Definieren Sie den Begriff Soziotechnisches System
Klausur
Ein System, bei dem Mensch und Technik nach festgelegten Regeln bestimmte Aufgaben erfüllen sollen
Was ist die Aufgabe und das Ziel eines Informationssystems?
Die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt (aktuell) in eienr geeigneten Form am richtigen Ort berechtigten Personen verfügbar machen
Welche Unterstützungsdimensionen können im Zusammenhang mit Informationssystemen unterschieden werden?
Verarbeitungsunterstützung
Dokumentationsunterstützung
Organisationsunterstützung
Kommunikationsunterstützung
Entscheidungsunterstützung
Geben Sie ein praktisches Beispiel für die einzelnen Unterstützungsdimensionen
Beispiel OUTLOOK:
Verarbeitungsunterstützung: -
Dokumentationsunterstützung: Aufgaben
Organisationsunterstützung: Terminkalender
Kommunikationsunterstützung: E-Mail
Entscheidungsunterstützung: zB. Terminplanungsassistent, automatische Antworten etc.
Welche Architekturtypen eines Informationssystems wurden in der Vorlesung unterschieden?
Monolithisch
Software basiert auf einem einheitlichem Datenmodell und eiener einheitlichen Software Architektur
Heterogen
Das gesamte System besteht aus mehreren getrennten Datenbanken und hat keine einheitliche Architektur
Erläutern Sie die Vor- und Nachteile eines monolithischen Informationssystems
Vorteile
Alles aus einer Hand
wenig Betreuungsaufwand, da keine Schnittstellen
geringerer Schulungsaufwand (alle nutzen dasselbe System)
Nachteile
Abhängigkeit vom Hersteller
z.T. geringere Einzelfunktionalität
Erläutern Sie die Vor- und Nachteile eines heterogenen Informationssystems
hohe Anpassung der Einzelsysteme
Flexibilität
Keine Abhängigkeit vom Hersteller
Verschiedene konzeptionelle Modelle
hoher Betreuungsaufwand —> mehrere Schnittstellen sind zu pflegen
Mehrfache Datenhaltung
Was wird unter dem Begriff der Integration im Zusammenhang mit Informationssystemen verstanden?
Die Integration dient dazu Anwendungen miteinander zu verbinden/verknüpfen
Welche Arten der Integration wurden in der Vorlesung unterschieden?
Technikintegration
techn. Erreichbarkeit der Systeme —> Kabel, Netze
Datenintegration
Verwendung der selben Daten
Funktionsintegration
in beiden Systemen sind die gleichen Funktionen vorhanden
Semantikintegration
Standardisierte Vokabulare (ICD C61)
Welche Elemente werden zur Beschreibung der Business Process Model and Notation 2.0 gemäß Vorlesung verwendet?
Ereignisse
Aktivitäten
Gateways (Und & Entweder/Oder)
Verbinder
Pools und Lanes
Wofür werden in der BPMN 2.0 Swimmlanes verwendet und welchen Vorteil bieten diese für Nutzende dieser Sprache?
Klausur Marie:
Szenario für BPN 2.0:
Patient kommt in Notaufnahme, wird vom Pfleger begrüßt und Arzt kommt
Wie viele Swim-Lanes und wie heißen die?
Was ist der Startpunkt und wie viele Endpunkte?
In welchen Swim-Lanes sind die Start- und Endpunkte?
Was ist ein KIS?
Definition I:
Ein KIS ist das Teilsystem eines Krankenhauses, welches alle informationsverarbeitenden (und -speichernden) Prozesse und die an ihnen beteiligten menschlichen und maschinellen Handlungsträger in ihrer informationsverarbeitenden Rolle umfasst
Definition II:
Unter einem KIS versteht man die Summe aller vernetzten administrativen und medizinischen EDV-Systeme einer Klinik, mit denen Daten erfasst und verarbeitet sowie Krankenhausprozesse gesteuert werden
Welche strategischen Ziele werden mit einem KIS verfolgt?
Schaffung von Kosten- und Leistungstransparenz
Optimierung der Erlössituation
Rationalisierung von Vorgängen
Effektivierung und bessere Koordination aller Prozesse
Verkürzung von Durchlaufzeiten
Ermöglichung einer schnellen Reaktion auf Marktveränderungen
Kontinuirliches Qualitätsmanagement
Unterstützung des Managementhandelns und von -entscheidungen
Woraus besteht ein KIS grundlegend?
Hardware
Server für Software
Netzwerkinfrastruktur, Kabel und Wireless Clients
Stationäre Endgeräte
Stationsarbeitsplatz
Arztarbeitsplatz
Mobile Endgeräte
Tablet
Visitenwagen
Softwareanwendungen
Welcher Nutzen wird im Kontext eines KIS erwartet?
