psychodynamische Grundannahmen, psychodynamische Genese psych. Störungen
—> ggf. nur Kernaussage anschauen
jeder psychische Prozess ist durch frühere Erfahrungen entstanden
in der Psyche wirken verschiedene Kräfte (Triebe, Impulse, Affekte) dynamisch aufeinander
Verhalten entsteht aus inneren Trieben (z.B. unbewusste Konflikte) zur Triebbefriedigung, um Spannungen abzubauen
Nicht lernen …
Übertragung (Th. nimmt das wahr, was Pat. zeigt, z.B. Verlustängste) – Gegenübertragung (was macht gezeigtes mit Th.)
Neutralität (keine Partei ergreifen, sonst nimmt es Explorationsmöglichkeiten)
Abstinenz (Bedürfnis als Th. nicht befriedigen, sondern unterdrücken)
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Traumdeutung & freie Assoziation
[phallische/infantil-genitale Phase]
Ödipuskomplex
Sie kennen die hier vorgestellten Grundprinzipien der psychodynamischen Verfahren (Ödipus-/Elektrakomplex, Triangulierung, Projektive Identifikation, Container- Containment-Model, ...)
Auflösen des Ödipuskomplex
Kind soll aus Dyade in Triade eintreten —> Triangulierung
Ziel:
Entwicklung der Geschlechtsidentität
Aufrichtung der Generationenschranke durch Inzesttabu
Verinnerlichung elterlicher Verbote als Aufbau des Über-Ich
nach Melanie Klein
nach W. Bion
nach D. Winnicott
nach J. Bolwby
Früheste Erfahrungen mit Bezugspersonen stellen Grundlage für alle späteren Beziehungsgestaltungen
projektive Identifikation
destruktive Selbstanteile können vom Kind nicht ausgehalten werden, & müssen projektiv ins Objekt abgestoßen
manipulatives Potenzial: Objekt wird nun in Situation gebracht die Projektionen (einschließlich Affekten) zu übernehmen
Container-Containes-Modell
Objekt (Mutter) erhält destruktive Projektionen
Containing: Mutter (als Container) kann das Schreien aufnehmen, bewahren (containen), ohne dass sie selber wütend wird & spiegelt dem Kind die Emotionen in nicht mehr bedrohliche Weise
Projektion von Kind auf Mutter („Beta-Elemente“), Umwandlung der Projektion in eine „verdauliche“ Projektion zur Re-Introjektion („Alpha-Element“)
Nur anschauen bzw. Kernaussage …
Bindungstheorie
es gibt konkurrierende angeborene Bedürfnisse nach Bindung & Exploration
je nach dem wie frühkindliche Bindung geglückt ist ergeben sind die Bindungsstile (“Fremde Situation-Test” - Ainsworth), die später Grundlage für die Beziehungsgestaltung sind
Sicher gebunden
Unsicher-vermeidend
Unsicher-ambivalent
Desorganisiert
Bindungsrepräsentanzen können therapeutisch verändert werden
diagnostische Verfahren in der psychodynamischen Arbeit mit Kindern & Jugendlichen
Sie kennen neben der OPD-KJ2 noch weitere Beispiele psychodynamischer Diagnoseverfahren im Bereich Kindheit und Jugend.
Rohrschachtest
thematischer Apperzeptionstest (in ambivalente Bilder etwas hineininterpretieren & wodurch unbewusste Konflikte sprechen)
Szenotest
Rosenzweig-Picture-Frustration-Test für Kinder (einziger mit Normierung)
Familie in Tieren
Baum-Zeichen-Test
psychodynamische Diagnostik im KiJu als Ergänzung/Erweiterung zum DSM & ICD
Ziele: bessere Validität & Reliabilität psychodynamischer Diagnostik u.a. durch Schärfung psychoanalytischer Begriffe, mehrdimensionale Diagnostik & differenzielle Indikation für die Therapieplanung
Erfassung psychodynamischer Konstrukte:
Beziehung (Konflikt & Struktur wird in der Beziehung sichtbar)
Konflikt
Struktur
Behandlungsvorraussetzungen
Depression
ADHS
Sie können psychodynamische Erklärungsmodelle an zwei Beispielen nennen.
