Buffl

Arzneistoffe - KLIPHA

MM
by Marlena M.

Allopurinol

Indikation:

  • Hyperurikämie (Behandlung erhöhter Harnsäurewerte; chronische Gicht)

  • Harnsäurenephropathie bei Leukämie-Behandlung bei Kindern

  • nicht während Schwangerschaft und Stillzeit (reproduktionstoxisch)

Wirkmechanismus:

  • hemmt Xanthinoxidase —> Hypoxanthin kann nicht zur Harnsäure umgewandelt werden

Nebenwirkungen:

  • Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Erbrechen, Überlkeit)

  • Hautreaktionen

Wechselwirkungen:

  • Probenecid ► Allopurinol verlangsamt die Elimination von Probenecid

  • Arzneimittel, die eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen ► Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von beschleunigt und somit die Wirksamkeit herabgesetzt.

  • 6-Mercaptopurin oder Azathioprin ► Dosis muss auf 25 % der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da der Metabolismus dieser Wirkstoffe bei Xanthinoxidase-Hemmung verlangsamt und somit ihre Wirkung verlängert ist.

  • Ampicillin oder Amoxicillin ► Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschläge) ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen.

  • Captopril ► insbesondere bei chronischem Nierenversagen kann die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.

  • Antikoagulantien vom Cumarin-Typ ► Wirkung kann verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion des Cumarin-Derivates notwendig.

  • Chlorpropamid ► Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann die hypoglykämische Wirkung des Antidiabetikums Chlorpropamid durch die gleichzeitige Gabe von Allopurinol verlängert werden, was eine Dosisreduktion erforderlich macht.

  • Theophyllin ► Allopurinol hemmt bei hoher Dosierung den Theophyllin-Stoffwechsel. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol oder bei Erhöhung der Allopurinol-Dosis sollten deshalb die Theophyllin-Plasmaspiegel bestimmt werden.

  • Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) ► Blutbildveränderungen treten häufiger auf als bei Einzelgabe der Wirkstoffe.

  • Vidarabin ►die Plasmahalbwertszeit von Vidarabin kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein.

  • Ciclosporin ►die Plasmakonzentration von Ciclosporin kann unter Allopurinol-Gabe erhöht sein.

  • Phenytoin ► Allopurinol kann die Metabolisierung von Phenytoin in der Leber beeinträchtigen. Eine klinische Bedeutung ist bisher nicht bekannt.

  • Didanosin ► Allopurinol kann bei gleichzeitiger Anwendung die Exposition von Didanosin steigern und somit das Potenzial für Didanosin-assoziierte Nebenwirkungen erhöhen, da die Xanthinoxidase an der Metabolisierung von Didanosin beteiligt ist.

  • Aluminiumhydroxid ► Allopurinol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Aluminiumhydroxid eine eingeschränkte Wirkung haben. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollten mindestens 3 Stunden liegen.


Acetylsalicylsäure

Allgemein:

  • nicht-steroidales Antirheumatikum mit analgetischer, antipyretischer und antiphlogistischer Wirkung (bis 100 mg sonst ↓)

  • Thrombozytenaggregationshemmer

Indikation:

  • leichte bis mäßige Schmerzen

  • Dauerbehandlung zur Sekundärprophylaxe von Herzinfarkt und Thrombosen

Wirkmechanismus:

  • irreversible Hemmung der Cyclooxygenase-Enzyme, die an Prostaglandinsynthese beteiligt sind

  • Blockierung von Thrombozyten-Cyclooxygenase —> Inhibition von Thromboxan-A2-Synthese —> Inhibition der Blutgerinnung

Nebenwirkungen:

  • Gastrointestinale Beschwerden (Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall)

  • erhöhte Blutungsneigung

  • Hautreaktionen

Wechselwirkungen:

  • Antikoagulantien/Thrombolytika (z.B. Warfarin, Heparin),

  • Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Ticlopidin, Clopidogrel)

  • nichtsteroidale Antiphlogistika/Analgetika.

In Kombination mit folgenden Mitteln besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen, wie z.B. gastrointestinale Ulcera und Blutungen:

  • andere nicht-steroidale Antiphlogistika

  • systemische Glukokortikoide

  • Alkohol

  • selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (z.B. Sertralin und Paroxetin).

Bei folgenden Arzneimitteln ist eine Wirkungsverstärkung durch Acetylsalicylsäure möglich:

  • Digoxin: Erhöhung der Plasmakonzentration

  • Antidiabetika: Verstärkung der hypoglykämischen Wirkung

  • Methotrexat: Verminderung der Ausscheidung und Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate

  • Valproinsäure: Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate.

Eine Abschwächung der Wirkung folgender Arzneimittel ist möglich:

  • Diuretika (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr)

  • Antihypertensiva wie z. B. ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagoniosten, Kalziumkanalblocker (in Dosierungen ab  3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr)

  • Urikosurika (z.B. Probenecid, Benzbromaron)

Kontraindikation:

  • Kombi mit MTX

  • letztes Schwangerschaftstrimenon




Diclofenac

Allgemein:

  • nicht-steroidales Antirheumatikum

Indikation:

  • akute und chronische Arthritiden

  • Kopfschmerzen, Migräne

  • Regelschmerzen

Wirkmechanismus:

  • Inhibition der Cyclooxygenase 1 und 2

Nebenwirkungen:

  • Gastrointestinale Beschwerden (peptische Ulzera, Blutungen)

  • Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö

Wechselwirkungen:

Andere NSAR einschließlich Salicylate

  • Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac mit anderen NSAR nicht empfohlen.

Digoxin, Phenytoin, Lithium

  • Die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac und Digoxin, Phenytoin oder Lithium kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen.

Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten

  • NSAR können die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion (einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens) kommen: Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte sollte nach Beginn einer Kombinationstherapie in Erwägung gezogen werden.

Arzneimittel, die eine Hyperkaliämie auslösen können

  • Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac und kaliumsparenden Diuretika, Ciclosporin, Tacrolimus oder Trimethoprim kann zu einer Hyperkaliämie führen.

Glukokortikoide

  • Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen wie z.B. gastrointestinale Ulzera oder Blutungen.

Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

  • Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen und gastrointestinaler Nebenwirkungen.

Methotrexat

  • Die Gabe von Diclofenac innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat im Blut und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.

Ciclosporin

  • Diclofenac kann die Nierentoxizität von Ciclosporin erhöhen.

Antikoagulanzien

  • NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken. Es wird besondere Vorsicht empfohlen, da eine Komedikation das Blutungsrisiko erhöhen könnte.

Antidiabetika

  • In vereinzelten Fällen wurde über eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels (z.B. Hyperglykämie oder Hypoglykämie) nach Gabe von Diclofenac berichtet, die eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderte. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.

Probenecid

  • Arzneimittel, die Probenecid enthalten, können die Ausscheidung von Diclofenac verzögern.