Zeitersparnis
Keine Mehrfacherfassung
Bessere Organisation der Abläufe durch Transparenz
Kein Übertragen von Informationen
Bessere Auslastung der Ressourcen
Qualitätsverbesserung
Keine Fehler bei handschriftlichen Übertragungen
Fehlervermeidung durch Expertensysteme und Entscheidungsunterstützung
Welche Sichten können bezogen auf ein KIS unterschieden werden?
Prozessorientiert
welche Prozesse müssen unterstützt werden?
Modulorientiert
welche Module gibt es?
was leisten diese?
Was ist das Leistungsstellenmanagement?
Eine Leistungsstelle im Krankenhaus erbringt Leistungen im Rahmen einer med. Behandlung zB. beim EKG.
Um diese Untersuchungen zu koordinieren, ist in einem modernen KH ein IT-gestützes Leistungsstellenmanagement unerlässlich
Warum wird dieses für die Behandlung von Patienten benötigt? Ordnen Sie hierzu das Leistungsstellenmanagement in den Prozess der Notfallversorgung in Kliniken ein.
Welche Ziele werden mit der Auftragskommunikation (Order Entry) verbunden?
Erhöhung der Effizienz
Reduktion der Kosten
Steigerung der Transparenz und Behandlungsqualität
Einstieg in das Termin- und Ressourcenmanagement
Skizzieren Sie die elementaren Bestandteile eines Auftragsformulars im Zusammenhang mit dem Leistungsstellenmanagement.
Absenderteil (Für wen)
Empfängerteil (Wer)
Patiententeil (Mit wem)
Allgemeine Angaben (Dringlichkeit)
Anforderungsteil (Warum, Was)
Leistungsdokumentation (Wann)
Befund (Welches Ergebnis)
Abrechnungsteil
Welche zwei Formen der Integration lassen sich bezogen auf das Leistungsstellenmanagement grundlegend unterscheiden?
Flache Integration
Tiefe Integration
Welche Vor- und Nachteile sind mit einer flachen Integration verbunden?
Geringe Kosten für erstmalige Schnittstelleneinrichtung
Geringe Kosten im Betrieb (kein Stammdatenabgleich nötig)
unterschiedliche Benutzeroberfläche
keine automatische Datenübernahme und Weiterverarbeitung im KIS
Welche Vor- und Nachteile sind mit einer tiefen Integration verbunden?
eine Oberfläche für alle Anforderungen
geringere Einarbeitungszeit
(externes) Labor oder Laborsoftware einfacher austauschbar
hoher Schnittstellenaufwand bei erstmaliger Einrichtung
Synchronisierung der Systeme (Stammdatenabgleich)
Was ist das Ziel eines Patientendatenmanagementsystems?
Definition
Ein PDMS ist ein System, welches Patientendaten von Patienten mit hohem ärztlichen und pflegerischem Betreuungsbedarf sammelt, verarbeitet, berechnet, Alarme auslöst und Informationen in geeigneter Weise darstellt.
Der live-Aspekt der Datenerhebung spielt eine große Rolle.
Ziel
die umfassende Begutachtung von Patienten zu unterstützen
meist Patienten mit hohem Pflegebedarf
In welchen klinischen Bereichen ist ein solches System in der Regel zu finden?
Intensivstation
Intermediate Care
Welche Kernfunktionen und Aufgaben werden vom Patientendatenmanagementsystem übernommen?
Kernfunktionen
Ärztliche und pflegerische Dokumentation
Therapieanordnung
Verabreichungsdokumentation
Unterstützung von multiprofessionellen Behandlungsteams
Aufgaben
Entscheidungsfindung durch automatische Berechnung von Scores anhand im System hinterlegter Patientendaten
Unterstützung von AMTS während der Verordnung und Gabe von Medis
Clinical Decision Support (CDS)
Übernahme von Vitalparametern aus angebundenen Geräten (Vitaldatenmonitor, Beatmunsgeräte etc.)
Erfassen von abrechnungsrelevanten Daten
Was wird unter einem Praxisverwaltungssystem verstanden und wo wird dieses eingesetzt?
Arztpraxisinformationssystem (APIS) bzw. Praxisverwaltungssystem (PVS)
Ein PVS ist das Anwendungssystem, das alle Aspekte der Dokumentation und Organisation in Arztpraxen unterstützt und in dessen Mittelpunkt die elektronische Karteikarte fällt
Welche Aufgaben übernimmt ein Praxisverwaltungssystem?
