Welche 2 Ansätze zur Rationalisierung von Organisationen gibt es?
Rationalisierung des Staates (Weber, Gorski)
Merkmale legal-rationaler Organisation
Bürokratische Organisation als rationale Herrschaft
Entstehungs- und Verbreitungsbedingungen
Rationalisierung der Wirtschaft (Chandler)
Entstehung von Industrieunternehmen: Eisenbahn 1840-1890.
Flächendeckende Verbreitung, 1870-1920.
Stabilisierung sektoraler Muster, 1920-1970.
Entstehungs- und Verbreitungsbedingungen für moderne Industrieunternehmen
(Idealtypische) Merkmale legal-rationaler Organisationen
Komptenzordnung: feste Verteilung von Aufgaben in einer Organisation als amtliche Pflichten
Prinzip der Amtshierarchie und des Instanzenzugs, um klare Verantwortlichkeiten und Hierarchien festzulegen.
Amtsführung basiert auf schriftlichen Dokumenten (Akten)
Amtstätigkeit erfordert Fachschulung und Fachprüfungen.
Beamte werden aufgrund einer spezifischen Amtstreuepflicht eingestellt und genießen Sicherheit und soziale Anerkennung
Bürokratische Organisation als rationale Herrschaft in Abgrenzung zu traditioneller und charismatischer Herrschaft
Charismatische Herrschaft = basiert auf außeralltäglicher Begabung und erfordert ständige Erneuerung
als Gottgesandter
Wirtschaftsfremd, keine Bindung an feste Regeln
Traditionale Herrschaft = beruht auf heiliger Tradition und neigt zur Willkür
Patriachat, Sultanismus, Stände
kein fachgeschultes Personal, Willkürliche Entscheidungen
-> diese beiden Herrschaftsformen stehen im Widerspruch zur Bürokratischen Verwaltung
Rationale Herrschaft = leistungsfähiger, Legalität durch explizite und nachvollziehbare Regeln
Beispiel: Rationalisierung durch politische Parteien
Politische Parteien sind zentrale Organisationen in modernen rationalen Staaten
Parteien =
freiwillig geschaffen
Mittel zur Artikulation von Interessen
schaffen Interessen durch ihre Programme/Organisation (Grüne entstanden um Klimagedanken groß zu machen)
Parteien fördern die Homogenisierung von Einstellungen und den Wettbewerb in der Politik.
Entstehungs- und Verbreitungsbedingungen für bürokratische Organisationen
Ämterbesetzung nach fachlicher Leistung und nicht mehr durch das ständisch geprägte Herkunftsprinzip
Da dies technische Überlegenheit und Eigenschaften wie Rezession, Aktenkundigkeit, Kontinuität, Diskretion, Einheitlichkeit und Unterordnung aufweist
Eine Geldwirtschaft und effektive Steuerverwaltung schufen den Raum für bürokratische Organisationen.
Die Einübung rationaler Disziplin als kollektive Tugend trug zur weiteren Verbreitung bei.
Welche Rolle hat das Christentum bei der Entstehung und Verbreitung von bürokratischen Organisationen gespielt?
Im Zuge der Reformation führte das protestantische Christentum zur Disziplinierung großer Bevölkerungsteile
3 Formen der gesellschaftlichen Disziplinierung
kirchliche, soziale und politische Disziplinierung
kirchliche beeinflusste die anderen beiden stark
Buchführung der Pfarrer, gemeinschaftliche Disziplin, gegenseitiges Bestrafen von Sünden
protestantische Region entwickelten eine legal-rationale Verwaltung mit Trennung von Amt und Person und rational-bürokratischen Prinzipien
Entstehung von Industrieunternehmen: Eisenbahn 1840-1890:
Technische Innovationen wie einheitliche Konstruktionsmethoden und Schienenmaße führten zu wirtschaftlichen Vorteilen der Eisenbahn gegenüber Wasserwegen.
Neue organisatorische Ansätze wie neue Evaluations- und Prüfroutinen für sicheren Ablauf, neue Finanzierungsformen und Hierarchien von Managern trugen zur Entwicklung bei
Ausbau des Schienennetztes bedarf hohes Maß an wirschaftlicher Kooperation zwischen den Eisenbahnunternehmen:
Verbindung bisher getrennter Schienennetze (von verschiedenen Firmen) -> standardisierte Technologie und Betriebsabläufe
Bestrebungen um die gegeneseitigen Absprachen abzusichern
Kartelle, als eine überwachende Organisation
Kartelle scheiterten -> zahlreiche Fusionen
Flächendeckende Verbreitung, 1870-1920:
Die Eisenbahnunternehmen dienten als Vorbild für andere Sektoren
Verbreitung in Infrastrukturbereichen: Dampfschifffahrt, Straßenbahnen, Post, Telekommunikation
Grundlage für die Massenproduktion und -vertrieb
Rationalisierungsprozess wird durch das vertikal integrierte Großunternehmen abgeschlossen (alle Marktfunktionen in einem bürokratischen Gebilde vereint)
-> durch ökonomische/wirtschaftliche Triebkräften entstanden
Stabilisierung sektoraler Muster, 1920-1970
Verbreitung von Großen Unternehmen ist Sektoral verschieden:
In USA, England, Deutschland sind diese Sektoren besonders groß: Nahrungsmittel, Chemie, Ölverarbeitung, Transport, Metall
Begründung:
Rationalisierung -> massive Produktions- und Gewinnsteigerungen möglich
Unternehmen sind ein Instrument der wirtschaftlichen Rationalisierung und zur Reduzierung von Transaktionskosten (Verhandlungen, Papierkram, etc.)
Entstehungs- und Verbreitungsbedingungen für moderne Industrieunternehmen:
Moderne Industrieunternehmen entstehen in wachsenden Sektoren mit neuen Technologien
massive Produktions- und Gewinnsteigerung möglich
Hierarchie von bezahlten Managern ist notwendig, um wirtschaftliche Rationalisierung zu ermöglichen
geben langfristige Stabilität und Unternehmenswachstum
Manager = eigentumslos, aber Beauftrage der Eigentümer/Aktionäre
Managerherrschaft wurde zu einer stabilen, dauerhaften Quelle von Macht und Wachstum.
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