Was ist die Kritik an der Erziehungsstilforschung z.B von Krohne
Vergleichbares hypothesengeleitetes-deduktives Vorgehen mehrerer Studien!
Psychologische Mechanismen!
Differentielles Geschehen abbilden!
Zwei-Prozess-Modell von Krohne
Idee dabei: theoretisches Postulat für die differentielle Erziehungswirkung auf die psychische Entwicklung des Kindes:
-> Persönlichkeitsentwicklung durch Situationsexposition
-> Kinder entwickeln sich (unterschiedlich) durch internalisierte und generalisierte Erwartungen ihrer alltäglichen, wiederkehrenden Erziehungserfahrungen.
BEHAVIORISTISCHE LERNTHEORIE:
operante Konditionierung durch positive und negative Verhaltensfolgen (Lob & Tadel)
Straferwartungen (oder: „Konsequenzerwartungen“)
SOZIALE LERNTHEORIE (A. Bandura):
Beobachtungen der eigenen Person und Anderer in sozialen Situationen
Selbstwirksamkeit (oder:„Kompetenzerwartungen“)
Operationalisierung im Zweiprozessmodell:
Nenne Beispiele für Forschungsergebnisse zur Entwicklung von Sprachkompetenz und Sprachpragmatik?
Beispiele für Forschung zur Sprach-Kompetenz
Entwicklung der Laute/ des Lautierens, phonotaktisches Verständnis (d.h. Worttrennungen, Silbenstruktur = segmentale Sprachstruktur)
Wortschatz und korrekter Bedeutungsgehalt von Wörtern (Semantik)
Satzkonstruktion, Grammatik und Ähnliches
Beispiele für Forschung zur Sprach-Pragmatik
Kommunikative Möglichkeiten (Formate, siehe später)
Dialogverständnis und Perspektivwechsel
Kommunikationsregeln (z.B. Sprecherrollen, turn taking u.Ä., siehe später)
Querschnittsthemen (d.h. aus Kompetenz und Pragmatik)
Bilingualer oder trilingualer Spracherwerb
Zusammenhang von Sprache und anderen Entwicklungsbereichen (z.B. Emotion)
Durch welche drei Sprachformen untertützen Eltern die Sprachentwicklung des Kindes?
Ammensprache (baby-talk):
bis 12 Monate.
Kennzeichen sind überzogene Intonationskontur, hoher Tonfall, lange Pausen an Phrasenstrukturgrenzen, einfache Sätze, kindgemäßer Wortschatz mit dem Ziel der Spracherkennung (Phonologie, Prosodie) (ist kulturabhängig!)
Stützende Sprache (scaffolding):
im frühen 2. Lebensjahr.
Kennzeichen sind gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus, Routinen, formale Worteinführung mit den beiden Zielen: Erweiterung des Wortschatzes und der Spracheinführung im Dialog. („sag mal ...“; „sag: danke!“ etc.)
Lehrende Sprache (motherese):
ab dem späten 2. Lebensjahr.
Kennzeichen sind Modellsprache, modellierende Sprachlehrstrategien, Sprachanregung durch Fragen mit dem Ziel, die grammatikalischen Regeln zu erlernen.
Was sind die drei Großtheorien zum Spracherwerb?
behaviorismus
nativismus
interaktionismus
Behaviorismus
Sprachlernen durch Imitation und operante Konditionierung
Nativismus
LAD: Language Acquisition Device = ein angeborenes „Sprach-modul“ führt zu einer universellen bzw. generativen Grammatik
Universell = in allen Kulturen in ganz ähnlicher Art & Weise mit ähnlicher Grammatik
UnabhängigvonanderenLernbereichendesKleinkinds
RichtigesSprechen=grammatischeGrundform!D.h.beliebigeSätze
sind korrekt formbar („generativ“, z.B. Prinzip der Rekursion).
Kritik am Nativismus ( nach vielen Jahrzehnten!): Wenn es Sprachen gibt, die auch ganz anders funktionieren, gibt es womöglich doch kein angeborenes Sprachmodul oder eine generative Grammatik des Menschen ... (?)
Interaktionismus
LAD mag oder mag nicht existieren, aber ...
...LASS ist vielwichtiger!(LanguageAcquisition [Social] Support System, s.u.)
Viele,wenn nicht alle linguistischen Eigenschaften der Sprache werden ausschließlich in enger Interaktion des Kindes mit Erwachsenen gelernt.
Beispiele: repetitive Sprachspiele (vgl. „Kreisreaktionen“) wie „Peekaboo“ oder „Hoppe-hoppe-Reiter“; verbales Begleiten des Kindes beim Essen oder Wickeln etc.