Stammdatenverwaltung (Daten der Praxis)
Patienten- und Falldatenverwaltung
Elektronische Krankenakte
in Form der elektr. Karteikarte
Terminmanagement
Abrechnung
Medikation (eRezept)
Statistiken
Kommunikation (KIM, TIM)
Was ist eine Patientenkarteikarte?
Chronologische Behandlungsprozessdokumentation
Kernelement vieler Systeme
Welche Aufgabe hat die Patientenkarteikarte?
Einträge zu
Symptomen
Befunden
Überweisungen
Medikamenten
Datum/Uhrzeit
Behandler
Welche Regelwerke können grundlegend bei der Abrechnung von Patienten unterschieden werden?
Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM)
Verzeichnis der über die GKV abrechenbaren ambulanten Leistungen
Beschluss durch den Bewertungsauschuss, der aus GKV und KBV besetzt ist
u.a. Arztgruppenübergreifende und Arztgruppenspezifische Leistungen
Gebührenanordnung für Ärzte (GOÄ)
Honorarabrechnung für Privatpatienten
und gesetzlich Versicherte (Selbstzahler), die eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) in Anspruch nehmen wollen
GOÄ besteht aus einem Verzeichnis der Leistungen, die ihre Patienten beanspruchen können, und definiert den Mindest- und Höchstsatz jeder Leistung
Welches Ziel verbindet der Gesetzgeber mit dem Krankenhauszukunftsgesetz?
Es fördert den Ausbau der Notfall- und Digitalinfrastruktur der KHs
Erreichung eines höheren Reifegrades durch die Umsetzung enstprechender Projekte
Mit der Durchführung beauftragte Personen müssen geschult und zertifiziert sein
Welche Fördertatbestände gilt es im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz zu beachten?
Anpassung der (informations-)technischen Ausstattung der Notaufnahme
Patientenportale
Digitale Pflege- und Behandlungsdoku
Einrichtung von teil- oder vollautomatisierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen
Digitales Medikationsmanagement
Digitale Leistungsanforderung
Leistungsabstimmung und Cloud-Computing-Systeme
Digitales Versorgungsnachweissystem für Betten zur besseren Zusammenarbeit zw. KHs und anderen Versorgungseinrichtungen
Beschaffung, Errichtung, Erweiterung und Entwicklung informationstechnischer, kommunikationstechnischer und robotikbasierter Anlagen, Systeme oder Verfahren und telemed. Netzwerke
IT-Sicherheit
Anpassung von Patientenzimmern an die besonderen Behandlungsformen im Fall einer Epidemie
Was ist ein Reifegradmodell?
Reifegradmodelle befassen sich mit der Gestaltung und dem Wandel von Organisationen und/oder Technologien.
Das Modell bündelt Verbesserungsmaßnahmen und stellt sie in einer aufbereiteten und geordneten Form seinen Anwendern zur Verfügung, sodass diese von den bereits gemachten Erfahrungen anderer profitieren können.
Es besteht i.d.R. aus einer natürlichen Anzahl an Reifegraden, die stufenförmig aufeinander aufbauen, sowie einer ausführlichen Beschreibung der Reifegrade
Was ist das Digital Radar Krankenhaus?
Der DigitalRadar Krankenhaus (DRK) ermöglicht eine standardisierte und umfassende Bewertung des Digitalisierungsgrades von KHs.
Krankenhäuser bewerten ihre digitalen Fähigkeiten, ihr Nutzungsverhalten sowie erzielte Ergebnisse.
Diese Angaben werden analysiert, aufbereitet und die Ergebnisse über ein Online-Dashboard bereitgestellt.
Somit können teilnehmende Einrichtungen ihre digitalen Stärken und Schwächen besser kennenlernen.
Welche Dimensionen hat das Digital Radar Krankenhaus?
Strukturen und Systeme
Resilienz Management und Performance
Org. Steuerung und Datenmanagement
Klinische Prozesse
Informationsaustausch
Telehealth
Patientenpartizipation
Wie wird der Reifegrad im Digital Radar Krankenhaus angegeben?
Der Reifegrad wird im Rahmen des DRK in Form eines Punktewerts von 0-100 Punkten wiedergegeben.
Es wird je Dimension ein eigener Punktewert ausgegeben.
Welche Formen der Elektronischen Patientenakten werden nach Peter Wägemann unterschieden?
Automated Medical Record (AMR)
Computerized Medical Record (CMR)
Electronic Medical Record (EMR)
Electronic Patient Record (EPR)
Electronic Health Record (EHR)
Erläutern Sie bitte die einzelnen Aktenformen nach Peter Wägemann.
