Wie häufig sind MammaCAs und welche Ursachen sind bekannt?
häufigste maligne Erkrankung der Frau, häufigste Krebstodesursache
166 pro 100.000 Frauen pro Jahr
Lebenszeitrisiko 12% ♀, 0,1% ♂
meist obere äußere Quadrant (55%)
Welche Risikofaktoren für ein MammaCA sind bekannt?
Langer hormonell aktiver Zeitraum:
Frühe Menarche, späte Menopause
Keine/wenige Schwangerschaften, späte erste Geburt, keine/kurze Stillzeit
Nonnenkarzinom
Hormonersatzthera. post-menopausal (Kombi und Mono)
hormonelle Kontrazeptiva
hohe Brustdichte
Adipositas, DM 2
Alter
Strahlung, OH, Nikotin
Genetische Prädisposition —> intensivierte Früherkennung!!
hohes Risiko: BRCA 1/2, und PALB2 Mutation
autosomal-dominant
Mamma- und Ovarialkarzinome (aber auch für Pankreas-, Prostata-, Magen- und Kolonkarzinome)
niedrig/moderates Risiko: Li-Fraumeni-Syndrom (p53)
Mammakarzinom , Sarkome, Leukämien, Lymphome, Hirntumoren, Nebennierenrindenkarzinome
ionisierende Strahlung kann Tumorwachstum auslösen
familiäre Belastung ohne Mutationsnachweis
Wie ist die Klinik des MammaCA?
lange asymptomatisch…
unscharf begrenzte, ggf. druckunempfindliche Verhärtungen und nicht verschiebliche Knoten
Größenveränderung, Asymmetrie
Hauteinziehungen, -ödeme, Rötungen
Peau d'orange
inflammatorisches MammaCA (Calor, Dolor, Rubor…)
Mamillenretraktion, -entzündung, Sekretion aus Mamillen
LK Schwellung
Exulzeration —> fortgeschritten
Cancer en cuirasse (Panzerkrebs) —> fortgeschritten
Wohin metastasiert ein MammaCA?
Frühe lymphogene und hämatogene Metastasierung:
LK
axillär (Level 1-3), supraklavikulär, entlang der A. mammaria interna
Knochen
Lunge, Pleura
Leber
Thoraxwand, Axilla
Hirn
Ovar Milz (selten)
Wie diagnostiziert man ein MammaCA?
Früherkennung
gynäkologische Untersuchung mit Palpation (inkl. LK)
Mammographie-Screening ab 50 J. (bei RF früher)
RF: U + Sono alle 6 Monate ab 25 Jahre
Jackson-Test
Zusammenschieben der Brust über der zu tastenden Verhärtung
gutartige: Haut wölbt sich vor
bösartig: Hauteinziehung der Brust (= Plateau-Phänomen) verstärkt
Späterkennung
Mammographie(regelhaft 2D)
>40 Jahre: auffälligem Tastbefund
<40 Jahre: auffälligem Tastbefund + Sono
MammaCA der Gegenseite
Sonographie
< 40 Jahre mit auffälligem Tastbefund
viel Brustdrüsengewebe
Abklärung unklarer mammografischer und MR-tomografischer Befunde
MRT
nur bei spezifischen Fragestellungen
Galaktographie
einseitige Sekretion der Mammillen mit blutig/eitrigem Sekret
Pneumozystografie —> selten bei symptomatischen Zysten
Biopsie der Mamma und ggf. der LK
Stanzbiopsie, Vakuumbiopsie (sonographisch, mammographisch oder MRT-gesteuert)
Molekulargenetische Blutuntersuchung bei Verdach auf genetische Ursache
Staging bei neu diagnostiziertem Mammakarzinom ab Stadium UICC II:
CT-Thorax und -Abdomen
Skelettszintigraphie
Welche Arten MammaCA gibt es?
