Lokalanästhetika
Kurzwirksame Lokalanästhetika: Wirkdauer 0,5–1 h
Procain
Mittellangwirksame Lokalanästhetika: Wirkdauer 1–3 h
Lidocain
Langwirksame Lokalanästhetika: Wirkdauer >3 h
Bupivacain, Ropivacain
Wirkstoffe mit zwei „i“ sind Amide, Wirkstoffe mit einem „i“ sind Ester!
Lipidtherapie bei LA-Intoxikation: Intravenöse Gabe einer 20%igen Lipidlösung (frühzeitig erwägen!)
Spinalanästhesie
Die Anästhesieausbreitung wird nicht über die Punktionshöhe, sondern maßgeblich über die Dosis des Lokalanästhetikums reguliert.
Subarachnoidalraum
Single-Shot-Technik
PDA
Zentrale Nervenblockade durch Injektion des Lokalanästhetikums in den lumbalen oder thorakalen Periduralraum
Sehr gut zur (postoperativen) Schmerztherapie geeignet
Plexusblockade
Die interskalenäre Plexusblockade eignet sich insb. für Eingriffe an der Schulter oder am proximalen Humerus!
Die supraklavikuläre Plexusblockade eignet sich prinzipiell für alle Eingriffe am Unterarm oder an der Hand!
Die axilläre Plexusblockade eignet sich insb. für Eingriffe unterhalb des Ellenbogens!
-> Trotz begrifflicher Nähe keine Blockade des N. axillaris
Regionalanästhesie
Kontraindikation
Störung der Blutgerinnung (angeboren oder medikamentös bedingt)
Komplikationen
Persistierende bzw. neu aufgetretene neurologische Defizite nach rückenmarksnaher Leitungsanästhesieerfordern eine unverzügliche Abklärung mittels MRT! Orientierend gilt ein Zeitfenster von 6 h ab Symptombeginn!
Totale Spinalanästhesie
Ursache: Intrathekale Injektion einer zu hohen Dosis an Lokalanästhetikum
Typischerweise bei (primärer oder sekundärer) intrathekaler Fehllage eines Periduralkatheters
Allgemeinanästhesie
balancierte vs TIVA
balancierte besser steuerbar, bevorzugt bei Atemwegserkrankungen
TIVA bei erhöhtem Risiko für PONV und Disposition für maligne Hyperthermie
Aufgrund der Gefahr einer gastralen Luftinsufflation sollte der Inspirationsdruck (pinsp) bei der Maskenbeatmung deutlich <20 mbar (im Idealfall ≤15 mbar) liegen!
bei Intubation
Inspirationsdruck (pinsp) bzw. Atemwegsspitzendruck (ppeak) sollte orientierend <30 cmH2O betragen
Inhalationsanästhetika
Desfluran beste Steuerbarkeit, Verteilungskoeffizient 0,45
Isofluran von allen Fluranen beste muskelrelaxierende Wirkung, Atemwegsreizung
Sevofluran Anflutung im Fetgewebe nach lander Anwendungsdauer; am wenigsten Atemwegsreizung, Sympathikushemmung
Je kleiner der Blut/Gas-Verteilungskoeffizient, desto besser die Steuerbarkeit (rasche An- und Abflutung)!
Erhöhtes Risiko für PONV (emetogen)
Triggersubstanzen für maligne Hyperthermie
Postoperatives Shivering
Injektionsanästhetika
hypnotische Wirkung
Propofol - Standard, antimetisch
Venenreizung, Blutdruckabfall
kein Antidot
Etomidat- bei erhöhtem kardiovaskulären Risiko
Venenreizung, NNR-Suppression
Thiopental - in jedem Alter möglich
BD-Abfall, Injektionsschmerz, Gewebsnekrose
bei versehentlicher intraarterieller Applikation: NaCL nachspülen und Lidocain zur Minderung des Gefäßspasmus
Ketamin - erhaltene Schutzreflexe, Spontanatmung, Analgesie, sympathomimetisch, Günstig als Koanalgetikum bei Opioidabhängigkeit
Muskelrelaxiantien
Succhinylcholin
depolarisierend
30-60 sek Anschlagszeit
Histaminfreisetzend
RSI
NW: Hyperkaliämie, Anstieg des Augeninnendrucks, Rhabdomyolyse, HRST, maligne Hyperthermie
Rocuronium
nicht-depolarisierend
keine Histaminfreisetzung
Maligne Hyperthermie
hereditäre Myopathie (autosomal-dominant) mit einer gestörten Calciumhomöostase der Skelettmuskulatur
Kontraktionen der Skelettmuskulatur, eine hyperkatabole Stoffwechselentgleisung mit vermehrter CO2-Produktion und einen (meist zeitverzögerten) Temperaturanstieg
Die glatte Muskulatur und Herzmuskulatur sind nicht betroffen!
Kontinuierlicher Anstieg des endexspiratorischen CO2
Tachykarde Herzrhythmusstörungen
Generalisierte Muskelrigidität
Masseterspasmus
Temperaturanstieg (Hyperthermie eher Spätzeichen)
Therapie: Dantrolen
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