Wie funktioniert die Informationsübertragung zwischen Zellen?
Die Informationsübertragung zwischen Zellen geschieht an sogenannten Synapsen:
Elektrische Synapsen kommen im Herzmuskel und im Hippocampus des Gehirns vor
chemische Synapsen spielen eine wesentliche Rolle bei der Informationsleitung im zentralen und peripheren Nervensystem
Die Neurotransmitter und ihre Rezeptoren zur chemischen Signalübertragung an der Synapse bilden sogenannte Transmitter-Rezeptor-Systeme, welche die Homöostase des Organismus und das Verhalten beeinflussen
Was ist die Ursache vieler psychischer Veränderungen und Störungen?
Dysregulation und Defekte in den neurochemischen Vorgängen bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen sind die Ursache vieler psychischer Veränderungen und Störungen
Wozu werden die Erkenntnisse zu den Neurobiologischen Grundlagen genutzt?
Die stetig wachsenden Erkenntnisse zu den neurobiologischen Grundlagen werden für die Entwicklung von Psychopharmaka genutzt
Wie wirken chemische Synapsen?
Wie wird der Vorgang beendet?
Chemische Synapsen wirken über chemische Botenstoffe (Transmitter), die in den synaptischen Spalt abgegeben werden und auf einen Rezeptor auf der postsynaptischen Seite wirken
Als Rezeptor fungieren ionotrope Rezeptoren (ligandengesteuerte Ionenkanäle) und metabotrope Rezeptoren (über Second-Messenger-Systeme vermittelnde Rezeptoren)
Zum Beenden des Signals werden die frei im synaptischen Spalt vorliegenden Transmitter von der präsynaptischen Endigung wieder aufgenommen (Reuptake) oder durch spezifische Enzyme abgebaut
Welche Rezeptoren kann man bei chemischen Synapsen unterscheiden?
Welche Arten von Transmittern kann man unterscheiden?
Bei den Transmittern der neurochemischen Synapse vermitteln
Neurotransmitter die Hauptwirkung, und
Ko-Transmitter (Neuromodulatoren, Neuropeptide) modulieren diese
Was sind biogene Amine?
Biologisch aktive Amine, wie Adrenalin, Dopamin und Serotonin, werden als biogene Amine bezeichnet
Verschiedene biogene Amine (Monoamine), Aminosäuren, Peptide und andere kleine chemische Moleküle fungieren als klassische Neurotransmitter
Wovon ist die Wirkung eines Transmitters abhängig?
Wozu kann sie führen?
Die Wirkung eines Transmitters ist vom angesteuerten Rezeptor sowie der Funktion des Neurons abhängig und kann zur…führen
Depolarisation (exzitatorischer/erregender Transmitter) oder
zur Hyperpolarisation (inhibitorischer Transmitter) führen
Was sind Neuromodulatoren?
Wann werden sie als Neuropeptide bezeichnet?
Neuromodulatoren (Ko-Transmitter) sind kleine und größere Moleküle verschiedenster Klassen, die die Wirkung der Neurotransmitter hinsichtlich Dauer und Intensität modulieren
Handelt es sich bei ihnen um Peptide, werden diese auch als Neuropeptide bezeichnet
Zu den Neuromodulatoren zählen u. a.
die körpereigenen Opioide Endorphine und Enkephaline, die auch bei der Schmerzübertragung eine wesentliche Rolle spielen
Das Kortikotropin-Releasing-Hormon (CRH) ist Teil der Stressreaktion und steigert die Ausschüttung des Neurotransmitters Adrenalin, der auch als Hormon wirken kann
Auch das Hormon Oxytocin wirkt zusätzlich als Neuromodulator und beeinflusst das Sexualverhalten
Das Neuropeptid Y wird mit der Regulation des Essverhaltens in Zusammenhang gebracht, und auch das Gas Stickstoffmonoxid (NO) kann als Neuromodulator fungieren
TABELLE: Beispiele für Neurotransmitter und Neuromodulatoren
Beispiele für Neurotransmitter und Neuromodulatoren
Neurotransmitter (NT) und
Neuromodulatoren (NM)
Substanzklasse
Acetylcholin
NT
Cholinverbindung
ADH (Vasopressin)
NM
Neuropeptid
Adrenalin
Katecholamin (Monoamin/biogenes Amin)
Dopamin
GABA (y-Aminobuttersäure)
Aminosäure, inhibitorisch
Galanin
Glutamat (Aspartat)
Aminosäure, exzitatorisch
Glycin
Histamin
Monoamin/biogenes Amin
Noradrenalin
Kortikotropin-Releasing-Hormon (CRH)
Neuropeptid Y
Opioid-Peptide (Endorphine, Enkephaline)
Oxytocin
Serotonin
Somatostatin (SIH)
Stickoxid (NO)
Gas als Neuromodulator
Vasoaktives intestinales Peptid (VIP)
Was bilden Neurotransmitter und Rezeptoren an der chemischen Synapse?
Was regeln sie und wie wird dessen Wirkung moduliert?
Die Neurotransmitter und ihre Rezeptoren zur chemischen Signalübertragung an der Synapse bilden sogenannte Transmitter-Rezeptor-Systeme; sie regeln die Homöostase des Organismus und beeinflussen so das Verhalten
Die Wirkung eines Neurotransmitters im Gehirn wird von einer Vielzahl von Einflussfaktoren moduliert
Was sind die bekanntesten Transmitter-Rezeptor-Systeme und was sind weitere?
Die bekanntesten Transmitter-Rezeptor-Systeme sind
das cholinerge System des zentralen und peripheren Nervensystems, bei dem Acetylcholin-(ACh) über ACh-Rezeptoren wirkt
das adrenerge System des vegetativen Nervensystems mit den Transmittern Adrenalin/Noradrenalin, die an alpha- und beta-Rezeptoren binden und an der Steuerung des Sympathikus und Parasympathikus des vegetativen Nervensystems beteiligt sind
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Transmittersysteme, die auf Körper und Psyche Einfluss nehmen, wie Dopamin, Serotonin u. v. m.
Wie können Transmitter wirken?
Transmitter wirken
erregend (exzitatorisch, Depolarisation des Aktionspotenzials) oder
hemmend (inhibitorisch, Hyperpolarisation
Welche zählen zu den erregenden/hemmenden Transmittern?
Zu den erregenden Transmittern zählen u. a. Glutamat, Dopamin, Serotonin, Adrenalin und Noradrenalin sowie Acetylcholin (ACh über M1-Rezeptoren)
Zu den hemmenden Transmittern zählen u. a. GABA (Gamma-Aminobuttersäure) und Glycin sowie ACh, wenn dieses über M2- oder M-3-Rezeptoren an M-cholinergen Synapsen wirkt
Womit wirken erregende Transmitter häufig zusammen?
Erregende Transmitter werden häufig zusammen mit Neuropeptiden (Ko-Transmittern) ausgeschüttet, die ihre Reaktion modulieren
So kann
Substanz P, Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) oder Galanin modulierend auf das Signal von Acetylcholin wirken
Substanz P oder Enkephalin auf das Signal von Glutamat
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