invasive Karzinom ohne speziellen Typ (invasiv duktal) 75%
nest- oder strangartige, kohäsiv wachsende Tumorzellverbände mit variabler glandulärer Differenzierung —> E-Cadherin ++
Meist mit desmoplastischer Stromareaktion
invasiven Karzinom mit speziellem Typ (invasiv lobulär) 15%
Kleine, nicht-kohäsiv wachsende, runde Tumorzellen, kettenförmig angeordnet —> E- Cadherin --
„Indian Files“: Reihen aus Tumorzellen in dichtem Stroma (Gänsemarschformation, einreihig)
„Targetoid Pattern“: Ringförmiges Wachstum um erhaltene Milchgänge
Oft multifokal und/oder bilateral
Welche Risikoläsionen begünstigen die Entstehung eines MammaCA?
Duktales Carcinoma in situ (DCIS)
von den Milchgängen (Duktus) ausgehend und die Basalmembran nicht durchbrechend
asymptomatisch (ca. 9 Jahre)
meist vollständige Resektion mit Rausreichend Sicherheitsrand durch BET, seltener Masektomie
LK bleiben drin
Radiotherapie aus Alternativ (muss Patientinnen angeboten werden)
Lobuläre intraepitheliale Neoplasie (LIN)
von den Milchdrüsenläppchen (Lobuli) ausgehend und sich auf diese und die terminalen Milchgänge (die sog. terminalen duktulobulären Einheiten) beschränkend, BM intakt
atypische lobuläre Hyperplasie + lobuläre Carcinoma in situ
Primär Risikoläsion, die mit einem generell erhöhten Tumorrisiko ipsi- und kontralateral einhergeht
Milchgangspapillom (intraduktales Papillom)
Wie klassifiziert man das MammaCA?
TNM —> UICC
(nach Elston und Ellis, Bloom-Richardson-Grading):
Ausmaß der Kernpolymorphien
Anteil der tubulären Strukturen
Anzahl der Mitosen
—> G1 (gut), G2 (mäßig) und G3 (schlecht)
(Immunhistochemie, FISH)
Triple negatives Mammakarzinom: Östrogen-negativ + Progesteron-negativ + HER2-negativ
ER/PR —> endokrine Therapie
Her2/neu —> Trastuzumab, Anthracyclin-Taxane
Interpretation: Ein hoher Proliferationsindex spricht für ein schnelles Tumorwachstum
Welche DD gibt es zum MammaCA?
entzündlich: Mastitis, Abszess, Ekzem
tumorartig: Fibroadenom, Mastopathie, Thelarche (Schwellungen im Rahmen des Brustwachstums bzw. der -differenzierung), Lipom, Hartom, Atherom, Zyste
Wie behandelt man ein MammaCA operativ?
Ziel:
Lokal begrenztes Karzinom: ≤ Stadium IIA → Primär kurativer Therapieansatz
Lokal fortgeschrittenes Karzinom: ≥ Stadium IIB ohne Fernmetastasen (M0) → Primär kurativer Therapieansatz
Fernmetastasiertes Karzinom: Stadium IV (M1) → Palliativer Therapieansatz
Methode:
Brust-erhaltende Resektion + Bestrahlung +/- systemische Therapie (Antihormon-, Antikörper-, Chemotherapie)
Methode der Wahl auch bei DCIS
Bestrahlung mit Ziel der Risikoreduktion für Rezidiv und Fernmetastasen sowie Senkung der krebsspezifischen Mortalität
Totale Mastektomie (Bestrahlung bei neoadjuvanter Chemo)
Kontraindikation BET
Bestrahlung nicht möglich/gewünscht
ungünstiges Tumor:Brust-Verhältnis
R0 unmöglich
inflammatorisches Mammakarzinom
multizentrisches Karzinom
palliativ: systemische Therapie und Palliation
LK-Resektion
Sentinel-Lymphonodektomie bei Mammakarzinom (SLNE)
bei N0
Technetium99m
Axilladissektion
≥ N1
Wie behandelt man ein MammaCA systemisch?