Automated Medical Record
Patienteninformationen zu administrativen Zwecken
Patientenstamm und Falldaten
Krankenakten weiterhin auf Papier
Verwaltung von Ausleihen und Mahnwesen
Computerized Medical Record
Akten werden im Informationssystem gespeichert
nur retroperspektiv und begleitend zur Papierakte
Sammlung eingescannter Dokumente
Fehlende Metadaten, geringe Standardisierung
Electronic Medical Record
Originäre Doku in der Akte (nicht mehr auf Papier)
Strukturierte und (teil-)formalisierte Formulare
Metadaten wie Ersteller, Datum etc.
für mehrere Verwendungszwecke denkbar
Einsatz innerhalb einer Einrichtung
Electronic Patient Record
Strukturierte und formalisierte Akte wie bei EMR
Nutzung einrichtungsübergreifend
Setzt Interoperabilität der jeweiligen Systeme voraus
Electronic Health Record
Gesamtheitliche, lebenslang fortgeschriebene Med. Doku
Eintragung von med. Heil- und Hilfsberufen und Gesundheitsinformationen des Patienten
Gesundheitsakte statt Krankenakte
Welche Einteilungskriterien werden nach Peter Haas in Bezug auf Elektronische Patientenakten unterschieden?
Gegenstandbereich
Verwendungszweck
Implementationsumfang
Moderation
Inhalt
Verteilungsalternativen
Was wird unter einer Moderation nach Peter Haas bezogen auf Elektronische Patientenakten verstanden?
Patientenmoderiert
Patienten entscheiden, welche Inhalte hineinkommen
Patienten entscheiden, wer Zugriff hat
Arztmoderiert
Arzt entscheidet, welche Inhalte hineinkommen
Arzt + Patient entscheiden, wer Zugriff hat
Welche Verteilungsprinzipien wurden im Zusammenhang Elektronischen Patientenakten im Rahmen der Vorlesung vorgestellt?
Exklusiv zentrale Datenhaltung
Dezentrale Haltung mit wechselnden Replikanten
Dezentrale Haltung und Agenten
Hybridlösung: Zentrale und dezentrale Datenhaltung
Dezentrale Datenhaltung + Zentraler Broker
Was ist eine Digitale Gesundheitsanwendung?
DiGA = Digitale Gesundheitsanwendung
Versicherte haben einen Anspruch auf geprüfte digitale Anwendungen in der Gesundheits- und Pflegeversorgung
digitale Hilfe in der Hand von Patienten
Medizinprodukte der Risikoklasse I oder IIa
DiGA müssen patientenrelevante positive Versorgungseffekte nachweisen
Was unterscheidet eine Digitale Gesundheitsanwendung von einer Digitalen Pflegeanwendung?
DiGA
Preisgestaltung ist mit der GKV zu verhandeln (vollständige Erstattung)
DiPA
digitale Hilfe für Pflegebedürftige in der häuslichen Versorgung zur Nutzung alleine, zusammen mit Angehörigen etc.
nicht zwingend Medizinprodukte
DiPA muss pflegerischen Nutzen nachweisen
Preis kann frei gestaltet werden (Erstattung auf 50€ je Person und Monat gedeckelt)
—> Eine Anwendung kann grundsätzlich sowohl DiGA als auch DiPA sein
Schwierigkeiten der Apps (DiGA und DiPA)
Datensicherheit
Falsche Durchführung von zB. körperlichen Übungen —> bringt nicht den erwarteten Nutzen
DiGA oder DiPA eventuell nicht ausreichend oder reagiert falsch —> bei Nutzung einer Online-Behandlung bei Depression wird vielleicht eine Suizidabsicht von einem Programm nicht erkannt oder auf diese nicht reagiert, so kann das fatale Folgen haben
Kosten sind hoch
Die Akzeptanz fehlt teilweise noch —> Ärzte werden noch schlecht eingebunden
Was ist eine Domänenontologie?
Ein Modell einer Domäne auf Metaebene.
Eine Darstellung einer Menge von Begriffen & der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen in einem bestimmten Gegenstandsbereich.
Warum benötigen wir in der med. Informatik Domänenontologien?
Die Domänenontologie ist eine (Bezugs-)Basis für Analyse, Design und Implementierung von Informationssystemen und informatischen Artefakten für die Medizin/das Gesundheitswesen
Welche Notation kann zur Beschreibung einer solchen Ontologie genutzt werden?
Kardinalitäten: Es wird gezeigt, ob eine Beziehung ein kann oder ein muss ist
0: kann in Beziehung stehen
1: muss in Beziehung stehen
steht ggf. mit einem Objekt des Objekttyps in Beziehung
N: steht ggf. mit mehreren Objekten des Objekttyps
Beziehungstext
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