Markt
Ein Markt bezeichnet den realen oder virtuellen Ort des Zusammentreffens eines Angebots an Produkten mit der Nachfrage nach diesen Produkten, durch das sich Preise bilden.
Marktforschung
systematische Sammlung,Aufbereitung, Analyse und Interpretation von Daten über Märkte und Marktbeeinflussungsmöglichkeiten zum Zweck der Informationsgewinnung für Marketing-Entschiedungen.
Beschaffungs-MF
Absatz-MF
Erforschung innerbetreiblicher Sachverhalte
Akteure
Nachfrager
Anbieter
Vertriebspartner
Staatliche Einrichtungen
Interessensvertretungen
Marketing Intelligence
Moderner Begriff für alle Aktivitäten, die darauf abzielen, die Entschieder frühzeitig und zeitnah mit Marketing-relevanten Informationen zu vershen
Märkte
Unterscheidung von Gütern und DL
Jede Sachleistung enthält auch DL
Ergebnis einer DL kann auch materiell sein
Oft sind Sachgüter von vielen DL umlagert
Ausgewählte Besonderheiten von
Konsumgütermärkten
kurzer PLZ
Massenkommunikation, intensive Werbung
Preiskämpfe
Investitionsgütermärkte
Produktionsentwicklung oft zsm mit Kunden
indiv. und persönliche Kommunikation mit dem Kunden
Preiskämpfe selten
DL-märkte
Integrativität des Kunden
hohe Bedeutung des Personals
Imagemerkmale spielen besondere Rolle
des Handels
Stardortgebundenheit; Ausnahme: e-commerce
Markttheorien
Moderne Markttheorie
Verhaltenswissenschaftlicher Ansatz - Kauf wird von Emotionen und Umfeld beeinflusst
Entschiedungsorientierter Ansatz - Suche nach Erklärungsmodellen für Kauf (Beschreibungs-, Prognose- u. Entscheidungsmodelle)
Systemorientierter Ansatz - komplexe Marktsysteme inkl. vielfältige Anspruchsgruppen
Situativer Ansatz - Organisationstheorie, Erfolgsfaktorentheorie, Bezug auf Situationsvariablen
“Neue” Paradigmen: Informationsökonomischer Ansatz
Signalling: eine Partei offenbart sich durch glaubwürdige Hinweise (z.B. Garantie)
Screening und Self-Selection: eine Partei bietet versch. Tarife an, andere offenbart Wahl
Typologisierung von Produkten und DL hinsichtlich des Informationsasymmetrie-Ansatzes über Anteil an…
Sucheigenschaften (PS-Zahl PKW)
Erfahrungseigenschaften (Qualität durch Verbrauch)
Vertrauenseigenschaften (Reparaturanfälligkeit)
Interaktiver Netzwerkansatz
Relationship-Marketing/Dialogmarketing
= alle Aktivitäten, die langfristige Geschäftsbeziehungen zum Ziel haben
Verhaltenswissenscahftlicher Ansatz: SOR-Modell des Konsumentenverhaltens
Input-Output Aufbau
Lernen und Gedächtnis: Informationsaufnahme u. -verarbeitung
Menschen nicht immer lernwillig. benötigt Aktivierung
Einstellung entscheidend für lernen
Kognitive Prozesse
= geistig-psychische Prozesse, durch die ein Individuum bewusste Kenntnis seiner Umwelt und seiner selbst erlangt
Broadbent tennt in: Iinformationsaufnahme, -verarbeitung, -speicherung
Dreispeichermodell des Gehirns
starke Technikorientierung
Zentraler Ankerpunkt und Ziel: Langzeitspeicher
Sensorpunkte: Sinne
bei Informationsaufnahme schon Selektion
Lerntheorien
Neurobiologische Lerntheorie (bioelektrisch, chemisch)
Psychologisch
Experimentell
Klassische Konditionnierung = Kontinguitätsprinzip (räuml. u zeitl. Nähe)
Operate Konditionierung = Verstärkungsprinzip (belohnen und bestrafen)
Lernen in Bildern = duale Konditionierung
Aktivierende Prozesse
Elementare aktivierende Prozesse
ausgelöst durch emotionale, kognitive oder physische Reize
messbar über den elektrischen Hautwiderstand
Optimalen Lernen -> Bereich zw. Maximalen Schlaf und Aufregung finden
Aktivierung beeinflusst die Informationsverarbeitung u. Leistung eines Individuums
Komplexe aktivierende Prozesse (Emotion, Motivation, Einstellung)
Einstellungen
= ...innerer Bereitschaftszustand/innere Haltung eines Individuums, gegenüber bestimmten Reizen relativ fest gefügte, stabile positive oder negative Reaktionen zu zeigen.
