Womit beschäftigt sich die Pädagogische Psychologie?
Die Pädagogische Psychologie beschäftigt sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen im Rahmen von Bildungs- und Erziehungsprozessen.
Welche 2 Teilgebiete der Pädagogischen Psychologie lassen sich unterscheiden?
Erziehungspsychologie: befasst sich vorwiegend mit dem Einfluss des (elterlichen) Erziehungsverhaltens auf die Entwicklung des Kindes (mit dem Ziel, das Kind so zu sozialisieren, dass es den gesellschaftlichen Normen und Werten entspricht).
Bildungspsychologie (Lehr-Lernforschung): befasst sich vorwiegend mit der Untersuchung des Lehrens und Lernens (untersucht aus einer psychologischen Perspektive Bildungsprozesse über die gesamte Bildungskarriere eines Menschen).
Womit beschäftigt sich die Pädagogik?
Die Pädagogik beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis pädagogischer Prozesse, wie Erziehung und Bildung.
Was ist implizites Wissen und warum kommt es in der Pädagogischen Psychologie so häifig vor?
Implizite Theorien
Sie umfassen persönliche Überzeugungen oder Vorstellungen über Personen und/oder Situationen, die auf der Grundlage eigener Erfahrungen beruhen, wissenschaftlich allerdings nicht überprüft wurden. Sie werden auch als Alltagstheorien bzw. Alltagspsychologie bezeichnet.
Jeder von uns hat eine genaue Vorstellung, wie guter Unterricht auszusehen hat, wie man Schüler am besten motiviert, wie man effektiv mit Unterrichtsstörungen umgeht und durch welche Merkmale sich eine erfolgreiche Lehrkraft auszeichnet -> implizites Wissen
Was sind die 4 Ziele der Pädagogischen Psychologie?
(S 55)
Beschreiben: Ziel ist eine hauptsächlich deskriptive Beschreibung von Erscheinungsformen und Merkmalen pädagogischer Prozesse und Situationen. Es geht darum, Sachverhalte zu benennen, zu definieren oder zu klassifizieren (z. B.: Was ist überhaupt Lernerfolg?).
Erklären: Mit dem Ziel des „Erklärens“ geht die Suche nach ursächlichen Bedingungen für beobachtete pädagogische Phänomene einher. Untersucht werden dabei zumeist korrelative Zusammenhänge (z. B.: Welche Merkmale eines Unterrichts weisen einen Zusammenhang mit schulischem Erfolg auf?).
Vorhersagen: Ein weiteres Ziel besteht in der Prognose zukünftigen Verhaltens und Erlebens (z. B.: Inwieweit lässt sich der Erfolg im Abitur aus den Noten in der Grundschule vorhersagen?). Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Pädagogische Psychologie in aller Regel keine absolut sicheren Vorhersagen erlaubt. Es handelt sich vielmehr um Wahrscheinlichkeitsaussagen.
Verändern: Abschließend versucht die Pädagogische Psychologie auch Einfluss auf pädagogische Prozesse zu nehmen. Dies geschieht zumeist durch Förderung, Prävention oder Maßnahmen der Rehabilitation (z. B.: Wie lässt sich die Freude am Lernen erhöhen?).
Was sind 6 Aufgabenbereiche der Pädagogischen Psychologie?
(Nach Schnotz)
Diagnose: Es geht um die Analyse des Ist-Zustandes, der im Rahmen eines pädagogischen Prozesses bisher erreicht wurde (z. B.: Welche Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt der Lernende aktuell?). Sie „dient also der Bestimmung von Ausgangspunkt, Zwischenergebnissen und Ankunftspunkt auf dem gemeinsam zurückzulegenden Weg“ (ebd.).
Intervention: Auf dem Weg zur Zielerreichung können immer wieder Hindernisse auftauchen, die überwunden werden müssen (Verständnisprobleme, mangelhafte Motivation, Angst usw.). Aufgabe der Pädagogischen Psychologie ist es, Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe diese Hindernisse überwunden werden können.
Prävention: Im pädagogischen Prozess sieht man sich gelegentlich mit Situationen oder Persönlichkeitseigenschaften konfrontiert, welche das Eintreten unerwünschter Effekte wahrscheinlich machen (z. B. Schulabbruch). Insofern entwickelt die Pädagogische Psychologie Maßnahmen, mit deren Hilfe das Eintreten dieser unerwünschten Ergebnisse vermieden werden soll.
Beratung: Während Intervention oftmals mit einer direkten Einflussnahme auf die Person oder Situation einhergeht, setzt die Beratung auf ein „Bereitstellen einer Orientierungsgrundlage, die dem Lernenden hilft, anschließend selbst den Weg zum Ziel zu finden und die dabei auftretenden Hindernisse zu überwinden“ (ebd.).
Prognose: Ausgehend von einem aktuellen Zustand oder einer aktuellen Situation soll (wie am Beispiel der Schullaufbahnempfehlung deutlich wird) eine Prognose über die weitere Entwicklung pädagogischer Ergebnisse getroffen werden.
Evaluation: Darüber hinaus sieht sich die Pädagogische Psychologie in der Pflicht, einen gegebenen Sachverhalt anhand bestimmter Zielvorstellungen zu bewerten (z. B., ob eine gezielte Beeinflussung des pädagogischen Prozesses erfolgreich war oder nicht).
Was ist der PISA-Schock und wozu führte dieser?
Die PISA-Studie ist eine internationale Schulleistungsstudie im Auftrag der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Sie wird seit 2000 in regelmäßigen Abständen durchgeführt, untersucht die Kompetenzbereiche Naturwissenschaft, Lesen und Mathematik und ermöglicht den Vergleich unterschiedlicher Bildungssysteme.
Nicht zuletzt hat der PISA-Schock dazu geführt, dass eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung des deutschen Bildungssystems diskutiert wurde (Verbesserung der Lehrerbildung, Einführung von Ganztagsschulen usw.)
Die Pädagogische Psychologie stellt hierbei einen wichtigen Ratgeber für die Bildungspolitik dar, indem sie Maßnahmen wissenschaftlich bewertet und gegebenenfalls bei der Umsetzung dieser Maßnahmen hilft.
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