= Chemo +/- Antikörpertherapie +/- Antihormontherapie
lokal fortgeschritten oder inoperabel
Chemo —> Anthracyclin + Taxan (+ Platin)
Antikörpertherapie —> Trastuzumab bei Her2/neu +
NW: Kardiotoxizität, Infektanfälligkeit
Antihormontherapie —> Tamoxifen (selektiver Östrogenrezeptor-Modulator; prämenopausal) ODER GnRH-Analoga ODER Aromatasehemmer (post-menopausal)
NW Tamoxifen: Hitzewallungen, Thrombosen, Arthralgien
Welche Verlaufs- und Sonderformen gibt es bei MammaCA?
duktales Carcinoma in situ oder invasives Karzinom
seltene aber aggressive Form des fortgeschrittenen invasiven Mammakarzinoms
Lymphangiosis carcinomatosa
Erythem, Überwärmung, ödematöse Schwellung, …
Neoadjuvante Chemotherapie + radikale Mastektomie + postoperative Strahlentherapie
Wie ist die Prognose bei MammaCA?
5-JÜ 88%
Erhöhtes Metastasierungsrisiko:
N+
Tumorstadium >T2
bei aggressiver Tumorbiologie (HER2-positiv, triple-negativ)
klinischer Symptomatik
Welche Komplikationen kann ein MammaCA machen?
Paraneoplastische Syndrome (zB Thromboembolien)
Hyperkalzämie
Lymphödem des Armes nach Axilladissektion und Bestrahlung
Metastasen
Lokalrezidive oder Fernmetastasen (auch noch nach Jahren möglich)
Pathologische Frakturen bei Skelettmetastasen
Therapiespezifische Komplikationen
Strahlenfolgen: Rötungen, Missempfindungen, Schwellungen, Strahlenpneumonitis, Zweitneoplasien, kardiovaskuläre Komplikationen
Osteoporose
Kardiotoxizität nach Anthracyclintherapie und/oder Trastuzumab
Hämatome, Infektionen
Malposition, Dislokation oder Ruptur des Implantats
Kapselfibrose
Häufigste Komplikation nach Einlage von Expanderprothesen/Brustimplantaten
Therapie: Operative Revision
Entwicklung eines Endometriumkarzinoms nach Therapie mit selektiven Östrogenrezeptormodulatoren
Was sind Uterusmyome und wie höufig sind sie?
= Myome sind gutartige, östrogen- und progesteronabhängig wachsende Tumoren des Myometriums (glatte Muskulatur)
häufigste benigne Erkrankung des Uterus
Prävalenz mit dem Alter steigend bis Menopause, danach Rückbildung
Uterus myomatosus = mehrere Myome, die zur Vergrößerung des Uterus führen
Welche Ursachen gibt es für Uterusmyome?
verändertes Ansprechen der Myometriumzellen auf die hormonelle Signalübertragung —> übermäßige Zellvermehrung
Risikofaktoren:
Hohe Sexualhormonspiegel
Frühe Menarche und späte Menopause
Reproduktionsfähiges Alter
aktive Ovarien
Häufigeres Vorkommen bei African Americans
Protektion:
Östrogenmangelzustände
Wie ist die Klinik von Uterusmyomen?
Blutungsstörungen (Hypermenorrhoe, Menorrhagie, Metrorrhagie, Dysmenorrhoe)
zyklusabhängige Unterbauchschmerzen, Dyspareunie
Miktions- und Defäkationsstörungen
Druck-/Fremdkörpergefühl im Unterleib
Schwangerschaftshindernis (Implantation und Geburt erschwert)
Myoma in statu nascendi: Wehenartige Schmerzen
Gestielte Myome: Stieldrehungen mit Infarzierungen und ggf. akutem Abdomen
Wie klassifiziert man Myome?
