1) Welche Organismen gehören zu den Mikroorganismen?
Bakterien
Eukaryonten
Protozoen (einzellige Parasiten)
Pilze
Schimmelpilze
Hefen
2) Was sind Starterkulturen?
MO, die in der zugeführten Menge für den Menschen unbedenklich sind
weisen keine pathogenen Risiken auf
erzielen gewünschte Wirkung in LM
Reifeprozesse
Haltbarkeit
3) Erläutern Sie die Unterschiede zwischen einer Lebensmittelinfektion und Lebensmittelintoxikation
LM-Infektion:
durch invasive MO
MO dringen in menschliches Gewebe ein und lösen Abwehrreaktion aus
Krankheitserscheinungen
LM-Intoxikation:
durch toxinbildende MO (vermehren sich im LM)
produzieren bereits im LM Exotoxine
lebende Erreger werden durch Erhitzen abgetötet und sich nicht mehr nachweisbar, aber die Toxine sind noch da und können krank machen (hitzestabil)
4) Das Wachstum von MO ist von bestimmten Umweltbedingungen abhängig. Nennen und erläutern Sie diese Umweltbedingungen.
Nährstoff-Angebot
Wasser
Stickstoffquellen wie z.B. Nitrate, Proteine
Kohlenstoffquellen wie z.B. Stärke, Glykogen, Cellulose
Mineralstoffbedarf
Wassergehalt (aw-Wert)
frei verfügbares Wasser
Temperatur
opt. Temperaturbedingungen für die Vermehrung
pH-Wert des Mediums
saures oder basisches Millieu
molekularer Sauerstoff
Sauerstoffreiche oder -arme Atmosphäre
aerob, mikroaerophil, anaerob, fakultativ anaerob
5) Erklären Sie den Begriff Symbiose anhand eines Beispiels
Zusammenleben von Lebewesen versch. Arten zum gegenseitigen Nutzen
profitieren von gemeinsamem Lebensraum
z. B. Mensch und seine Darmbakterien oder Rhizobien und Leguminosen
6) Erläutern Sie die Symbiose zwischen Rhizobien und Leguminosen und deren biologische und wirtschaftliche Bedeutung
Rhizobien sind Knöllchenbakterien, die sich an die Wurzeln der Leguminosen heften
Rhizobien können atmosphärischen Stickstoff aufnehmen
machen ihn verfügbar für die Leguminosen
Leguminosen bilden Glucose bei der Fotosynthese, die Rhizobien für eigenen Stoffwechsel verwenden
-> Biologisch: Beide profitieren von einander und können besser wachsen
-> Wirtschaftlich: höherer Ernteertrag, weniger Kunstdünger nötig
7) Warum verdirbt Fisch schneller als Schweinefleisch?
Fisch hat höheren Anteil an niermolekularen NPN-Verbindungen (Nicht Stickstoff Proteinanteil) sorgt für schnelleren Verderb
Fisch ca 18%, Schwein ca 13%
diese sind leichter für MO zugänglich
8) Welche bakterielle Reaktion ist für den typischen Geruch von verdorbenem Fisch verantwortlich?
MO bauen organische Substanzen ab
Bildung von Trimethylamin
aus Trimethilyminoxid durch bakterielle Reduktion
durch Salmonellen und Pseudonomas
Bildung biogener Amine
9) Was bedeutet “autotroph” und “heterotroph” in Bezug auf die Kohlenstoffquelle von Mikroorganismen?
autotroph:
MO beziehen CO2 aus anorganischen Quellen
zB aus der Luft
heterotroph:
MO beziehen CO2 aus organischen Quellen
zB Kohlenhydrate
10) Warum können Wiederkäuer Ballaststoffe verwerten?
Nahrung wird unter Gärung von Bakterien gespalten
Wiederkäuer besitzen Bakterien im Pansen
für uns unverdauliche Zellulose wird aufgespalten
Stärke wird in Zucker umgewandelt
11) Wie erfolgt bei MO die Nährstoff-Verdauung und -Resorption?
