Familie Herpesviridae
Alpha-Herpesviren:
Herpes simplex Typ 1 und Typ 2 (HSV-1/-2)
Varizella-Zoster-Virus (VZV) (HHV-3)
Beta-Herpesviren:
Cytomegalievirus (CMV) (HHV-5)
Humanes Herpes Virus Typ 6,7 (HHV-6/-7)
Gamma-Herpesviren:
Epstein-Barr-Virus (EBV) (HHV-4)
Humanes Herpes Virus 8 (HHV-8)
Eigenschaften
behüllt, Ether-empfindlich
2-DNA
CMV Targetzellen
Blutzellen
Lunge
Leber
Niere
Intestines
CMV Übertragung
Erwachsene
Kinder
Kontakt d. Sex, Speichel, Schmierinfektion
Pränatal 0,5%
Blutprodukte (Leukos)
Perinatal 5%
Latent infizierte Transplantate
Postnatal 37%
Häufigkeit der CMV-Infektion bei Immunsupprimierten
50-70% innerhalb von 3 Monaten nach Organtransplantation
bis zu 75% nach Knochenmark- und Stammzelltransplantation
20 bis 40% bei AIDS-Patienten
37% Frühchen vpn CMV-IgG+ Mütter
Häufigkeit der CMV-Infektion nach Organtransplantation
Lunge oder Lunge/Herz -> 53-75%
Herz -> 30-40%
Wozu führt CMV bei Immunsupprimierten (Transplantierte und AIDS-Pat.)?
Transplantierte:
interstitielle Pneumonie
Hepatitis
Transplantat-Abstoßung
AIDS-Pat.:
Retinitis
Ösophagitis
Colitis
Enzephalitits
Zugelassene CMV Therapeutika?
CMV-DNA Polymerase Inhibitoren
Ganciclovir
Cidofovir
Foscarnet
Therapie von CMV
Nukleosid-Analoga
Hemmung der viralen DNA-Synthese -> Ganciclovir, Valganciclovir
Hemmung der viralen DNA-Polymerase -> Cidofovir
Pyrophosphat-Analoga
Hemmung viraler Polymerasen -> Foscarnet
EBV Klinik
unter 4 Jahren -> selten klinisch apparent
bei jungen Erwachsenen -> ca 50% Manifestation als infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)
Fieber 80-90%
Pharyngitis 75-90%
Lymphadenopathie 80-90%
Splenomegalie 40-70%
Kriterien für eine kausale Rolle von EBV bei Tumoren
Anteil EBV-positiver Fälle einer Tumorentität
Anteil EBV-positiver Tumorzellen
Monoklonalität von EBV im Tumor
Hinweis auf Etablierung der latenten Infektion vor Expansion des malignen Klons
Expression von EBV Proteinen
EBV-assoziierte Tumoren
Burkitt`s Lymphom
Immunoblastische B-Zell-Lymphome
Morbus Hodgkin
Nasopharynxkarzinome
EBV Pathogenese
kann B-Zellenu und Epithelzellen latent infizieren
alle latent infizierten Zellen exprimieren virale Gene
Die Expressionsprofile unterscheiden sich
EBV Diagnostik
Antikörper
PCR
EBV Therapie
Reduktion der Immunsuppression
Anti-B-Zell-Antikörper (Rituximab)
Chirurgische Entfernung
Adoptiver T-Zell-Transfer
Chemotherapie
Humanes Herpesvirus 8 = ?
geht von was aus?
Klinik
= Kaposi-Sarkom-assoziiertes Herpesvirus (KSHV)
geht von lymphatischen Endothelzellen aus
Klinik:
Fleckige oder knotige Erhebungen mit Hämosiderineinlagerung
Haut
Schleimhaut
Lymphknoten
Viszerale Dissemination
Klinische Formen des Kaposi-Sarkoms
Klassisches KS = mediterrane Form
Afrikanisches KS = endemische Form
HIV-assoziiertes KS = epidemische Form
latrogenes KS = sporadische Form
HSV Übertragung
Mensch ist der einzige natürliche Wirt
enger zwischenmenschlicher Kontakt
oraler Sekrete -> HSV-1
genitaler Sekrete -> HSV-2
Durchseuchung
>90% bei HSV1
10-20% bei HSV2
rekurrierende Infekte häufig
HSV-1 und HSV-2 bei Immunsuppresion
asymptomatische Virusauscheidung beim immunsupprimierten häufig
Tendenz zur progressiven Ausweitung zu tiefen, nekrotisierenden Ulzerationen
Encephalitis mit hoher Mortalität
VZV
Primärinfektion
Komplikationen
Primärinfektion:
Windpocken
Letalität bei Erw. bis zu 15 fach höher
Komplikationen:
selten
bei Aspirin-Gabe Gefahr eines Reye-Syndroms
-> Encephalopathie auf Grund schwerer Leberfunktionsstörung
bakterielle Superinfektion
Varizellen-Pneumonie
3-5 d nach Exanthem-Beginn
Erw. bis 20%
Schwangere!!
ZNS-Manifestation
VZV Pathogenese
Schleimhaut des Oropharynx
lymphohämatogene Ausbreitung in RES
Virusanreicherung im RES für 14 d
Virämie (an T-Lymphos gebunden, schubweise)
VZV in die Haut
Exantheme
VZV-Latenz und Reaktivierung
vom Varizellen-Exanthem ausgehend -> sensible Neuronen -> Spinalganglien
latent persistierende Infektion
wenige Kopien des VZV-Genoms in Neuronen
Transkription einzelner Gene
Reaktivierung bei Schwäche der zellvermittelten Immunität, im Alter, bei Tumoren, bei Immunsuppresion
Viren wandern zentrifugal vom Ganglion aus neuraem Wege in die Haut —> ZOSTER (Gürtelrose)
VZV-Prophylaxe
attenuierter Lebendimpfstoff
für seronegative Kinder mit Leukämie, soliden malignen Tumoren, schwerer Neurodermitis
seronegative Mitarbeitende im medizinischen Beruf
Frauen mit Kinderwunsch
passive Immunisierung mit Zoster-Immunglobulin
insb. bei drohenden konnatalen Varizellen
HSV und VZV Therapie
Aciclovir, Valaciclovir, Brivudin
Foscarnet bei HSV-Encephalitis und schwere Hautläsionen, Zoster-Pat.
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