Alle Myome gehen vom Myometrium aus. Die Einteilung erfolgt anhand der Nähe zu den anderen histologischen Schichten des Uterus.
submukös
früh symptomatisch
wölbt sich in den Uterus vor
Extremform: Myoma in statu nascendi —> gestielt submukös; wächst vom Cavum uteri über die Zervix in die Vagina
intramural
häufigste Lokalisation
bleibt intramural
subserös
wölbt sich in Bauchhöhle vor
Druck auf Nachbarorgane —> entsprechende Symptome
Sonderform: Gestieltes subseröses Myom
Intraligamentäres Myom
wächst in Lig. latum uteri
Uterus myomatosus
Durch mehrere Myome vergrößerter Uterus
Häufigkeit: intramural > subserös > submukös
Wie diagnostiziert man Uterusmyome?
Gynäkologische Untersuchung
Spekulumeinstellung: Ausschluss Myoma in statu nascendi bzw. sehr seltener Zervixmyome
Bimanuelle Tastuntersuchung: Ggf. Feststellung einer deutlichen Vergrößerung bzw. einer myombedingten Verlagerung des Uterus
Apparative Diagnostik
Transvaginalsonografie: bei größeren Myomen ggf. durch einen abdominalen Ultraschall zu ergänzen
Rundliche, inhomogen-echoarme Tumoren, evtl. zystisch durchsetzt oder mit Verkalkungen
Charakteristischer Farbdopplerbefund intramuraler Myome: Ausgeprägte Vaskularisation am Rand und geringe Vaskularisation im Zentrum
—> scharf begrenzt, rundlich mit grau-weißer Obf
Wie und wann behandelt man Uterusmyome medikamentös?
Indikation: Uterus myomatosus mit mäßigen Beschwerden, welche keiner akuten Therapie bedürfen
Progesteron-Rezeptor-Modulator (Ulipristalacetat) —> kausal
Kompetitive Hemmung des Progesteronrezeptors
Einfluss auf Signalwege des Progesteronrezeptors
Sonstige hormonelle Therapieoptionen: Nicht zugelassen für die Myomtherapie (Off-Label Use) —> keine Kausalität
GnRH-Agonisten (z.B. Leuprorelin): Selten für eine kurzzeitige präoperative Therapie einsetzbar
Kombinierte orale Kontrazeptiva (gestagenbetont): Wirkung umstritten, bisher unzureichende Datenlage
Hormonspirale (z.B. Mirena®)
Gestagen-Monopräparate: Bspw. Therapie mit der Minipille (reine Gestagenpille)
Wie und wann behandelt man Uterusmyome interventionell?
Das Verfahren nutzt die Tatsache, dass Myome für ihr Wachstum von der Blutzufuhr abhängig sind.
Prämenopausale Patientin mit abgeschlossener Familienplanung und
Eine medikamentöse Therapie hat die Symptome nicht ausreichend verbessert, ist kontraindiziert oder erscheint nicht erfolgversprechend und
Andere operative Therapiealternativen sind kontraindiziert
Embolisation der myomversorgenden, arteriellen Gefäße mittels Femoraliskatheter
thermische Ablation der Myomzellen bei symptomatischem Uterus myomatosus
Wie und wann behandelt man Uterusmyome operativ?
Indikationen
Die myombedingte Symptomatik bedarf einer zügigen erfolgreichen Therapie
Kontraindikation bzw. Nichtausreichen anderer Therapiealternativen
Rasches Größenwachstum: Malignitätsausschluss mittels histologischer Sicherung
bei bestehendem Kinderwunsch
Abdominale Myomabtragung/Myomenukleation
Laparoskopie/Laparotomie
subserös, intramural oder intraligamentär
Hysteroskopische Resektion
submukös oder intramural
starke Beschwerden bei abgeschlossener Familienplanung
Verfahren:
Laparotomie/Laparoskopie ODER
vaginale Hysterektomie ODER
Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH)
Bei beschwerdefreier Patientin mit abgeschlossener Familienplanung ist keine Therapie indiziert
Was ist mit Uterusmyomen während der Schwangerschaft?