= Summe aus Motivation und kognitiver Gegenstandsbeurteilung
entstehend durch Lernprozesse
wichtigstes Konstrukt der Kaufverhaltensforschung
enge Verwandtschaft mit dem mehrdimensionalen Image-Begriff
Komponenten:
Affektive Komponenten (gefühlsmäßige Einschätzung des Objekts)
kognitive Komponenten (subjektives Wissen über das Objekt)
konative (oder auch intentionale) Komponenten (Handlungstendenz gegenüber dem Objekt)
Messung
Vor allem: Befragung
Physiologische Reaktionen: Eytracking, Hautwiederstand
Informations- und Kaufverhalten von Organisationen - Kennzeichen
häufig Kollektiventschiedungen (buying u. selling center)
Reduktion von Risikos
Reduktion der Unsicherheit
Verlängerung der Verhandlungszeit
Sicherstellung von Kompetenz in Fachfragen
rollentypisches Verhalten in buying center
Webster - Wind - Modell
Kaufverhaltensmodelle
Beschreibungsmodelle, Erklärungsmodelle, Prognosemodelle
Typologisierung in Strukturmodelle (SOR-Modelle) und Stochastische Modelle (SR-Modelle)
Prozess der Marktforschung
Problemformulierung und Wahl des Forschungsdesigns
Bestimmung der Informationsquellen und Erhebungsmethoden
Operationalisierung und Messung der einbezogenen Merkmale
Durchführung der Erhebung
Vorbereitung der Datenauswertung
Datenauswertung und Ergebnisinterpretation
Erstellung des Forschungsberichts und Präsentation der Ergebnisse
1 Wahl des Forschungsdesigns
Explorative Forschung
Hypothesenfindung
Prioritätssetzung
Abhaltspunkte für Projektabwicklung
Deskriptive Forschung
Markttatbestände u. Häufigkeit des Auftretens
Zusammenhang zwischen Merkmalen
Prognosen mittels Quer- und Längsschnittanalysen
Experimentelle/quasi-experimentelle Forschung
Überprüfung einer Kausalhypothese, indem eines oder mehrere Merkmale – bei gleichzeitiger Kontrolle aller anderen Einflussfaktoren – variiert werden, um die Wirkung der unabhängigen auf das abhängige Merkmal messen zu können
2 Wahl einer Erhebungsmethode
hier: Deskriptiver Ansatz
—> Sekundärforschung durch Digitalisierung relevanter
Primärforschung - Art der Datengewinnun
Befragung
Sekundärforschung
= Beschaffung, Zusammenstellung und Auswertung bereits vorhandener Daten, die nicht für den speziellen Zweck der aktuellen Untersuchung erhoben wurden, sondern aus verschiedenen Quellen früherer Zeitpunkte zusammengetragen und unter neuen Gesichtspunkten analysiert werden
Typische Anwendungsbereiche
Internationales Marketing
zwischenbetriebliche Vergleiche
innerbetriebliche Analysen
Marktpotenzial- und Nachfragebestimmung
Absatzprognosen
Informationsbeschaffung für anschließende Primärerhebung
Allgemein
kostengünstig, schnell, einfache Mgl. eine Primärforschung vorzubereiten
Problem: Qualität der Informationen
Steigende Bedeutung der Sekundärforschung aufgr. des Internets
Ausgewählte außerbetriebliche Informationsquellen:
Studien, Statistiken
Bereitstellung und/ oder Qualifizierung zu einzelnen Konsumenten oder Kunden
3 Operationalisierung und Messung
Mess- und Skalenniveau erhebbare Merkmale
4 Datengewinnung
Vollerhebung (Zensus): Erfassung aller Untersuchungseinheiten einer Grundgesamtheit
Teilerhebung (Stichprobe): Erfassung einer Teilmenge der Grundgesamtheit GG mit dem, Ziel, aufgrund einer Aussage über die Teilmenge auch eine Aussage über die GG zu treffen. -> Repräsentationsschluss
Beliebte Klausurfrage: „Welches Verfahren ist das bessere? Zufall oder nicht Zufall?“
-> Zufallsauswahl ist besser, weil systematisch eine Gesamtabdeckung erreicht wird. Alle Kundentypen könne mit einbezogen werden.