Potente CYP2C9-Inhibitoren

  • Bei gleichzeitiger Verabreichung von Diclofenac und potenten CYP2C9-Inhibitoren (z.B. Voriconazol) ist Vorsicht geboten. Da der Abbau von Diclofenac gehemmt wird, kann es zu einer signifikanten Erhöhung der Exposition und der Spitzen-Plasma-Konzentration von Diclofenac kommen.

Chinolon-Antibiotika

  • Vereinzelt wurde über zerebrale Krämpfe berichtet, die möglicherweise auf die gleichzeitige Anwendung von Chinolonen (z.B. Ciprofloxacin, Ofloxacin) und NSAR zurückzuführen waren.



Ibuprofen

Allgemein:

  • nicht-steroidales Antirheumatikum

Indikation:

  • leichte bis mäßig starke Schmerzen

  • akute Athritiden

Nebenwirkungen:

  • Sodbrennen

  • gastrointestinale Beschwerden

Wechselwirkungen:

  • Andere NSAR einschließlich Salicylate: Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen erhöht

  • Digoxin, Phenytoin, Lithium: Serumspiegel dieser Arzneimittel kann sich erhöhen

  • Diuretika, ACE-Hemmer, Betarezeptorenblocker und Angiotensin-II-Antagonisten: Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva kann abgeschwächt werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, kommen. Vor allem bei älteren Patienten sollte eine solche Kombination daher nur mit Vorsicht angewendet werden: Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte sollte in Erwägung gezogen werden

  • Kaliumsparende Diuretika: Hyperkaliämie möglich

  • Glucocorticoide: erhöhtes Risiko gastrointestinal Ulzera oder Blutungen

  • Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): erhöhtes Risiko gastrointestinal Blutungen

  • Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure: Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation kann gehemmet sein. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage keine sicheren Schlussfolgerungen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung unwahrscheinlich

  • Methotrexat: erhöhte Konzentration von Methotrexat und Zunahme seiner toxischen Wirkung

  • Ciclosporin: Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch Ciclosporin wird erhöht

  • Antikoagulanzien: Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin kann verstärket werden

  • Sulfonylharnstoffe: Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen

  • Tacrolimus: Risiko der Nephrotoxizität ist erhöht, wenn beide Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden

  • Zidovudin: Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen einnehmen

  • Probenecid und Sulfinpyrazon: Ausscheidung von Ibuprofen kann verzögert werden


Midazolam

Allgemein:

  • kurzwirksames Benzodiazepin (Beruhigungsmittel)

Indikation:

  • Einsatz in Anästhesie, um Patienten vor operativen Eingriffen zu beruhigen + sedieren

  • kurzzeitig gegen Schlafstörungen

  • intramuskulär, um Status epilepticus bei erwachsenen zu behandeln

Nebenwirkungen:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems und Angioödeme bis hin zum anaphylaktischen Schock

  • Verwirrtheitszustände

  • Gefühls- und Stimmungsstörungen wie Euphorie

Wechselwirkungen:

  • Wechselwirkungen von Midazolam mit anderen Wirkstoffen sind überwiegend auf das Hauptenzym im Metabolismus zurückzuführen: das Cytochrom P450-Isoenzym CYP3A4. In allen Fällen sind Dosisanpassungen notwendig:

    • Azol-Antimykotika wie Itraconazol, Fluconazol, Ketoconazol, Posaconazol und Voriconazol => erhöhte Midazolam-Plasmaspiegel und verlängerte Eliminationshalbwertszeiten

    • Verapamil und Diltiazem => teilweise Verdopplung der Halbwertszeit und Anstieg der maximalen Plasmakonzentration

    • Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin und Clarithromycin sowie Telithromycin und Roxithromycin => Verzweifachung der Eliminitationshalbwertszeit und Vervierfachung des AUC-Wertes von Midazolam

    • Cimetidin und Ranitidin => leichte Erhöhung der steady-state-Plasmakonzentration von Midazolam und möglicherweise verlängerte Aufwachzeit

    • Saquinavir => Erhöhung des AUC-Wertes, der Eliminitationshalbwertszeit und der absoluten Bioverfügbarkeit von Midazolam; beträchtliche Dosisreduzierungen sind notwendig

    • Atorvastatin, Nefazodon und hohe Dosen von Aprepitant => erhöhte Plasmakonzentration von Midazolam

    • Proteasehemmer wie Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und Amprenavir und HCV-Protease-Hemmer wie Boceprevir und Telaprevir => systematische Reduktion notwendig

    • ZNS-dämpfende Arzneimittel => mögliche Wirkungsverstärkung können zu zusätzlicher Sedierung und verstärkten Nebenwirkungen führen

    • Johanniskraut, Rifampicin, Ticagrelor, Carbamazepin/Phenytoin, Mitotan, Enzalutamid, Clobazam, Efavirenz, Vemurafenib und Quercetin => verringerte Plasmakonzentration von Midazolam und damit reduzierte therapeutische Aktivität

    • Valproinsäure => erhöhte Konzentration von freiem Midalozam

    • Inhalationsanästhetika => Midazolam senkt die minimale alveolare Konzentration der Anästhetika

    • Alkohol => deutlich stärkere Sedierung.



Amitryptylin

Allgemein:

  • trizyklisches Antidepressivum

Indikation:

  • Depressionen (beruhigend und angstlösend)

  • Migräne Prophylaxe

Nebenwirkungen:

  • Mundtrockenheit, Schwindel, Kopfschmerzen

  • Müdigkeit

Wechselwirkungen:

Wirkverstärkung von Amitriptylin unter:

  • anderen Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung

  • Fluoxetin

  • Fluvoxamin

  • Neuroleptika

  • Cimetidin

Wirkungsminderung von Amitriptylin unter:

  • Johanniskraut (Hypericum)

Amitriptylin verstärkt die Wirkung folgender Arzneistoffe und Substanzklassen:

  • zentraldämpfend wirkende Arzneimittel

  • sympathomimetische Amine

Amitriptylin mindert die Wirkung folgender Arzneistoffe und Substanzklassen:

Antihypertensiva vom Typ des Guanethidin bzw. des Clonidin. Bei mit Clonidin behandelten Patienten besteht die Gefahr einer Rebound-Hypertension.

Irreversible MAO-Hemmer sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage, reversible MAO-Hemmer mindestens 1 Tag, vor Beginn der Therapie mit Amitriptylin abgesetzt werden. Sonst muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyperpyrexie, Krampfanfällen sowie starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Nur bei therapieresistenten Depressionen und unter Beachtung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und einer langsamen Steigerung der Dosis ist eine zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern im Einzelfall möglich.

Amitriptylin kann Einfluss auf die Wirkung von Cumarin-Derivaten (z.B. Phenprocoumon) nehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Amitriptylin und Cumarinen ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungsparameter notwendig.

Die gleichzeitige Gabe von Arzneistoffen, die auch zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Cisaprid, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika), zu einer Hypokaliämie führen (beispielsweise bestimmte Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Amitriptylin hemmen können (z. B. MAO-Hemmer, Imidazol-Antimykotika) ist zu vermeiden.