Ein Wachstum der Myome aufgrund erhöhter Gestagen- und Östrogenspiegel im Verlauf einer Schwangerschaft ist möglich.
Schwangerschaft:
Lageanomalien des Kindes
Fetale Wachstumsretardierung/Plazentationsstörungen
Früh- und Fehlgeburten
Vorzeitige Plazentalösung
Vorzeitige Wehen
Geburt:
Zervixmyome können ein Geburtshindernis darstellen → Indikation zur Sectio caesarea
Postpartale Komplikationen: Atonische Nachblutungen
Wochenbettkomplikationen → Subinvolutio uteri
Wie ist die Anatomie des Ovars? Woraus entstehen OvarialCA?
Oberflächenepithel —> häufigster Ursprung für CA
Keimzellen
Keimstrang-Stroma
Wie ist die Epidemiologie und Ätiologie des OvarCA?
Inzidenz ist 10 : 100.000/Jahr
♀: Mamma> Darm > Lunge > Endometrium > Ovar
Erkrankung des Alters ~ 68 Jahre
schlechte Prognose: 5-JÜ 40% (I-IV: 80-60-30-10)
Tumorstadium und R0/R1 + histologischer Subtyp, Alter bei Erkrankungsbeginn
Hohe Anzahl an Ovulationen —> viel Hormone
Infertilität/Nulliparität —> viel Hormone
PCO-Syndrom
Endometriose
Adipositas
Asbestexposition
Genetik
BRCA1- oder BRCA2-Mutation
Multiparität
lange Stillperiode
orale Kontrazeptiva
prophylaktische bilaterale Salpinektomie oder Salpingo-Oophorektomie (BRCA1 und 2)
Wie ist die Klinik des OvarCA?
Lange asymptomatisch, sodass Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten (schlechte Prognose):
Zyklus- und Blutungsstörungen, Postmenopausenblutungen möglich
abdominelle Beschwerden
Übelkeit, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten
Zunahme des Bauchumfangs (Aszites)
endokrinologische Phänomene
Facies ovarica: Tumorkachexie mit eingefallenem Gesicht und durch Aszites vorgewölbtem Bauch
Pseudo-Meigs-Syndrom: Maligner Ovarialtumor in Assoziation mit Pleuraergüssen und Aszites
Dyspnoe bei Pleuraerguss
Metastasierung lymphogen (pelvin, paraaortal) und intraperitoneal, selten hämatogen (Lunge, Leber, Knochen, ZNS)
Wie diagnostiziert man ein OvarialCA?
(Diagnostik + Therapie)
Davor:
Spekulumeinstellung
bimanuelle Tastuntersuchung (Konsistenz, Größe und Oberfläche der Ovarien)
Transvaginalsonographie (Größe, Struktur, Form, Abgrenzbarkeit)
CT/MRT
Tumormarker: CA-125 für seröses OvarialCA
auch erhöht bei Endometriose, Infektionen oder Pankreatitis
Wie klassifiziert man OvarialCA?
Früh = I und IIa (25-30%), fortgeschritten = ≥ IIb (75%)
1 auf Ovarien und Tuben beschränkt
2 Ausbreitung ins kleine Becken
3 Ausbreitung außerhalb des kleinen Beckens und/oder retroperitoneale Lymphknotenmetastasen
4 Fernmetastasen
Epitheliale Tumoren des Ovars (aus Oberflächenepithel)
Nicht-epitheliale Tumoren des Ovars
Keimstrang-Stroma-Tumoren (aus Gonadenmesenchym)
Keimzelltumoren des Ovars (aus Keimzellen)
Außerdem: Metastasen, Mischformen, undifferenzierte Karzinome
Welche Arten OvarialCA gibt es?
