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by Jannik S.

Beschreibe die Systemtheorie und wie dadurch das Beratungsverständnis verändert worden sein kann.

Systemtheorie:

Der Kerngedanke der Systemtheorie ist, dass ein System mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Es betont die Interaktionen und Beziehungen zwischen den Komponenten eines Systems und betrachtet das System als Ganzes, das emergente Eigenschaften haben kann, die nicht auf die einzelnen Bestandteile zurückzuführen sind.

Ein System ist eine Anordnung von Elementen, die miteinander interagieren und eine Gesamtheit bilden. Rückkopplungsschleifen sind essentiell, um den Zustand und das Verhalten eines Systems zu regulieren. Positive Rückkopplung verstärkt Effekte, während negative Rückkopplung dazu führt, dass das System auf einen stabilen Zustand zusteuert (Steady-State). komplexe Probleme und Situationen besser zu verstehen und zu analysieren, indem er Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Strukturen identifiziert.


Systemische Beratung:

Im Wesentlichen betrachtet die systemische Beratung den Klienten und sein Problem im Kontext seines sozialen Umfelds und konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Personen und Systemen. Es wird nicht nur das individuelle Problem isoliert betrachtet, sondern auch die Interaktionen und Beziehungen innerhalb der Familie, des Teams oder der Organisation. Zirkuläres Fragen: In systemischen Beratungsgesprächen werden oft zirkuläre Fragen gestellt, die darauf abzielen, die Perspektiven aller beteiligten Personen zu verstehen. Zum Beispiel: "Wie interpretiert Person A das Verhalten von Person B, und wie interpretiert Person B das Verhalten von Person A?"

Veränderungen in einem Teil des Systems können sich auf andere Teile auswirken, und daher wird eine ganzheitliche Sichtweise angewandt.


Die Systemtheorie liefert also das theoretische Gerüst und die Denkweise für die systemische Beratung, die es ermöglicht, komplexe soziale Systeme zu verstehen und lösungsorientiert zu arbeiten. Der systemische Ansatz hat sich als wirksames Werkzeug für die Beratung von Familien, Gruppen, Teams und Organisationen erwiesen, da er eine ganzheitliche Sicht auf Probleme und deren Kontext bietet.

Warum verändern sich Organisationen und welche Beratungsformen kommen in den verschiedenen Wandlungsprozessen zum Einsatz?

Ständig an Umwelt anpassen, Technologisierung, Digitalisierung, Globalisierung, Gesetzliche Anforderungen, Wachstum und Expansion, zunehmender Wettbewerb, natürlicher Lebenszyklus (Stars fördern/Poordogs fallen lassen)

Intensitäten: Gering = Pioniersarbeit leisten (eMobilität), Mittel = Geringe Probleme die langfristig Veränderungszwang verursachen, Hoch = Kurzfristige Veränderung nötig (Krisen, Corona), Zwang = sofortige Veränderung (Tod v Geschäftsführer

  • Strategische Beratung: In Zeiten des Wettbewerbsdrucks oder bei Veränderungen in der Unternehmensstrategie kann strategische Beratung helfen, neue Richtungen zu definieren und Wege zur Umsetzung der Strategie aufzuzeigen.

  • Change Management: Bei größeren Veränderungen, wie Fusionen, Umstrukturierungen oder Technologieimplementierungen, ist Change Management wichtig, um den Übergang reibungslos zu gestalten und die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern.

  • Prozessberatung: Wenn es darum geht, bestehende Prozesse zu optimieren oder neue Arbeitsabläufe einzuführen, kann Prozessberatung helfen, effiziente und effektive Prozesse zu gestalten.

  • Personalentwicklung: Bei Veränderungen im Personalbereich, wie Mitarbeiterentwicklung, Talentmanagement oder Teambildung, kann Personalentwicklung Beratung unterstützen.

  • Technologieberatung: Bei der Einführung neuer Technologien oder der Digitalisierung kann Technologieberatung helfen, die technologische Umstellung erfolgreich zu bewältigen.



Was sind Wandel 1. Ordnung und Wandel 2. Ordnung?

Wandel 1. Ordnung bezieht sich auf Veränderungen, die innerhalb der bestehenden Strukturen und Prozesse einer Organisation stattfinden. Es handelt sich um schrittweise und inkrementelle Veränderungen, die darauf abzielen, bestehende Systeme, Prozesse oder Abläufe zu verbessern, zu optimieren oder zu erneuern. Diese Art von Wandel erfolgt häufig als Reaktion auf erkannte Defizite oder Verbesserungspotenziale und kann dazu dienen, die Effizienz oder Effektivität einer Organisation zu steigern.

Beispiele für Wandel 1. Ordnung könnten sein:

  • Einführung neuer Technologien, um bestehende Prozesse zu verbessern.

  • Reorganisation von Teams oder Abteilungen, um Arbeitsabläufe zu optimieren.

  • Einführung neuer Arbeitsmethoden oder Best Practices zur Verbesserung der Qualität.


Beispiele für Wandel 2. Ordnung könnten sein:

  • Eine umfassende Neuausrichtung der Unternehmensstrategie, die eine grundlegende Veränderung der Geschäftsmodelle und Marktsegmente mit sich bringt.

  • Die Einführung einer neuen Organisationskultur, die auf neuen Werten und Grundannahmen basiert.

  • Eine Fusion oder Übernahme, die die gesamte Struktur und Ausrichtung des Unternehmens verändert.


Während Wandel 1. Ordnung meist in einem kontrollierten Rahmen stattfindet und als schrittweiser Prozess wahrgenommen wird, kann Wandel 2. Ordnung häufig von Unsicherheit und Komplexität begleitet sein, da er die bestehenden Annahmen und Praktiken grundlegend in Frage stellt und oft eine tiefgreifende Neugestaltung erfordert.


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Jannik S.

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