Haloperidol

Allgemein:

  • Neuroleptikum

Indikation:

  • psychische Störungen

  • Psychosen, Schizophrenie, krankhafte Hochstimmungen (Manien)

Nebenwirkungen:

  • Müdigkeit

  • Krämpfe

  • parkinsonähnliche Symptome

Wechselwirkungen:

Kontraindikation in Kombination mit Arzneimitteln, die die QT-Zeit verlängern, z.B.:

  • Klasse-IA-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin)

  • Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Dronedaron, Sotalol)

  • Bestimmte Antidepressiva (z. B. Citalopram, Escitalopram)

  • Bestimmte Antibiotika (z. B. Makrolide, Fluorchinolone)

  • Andere Antipsychotika (z. B. Promethazin, Sertindol, Pimozid, Ziprasidon)

  • Bestimmte Antimykotika (z. B. Pentamidin)

  • Bestimmte Magen-Darm-Medikamente (z. B. Ondansetron)

  • Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Tumorerkrankungen (z. B. Vandetanib)

  • Bestimmte andere Arzneimittel (z. B. Bepridil, Methadon)

Arzneimittel, die zu einem Anstieg der Haloperidol-Plasmakonzentration führen können, z. B.:

  • CYP3A4-Hemmer: Alprazolam, Fluvoxamin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Saquinavir, Verapamil, Voriconazol

  • CYP2D6-Hemmer: Bupropion, Chlorpromazin, Duloxetin, Paroxetin, Promethazin, Sertralin, Venlafaxin.

  • Kombinierte CYP3A4- und CYP2D6-Hemmer: Fluoxetin, Ritonavir

  • Ungeklärter Mechanismus: Buspiron

Arzneimittel, die zu einem Abfall der Haloperidol-Plasmakonzentration führen können, z.B.:

  • CYP3A4-Induktoren: Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Die maximale Enzyminduktion wird in der Regel nach etwa 2 Wochen beobachtet und kann nach Absetzen des Arzneimittels ebenso lange andauern. Es wird empfohlen, die Patienten während der Kombinationstherapie mit CYP3A4-Induktoren zu überwachen und die Haloperidol-Dosis gegebenenfalls zu erhöhen und nach dem Absetzen des CYP3A4-Induktors wieder zu reduzieren.

Wirkung von Haloperidol auf andere Arzneimittel:

  • Haloperidol kann die Wirkung von ZNS-dämpfenden Arzneimitteln (einschließlich Hypnotika, Sedativa, starke Analgetika) verstärken.

  • Eine verstärkte zentralnervöse Wirkung in Kombination mit Methyldopa ist möglich.

  • Haloperidol kann die Wirkung von Adrenalin und anderen sympathomimetischen Arzneimitteln antagonisieren.

  • Haloperidol kann die Wirkung von Levodopa und anderen Dopamin-Agonisten antagonisieren.

  • Haloperidol ist ein CYP2D6-Hemmer. In Kombination kann die Plasmakonzentration von trizyklischen Antidepressiva (z. B. Imipramin, Desipramin) ansteigen.

Sonstige Wechselwirkungen

  • Lithium: In Kombination mit Lithium können in seltenen Fällen folgende Symptome (meistens reversibel) auftreten: Enzephalopathie, extrapyramidale Symptome, tardive Dyskinesie, malignes neuroleptisches Syndrom, akutes Hirnsyndrom und Koma.

  • Bei Anwendung von Haloperidol in Kombination mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, ist Vorsicht geboten.


Hydrochlorothiazid

Allgemein:

  • Thiazid-Diuretikum

  • meist Kombi mit ACE-Hemmern

Indikation:

  • arterielle Hypertonie

  • Ödeme

  • Herzinsuffizienz

Nebenwirkungen:

  • Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt

  • Glucosurie

  • Thrombozytopenie

Wechselwirkungen:

  • Die blutdrucksenkende Wirkung von HCT kann durch andere Diuretika, andere blutdrucksenkende Arzneimittel, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren sowie durch Alkohol verstärkt werden.

  • Zu Behandlungsbeginn besteht bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls bis hin zum Schock sowie das Risiko einer Verschlechterung der Nierenfunktion, die selten zu einemakuten Nierenversagen führen kann. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2 bis 3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um die Möglichkeit einer Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermindern.

  • Nicht-steroidale Antiphlogistika, Salicylate sowie Phenytoin können die antihypertensive und diuretische Wirkung von HCT vermindern. Bei der gleichzeitigen Therapie mit hoch dosierten Salicylaten kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.

  • Bei Patienten, die unter der Therapie mit HCT eine Hypovolämie oder eine Dehydratation entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe von nicht-steroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

  • Bei gleichzeitiger Gabe von Beta-Rezeptorenblockern besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperglykämie.

  • Die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika, harnsäuresenkenden Arzneimitteln sowie gefäßverengenden Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Anwendung abgeschwächt werden.

  • Bei gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glykosiden ist zu beachten, dass bei einer sich unter der Behandlung mit HCT entwickelnden Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht ist. Dadurch können Wirkungen und Nebenwirkungen der herzwirksamen Glykoside entsprechend verstärkt werden.

  • Beim Vorliegen von Elektrolytstörungen besteht ein erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen (Kammerarrhythmien inklusive Torsade de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III).

  • Die gleichzeitige Anwendung von kaliuretischen Diuretika (z.B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Penicillin, Salicylaten, Amphotericin B oder Laxanzien kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen.

  • Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit einer verstärkten Knochenmarkstoxizität (insbesondere Granulozytopenie) zu rechnen.

  • Die gleichzeitige Gabe von Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen den Lithiumspiegel sorgfältig zu überwachen.

  • Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Diuretika kann es zu verstärkter Diurese und verstärktem Blutdruckabfall kommen.

  • Die Wirkung von Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ kann verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass HCT vor der Anwendung peripherer curareartiger Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit informiert werden.

  • Die gleichzeitige Anwendung von Colestyramin oder Colestipol vermindert die Resorption von Hydrochlorothiazid.

  • Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch die Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazidbeschrieben worden.

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol.

  • Eine gleichzeitige Therapie mit Amantadin kann das Risiko für das Auftreten von unerwünschten Wirkungen des Amantadin erhöhen.

  • Die gleichzeitige Gabe von Calciumsalzen kann über eine verminderte Calciumausscheidung zu erhöhten Kalziumspiegeln im Serum führen. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die gleichzeitig mit Calciumsalzen behandelt werden, den Calciumspiegel sorgfältig zu überwachen und ggf. die Dosierung anzupassen.

  • Die gleichzeitige Gabe von Vitamin-D-Ergänzungspräparaten kann über eine verminderte Calciumausscheidung zu erhöhten Kalziumspiegeln im Serum führen.

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Ciclosporin besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperurikämie und Gicht-Symptomen.

  • Bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin kann der Natriumspiegel im Serum ansteigen. Daher wird empfohlen, den Serum-Natriumspiegel regelmäßig zu kontrollieren.

  • Die gleichzeitige Einnahme von Chinidin führt zu einer Verminderung der Chinidinausscheidung.


Furosemid

Allgemein:

  • Diuretikum

Indikation:

  • Hypertonie

  • Ödeme in Folge von HI

  • Hyperkaliämie

Nebenwirkungen:

  • Elektrolytstörungen, Dehydratation, Hypovolämie

  • Triglyceride im Blut erhöht

  • Kreislaufbeschwerden

  • Anstieg des Kreatinins im Serum

Wechselwirkungen:

  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Acetylsalicylsäure, Indometacin). Bei Hypovolämie oder Dehydratation kann die gleichzeitige Gabe von nicht-steroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

  • Arzneimittel, die wie Furosemid in den Nieren beträchtlich tubulär sezerniert werden (z.B. Probenecid, Methotrexat)

  • Phenytoin

  • Sucralfat (Verminderung der Aufnahme von Furosemid aus dem Darm). Beide Arzneimittel sollten nicht zusammen, sondern in einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden eingenommen werden.

Darüber hinaus bestehen zahlreiche andere Wechselwirkungen:

Gleichzeitige Anwendung mit Glukokortikoiden, Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Dadurch besteht das Risiko einer Hypokaliämie. Große Mengen Lakritze wirken in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.

Die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden kann bei gemeinsamer Anwendung mit Furosemid erhöht sein.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalls verursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III), und beim Vorliegen von Elektrolytstörungen besteht ein erhöhtes Risiko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsade de pointes).

Die Toxizität hoch dosierter Salicylate kann bei gemeinsamer Anwendung mit Furosemid verstärkt werden.

Furosemid kann die schädlichen Effekte nephrotoxischer Arzneimittel (z. B. Antibiotika, wie Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.

Gleichzeitige Anwendung mit ototoxischen Arzneimitteln (z.B. Aminoglykosidantibiotika) sollte vermieden werden, da deren Ototoxizität verstärkt werden kann. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein.

Ein Hörschaden ist möglich bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid mit Cisplatin. Es kann außerdem zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.

Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Lithium-Ausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Lithium-Plasmaspiegel sollten sorgfältig überwacht werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Antihypertensiva, Diuretika oder Arzneimitteln mit blutdrucksenkendem Potenzial ist ein verstärkter Blutdruckabfall zu erwarten. Massive Blutdruckabfälle wurden insbesondere bei ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten beobachtet. Bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten begonnen oder seine Dosis erhöht wird, sollte die Furosemid-Behandlung vorübergehend eingestellt oder zumindest für 3 Tage die Dosis reduziert werden.

Furosemid kann die renale Elimination von Probenecid, Methotrexat und anderen Arzneimitteln, die wie Furosemid in den Nieren beträchtlich tubulär sezerniert werden, verringern. Bei hoch dosierter Behandlung (insbesondere sowohl mit Furosemid als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Nebenwirkungsrisiko durch Furosemid oder die Begleitmedikation führen.

Furosemid kann die Wirkung von Theophyllin und curareartigen Muskelrelaxanzien verstärken. Die Wirkung von Antidiabetika oder blutdruckerhöhenden Sympathomimetika (z. B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid abgeschwächt werden.

Bei älteren Patienten mit Demenz wurde bei gleichzeitiger Behandlung mit Risperidon eine höhere Mortalitätsinzidenz beobachtet. Bei einer Kombination mit Risperidon ist daher Vorsicht angezeigt, und Risiken und Nutzen sind vor der Therapieentscheidung abzuwägen.


Phenprocoumon

Allgemein:

  • “Marcumar”

  • Antikoagulanz

  • Vitamin-K-Antagonist

Indikation:

  • Thrombose- und Embolieprophylaxe

  • Langzeitbehandlung des Herzinfarktes

Nebenwirkungen:

  • erhöhte Blutungsneigung/Blutungen

Wechselwirkungen:

  • Phenprocoumon besitzt einen engen therapeutischen Bereich, weshalb bei jeder Begleitmedikation Vorsicht geboten ist. Aufgrund der zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten dürfen Patienten während einer Therapie mit Phenprocoumon zusätzliche Medikamente nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen oder absetzen.

    Auch bei abrupter Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und Einnahme von Vitamin-K-haltigen Präparaten sowie bei bestehenden Erkrankungen (z. B. Lebererkrankungen, Herzinsuffizienz) kann es zu einer veränderten Wirksamkeit von Phenprocoumon kommen.

    In diesen Fällen empfiehlt es sich häufigere Gerinnungskontrollen vorzunehmen.

    Phenprocoumon wird vorwiegend durch die Isoenzyme CYP450 2C9 und 3A4 metabolisiert. Eine gleichzeitige Einnahme von Substraten, Aktivatoren oder Inhibitoren der Cytochrome CYP2C9 und CYP3A4 kann die Wirkung von Phenprocoumon beeinflussen.

    Substanzen, die die Wirkung oraler Antikoagulanzien verstärken können:

    • Inhibitoren von CYP2C9 und CYP3A4 oder kompetitive Substrate

    • andere Antikoagulanzien: unfraktioniertes Heparin, niedermolekulare Heparine oder Heparinoide, Acenocoumarol

    • Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopidogrel

    • Allopurinol

    • Antiarrhythmika: Amiodaron, Chinidin, Propafenon

    • Methoxsale

    • bestimmte Antibiotika: Amoxicillin mit oder ohne Clavulansäure, Aminoglykoside, Chloramphenicol, Tetracycline, z. B. Doxycyclin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol) und andere Sulfonamide, Cloxacillin, Makrolide, (z. B. Clarithromycin, Erythromycin-Derivate), Lincosamide (z. B. Clindamycin), N-Methylthiotetrazol-Cephalosporine und andere Cephalosporine (Cefazolin, Cefpodoximproxetil, Cefotaxim, Ceftibuten, Ceftriaxon), einige Chinolone (z. B. Levofloxacin)

    • Disulfiram

    • Fibrate

    • Imidazolderivate (z. B. Ketoconazol)

    • Triazolderivate

    • Analgetika und/oder Antirheumatika: Leflunomid, Phenylbutazon und Analoga, Piroxicam, selektive Coxibe, Acetylsalicylsäure

    • Tramadol

    • Methyltestosteron und andere anabole Steroiden

    • Thyroxin

    • Zytostatika: Tamoxifen, Flourouracil und verwandte Prodrugs (z. B. Capecitabin)

    • Statine z. B. Simvastatin

    • Selektive Serotonin Reuptake Inhibitoren (SSRI)

    • Glucosamin

    • Grapefruit, Gojisaft oder Gojibeeren

    Substanzen, die die antikoagulative Wirkung abschwächen können:

    • Induktoren von CYP2C9 oder CYP3A4

    • Azathioprin

    • Barbiturate

    • Carbamazepin

    • Colestyramin

    • Digitalis-Herzglykoside

    • Gluthetimid (Aminogluthetimid)

    • 6-Mercaptopurin

    • Rifampicin

    • Metformin

    • Thiouracil

    • Vitamin-K-haltige Präparate

    Eine komplexe Interaktion ergibt sich für Alkohol:

    • Akute Aufnahme potenziert die Wirkung oraler Antikoagulanzien

    • Chronische Aufnahme schwächt die Wirkung oraler Antikoagulanzien ab. Bei chronischer Aufnahme von Alkohol und einer Leberinsuffizienz kann es jedoch auch zu einer Wirkungsverstärkung kommen.

