Welche Folgen können Zeckenbisse haben?
Ein Zeckenbiss per se schmerzt nicht, kann aber schwerwiegende Folgen haben
So sind die durch Zecken übertragenen Borrelien (Bakterien der Gattung Borrelia) Auslöser der Lyme-Borreliose, die beim Auftreten als Neuroborreliose zu chronischen Schmerzen führen kann
Die betroffenen Patienten gehen unterschiedlich mit den Schmerzen um und zeigen eine teils dysfunktionale Schmerzverarbeitung, die zur Chronifizierung der Schmerzen beiträgt
Welche versch Verhaltensmuster lassen sich bei Muskel- und Bewegungsschmerzen beobachten?
Bei Muskel- und Bewegungsschmerzen lassen sich verschiedene Verhaltensmuster der Patienten beobachten:
ängstlich-vermeidendes Verhalten mit möglichst wenig Bewegung, was Muskelabbau zur Folge hat,
depressiv-suppressives Verhalten, was zum subjektiven Kampf gegen depressive Empfindungen mit Überforderung führt, sowie
heiter-suppressives Verhalten, was zu Aktivität und Ablenkung führt
Wie kann man lernen, Schmerz zu kontrollieren?
Patienten können den Umgang mit chronischen Schmerzen durch präzise Schmerzwahrnehmung im Rahmen von Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin erlernen und auf diese Weise Linderung der Schmerzen erfahren
Doch bevor das gelingen kann, muss erst verstanden werden, was Schmerz überhaupt ist
Was untersucht der Bereich der objektiven Sinnesphysiologie der Psychophysik?
Der Bereich der objektiven Sinnesphysiologie der Psychophysik untersucht die Wahrnehmung von Reizen durch die Sinnesrezeptoren
Im Rahmen der Wahrnehmung machen wir uns ein Bild von unserer physikalisch, chemisch und biologisch bestimmten Außenwelt
Deren Eigenschaften und Möglichkeiten der Detektion sind allerdings begrenzt:
So können wir kein UV-Licht mit unseren Augen sehen und
Töne nur in einer bestimmten Höhe hören
Was ist die Messung von Schmerz?
Die Messung von Schmerz ist objektiv noch schwieriger und reicht in den subjektiven Bereich hinein
Womit beschäftigt sich die Wahrnehmungspsychologie?
Die Wahrnehmungspsychologie beschäftigt sich mit der subjektiven Beziehung zwischen Reiz und Empfindung
Was zeigt das Phänomen Schmerz?
Im Phänomen Schmerz zeigt sich, wie das psychische Erleben unser Verhalten steuert und wie es zu physiologischen Veränderungen bis hin zu Erkrankungen führt
Womit beschäftigen sich Teilbereiche der Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin?
Die Teilbereiche der Gesundheitspsychologie und der Verhaltensmedizin beschäftigen sich umfassend mit dem Thema Schmerz
Wie definiert die International Association for the Study of Pain “Schmerz”?
Die International Association for the Study of Pain definiert Schmerz als „an unpleasant sensory and emotional experience associated with, or resembling that associated with, actual or potential tissue damage“
Welche Charakteristika zeigt das Phänomen Schmerz?
Dabei zeigt Schmerz als Phänomen verschiedene Charakteristika:
Schmerz ist ein individueller Sinneseindruck.
Schmerz ist ein sehr subjektives Gefühl und ist wesentlich durch persönliche Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen beeinflusst.
Schmerz lässt sich durch Intensität, Dauer und Lokalisation beschreiben.
Schmerz hat eine wichtige Warn- und Schutzfunktion und soll den Körper vor Schädigung und Überbelastung bewahren
Die Sinnesempfindungen des Schmerzes sind i. d. R. an Emotionen gekoppelt.
Schmerz ist i. d. R. negativ affektiv geprägt.
Schmerz kann auch erlebt werden, ohne dass Sinneszellen adäquat gereizt werden, wie im Fall von chronischen Schmerzen, Schmerzprojektion bzw. Phantomschmerzen
Auf welchen Ebenen zeigt sich Schmerz?
Der Einfluss des Schmerzes auf den Menschen zeigt sich dabei nicht nur an körperlichen Missempfindungen, sondern auch in einer subjektiv unterschiedlich empfundenen Beeinflussung des Lebens und des Wohlbefindens
Was zählt mit in die individuelle Bewertung von Schmerz rein?
In die individuelle Bewertung des Schmerzes gehen sensorische, affektive, vegetative und motorische Komponenten ein:
Die sensorisch-diskriminative Komponente umfasst z. B. Beginn, Intensität, Qualität/Ausprägung und Ort des Schmerzes.
Die affektive (emotionale) Komponente zeigt sich z. B. in Lust- oder Unlustgefühlen oder einem verlangsamten Verhalten.
Die vegetative Komponente zeigt sich z. B. im Weiten der Gefäße und damit einer Rötung der Haut.
Die psychomotorische Komponente führt z. B. zum Fluchtreflex.
Was für ein Verhalten löst die Schmerzkomponente aus?
Damit lösen die Schmerzkomponenten ein bestimmtes Verhalten aus, das kognitiv-subjektiv, affektiv-emotional und psychomotorisch geprägt sein kann
Beides, die Schmerzbewertung und das Schmerzverhalten, wirkt nun wiederum auf die Ausprägung der Schmerzkomponenten zurück, indem beispielsweise die Unlustgefühle verstärkt werden
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