Depression ist die pathologische Abweichung der normalen Trauerreaktion:
zeitlich begrenzte Introjektion zur Überwindung des Verlusts durch Regression in orale Phase, ressourcenschonender Rückzug & Aggression (z.B Wut. über Verlust)
da normale Trauerreaktion zeitlich begrenzt gewinnt man eigene Identität danach zurück & nimmt soz. Beziehungen wieder auf
Kindern fehlen oft kogn. & affektive Voraussetzungen um narzisstische Störung zu entwickeln, aber Trennung von Eltern führt zu depressionsähnlichen Symptomen, da gest. Objektbeziehungen der Psyche schadet
kindl. Depression möglich, aber durch Abwehr von Aggression, ADHS o. Angst
therapeutische Arbeit: Gegenübertragung, biogr. Situationen reinszinieren, unbewusste Verlustängste bewusst machen
Motorik dient in frühen Lebensjahren als Vereinigung & später als Distanzschaffung zwischen Mutter & Kind
ADHS geprägt durch ungünstige Bindung zur Mutter, weil Vater meist nicht anwesend war (weil Regelübertritt weniger, wenn Vater da)
—> für Jungen bedrohlicher, deshalb Jungen häufiger betroffen
(nicht-)Beziehung Vater
Beziehung Mutter
Verlust des Identifikationsobjekt, das vor Inzucht schützt
fehlende Triangulierung —> Parentifizierung
Erleben von Trennungsangst
gescheitertes Containment der Trennungsangst
Gefahr der Verschmelzung mit der Mutter
Abwehr der Mutter durchverstärkte Motorik
männliche Therapeuten:
Th. ist feindseliges Objekt, dass Symbiose zur Mutter aufhebt & sollte projektive Identifikation aushalten, indem er schützende väterliche Funktion vor Inzucht übernimmt
weibliche Therapeutinnen
sollten Containment anbieten, um inzestuöse Ängste abzubauen
Mentalisierung = Fähigkeit Gefühle & Gedanken von sich & anderen wahrzunehmen & diese in Bezug zur äußeren Realität (z.B. dem Verhalten) zu setzen
Symbolisierung = Fähigkeit psychische Vorgänge wahrzunehmen & sich dazu zu verhalten
—> Mentalisierung & Symbolisierung als Bedingung für Affektregulation
Störung der Mentalisierung: Impulsdurchbrüche wie bei ADHS
Therapie: “Sprachfindung” zur Unterstützung der Mentalisierung, indem Sprache als Symbol für innere Vorgänge gesehen werden soll, damit diese reguliert werden können
Interventionen in der psychodynamischen Arbeit mit KiJu
Sie können psychodynamische Interventionsmethoden zur Behandlung psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen benennen.
durch z.B.
Spielen
Deutung
Übertragung-Gegenübertragung
Abstinenz & Neutralität
Widerstand
Eltern
therapeutische Balance:
anleiten Konflikte im Spiel auszuagieren, nicht mehr vorgeben als erforderlich (Suggestibilität) & weniger Spielmaterial, damit mehr Raum für Beziehung & Kreativität bleibt
“Sandkastenprinzip”:
Kind bestimmt was gespielt & wer mitspielt; Therapeut legt nur Rahmen fest (z.B. wie lange gespielt, aufräumen etc.)
Moreno als Begründer für Erwachsene & Aichinger für KiJu
Setting: 4-6 Gleichaltrige ab 4 J., heterogenes Störungsbild
Erwärmungsphase
Kinder machen Spielvorschläge, entscheiden Rollenübernahme & gestalten Szene
Spielphase
Handlungsablauf strukturieren, symbolisches Geschehen intensivieren, Ressourcen aktivieren & Hilfestellung für Problembewältigung
Abschlussphase
gemeinsamer Abbau & Stuhlkreis mit Rückschau
gleicher Ablauf wie bei Gruppe
Einzeltherapie
oft Darstellung von “sozialem Atom”
anstelle von anderen Kindern werden Tierfiguren genutzt
familientherapeutisches Mittel
Eltern werden in szenische Interaktion mit dem Kind eingebunden
kritische Bewertung psychodynamischer Verfahren
hebt deutlich Entwicklungs- & Beziehungsaspekt hervor
interessiert an Interaktionsgeschehen
theoretischeKonzepte kaum prüfbar/ Inkonsistenzen
gelegentlich beliebig wirkende Modifikationen der Theorie bei Kritik
trotzdem funktionieren die psychodynamischen Verfahren
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