    Corticosteroide

    • Hohe Dosen können die antikoagulative Wirkung verstärken. Bei niedrigen bis mittleren Dosierungen scheint es nur zu geringfügigen Zu-oder Abnahmen der antikoagulativen Wirkung zu kommen.

    Einfluss von Phenprocoumon auf andere Substanzen:

    Phenprocoumon kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken (Gefahr einer Hypoglykämie).


Ramipril

Allgemein:

  • ACE-Hemmer

  • kaliumsteigernd

Indikation:

  • arterielle Hypertonie

  • HI

  • Prophylaxe Herzinfarkt

Nebenwirkungen:

  • trockener Reizhusten (verlangsamter Abbau von Bradykinin)

  • Infektionen der Atemwege

  • Magen-Darm-Beschwerden

Wechselwirkungen:

  • Ramipril sollte nicht mit AT1-Rezeptor-Antagonisten oder dem direkten Renin-Inhibitor Aliskiren kombiniert werden, da hierdurch das Auftreten eines Kaliummangels, eines Blutdruckabfalls und einer Abnahme der Nierenfunktion begünstigt wird.

  • Nicht steroidale Antirheumatika wie z. B. Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure und Naproxen können die blutdrucksenkende Wirkung des Ramiprils vermindern. Eine Blutdruckkontrolle sollte deshalb bei gleichzeitiger Gabe regelmäßig stattfinden.

  • Spironolacton, Amilorid und Triamteren können in Kombination mit Ramipril zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels führen.

  • Wird Ramipril mit Immunsuppressiva, Allopurinol, Glucocorticoiden oder Procainamid kombiniert, steigt das Risiko für Blutbildveränderungen. Sind diese Kombinationen unumgänglich, sollten regelmäßig Blutbildkontrollen durchgeführt werden.

  • Da Ramipril das Auftreten allergischer Reaktionen begünstigen kann, sollte während der Einnahme keine Hyposensibilisierung (Immuntherapie) durchgeführt werden.

  • Ramipril kann die Ausscheidung von Lithium verzögern, weshalb es bei gleichzeitiger Anwendung zu starken Nebenwirkungen durch erhöhte Plasmaspiegel kommen kann.

  • Bei gleichzeitiger Anwendung von Ramipril mit oralen Antidiabetika oder Insulin sollten aufgrund einer verstärkten blutzuckersenkenden Wirkung regelmäßig Blutzucker-Kontrollen durchgeführt werden.


Simvastatin

Allgemein:

  • HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor

Indikation:

  • LDL-Cholesterinspiegel herabsetzen

  • Hypercholesterienämien (kardiovaskuläre Prävention)

Nebenwirkungen:

selten:

  • Anämie

  • Kopfschmerzen

Wechselwirkungen:

  • Alle Pharmaka, die ebenfalls über das CYP3A4-Enzym metabolisiert werden oder dieses inhibieren, sowie auf den OATP1B-Transporter zugreifen, können den Plasmaspiegel von Simvastatin und seinen Metaboliten erhöhen. Dadurch steigt das Risiko für Myopathien und Rhabdomyolysen.

    Im Folgenden sind die wichtigsten Wechselwirkungen aufgelistet:

    • Fibrate: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Gemfibrozil: 1,9-fach erhöhte Plasmakonzentrationen von Simvastatin

    • Niacin: selten auftretende Fälle von Myopathien und Rhabdomyolyse

    • CYP3A4-Inhibitoren (Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Voriconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Inhibitoren, Boceprevir, Telaprevir, Nefazodon, Cobicistat-haltige Arzneimittel): deutlich erhöhte Exposition mit Simvastatin oder seinen Metaboliten

    • Fluconazol: Anstieg Rhabdomyolyserisiko

    • Ciclosporin: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Danazol: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Fusidinsäure: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Amiodaron: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Kalziumkanalblocker (Verapamil, Diltiazem, Amlodipin): erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse bei hoher Dosierung von Simvastatin

    • Lomitapid: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Moderate CYP3A4-Inhibitoren  und OATP1B-Transporterprotein-Inhibitoren: erhöhtes Myopathierisiko

    • BCRP-Inhibitoren: erhöhtes Myopathierisiko und erhöhte Plasmakonzentrationen

    • Grapefruitsaft: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse

    • Colchicin: erhöhtes Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse; engmaschige klinische Überwachung ist angeraten

    • Rifampicin: verringerte Wirksamkeit von Simvastatin

    • Orale Antikoagulanzien: moderate Wirkungsverstärkung von Cumarin-Derivaten; erhöhte Prothrombinzeit und selten des INR


Doxorubicin

Allgemein:

  • Anthrazyklin

  • zytostatisch wirksames Antibiotikum

Indikation:

  • Weichteilsarkom

  • Endometriumkarzinom

  • kleinzelliges Lungenkarzinom

  • Mammakarzinom

  • neoadjuvant und adjuvante Therapie bei Osteosarkom

Nebenwirkungen:

  • Kardiotoxizität (kann mit kardioprotektiven WS reduziert werden)

  • Knochenmarksdepression (Blutbildveränderungen, Infektion, Sepsis)

  • Übelkeit, Erbrechen

  • Alopezie (Haarausfall)

  • Photosensibilität

Wechselwirkungen:

  • Jegliche Wechselwirkungen in Bezug auf zytotoxische Wirkstoffe wie Doxorubicin können die Nebenwirkungen der Krebstherapie verstärken und potenziell lebensbedrohlich sein oder den Therapieerfolg beeinträchtigen. Daher gilt es, diese Wechselwirkungen zu vermeiden bzw. akribisch zu überwachen:

    • Doxorubicin ist ein starker radiosensibilisierender Wirkstoff („Radiosensitizer“) und die hierdurch induzierten Recall-Phänomene können lebensbedrohlich sein, weshalb eine vorangegangene, gleichzeitige oder spätere Bestrahlungstherapie die Kardio- oder Hepatotoxizität von Doxorubicin verstärken kann.

    • Da Doxorubicin rasch metabolisiert und vorwiegend biliär/hepatisch eliminiert wird, könnte die gleichzeitige Gabe bekanntermaßen hepatotoxischer chemotherapeutischer Substanzen (z. B. Mercaptopurin, Methotrexat, Streptozocin) infolge der verminderten hepatischen Clearance von Doxorubicin die Toxizität des Wirkstoffes erhöhen (die Dosierung von Doxorubicin muss angepasst werden, wenn die gleichzeitige Therapie mit hepatotoxischen Arzneimitteln zwingend erforderlich ist).

    • Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Phenytoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese zu berücksichtigen (die Dosierung von Doxorubicin ist gegebenenfalls zu modifizieren).

    • Clozapin kann das Risiko und den Schweregrad der Hämatotoxizität von Doxorubicin erhöhen.

    • Die Kombination von Doxorubicin mit Amphotericin B sollte vermieden werden, da sie zu ausgeprägter Nephrotoxizität führen kann.

    • Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können sich die toxischen Nebenwirkungen verstärken.

    • Die gleichzeitige Einnahme kardioaktiver Arzneimittel wie Calciumkanalantagonisten kann zu einer verstärkten Kardiotoxizität beitragen (durch einen Anstieg der maximalen Doxorubicin-Spiegel, einer Verlängerung der terminalen Halbwertszeit und einer Erhöhung des Verteilungsvolumens).

    • Die Anwendung von ebenfalls kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. Trastuzumab) in Kombination mit Anthrazyklinen wie Doxorubicin ist mit einem hohen kardiotoxischen Risiko verbunden und sollte deshalb vermieden werden.

    • Ritonavir kann die Doxorubicin-Serumspiegel erhöhen.

    • Doxorubicin wird über das Cytochrom P450 (CYP450) Enzymsystem verstoffwechselt und ist ein Substrat des P-Glykoproteins (P-gp), weshalb die gleichzeitige Gabe von Inhibitoren bzw. Induktoren der betroffenen Proteine zu einem Anstieg bzw. zu einer Abnahme der Plasmakonzentrationen von Doxorubicin und damit zu einer verstärkten Toxizität bzw. verminderten Wirksamkeit führen.

    • Die gleichzeitige Gabe von Heparin und Doxorubicin kann zu einem Anstieg der Clearance-Rate von Doxorubicin und zu einer Bindung von Doxorubicin an Heparin führen, wodurch es zu Präzipitationen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen kann.

    • Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxorubicin ist die Resorption von Antiepileptika (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Valproinsäure) vermindert.

    • Doxorubicin kann die orale Bioverfügbarkeit von Digoxin verringern.

    • Die Therapie mit Doxorubicin kann zu einem Anstieg der Harnsäurekonzentration im Serum führen (Dosisanpassung bei Urikosurika).



Ciprofloxacin

Allgemein:

  • keimtötendes Antibiotikum

  • Fluorchinolone/Gyrasehemmer

Indikation:

  • bakterielle Infektionskrankheiten

  • v.a. Nierenbeckenentzündungen oder Harnwegs-/Darminfektionen

  • Chemoprophylaxe bei familiärem Auftreten von Meningokokken-Meningitis

  • Tripper

Nebenwirkungen:

  • Übelkeit, Verdauungsstörungen

  • Hautausschlag

  • Anstieg der Transaminasewerte

Wechselwirkungen:

Auswirkungen auf Ciprofloxacin

  • Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide und Antipsychotika => Auswirkungen auf das QT-Intervall

  • mineralische Antazida mit Ca2+, Mg2+ und Al3+, Arzneimittel mit zwei- oder dreiwertigen Metallen, polymere Phosphatbinder, Präparate mit hoher Pufferkapazität wie Didanosintabletten => Chelatkomplexbildung möglich

  • Milchprodukte und mineralstoffangereicherte Getränke => reduzierte Resorption

  • Probenecid => erhöhte Serumkonzentration

  • Metoclopramid => beschleunigte Aufnahme

  • Omeprazol => reduzierte Cmax und AUC

Auswirkungen von Ciprofloxacin auf andere Wirkstoffe

  • Tizanidin => erhöhte Serumkonzentration von Tizanidin

  • Methotrexat => erhöhter Methotrexatplasmaspiegel

  • Theophyllin => Anstieg der Theophyllin-Serumkonzentration

  • Xanthin-Derivate => erhöhte Serumkonzentrationen

  • Phenytoin => erhöhte oder verminderte Serumkonzentrationen

  • Ciclosporin => vorübergehender Anstieg der Serumkreatinin-Konzentration

  • Vitamin-K-Antagonisten => verstärkte antikoagulierende Wirkung; INR-Überwachung angeraten

  • Glibenclamid => verstärkte Wirkung von Glibenclamid mit Hypoglykämierisiko

  • Duloxetin => erhöhte AUC und Cmax

  • Ropinirol => erhöhte AUC und Cmax => Überwachung und Dosisanpassung bei Ropinirol möglicherweise notwendig

  • Lidocain => verringerte Clearance => erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen

  • Clozapin => erhöhte Serumkonzentration von Clozapin und N-Desmethylclozapin => klinische Überwachung und Dosisanpassung angeraten

  • Sildenafil => AUC und Cmax => sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung angeraten

  • Agomelatin => 60facher Anstieg des Agomelatin-Blutspiegels möglich

  • Zolpidem => erhöhter Blutspiegel => gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.


Ciclosporin A

Allgemein:

  • Immunsuppressiva

Indikation:

  • Prophylaxe der Transplantat-Abstoßung

  • schwerste therapieresistente Form der Psoriasis

Nebenwirkungen:

meist dosisabhängig

  • Tremor, Kopfschmerzen, Migräne

  • Hyperlipidämie

  • Hypertonie

  • Nierenfunktionsstörungen

Wechselwirkungen:

  • Calcineurin-lnhibitoren wie Tacrolimus: erhöhtes Potenzial für Nephrotoxizität

  • Kombination mit anderen Immunsuppressiva: erhöhte Infektionsanfälligkeit und möglicherweise Bildung von malignen Lymphomen (vorwiegend Non-Hodgkin-Lymphome und Retikulumzellsarkom)

  • Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon gegenseitige: Beeinflussung des Metabolismus erhöhte Neigung zu zerebralen Krampfanfällen

  • Verbindungen mit bekannter nephrotoxischer Wirkung (z.B. Aminoglykoside, wie Gentamicin und Tobramycin, Amphotericin B, Ciprofloxacin, Melphalan, Trimethoprim und Sulfamethoxazol, Vancomycin, nicht steroidale Antiphlogistika, wie Diclofenac, Naproxen und Sulindac, Histamin-H2-Rezeptor-Antagonisten, wie Cimetidin und Ranitidin, sowie Methotrexat): Nierenfunktion (insbesondere der Serum-Kreatinin-Spiegel) sollte häufig kontrolliert werden.

