Was ist Anämie?
Vermidnerung der Hämoglobinkonzentration bzw. des Hämatokrits und/oder Erythrozytenzahl unter dem Normbereich
Hämatokrit = Verhältnis des Volumens der roten Blutkörperchen zum Gesamtvolumen des Blutes an
Blutbildveränderungen - Größe der Erythrozyten
Makrozytose
Erythrozyten > 10μm, MCV (Mittleres Erythrozytenvolumen) ↑
Mikrozytose:
Erys <6μm, kleiner als Lymphozytenkern, MCV ↓
Anisozytose:
starke Größenschwankungen der Erys
MCV = Volumen eines Erythrozyten
Blutbildveränderung - Erythrozytenform
Akanthozyten: Stechapfelform
Dakryozyten: Tränentröpchen
Drepanozyten: Sichelzellen
Elliptozyten
Fragmentozyten: Schistozyten
Sphärozyten: Kugelzellen
Targetzellen: Schießscheibenzellen
Anisozytose/Poikilozytose: variable Formen
Blutbildveränderung - Farbstoffgehalt der Erythrozyten
Parameter: MCH= Hämoglobingehalt eines Erythrozyten
Hypochromie: Erys weniger anfärbbar, MCH ↓
Eisenmangel
Hyperchromie: Erys stärker anfärbbar, MCH ↑
Vit. B12 Mangel
Polychromasie: versch. anfärbbar da unreif, Erys z.T. blau-grau-tingiert
!!!wenn wenig anfärbbar, dann wenig Hämoglobin!!!
Blutbildveränderung - Zelleinschlüsse Part 1
Howell Jolly-Bodies
bräunloche, kugelrunde, exzentrisch gelegene Einschlüsse (Kernreste)
Vorkommen: Milzlosigkeit oder bei schwerer Störung der Erythropoese
Basophile Tüpfelung (Färbung der Erythrozyten)
multiple kleine basophile Einschlüsse (Ribosomen) —> Flecken oder Granula
Vorkommen: unspezifisch bei Retikulozytose, Thalassämie, Blei-Intoxikation, Perniziosa, MDS und anderen schwere Anämien
Blutbildveränderung - Zelleinschlüsse Part 2
Heinz Körper
denaturiertes Hämoglobin (Struktur verändert)
—> schlechter Sauerstofftransport
Vorkommen: angeboren hämolytische Anämien, medikamententoxische hämolytische Anämien, G6-Phosphatdehydrogenasemangel
Cabot-Ringe
Ring- oder achtförmiger, rot, gefärbter, fadenartiger Einschluss (Kernreste)
Vorkommen: Milzlosigkeit, schwere Störung der Erythropoese
Erythropoese - dick erklärt yay
Erythropoese ist der Prozess der Bildung und Entwicklung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark.
Es beginnt mit hämatopoetischen Stammzellen, die Vorläufer aller Blutzellen sind.
Die Stammzellen entwickeln sich zu Proerythroblasten, unreifen Zellen mit großem Zellkern.
Die Proerythroblasten durchlaufen mehrere Reifungsstadien, bei denen sich der Zellkern verkleinert und Hämoglobin angesammelt wird.
Die Reifungsstadien umfassen basophile, polychrome und orthochrome Erythroblasten.
Orthochrome Erythroblasten verlieren ihren Zellkern und werden zu Retikulozyten.
Retikulozyten enthalten noch geringe Mengen an RNA und können unter spezieller Färbung sichtbar gemacht werden.
Schließlich werden die Retikulozyten zu voll funktionsfähigen, ausgereiften roten Blutkörperchen, indem sie ihren Zellkern vollständig verlieren.
Die Erythropoese wird durch das Hormon Erythropoetin (EPO) reguliert, das von der Niere produziert wird.
Störungen in der Erythropoese können zu verschiedenen Formen von Anämie führen.
Die Erythropoese wird durch den Sauerstoffbedarf des Körpers beeinflusst. Bei niedrigem Sauerstoffgehalt wird die Freisetzung von EPO erhöht, um die Produktion roter Blutkörperchen zu stimulieren.
Erythropoese - Abbildungen
Mechanismen der Anämie Entstehung
Symtpome Anämie
Blässe (Haut, Schleimhäute, Nagelbett, Konjunktiven)
Ikterus bei Hämolyse
Schwäche, Müdigkeit, Leistungsminderung
Konzentrationsstörung, Kopfschmerzen, Schwindel
Dyspnoe, Tachykardie, Palpitationen
Verwirrtheit, Depression
—> Anämie ist ein Symptom!!! suche Ursache
Diagnostik Anämie
family, RF, Körperliche U, rektale U, Gastroskopie, Gyn, Knochenmarkpunktion mit Zytologie, Histo und Eisenfärbung
Labor
Hämatologie: Differenzialblutbild, MCV, MHC, Retikulozyten, Blutausstrich
Coombs-Test
Virusserologie (Parvovirus B19)
evtl. Blutgruppe, Erythropoetinspiegel
klinische Chemie:
Routinelabor mit Hämolyseparamter (Bilirubin, LDH, Haptoglobin), Nierenfunktionsparameter, Gesamteiweiß, CRP, Ferritin, Vit B12, Folsäure, Transferrin Rez. und Sättigung
Therapie
Behandlung Grunderkrankung
Supportivtherapie
Subs von Erythrozytenkonzentration: enge Indikationsstellung
Erythropoese-stimulierende Faktoren (ESF): in der Onkologie enge Indikationsstellung
DD Anämie
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