Kulturelle Formate (z.B. Sprecher- und Handlungsrollen, „linguistic turns“), Sprachpragmatik (z.B. Sprechregeln) und Semantik(Bedeutungsgehalt von Wörtern und Phrasen) sind für das Sprechenlernen primär.
Sie lassen sich durch (qualitativ-psycholinguistische) naturalistische Beobachtungsmethoden gut rekonstruieren.
Formale Sprachkompetenzen (wie Syntax und Grammatik) entwickeln sich eher sekundär, d.h. nur im Anschluss an die erstgenannten Bereichen.
Wie ist Bruner bei seiner klassischen Studie vorgegangen? Was hat er beobachtet?
2 intensive, qualitative Fallstudien mit zwei englischsprachigen Kindern: Richard (0;5 bis 2;0) und Jonathan (0;3 bis 1;6).
Beobachtungen alle 14 Tage für 1 Stunde Ton- und Video- aufzeichnungen des Spielens zwischen Mutter und Kind
Spiele des Versteckens und Wieder-Auftauchens („Versteck- spiel“ = „peekaboo“)
Zergliederung des Spiels in Tiefenstruktur mit verschiedenenkulturellen Formaten und Sub-Formaten.
Das Spiel wird häufig wiederholt, wobei seine Tiefenstruktur immer gleich bleibt
->
Das Kind lernt vor allem diese Tiefenstruktur – plus die Tatsache, dass leichte Varianten in der Sprache daran nichts ändern
Es übernimmt zunehmend die aktive Rolle und verknüpft Wörter mit Dingen
Schließlich überträgt es das Gelernte auf andere und reale Situationen
Wie werden “Ich” und “Mich” nach dem Symbolischen Interaktionismus beschrieben?
In verschiedenen Paradigmen und Subdisziplinen der Psychologie gibt es dafür durchaus unterschiedliche (!) und z.T. kontroverser Begrifflichkeiten
SYMBOLISCHEN INTERAKTIONISMUS:
Enstehung des ICH in den ersten Lebensmonaten
Kleinkind entwickelt erst im zweiten Lebensjahr, ein MICH , d.h. sich selbst als kognitiv repräsentiertes Objekt der eigenen Wahrnehmung, Erkenntnis und Bewertung zu verstehen.
Das ME wird in und mit Sprache & Kommunikation geformt durch die Rückmeldungen Signifikanter Anderer (G.H. Mead), die einenSpiegelbild-Effekt ausüben = Looking-Glass Self
Das, was die Signifikanten Anderen dem Kind über es selbst zuverstehen geben („spiegeln“), wird generalisiert und zu einemSelbstbild verdichtet (= „Generalisierte Andere“).
Rouge-Test
-> Setzt man 9-24 Monate alte Kinder vor einen Spiegel, dann beginnen sie mit ca. 15 Monaten, sich selbst zu erkennen
Das Bestehen des Rouge-Testes (z.B. auch bei anderen Primaten, Delfinen, Elstern ...) ist eine notwendige, nicht jedoch hinreichende Bedingung für die Entwicklung von Me/ Selbst.
Erst ab ca. 2 Jahren kann man vom sicheren Vorliegen eines ersten Selbstkonzepts sprechen, d.h. dem sprachlich und kategorial konstituierten Wissenssystem von Merkmalen, Fähigkeiten und Einstellungen der Person.
Definitionen des Selbstkonzept
Das Selbstkonzept ist der dispositionelle (also mittelfristig stabile und transsituativ konsistente) Anteil des Michs.
Es lässt sich als ein komplexes Wissenssystem verstehen, in
dem das Wissen über die eigene Person geordnet ist.
Es besteht aus universellem (z.B. „Mensch“, „Student“ etc.) undindividualtypischem (z.B. Biografie, Persönlichkeit etc.) Wissen.
Selbst und Sprache
Die Inhalte des Selbstkonzepts sind beim Vorschulkind noch rechtkonkret und bestehen aus beobachtbaren Merkmalen (z.B. Name, Aussehen, Besitz, Verhalten).
Deshalb bemühen sie sich um klare Grenzen zwischen sich und anderen. Ihr Besitzstreben ist Ausdruck eines wachsenden Selbst- konzepts (Stichwort: Unwillen, mit anderen zu teilen!)
MEINS!
Im Laufe des 4. Lj. kann man das SELBSTWERTGEFÜHL beobachten, d.h. die SUBJEKTIVE EINSTELLUNG ZUM EIGENEN SELBSTKONZEPT.
Last changeda year ago