  • Fibrathaltige Arzneimitteln (z.B. Bezafibrat, Fenofibrat): erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serum-Kreatinins)

  • Diclofenac: signifikante Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Diclofenac reversible Niereninsuffizienz

  • Orlistat: veränderte Bioverfügbarkeit von Ciclosporin

  • Ketoconazol, Fluconazol und Itraconazol, Voriconazol, einige Makrolid-Antibiotika, wie z.B. Erythromycin, Azithromycin, Clarithromycin, Josamycin, Posinomycin und Pristinamycin, Doxycyclin, orale Kontrazeptiva, Propafenon, Methylprednisolon (hohe Dosen), Metoclopramid, Danazol, Allopurinol, Amiodaron, Cholsäure und -derivate, Protease-Inhibitoren (wie z.B. Saquinavir), Calziumantagonisten (z.B. Diltiazem, Nicardipin, Verapamil, Mibefradil) sowie Imatinib, Colchicin und Nefazodon: Erhöhung der Vollblutkonzentration von Ciclosporin

  • Da Nifedipin Gingivahyperplasie verursachen kann, sollte seine Anwendung bei Patienten unterbleiben, die unter Ciclosporin Zahnfleischwucherungen entwickeln.

  • Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Metamizol, Rifampicin, Nafcillin, Octreotid, Probucol, Ticlopidin, Terbinafin, Bosentan, Sulfinpyrazon und intravenös (nicht jedoch oral) verabreichtes Sulfadimidin und Trimethoprim sowie johanniskrauthaltige Präparate: Verringerung der Vollblutkonzentration von Ciclosporin

  • Digoxin, Colchicin, Prednisolon, HMG-CoA-Reduktasehemmer (Statine) und Etoposid: Clearance der genannten Verbindungen vermindet ► Plasmaspiegel steigen ►Toxizität und Nebenwirkungen verstärkt

  • Lovastatin, Simvastatin, Atorvastatin, Pravastatin und selten Fluvastatin: Myotoxizität, einschließlich Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, Myositis und Rhabdomyolyse, möglich

  • Everolimus und Sirolimus: Erhöhungen der Serum-Kreatinin-Spiegel

  • Kaliumreiche Ernährung sowie die Gabe kaliumsparender Arzneimittel (z.B. kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin- II- Rezeptor-Antagonisten) und kaliumhaltiger Arzneimittel: Erhöhung des Kalium-Blutspiegels

  • Repaglinid: Erhöhung Plasmakonzentration von Repaglinid: Risiko einer Hypoglykämie

  • N-Methylthiotetrazol-Cephalosporinen: disulfiramähnlicher Effekt

  • Grapefruitsaft: Erhöhung Blutspiegel von Ciclosporin

  • Lercanidipin: 3-fache Erhöhung der AUC von Lercanidipin und 21% erhöhte AUC von Ciclosporin

  • Ciclosporin ist ein sehr wirksamer P-Glykoprotein (Pgp)-Inhibitor, der den Blutspiegel gleichzeitig angewendeter Arzneimittel, die wie Aliskiren Pgp-Substrate sind, erhöhen kann


Prednison

Allgemein:

  • synthetisches Glucocorticoid

  • Prodrug

Indikation:

z.B.

  • Substitutionstherapie z.B. bei Morbus Addison

  • Rheumatologie z.B. rheumatoide Arthritis

  • Asthma bronchiale, COPD

  • Dermatologie, wenn topisch nicht ausreichend

  • Hämatologie und Onkologie

Nebenwirkungen:

stark von Dosis und Therapiedauer abhängig

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen infolge des geschwächten Immunsystems

  • mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzythämie

  • Allergische Reaktionen

  • Induktion von Cushing Syndrom

  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen z.B. Diabetes mellitus

Wechselwirkungen:

  • Herzglykoside: Kaliummangel kann die Glykosidwirkung verstärken.

  • Saluretika/Laxantien: Die Kaliumausscheidung wird verstärkt.

  • Antidiabetika: Verminderung der blutzuckersenkenden Wirkung.

  • Cumarin-Derivate: Die Antikoagulanzienwirkung kann sowohl abgeschwächt oder verstärkt werden.

  • Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR), Salicylate und Indometacin: Erhöhte Gefahr von Magen- und Darm-Ulcera und –Blutungen.

  • Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien: Der muskelrelaxierende Effekt kann länger anhalten.

  • Atropin und andere Anticholinergika: Zusätzliche Steigerung des Augeninnendrucks bei gleichzeitiger Anwendung möglich.

  • Praziquantel: Kortikosteroide können zu einem Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut führen.

  • Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien und Kardiomyopathien.

  • Somatropin: Prednison kann die Wirkung von Somatropin vermindern.

  • Protirelin: Der TSH-Anstieg kann reduziert sein.

  • Östrogene können die Halbwertszeit von Glukokortikoiden verlängern.

  • Antazida: Magnesium- und Aluminiumhydroxid vermindern die Prednison-Resorption. Die Einnahme sollte daher mit zeitlichem Abstand von 2 Stunden erfolgen.

  • CYP3A4-aktivierende Substanzen (Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Primidon) können die Kortikoidwirkung abschwächen.

  • Die gleichzeitige Therapie mit CYP3A4-Inhibitoren incl. cobicistathaltiger Produkte sollte vermieden werden, es sei denn der Nutzen überwiegt das Risiko.

  • Immunsuppressive Substanzen: erhöhte Infektanfälligkeit; unter Ciclosporin erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

  • ACE-Hemmer: erhöhtes Risiko, dass Blutbildveränderungen auftreten.

  • Unter Fluorchinolonen kann das Risiko für Sehnenbeschwerden erhöht sein.


Dexamethason

Allgemein:

  • langsamwirkendes künstliches Glucocorticoid

Indikation:

  • Behandlung von allergischen und entzündlichen Prozessen

Nebenwirkungen:

sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig

  • Magen-/Darmulzera

  • bei hochdosierter parenteraler Therapie —> Elektrolytverschiebungen, Ödembildung, Blutdrucksteigerung, Herzversagen, HRS

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (mäßige Leukozytose etc. siehe Prednison)

  • Endokrine Erkrankungen

Wechselwirkungen:

  • Die Wirksamkeit von Glukokortokoiden kann vermindert sein durch:

    • Antazida (Einnahme von Aluminium-/Magnesiumhydroxid mit zeitlichem Abstand von 2 Stunden)

    • CYP3A4-Induktoren wie z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon

    • Ephedrin.

    Eine Verstärkung der Wirkung von Glukokortikoiden ist möglich durch:

    • Östrogene

    • CYP3A-Inhibitoren wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir und Cobicistat.

    Weitere Wechselwirkungen

    • ACE-Hemmstoffe: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.

    • Herzglykoside: Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

    • Saluretika/Laxanzien: Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.

    • Orale Antidiabetika und Insulin: Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.

    • Cumarin-Derivate: Bei gleichzeitiger Gabe kann eine Dosisanpassung des Antikoagulans nötig sein, da dessen Wirkung verstärkt oder abgeschwächt sein kann.

    • Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR), Salicylate und Indometacin: Die Gefahr von Magen-Darm-Ulzerationen und -Blutungen wird erhöht.

    • Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien: Die Muskelrelaxation kann länger anhalten.

    • Atropin und andere Anticholinergika: Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen möglich.

