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by Monalou W.

Sportgeschichte war in den 1980er Jahren eine bedeutsame Teildisziplin der Sportwissenschaft. Skizzieren sie die Stellung der Sportgeschichte dieser Zeit und erläutern sie die Gründe für ihren akademischen Niedergang in Deutschland seit den 1990er Jahren

Stellung 1980er

  • Breitensportbewegung in Westdeutschald in den 70er & 80er Jahren und Spitzensportausbau führt zur Konstituierung der Sportwissenschaft als annerkanntes akademisches Fach in Forschung und Lehre

  • an allen größeren Instituten und Fakultäten war Sportgeschichte ein akademisches Lehrfach

  • 1982 bildete sich die Sektion Sportgeschichte

  • Seit 1970er Jahre vollzog sich ein qualitativer Sprung

    • viele vergangene große Ereignisse wurden aufgearbeitet, vor allem Politik- und Ideologie geschichtliche Arbeiten

  • Vielzahl von Veröffentlichungen in verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Ansätzen

  • Jüngere Historiker fordern stärker Ausrichtung zum Geschichtswissenschaftlichen Paradigma um dem bedeutungsverlust entgegenzuwirken

    • Orientierung an der Neues Kulturgeschichte: Mensch ist ein Wesen, dass bewusst Stellung nimmt zur Welt und erschafft mit Sinn behaftete Artefakte

Gründe des akademischen Niedergangs:

  • 1980er Jahre waren Hochzeit der Sportgeschichte

  • Heute: eher ein Schattendasein inter den mächtigerer Disziplinen der Sportwissenschaft

  • Sportgeschichte liefert eine Humanwissenschafttlich orientierte aber nicht direkt verwertbare Grundlagenforschung innerhalb einer teilweise anwendungsorientierten Sportwissenschaft

    • selten Platz für Sportgeschichte und häufig inhaltlich und personell nicht verankerte

  • Entgegenwirkend ist das zunehmende Interesse der Öffentlichkeit an sporthistorische Themen

    • auch Geschichtswissenschaft zeigt immer mehr Interesse

Geschichtswissenschaftliches denken konstituiert sich durch die “historische Methode”. Erläutern sie den Arbeitsgang einer (sport-)historischen Untersuchung und nennen sie mögliche sporthistorische Gegenstände

Erläuterung des Arbeitsgangs

  1. Thematisierung und Fragestellung

    • Anfang: historisch-zeitliche Orientierungsbedürfnis des forschenden Historikers führt zum erkenntisleitenden Interesse

    • Interesse wird in Form von Hypothesen oder Fragestellungen ausformuliert

    • Sinnvolle Fragestellungen:

      • gesellschaftliche Relevanz

      • Stand der bereits geleisteten Forschung erweitern

      • Methodische Durchführbarkeit vor dem Hintergrund der Ressourcen

  2. Heuristik

    • suche nach Informationsquellen aus der Vergangenheit

    • Quellen = historische Hinterlassenschaften, die Informationen und Erkenntnisse zur bearbeiteten Fragestellung liefern

    • Alle relevanten Quellenbestände werden gesammelt, gesichtet, klassifiziert und hinsichtlich ihres Informationsgehalts eingeschätzt

    • Quellenarten

      • Tradition: wurde zum Zweck der Überlieferung hinterlassen

      • Überreste: nicht zum Zweck der Überlieferung zu hinterlassen

      • Gegenständliche Quellen

      • Schriftliche Quellen

  3. Kritik

    • Daten vergangener menschlicher Handlungen werden Intersubjektiv überprüfbar aus den empirischen Hinterlassenschaften der Vergangenheit erhoben und belegt

      • Plausibilitätsgehalt wird gesteigert

    • Zunächst Echtheit und Vollständigkeit überprüfen

  4. Interpretation

    • Vorstellung von der Veränderung gesellschaftlicher Zustände, Lebensbedingungen und menschlicher Handlungen in Form einer historischen Erklärung verknüpft

    • Nachvollziehen der Vergangenheit und der menschlichen Vorstellungen

    • Wiederauftauchen aus der vergangenen Zeit und die Konfrontation des Vergangenen mit den Wertemaßstäben der eigenen Gegenwart

  5. Darstellung

    • Vorstellung von der menschlichen Vergangenheit in Form einer Geschichte, deren Darstellung adressatenorientiert dem historischen orientierungsbedürfnis der Menschen entsprechen sollte

    • Offene Fragen werden aufgedeckt um Erkenntnisfortschritt offen zu halten

    • Offenlegung der Fragestellung, der Suche nach Quellen, der Werte und Normen und konkurrierender Argumentationen

Untersuchungsgegenstände:

  • Dopingsystem und Dopingpraxis im Leistungssport der DDR

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Monalou W.

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