Definition
Infektion im Zusammenhang mit
stationärem Aufenthalt im KKH
ambulanter Aufenthalt in med. Einrichtung
i.d.R. nach 48h
insb. von Lunge, Harnwegen und Wunden
Pneumonie -> Pseudomonas aeruginosa
besonders gefährdet: beatmete Pat
Harnwegsinfekt
Wundinfektion
Sepsis
Besonderheiten gegenüber ambulanten Infektionen
anderes Erregerspektrum
erhöhte Resistenzlage
Anpassung AB Therapie
multiresistente Keime -> Problem für Gesundheitssystem
Strategie:
Prophylaxe durch hygienischer Maßnahmen
Vermeidung überflüssiger KKH-Aufenthalte und Eingriffe
Grundsätzlich: AB Gabe unter strengen Indikationsstellung -> Minimierung der Resistenzentwicklung
Allgemeine prädisponierende Faktoren
Hohes Alter
Lange stationäre Liegedauer
Stoffwechselerkrankungen, insb. Diabetes mellitus und Immunsuppression
Iatrogene Eintrittspforten und Fremdkörper: Katheter, Venenverweilkanülen, Endotrachealtubus etc.
Erregercharakteristika - Allgemein
Endogene Infektion: Erreger nosokomialer Infektionen bei Gesunden zur normalen bakteriellen Flora
entwickeln Pathogenität erst bei
Immunschwäche oder Stress (fakultativ pathogen)
bei Standortwechsel (bspw. Enterobacteriaceae wie E. coli und Enterobacter aus der Darmflora als Auslöser einer Pneumonie)
Exogene Infektion: Ansteckung durch andere Person
Unterscheidung
Nass/Pfützenkeim
Trocken/Luftkeim
Nass/Pfützenkeim - Beispiele + Übertragung im KKH
Pseudomonas, z.B. Pseudomonas aeruginosa
Legionellen
E. coli
Klebsiellen
Proteus
Enterobacter
Anaerobier
Übertragungswege im Krankenhaus
Medizinisches Personal (Schmierinfektionen)
Waschbecken, Beatmungsschläuche
Trocken/Luftkeime - Beispiele + Übertragung im KKH
Staphylococcus aureus (Koagulase-positiv)
Enterococcus spp. (=species pluralis)
Candida spp.
Mykobakterien
auch MRSA
Medizinisches Personal (potenzielle Träger)
Kontaktflächen (z.B. Bettdecken, Geräte)
Raumluft
Besondere Risikofaktoren für Übertragungen im Krankenhaus
Fehlverhalten
Insuffiziente Händedesinfektion (häufigster Übertragungsweg!)
keine Schutzkleidung
Kapselbildung
Einige Bakterien (bspw. Klebsiellen, S. aureus) bilden mittels sog. extrazellulärer polymerer Substanzen (u.a. Polysaccharide) eine Kapsel
Entstehung von Biofilmen
Längere Persistenz auf Oberflächen
Multiresistente Erreger
vermehrte Einsatz von Antibiotika -> zunehmenden Resistenz
manifesten Infektion -> großes Problem
gängige Breitbandantibiotika nicht mehr greifen -> Reservemedikamente
Maßnahmen:
Ausbreitungsprophylaxe
Behandlung asymptomatische Trägerschaft
ESKAPE
Akronym für multiresistente Bakterien
häufig bei nosokomialen Infektionen
Enterokokken, Vancomycin-resistent (VRE)
Staphylokokkus aureus, Methicillin-resistent (MRSA)
Klebsiella pneumoniae, Carbapenem-resistent (Metallobetalaktamase-Bildner/MBL) /
Clostridioides difficile als Erreger der Clostridioides-difficile-assoziierten Diarrhö (CDAD)
Acinetobacter baumannii (häufig intrinsisch resistent gegen verschiedene Antibiotika)
Pseudomonas aeruginosa
Enterobacterales, (Extended-Spectrum-Betalaktamase-Bildner/ESBL)
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