Definition einer Mutation
Spontan auftretende, dauerhafte Veränderung des Erbgutes, Vererbbare Veränderungen der genetischen Information, Veränderung in der Nucleotidsequenz eines DNA Moleküls
Wo treten Mutationen auf?
(a) Körperzellen
• Man spricht dann von somatischen Mutationen.
• Somatische Mutationen sind nicht vererbbar.
• Im Laufe des Lebens entsteht hierdurch ein somatisches Mosaik in unseren Zellen.
• Derartige Mutationen spielen eine Rolle bei der Tumorentstehung und beim Alterungsprozess
(b) Keimzellen
• Man spricht dann von generativen Mutationen
• Generatve Mutationen werden an die Nachkommen weitergegeben
• Eine spezifische Mutation findet sich dann in allen Zellen der betreffenden Nachkommen
Beispiele für Keimzellmutationen
Lactoseintoleranz: Laktose kann aufgrund fehlender oder geringer Laktase (einem Enzym/Protein) nicht gespalten werden.
Durch Mutation können nun auch Menschen im Erwachsenenalter genügend Laktase produzieren
Sichelzellenanämie: Ein Nukleotidaustausch
Was ist der Wildtyp
• der normale, der typische, der besonders häufige Phänotyp !
• Der übliche Phänotyp einer Art
• Das Genom liegt in einem Zustand vor, wie es natürlicherweise durch die Evolution entstanden ist
Was ist eine Somatische Mutation
Krebs wird häufig durch eine allmähliche Anhäufung von DNA-Sequenzveränderungen in somatischen Zellen als Folge zufälliger Mutationen verursacht.
Zellen unterliegen ständig zufälligen DNA-Veränderungen , die akkumuliert und gegebenenfalls an die Zellnachkommen weitergegeben werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zelle entartet kann mit steigendem Alter stark zunehmen
Welche Mutationsarten unterscheidet man voneinander
Genommutation
Chromosomenmutation
Genmutation
Was ist eine Genommutation?
Drastische Veränderungen des gesamten Genoms
• Trisomie: Veränderung in der Zahl eines Chromosomenpaares
• Polyploidien: Der gesamte Chromosomensatz ist vervielfältigt
Was ist eine Chromosomenmutation?
Veränderungen in der Form und Struktur von Chromosomen
• Translokation: Verlagerung eines Chromosomenstücks von seinem ursprünglichen Ort auf ein anderes Chromosom oder an eine andere Stelle des gleichen Chromosoms
• Deletion: Stückverlust (Katzenschreisyndrom)
• Insertion: Einbau eines DNA-Stückes (c.o. an nicht homologer Stelle)
• Inversion: Verdrehung eines Chromosomenabschnittes um 180o
Was sind Genmutationen?
Veränderung des Erbgutes in nur einem Gen
Was ist eine Punktmutation?
Austausch eines Nucleotids gegen ein anderes.
• Transition ersetzt Purin durch Purin oder Pyrimidin durch Pyrimidin
• Transversion ersetzt Purin durch Pyrimidin oder umgekehrt
Was ist eine stumme Mutation?
Punktmutation, die das dritte Nukleotid eines Codons (Nukleotidtriplett, das eine Aminosäure codiert) betrifft. Keine Änderung der Aminosäure (degenerierter genetischer Code), kein mutierter Phänotyp.
Was ist eine Missense-Mutation?
Punktmutation, die die Aminosäure verändert
Mutation in der ersten oder zweiten, selten der dritten Nukleotidposition eines Codons.
Polypeptid enthält eine einzelne veränderte Aminosäure. Ob ein mutierter Phänotyp entsteht hängt von der Bedeutung diese Aminosäure für die Struktur und/oder Funktion des Proteins ab.
Was ist eine Nonsense-Mutation?
Punktmutation, die ein Codon für eine Aminosäure in ein Stopcodon umwandelt.
Es entsteht ein verkürztes Gen, dessen zugehöriges Polypeptid am Carboxyende ein Segment verloren hat.
In den meisten Fällen entsteht ein mutierter Phänotyp
Was versteht man unter Insertion/Deletion
Ein oder mehrere Basenpaare bis hin zu ausgedehnten DNA-Stücken kommen hinzu oder werden entfernt
Was versteht man unter Inversion
Ein Teil der Doppelhelix wird herausgeschnitten und in umgekehrter Orientierung wieder eingefügt
Was ist eine Rasterverschiebung
Übliche Folge einer Insertion oder Deletion. Hinzufügen oder Entfernen einer beliebigen Anzahl von Basenpaaren (kein Vielfaches von drei), führt dazu, dass das Ribosom stromabwärts der Mutation eine völlig neue Zusammenstellung von Codons abliest. Häufig mutierter Phänotyp
Wie kann die Wirkung einer Mutation in manchen Fällen aufgebhoben werden?
Rückmutation: Eine zweite Mutation stellt die ursprüngliche Nukleotidsequenz wieder her. Punktmutation wird durch Punktmutation aufgehoben, Insertion durch Deletion, Deletion durch Insertion
Ausgleichende Reversion (second site reversion) : Eine zweite Mutation stellt den ursprünglichen Phänotyp wieder her, ohne aber die DNA Sequenz in ihren unmutierten Zustand zurückzuversetzen
Was sind sog. Revertanten?
Rückmutanten, bei denen eine frühere Mutation durch eine weitere Mutation (zumindest in ihrer Wirkung) wieder aufgehoben wurde.
Was ist der Ames-Test (1970)
Rückmutationen treten mit einer gewissen Häufigkeit spontan auf. Unter bestimmten Umwelteinflüssen (Vorhandensein mutagener Stoffe) kann diese Häufigkeit aber stark erhöht sein. Über Anzahl von Rückmutationen kann die Mutagenität einer Substanz bestimmt werden.
• Die zu untersuchenden Verbindungen werden auf einem Filterpapier auf eine Agarplatte mit Bakterien aufgebracht.
• Durch mutagene Chemikalien wird die Zahl der Revertanten drastisch erhöht
Was ist NER
Nukleotid-Exisions-Reparatur
Dient der Beseitigung von größeren DNA-Addukten
Unförmigen Basen-Modifikationen die zu einer Verzerrung der DNA-Struktur führen (z.B. UV-Dimere)
Die fehlgepaarten und daran angrenzende Nukleotide werden komplett entfernt und in der Folge neusynthetisiert
Was ist BER
Base-Excision-Repair
Entfernung kleiner, Nicht-Helix-Verzerrende-Schäden
Oxidative DNA-Schäden (8-oxo-Guanin)
Schäden werden von spezifischer DNA-Glykosylase erkannt und herausgeschnitten (Exzision)
Endonuklease schneidet Zucker-Phosphat Rückgrat-Polymerase - Ligase
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