Wie zeigen Säuglinge Bindungsverhalten und wozu?
Nähe der Bezugsperson wird gesucht, vor allem bei wahrgenommener Bedrohung
Funktion: (Wieder-)Herstellung physischer & psychischer Sicherheit (Emotionsregulation)
Welche Bindungsmuster werden im Fremde Situationstest klassifiziert? Benennen und beschreiben Sie diese. Welche Verhaltensursachen seitens der Bezugspersonen gibt es jeweils für diese Bindungsmuster?
Sicher: können Nähe und Distanz der Bindungsperson angemessen regulieren (schnell irritiert, Trennungsschmerz & schnelle Beruhigung) → verlässliche Zuneigung der Bezugsperson
Unsicher-vermeidend: “Pseudo-Unabhängigkeit”, Kontakt-Vermeidungsverhalten (unbeeindruckt von der Trennung, ignorieren die Bezugsperson) → Bezugsperson nicht besonders responsiv, konsequent nicht feinfühlig
Unsicher-ambivalent: widersprüchlich-anhänglich (massive Verunsicherung bei Trennung, anklammernd-aggressiv) → inkonsistentes Verhalten der Bezugsperon, nicht verlässlich
Desorganisiert: desorientiertes, nicht auf Bezugsperson bezogenes Verhalten (bizarr wie Erstarren, stereotype Bewegungen) → psychisch gestörte & traumatisierte Bezugspersonen, das was mich sichern soll bedroht mich gleichzeitig
Welches sind Temperamentsdimensionen nach Thomas und Chess?
Annäherung/Vermeidung
Aktivität
Intensität
Stimmungslage
Ablenkbarkeit
Ausdauer
Anpassungsfähigkeit
Sensorische Empfindlichkeit
Regelmäßigkeit
Welche Basisemotionen gibt es?
Ärger
Ekel
Freude
Angst
Traurigkeit
Überraschung
„Emotionen sind gleichzeitig universell und sozialisatorisch geprägt.“ Begründen Sie diese Aussage.
jede Kultur hat Basisemotionen
wie ein Ausdruck interpretiert wird, kann von Kultur abhängen (z.B. fear gasp wird als Wut statt Angst interpretiert)
Begründung?
Inwiefern prägt die Hirnentwicklung die emotionale Entwicklung im Jugendalter, und wodurch entsteht die Tendenz zum Risikoverhalten?
Wachstumsschub, einschneidende Veränderungen in der Organisation des Gehirns, Zusammenwirkung schneller und langsamer reifender Hirnregionen erklären emotionales Verhalten
Risikophase: Amygdala hyperaktiv, präfrontaler Kortex noch am entwickeln
Was ist Emotionsregulation? Nennen Sie Beispiele für intrapsychische und interpsychische Formen der Emotionsregulation.
Emotionsregulation = Prozesse, mit denen Menschen versuchen, die Art, Intensität & Dauer ihrer Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen
intrapsychisch: ich reguliere mich ohne Hilfe von anderen
durchatmen
Zähne knirschen, Fäuste zusammendrücken
Sport
Dinge zerstören
Substanzen
Seufzer
interpsychisch: andere helfen mir
physischer Kontakt zu Bezugspersonen
Gespräche
“feiern gehen”
Welche Rolle spielen Bezugspersonen in der Entwicklung von Emotionsregulation?
Fähigkeit zur Emotionsregulation variiert mit der Feinfühligkeit der Bezugsperon
Affektspiegelung -> Kontingenzlernen fördert Selbstregulation
Oxytocin -> Abbau von Stresshormonen
Bindungsmuster → Regulationsstil
Was ist Mentalisierungsfähigkeit? Kann sie die Emotionsregulation beeinflussen?
Fähigkeit, innere Zustände “lesen” zu können → essenziell für Verständnis & Interpretation von eigenen & fremden Handlungen
verbessert Fähigkeit einer Person, ihre eigenen Emotionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren
ermöglicht durch Reflexion angemessene Strategien zur Emotionsregulation anzuwenden
Zusammenwirken mit Beziehung zu Bezugspersonen, die durch Mentalisierungsfähigkeit verbessert wird → dadurch wieder gelingendere Emotionsregulation
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