Serös, papillär wachsend
häufigstes
aggressivstes OvarialCA, häufig bilateral
high grade/low grade
Evtl. Psammomkörperchen
CA-125
Endometrioid
Endometriose-assoziierter Ovarialtumor, ähnlich Endometriumkarzinom
Muzinös
zweithäufigster
schlechtere Prognose als endometrioid und serös
Pseudomyxoma peritonei: Aufplatzen eines muzinösen Tumors und weite Streuung
CA-19-9
klarzellig
Solide, tubulozystische und papilläre Anteile nebeneinander
schlechtere Prognose als serös und endometrioid
Brenner-Tumor
sehr selten
Borderline-Tumoren des Ovars
Vorkommen bei jedem oben genannten histologischen Typ
atypisch proliferativ: keine lokale Destruktion ABER Mikroinvasion
Dignität liegt zwischen einem benignen und malignen Tumor
Undifferenziertes Ovarialkarzinom
Psamommkörperchen
Wie behandelt man ein OvarCA operativ?
= operative Entfernung der maximalen Menge an Tumorgewebe mit dem Ziel einer R0-Resektion
Hysterektomie mit Adnexektomie bds. (Entfernung von Uterus, Ovarien, Tuben und Halteapparat)
Entfernung des Omentum majus
Appendektomie bei makroskopischem Befall oder muzinösem/unklarem Tumor
Lymphadenektomie
Fortgeschrittenes OvarialCA ≥ IIb:
Omentum minus
Deperitonealisierung: Resektion aller(!) befallenen Peritoneumareale (inkl. Peritoneum des Zwerchfells, der Blase und des Douglas-Raums)
Ggf. Splenektomie
Leber(teil)resektion und Pankreatektomie
Darmresektion
Fertilitätserhaltendes Verfahren (NUR bei gesichertem Figo Ia):
Wie behandelt man ein OvarCA systemisch?
First-Line-Therapie
Frühes Ovarialkarzinom: Adjuvante Carboplatin-Monotherapie
Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom (FIGO II–IV): Adjuvante Polychemotherapie mit Carboplatin in Kombination mit einem Mitosehemmstoff (z.B. Paclitaxel)
Stadium FIGO III–IV: Zusätzlich Erhaltungstherapie
Bevacizumab oder
PARP-Inhibitor
= Hemmer der Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)
Erhaltungstherapie nach OP und Chemotherapie oder Rezidivtherapie bei Ovarialkarzinom
palliativ und selten
Platinsensitives Rezidiv: Verlängerung des progressionsfreien Intervalls und des Gesamtüberlebens als Therapieziel
Platinhaltige Kombinations-Chemotherapie
Platinresistentes Rezidiv: Palliativ, Symptomkontrolle und Lebensqualität als Therapieziel
Nicht-platinhaltige Monotherapie (bspw. mit Topotecan, Gemcitabin oder Anthracyclin (pegyliertes liposomales Doxorubicin)
Nachsorge
Anamnese
Körperliche Untersuchung mit Spekulumeinstellung, bimanueller Palpation und rektaler Untersuchung
Vaginale Sonografie
Welche Sonderform des OvarialCA gibt es?
Extraovarielles Ovarialkarzinom (analog zu OvrialCA):
Primäres Peritonealkarzinom
= Fortgeschrittener Befall des kleinen Beckens und Peritoneums mit meist serös-papillären Karzinomstrukturen bei weitgehend oder komplett tumorfreien Ovarien
Tubenkarzinom
= Seltenes, primär von den Tuben ausgehendes Karzinom
Wie häufig sind HPV-Infektionen?
Prävalenz: ♂ > ♀
Bei Frauen <25 Jahre höhere Prävalenz
RF:
früher erster GV
häufig wechselnde Geschlechtspartner
Low grade:
papillomatöse Knötchen (Condylomata acuminata)
symptomarm —> brennen, jucken
hohe Kontagiosität
High grade (16, 18):
Plattenepithelkarzinom
Last changeda year ago