    • Praziquantel: Durch Kortikosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.

    • Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.

    • Somatropin: Die Wirkung von Somatropin kann unter Langzeittherapie vermindert werden.

    • Protirelin: Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

    • Immunsuppressive Substanzen: Erhöhte Infektanfälligkeit und mögliche Verschlimmerung oder Manifestation latenter Infektionen. Zusätzlich für Ciclosporin: Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht: Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

    • Fluorchinolone können das Risiko für Sehnenbeschwerden erhöhen.

    • Allergietests: Durch die immunsuppressive Wirkung können Hautreaktionen im Allergietest unterdrückt werden.


Methotrexat

Allgemein:

  • Zytostatikum

Indikation:

  • onkologische Erkrankungen z.B. lymphatische und myeloische Leukämie, Osteosarkom

  • aktiver rheumatoider Arthritis

  • schwere Formen von Psoriasis vulgaris

Nebenwirkungen:

  • Thrombozytopenie

  • Leukopenie

  • Kopfschmerzen, Schwindel

  • Husten

  • Appetitlosigkeit

  • Magen-Darm-Beschwerden

  • Alopezie

  • Anstieg der Leberenzyme und des Bilirubins

  • erniedrigte Kreatinin-Clearance

  • Entzündungen und Ulzerationen der Mund- und Rachenschleimhaut

Wechselwirkungen:

  • Distickstoffmonoxid (Lachgas) ➔  Wirkung von Methotrexat auf den Folatstoffwechsel wird verstärkt, was zu einer erhöhten Toxizität führt.

  • L-Asparaginase ➔ Wirkungen von Methotrexat werden antagonisiert.

  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) einschließlich Salicylsäure ➔ Reduktion der tubulären Sekretion von Methotrexat und damit Erhöhung seiner Toxizität im Tierversuch

  • Basistherapeutika (z. B. Goldverbindungen, Penicillamin, Hydroxychloroquin, Sulfasalazin, Azathioprin, Ciclosporin) ➔ eine Verstärkung der toxischen Wirkungen von Methotrexat kann nicht ausgeschlossen werden.

  • Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol) ➔ Verzögerung oder Hemmung der renalen Methotrexat-Elimination

  • Alkoholkonsum oder hepatotoxische Arzneimittel wie z. B. Azathioprin, Leflunomid, Retinoide, Sulfasalazin ➔ Hepatotoxizität kann erhöht werden

  • Penicilline und Sulfonamide ➔ Die renale Clearance von Methotrexat kann im Einzelfall reduziert werden, sodass erhöhte Serumkonzentrationen von Methotrexat mit gleichzeitiger hämatologischer und gastrointestinaler Toxizität auftreten können.

  • Orale Antibiotika wie Tetrazykline, Chloramphenicol und nicht resorbierbare Breitbandantibiotika ➔ Die intestinale Resorption von Methotrexat kann reduziert sein oder der enterohepatischen Kreislauf beeinflusst, da diese Verbindungen die Darmflora und die Metabolisierung von Methotrexat durch Bakterien hemmen.

  • Arzneimittel, die mögliche Nebenwirkungen auf das Knochenmark aufweisen (z. B. Amidopyrin-Derivate, Chloramphenicol, Phenytoin, Pyrimethamin, Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Zytostatika) ➔ Störungen der Hämatopoese möglich.

  • Arzneimittel, die einen Folatmangel verursachen (z. B. Sulfonamide, Trimethoprim/ Sulfamethoxazol) ➔ Erhöhte Methotrexat-Toxizität möglich. Besondere Vorsicht ist deshalb auch bei einem bereits bestehenden Folsäuremangel geboten.

  • Folinsäure-haltige Arzneimittel sowie Vitaminzubereitungen, die Folsäure oder ihre Derivate enthalten ➔ Die Wirksamkeit von Methotrexat kann beeinträchtigt werden.

  • Sulfasalazin ➔ Obwohl die Kombination von Methotrexat und Sulfasalazin wegen der Hemmung der Folsäuresynthese durch Sulfasalazin eine Wirkungsverstärkung von Methotrexat und damit vermehrt Nebenwirkungen verursachen kann, wurden solche in mehreren Untersuchungen an Patienten nur in seltenen Einzelfällen beobachtet.

  • Theophyllin ➔ Die Theophyllin-Clearance kann reduziert sein, weshalb bei gleichzeitiger Anwendung mit Methotrexat die Theophyllin-Spiegel überwacht werden sollen.

  • Übermäßige Einnahme koffeinhaltiger Getränke ➔ Interaktion zwischen Methotrexat und Methylxanthinen an Adenosinrezeptoren möglich, was zu einer Reduktionder Methotrexat-Wirksamkeit führen kann.

  • Leflunomid ➔ Die kombinierte Anwendung kann das Risiko einer Panzytopenie erhöhen.

  • Mercaptopurine ➔ Methotrexat führt zu erhöhten Plasmaspiegeln von Mercaptopurinen. Die Kombination kann deshalb eine Dosisanpassung erfordern.

  • Triamteren ➔ Fälle von Knochenmarksuppression und erniedrigten Folatspiegeln sind beschrieben worden.

  • Amiodaron ➔ Bei Patienten, die Methotrexat zur Psoriasistherapie erhielten, führte die gleichzeitige Anwendung zu ulzerierenden Hautläsionen.

  • PUVA-Therapie ➔ Es wurde von einigen Patienten mit Psoriasis berichtet, bei denen bei gleichzeitiger Methotrexat- und PUVA-Therapie Hautkrebs aufgetreten ist.

  • Strahlentherapie ➔ Das Nekroserisiko in Weichteilgewebe oder Knochen kann erhöht werden.

  • Impfungen mit Lebendimpfstoffen ➔ Während einer Methotrexat-Therapie sollen keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden.

  • Levetiracetam ➔ Methotrexat-Clearance kann verringert werden.

Durch Verdrängung von Methotrexat aus der Plasmaeiweißbindung können folgende Arzneimittel die biologische Verfügbarkeit von Methotrexat steigern (indirekte Dosiserhöhung) und dessen Toxizität erhöhen:

  • Amidopyrinderivate

  • para- Aminobenzoesäure

  • Barbiturate

  • Doxorubicin

  • orale Kontrazeptiva

  • Phenylbutazon

  • Phenytoin

  • Probenecid

  • Salizylate

  • Sulfonamide

  • Tetrazykline

  • Tranquilizer

  • Sulfonylharnstoffe

  • Penicilline

  • Pristinamycin

  • Chloramphenicol

Eine Verminderung der tubulären Sekretion und infolgedessen eine Steigerung der Toxizität von Methotrexat insbesondere im niedrigen Dosierungsbereich können folgende Arzneimittel bewirken:

  • para-Aminohippursäure

  • nichtsteroidale Antiphlogistika

  • Probenecid

  • Salizylate

  • Sulfonamide

  • Ciprofloxacin


Author

Marlena M.

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