Quotenverfahren: Verteilung (Quoten) bestimmter Merkmale in der Stichprobe entspricht der GG
Einfache Zufallsauswahl: Teilmenge mittels Zufallsmechanismus: jedes Element der GG hat gleiche Wahrscheinlichkeit, in Stichprobe zu gelangen (Vorteil: Fehlerberechnung)
Geschichtete Zufallsauswahl:
Aufteilung der GG in disjunkte Teilmengen („Schichten“) mittels externer Informationen (z.B. amtliche Statistik)
Ziehen von Stichproben mittels einfacher Zufallsauswahl innerhalb der Schichten (Vorteil: Stichprobenhomogenität -> kleinere Stichprobe)
Mehrstufige Auswahl:
Beispiel: Stichprobenpläne mit 3 Stufen beim ADM-Masterplan
Auswahl: „Sampling Points“ (Stimmbezirke): Auswahlbasis: „Ziehungs“-(Magnet-)band mit Daten zu jedem Stimmbezirk in Deutschland: Bundesland, Regierungsbezirk, Landkreis, Gemeinde, Postleitzahl, Gemeindename, Anzahl Einwohner, Anzahl Haushalte, Anzahl Wahlberechtigte, Daten der Volkszählung
Auswahl: Privathaushalte
Auswahl: Zielpersonen
Schriftliche Befragung
Face-t-Face Befragung
Telefonische Befragung
Computergestützte Befragung
Nachteile insgesamt: Generell immer niedrigere Bereitschaft, Fragebögen auszufüllen
Beobachtung
Erfassung sinnlich wahrnehmbarer Sachverhalte durch „Beobachtende“ (Kundenlaufstudie)
Z.B. in Freizeitparks zur Einsatzplanung von Personal, Vergleich von Kundenverhalten bei unterschiedlichen Soziodemografika
Unterstützung der Kunden (Suche, Warnung vor Staus, Alternativen, Buchungen)
5 Vorbereitung der Datenauswertung
Datennatrix/als csv-Textdatei
Bekannte Statistikpakete: SPSS, SAS, S/S-Plus, R (immer mehr bevorzugt)
R:
DIE Plattform für statistische Methoden
Freeware mit ähnlicher Funktionalität wie SPSS (+ mit Open Source Gedanken; auch nutzbar für komplexere Auswertungen)
Anbieter: The R Foundation for Statistical Computing
läuft standardmäßig als einfache Kommandozeilenumgebung
6 Datenauswertung
Univariante Verfahren
Analysieren nur eine einzige Variable
Z.B. Mittelwerte, Varianzen, etc.
Bivariante Verfahren
Zwei Variablen werden zueinander in Beziehung gesetzt
Z.B. einfache Kontingenz-, Korrelations- und Regressionsanalyse
Multivariante Verfahren
Beziehen drei oder mehr Variablen ein
Z.B. dependenzanalytische (d) und interdependenzanalytische (i) Verfahren (siehe Tabelle)
Regressionsanalyse
Zielsetzung: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen einem zu erklärenden metrischen Merkmal (z.B. Einkommen) und einem oder mehreren erklärenden metrischen Merkmalen (z.B. Alter, Bildung)
Methode der kleinsten Quadrate: Legendre 1805, Gauß 1808, Gauß-Markov Satz 1821
Conjointanalyse
= Oberbegriff für Methoden, mit deren Hilfe (Merkmals-)Ausprägungskombinationen auf Nutzenbeiträge der Merkmale und Ausprägungen zurückgeführt werden können
1. Festlegung der nutzenstiftenden Merkmale und Ausprägungen
a. Bewertungs-/Kaufentscheidungsrelevan
2. Konstruktion eines Erhebungsdesigns
a. Gestaltung hypothetischer Alternativen (Merkmalsausprägungskombinationen)
b. Ansatz: Zufällige Ziehung aus allen möglichen Kombinationen oder durch Versuchsplanung
3. Präsentation und Bewertung der Stimuli
a. Erhebung von Bewertungen/ Kaufentscheidungen bei einer Befragungsstichprobe
b. Ansatz: Rangordnen im Bevorzugungssinne oder mittels quasi-metrischer Likertskalen
4. Berechnung der Nutzenbeiträge
a. Wahl eines Präferenzmodells (Summe von Nutzenbeiträgen der einzelnen Ausprägungen)
b. Schätzung der Parameter z.B. mittels Regressionsanalyse
5. Ergebnisdarstellung und Simulation von Auswahlentscheidungen
a. Nutzenbeiträge werden standardisiert -> merkmalsweise wird der ungünstigen Nutzenbeitrag auf 0 gesetzt & Summe der günstigen Nutzenbeiträge ergibt den Wert 1
b. Der Nutzenbereich je Merkmal reflektiert als Spannweite den Einfluss des Merkmals auf die Präferenz und somit über den Anteil die Wichtigkeit dieses Merkmals für das Individuum.
Schwerpunkte und Anwendungsbeispiele
Anwendungsbeispiele von Primärforschung im Dienstleistungsbereich:
Branchenbeobachtung: Auswertung v. Zufriedenheitsstudien:
Kundenbefragungen werden vor allem genutzt zur Messung von...
Kundenzufriedenheit
Akzeptanz
Beurteilung eines eingeführten/geplanten Angebots, Hinweise zur Leistungsverbesserung
(Kauf- oder Nutzungs-)Präferenz (während der Entwicklung eines Leistungsangebots)
Beurteilung vieler Alternativen, Ableitung v. Hinweisen zur Leistungsgestaltung und -bepreisung
Z.B. Nationale Kundenbarometer zur Zufriedenheitsmessung
Kundenbefragung: Präferenzmessung:
Auswahl von 6 relevanten Merkmalen mit 2-3 Ausprägungen
und 3. Stimulikonstruktion und Bewertung
und 5. Berechnung der Nutzenbeiträge und Ergebnisdarstellung
Eyetracking und Servicetest
Experimentelle Veränderung von Webseiten
Eye Tracking (Blickverfolgung beim Besuch, Heatmaps zur Visualisierung im Durchschnitt lange fixierter Bereiche)
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