Was ist unter Fähigkeiten zu verstehen?
Fähigkeiten sind ein Teilelement der Persönlichkeit (breites Verständnis)
Persönlichkeitseigenschaften mit Anstrengung ergeben Leistungen (Performanz, die als gut oder schlecht bewertet werden kann)
• Auch hier: hierarchische Gliederung; verschiedene Bereiche (z.B. musikalisch, sportlich, intellektuell, sozial-emotional…)
Wie ist Intelligenz definiert?
eine Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken, zum Planen, zur Problemlösung
Es geht nicht um reines wissen
Vielmehr reflektiert Intelligenz ein breiteres und tieferes Vermögen, unsere Umwelt zu verstehen, ‚zu kapieren‘, ‚Sinn in Dingen zu erkennen‘ oder ‚herauszubekommen‘, was zu tun ist“
-> Intelligenz erleichtert den Erwerb von Wissen
Catell unterscheidet:
fluide Intelligenz (Problemlösung; Güte der Verarbeitung von neuer Information und abgespeichertem Wissen)
kristalline Intelligenz (Wissensumfang)
Was sind die wichtigsten Faktormodelle der Intelligenz?
Zweifaktorenmodell der Intelligenz von Spearman (1904)
Modell mehrerer gemeinsamer Faktoren von Thurstone (1938)
Gruppenfaktorenmodell von Burt (1949) und Vernon (1950)
Modell fluider und kristalliner Intelligenz von Cattell (1971)
Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger (1984)
-> bilden unterschiedliche Aspekte von Intelligenz ab
Zu welchen Aspekten hinsichtlich der Struktur von Intelligenz besteht Konsens (in allen Faktormodellen)?
-> Intelligenz ist hierarchisch gegliedert
-> Ein übergeordneter g-Faktor alle kognitiv anspruchsvollen Leistungen mitbeeinflusst
Zweifaktorenmodell der Intelligenz von Spearman:
ein Generalfaktor beeinflusst alle Leistungen in den unterschiedlichen Testaufgaben
Ursache für Korrelation zwischen Leistungen in verschiedenen Intelligenztestaufgaben
es gibt weiterhin spezifische Faktoren, also jede Testaufgabe nutzt jeweils nochmal spezifische Faktoren
Modell mehrerer gemeinsamer Faktoren von Thurstone:
(zunächst) kein Generalfaktor angenommen
jede Testleistung durch mehrere primäre mentale Fähigkeiten beeinflusst sein kann
z.B.: Verbal comprehension (Wortschatz, Textverständnis), Number, Space: Räumliches Vorstellungsvermögen, mentale Rotation, Memory)
Was sind wichtige Befunde zu Entwicklungsmustern der Intelligenz? (hinsichtlich Positionsstabilität, Mittelwertsveränderungen, Strukturveränderung, Veränderung über Kohorten)
Positionsstabilität:
hohe differentielle Stabilität
->Unterschiede zwischen den Menschen sind ziemlich konstant
Mittelwertsveränderungen:
am anfang des lebens steigt die Intelligenz sehr stark an - so bis Mitte 20
fluide Intelligenz nimmt rasant wieder ab im Bezug auf Informationsverabeitung, Problemlösen
Kristalline Intelligenz steigt weiterhin an, allerdings langsamer als zuvor (Kulturabhängiges Wissen)
Strukturveränderungen:
Differenzierung und De-Differenzierung über die Lebensspanne
Differenzierung in versch. Entwicklungsphasen und Fähigkeitsbereiche (g-Faktor nicht so stark)
De-Differenzierung im höheren Alter (auch bedingt durch körperlichen Abbau)
G-Faktor wird wieder relevanter
Veränderungen über Kohorten:
Flynn-Effekt: Anstieg von Intelligenz über Generationen
Mittlere Intelligenz steigt von Generation zu Generation an
Was kann man aus Intelligenz vorhersagen?
Intelligenz hat eine sehr hohe Vorhersagekraft
hohe/niedrige Intelligenz zeigt starken Zusammenhang mit:
Schulleistung - Berufserfolg - Einkommen
Gesundheit - Lebenserwartung
je intelligenter, desto höhere Lebenserwartung
fun fact: dumme Menschen sterben früher!
Was sind Einflussfaktoren auf Intelligenz?
Was sind Befunde populationsgenetischer Untersuchungen?
Was weiß man zum Einfluss von Schule auf Intelligenz?
Genetik
Umgebung in der Kind aufwächst
Gesundheit (in Kindheit)
Ernährung
Ca. 50% durch genetische Faktoren erklärbar
Ca. 35% durch Umweltfaktoren erklärbar
Schule fördert Intelligenz stark
Wie fördert Schule?
je länger man zur Schule geht, desto mehr weiß man -> kristalline Intelligenz (Wissen)
Verbesserung des Gedächtnisses, Wahrnehmungsleistung, Problemlösefähigkeiten, hohe Flexibität
Wie ist Kreativität definiert?
Kreatitvität = Fähigkeit
-> bestmögliche Performanz zu zeigen
Ungewöhnliches / Neues zu schaffen
für Probleme überraschende, häufig „genial einfache“ Lösungen zu finden
2 Modelle für Kreativität
Nach Guillard:
4 kognitive Einzelfähigkeiten müssen vorhanden sein für kreative Leistungen:
Problembewusstsein (erkennen)
divergentes Denken (viele Lösungen generieren)
kognitive Flexibilität (Lösungen neu kombinieren, generieren)
analytisches konvergentes Denken (Bewertung der Problemlösungen und Auswahl)
Nach Sternberg & Lubert:
Kognitive Ressourcen
Intelligenz, Denken, Wissen
Affektiv-konative Ressourcen
Persönlichkeit (Selbstvertrauen, Ehrgeiz)
Motivation (intrinsisch)
Ressourcen des sozialen Umfelds
Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Toleranz, Vertrauen
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