immer gut?
(CELEBRITY) MATCH UP HYPOTHESE:
Produkt und Celebrity sollten zueinander passen, sonst leidet die Authentizität
Nur, wenn das passt, wird auch Aktivierung ausgelöst und Einstellungen positiv beeinflusst (wichtiger als Attraktivität und Expertise)
VERTRAUENSWÜRDIGKEIT UND EXPERTISE:
Umso vertrauenswürdiger und je mehr Expertise wahrgenommen wird, umso höhere Werbewirkung
SOURCE ATTRACTIVENESS MODEL:
Vermeintlich „hübscheren“ Menschen werden auch bessere Eigenschaften zugeschrieben (siehe auch HALO Effekt)
—> bessere Einstellungen bei Konsumenten
Attraktive Menschen sollten hierbei aber nur für Produkte werben, die Attraktivität erhöhen (z.B. Lippenstift) aber nicht für Produkte, die „Probleme“ behandeln (z.B. OPs)
NEGATIVES IMAGE?:
Produkt und Celebrity verwoben —> wenn Einstellung zu Celebrity ins negative „umschlägt“ kann das auch aufs Produkt überstrahlen
Ausnahme: es sind Fehltritte, die als menschlich wahrgenommen werden—> ihnen wird verziehen
OMNIPRÄSENZ: siehe letzte Veranstaltung
Aber gibt es auch andere „Testimonials“?
Fuchs (2004): drei Typen von Testimonials
+ Beispiele (Celebrity Endorsement)
„Alltagspraktiker*innen“: normale Verbraucher*innen berichten aus „ihrem“ Leben
„Expert*innen“ auf ihrem Gebiet: Zahnärztinnen und Zahnärzte für Zahnpasta
„Prominente“: Celebrity Endorsement
Anerkennung für Celebrity soll auf das Produkt übertragen werden
Welche schritte braucht es, um eine Social-Media Strategie aufzubauen?
Zielsetzung
Über aktive (mit den Kunden) oder passive (Monitoring von Portalen) Strategie
Situationsanalyse
Was ist denn momentan schon da an entsprechendem Marketing?
Strategieentscheidung
Welche Strategie? Unter Betracht von Zeit, Kosten, Glaubwürdigkeit etc.
—> hier sollten alle Faktoren einfließen, um dann einschätzen zu können, ob sie in Zukunft umsetzbar ist / Zielgruppe (verschiedene Zielgruppen / Gen. haben andere Bedürfnisse / Hedonismus vs. Altruismus)
Operative Durchführung
Implementierung der Strategie
Controlling der Social-Media-Strategie
Erfolgskontrolle (z.B. Imagegewinn der Marke)
Worauf kommt es an? Allgemein SocialMedia Marketing
Inhalt —> inwieweit sind die Inhalte relevant und aktuell für das anzusprechende „Publikum“ aber auch entertaining?
Benutzerfreundlichkeit
Anpassungsfähigkeit (Personalisierung)
Emotionalisierung (siehe Grundlagen: positiv geladene Marketingstrategien werden besser erinnert als neutrale oder negative)
Gemeinschaft (siehe auch vorherige Veranstaltungen zu Co-Creation bei Adidas oder: Mystarbucksidea.com)
Dann wirkt Social Media Marketing auch positiv auf die Einstellungen und erhöht MzM Propaganda
Welcher Faktor aber Treibt von Werbung Erfolg am meisten?
Entertainment als wichtigster Treiber für Einstellung gegenüber der Werbung
Vorteile durch social-Media Marketing
Zielgerichtet und persönlich – maßgeschneiderte Kommunikation für einzelne Kunden oder Kundengruppen
Interaktiv – Aufbau von Kundengesprächen möglich, aber auch Einbindung von Kunden in einzelne Prozesse
Direkt und spontan – sobald ein Markenereignis auftritt, kann das diskutiert werden, verbreitet werden
Schafft Kundenbindung und erzeugt Kundengemeinschaft
Vergleichsweise preiswert (z.B. im Vergleich zu klassischen Medien wie TV oder Radio)—> kann auch von kleineren Firmen gut genutzt werden
Nachteile durch social-Media Marketing
Earned media – als Firma muss eine (Fan-) Gemeinschaft erst verdient werden —> statt aufdrängen, wichtige / wertvolle Inhalte generieren
(im Vergleich zu paid media, die Firmen selbst steuern können)
Effektive Nutzung und Messung von Ergebnissen eher schwierig
Bei Ideen wie „create your own…“ laufen Firmen immer wieder Gefahr, dass die Marken verunglimpft werden
Integriertes Social-Media Marketing
Social-Media Marketing als ein Teil einer großen Marketingstrategie, welche noch weitere Kanäle bedient
Erzeugen einer markenbezogenen Vernetzung, Einbindung und Kundengemeinschaft
STARBUCKS:
sehr erfolgreich in Social-Media Marketing mit über 50 Facebook-Seiten, mehr als 30 Twitter bzw. Instagramkonten
Durch Social-Media Kampagnen mehr Kunden ins Geschäft gelockt (z.B. durch eine Kampagne, bei der es ein Gratisgebäck zum Morgenkaffee gab)
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