Der ideale Markt einer moderne Marktwirtschaft ist durch zwei zentrale Prinzipien gekennzeichnet:
Vollständige Konkurrenz auf allen Märkten
Unendlich viele kleine Anbieter und Nachfrager (keine Monopole, keine Oligopole)
Vollkommene Informationen und Transparenz
Unendliche Anpassungsgeschwindigkeit (das Marktgleichgewicht stellt sich unverzüglich ein)
Preis als alleiniger Koordinationsmechanismus zwischen Angebot und Nachfrage.
Wann erzeugt ein Markt viele Pareto-Optima (Wohlfahrtsoptima) mit unterschiedlicher Nutzenverteilung (Pareto-Totalmodell)
In einem Modell mit
vollständiger Konkurrenz
Preis als alleinigen Koordinationsmechanismus
Homo Oeconomicus (HO)
positiven, konstanten oder steigenden Grenzkosten
Abwesenheit externer Effekte
nur privater Güter
Ausblendung des Geldsystems
Ausblendung des gesamten ökologischen Systems
Die Effiziente Markthypothese (EMH)
Annahmen u.a.:
objektivistisches Weltbild
Negation aller Arten von externen Effekten
Globale Finanzmärkte sind hochkomplex, aber
der Preismechanismus ist sehr effizient:
—> Wenn alle Marktteilnehmer alle relevanten verfügbaren Informationen haben (das wird angenommen), dann spiegeln die finanziellen Vermögenswerte jeweils alle diese Informationen wider.
—> Neue Informationen führen zu unmittelbaren Kurs- und Preisänderungen.
Ergebnis: Der Finanzmarkt preist alle Informationen ein.
=> Wirtschaftspolitische Konsequenzen:
Regulierung ist nicht notwendig.
Der Staat soll nicht in die Finanzmärkte eingreifen.
=> Deregulierung führt zu Wohlfahrtsoptimum.
Der Homo Oeconomicus und das Wohlfahrtsoptimum
Adam Smith
Framing
Einige Aspekte einer wahrgenommenen Realität werden ausgewählt und andere werden ignoriert.
Ereignissen und Themen werden eingebettet in Deutungsraster und Narrative (Erzählmuster).
Da Menschen kontextgebunden denken, entscheiden, sprechen und handeln, entstehen durch das Framing kognitive Deutungsrahmen.
Homo Oeconomicus
Definition
Ist der HO ein realistisches Menschenbild? (deskriptive Analyse)
Wenn der HO nicht realistisch ist, wie könnte bzw. wird gerechtfertigt, die Wirtschaftsmodelle weiter mit dem HO zu konstruieren? Einige Argumente:
Der Nutzenbegriff kann weit gefasst werden
„worst case“-Szenario => sog. „HO-Test“
Die HO-Annahme soll nur für rein wirtschaftliche Entscheidungen und Theorien gelten.
Der HO impliziert eine universalistische Theorie, die kein bestimmtes Menschenbild unterstellt
Welche ethischen Implikationen hat es, den HO als Menschenbild zugrunde zu legen?
Wie wird Wettbewerb ethisch gerechtfertigt?
Was ist die Implikation dieser Begründung?
Wie wird der Wettbewerb volkswirtschaftlich gerechtfertigt?
In der Mikroökonomik kann mit formalen Modellen gezeigt werden, dass bei privaten, homogenen Gütern mit normalen Kostenverläufen in der Produktion (positive, konstante oder steigende GK) und fallenden, linearen Nachfrageverläufen und ohne externe Effekte, Menschenbild des HO:
Wohlfahrt bei vollständiger Konkurrenz > Wohlfahrt im Oligopol > Wohlfahrt im Monopol.
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