MO geben Exoenzyme an LM ab
Exoenzyme spalten die Bestandteile der LM in Makro- und Mikronährstoffe auf
Diese sind gut resorbierbar und können so die Zellmembran passieren
12) Was wird unter dem Begriff “Gärung” verstanden? Nennen Sie Gärungsprodukte von Bakterien und Hefen
Mikrobieller Abbau organischer Stogge zum Zweck der Energiegewinnung
alkoholische Gärung (anaerob):
Kohlenhydrate -> Ethanol + CO2
alkoholische Gärung (aerob):
Kohlenhydrate -> CO2
Milchsäuregärung:
Glucose -> Milchsäure
13) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen dem aw-Wert von Lebensmitteln und deren Haltbarkeit
Der aw-Wert steht für den Anteil an freiem Wasser in dem LM
je höher der Wert, desto geringer die Haltbarkeit
erleichtert Zugriff auf Wasser für Wachstum der MO
14) Erklären Sie die Begriffe “halophile” bzw. “xerophile” MO.
halophile MO: (griech. halos=Salz)
MO, die umgebung mit erhöhter Salzkonzentration leben
xerophile MO:
wachsen besser bei geringerem Wassergehalt
aw bis zu 0,6
zB zuckerliebende Hefen und extrem halophile Hefen
15) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Temperatur und der Wachstumsaktivität von Mikroorganismen
Temperatur ist ein wichtiger Einflussfaktor
MO haben eine gewisse Temperaturbandbreite, auf denen sie gut leben und sich vermehren können
maximale Aktivität bei optimaler Temperatur
dadrunter /drüber nimmt Aktivität ab
viele sind mesophil, das heißt, sie bevorzugen mittlere Temperaturen
Optimum ca 40°C
16) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen dem pH-Wert von Lebensmitteln und deren Haltbarkeit
pH-Wert hat Einfluss auf MO- und Enzymaktivität
Anpassung der LM um geringe Aktivität zu erreichen und so Haltbarkeit zu steigern
17) Erläutern Sie die folgenden Begriffe: aerobier, mikroaerophile MO, Anaerobier, fakultativ anaerobe MO.
Aerobier:
MO benötigen Sauerstoff zur Atmung (Energiegewinnung) und zum Wachstum
Mikroaerophile MO:
benötigen Sauerstoff, aber nur in geringer Konzentration
Anaerobier:
leben unter Ausschluss von Sauerstoff
Sauerstoff ist toxisch
Energiegewinnung durch Gärung
Fakultativ anaerobe MO:
wachsen bevorzugt aerob, können aber auch ohne Sauerstoff leben
können Stoffwechsel auf Gärung umstellen
18) Erklären Sie die Begriffe psychrophil, psychrotroph und mesophil
psychrophil:
kälteliebend
-5 - 20°C
Opt: 12-15°C
psychrotroph:
kältetolerant
-5 - 35°C
Opt: 25-30°C
mesophil:
vertragen keine extremen Umweltbedingungen, bevorzugen mittlere Temperaturen
5-47°C
Opt: 30-40°C
19) Auf welche Art und Weise kann der Verbraucher einen mikrobiellen Verderb von LM (welche?) feststellen?
Geruch
Aussehen
Konsistenz
Geschmack
physikalische Eigenschaften
zB Eier schwimmen
20) Was ist der Unterschied zwischen “fakultativ humanpathogen” und “obligat humanpathogenen” MO? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.
fakultativ humanpathogene MO:
machen nur unter bestimmten Umständen krank
zB. E.Coli ist im Darm harmlos, erzeugt in Harnröhre aber Harnwegsentzündung
obligat humanpathogene MO:
machen garantiert krank
zB Erreger von Infektionskrankheiten
21) Was ist der Unterschied zwischen Prokaryoten und Eukaryoten?
Prokaryoten:
Haben keinen Zellkern
Bakterienchromosomen und Plasmide frei im Cytoplasma
Wenig bis gar nicht kompartimentiert
zB Bakterien und Arracheen
Eukaryoten:
Besitzen einen Zellkern
enthält die Chromosomen
stärker Kompartimentierung der Reaktionsräume
zB Golgi-Apparat
22) Nennen Sie das Prinzip der Gramfärbung. Was unterscheidet gramnegative von -positiven Bakterien hinsichtlich ihres Farbverhaltens?
Fixierung: (und Trocknung) der MO einer Probe auf dem Objektträger
Violett-Färbung: Zugabe des Färbemittels. Nach kurzer Zeit sind alle MO gefärbt.
Beizung u. Entfärbung: Zugabe Alkohollösung, um Farbe herauszuwaschen
Farbe bleibt bei einer Sorte enthalten (gram-positiv)
Gegenfärbung: Zur quantitativen Feststellung der gram-negativen MO wird mit einem (i.d.R.) roten Farbstoff gegengefärbt
-> g.pos. Bakterien behalten Färbung aufgrund der dicken Zellwand.
23) Was sind die 5 möglichen Pathogenitätsfaktoren von MO und worin liegt ihre pathogene Eigenschaft? Erläutern.
Haftorgane
Fimbrien: dienen zum anheften an Oberflächen
Pili: können genetischen Material (Plasmide) übertragen
Kapselbildung
Schutz vor Austrocknung
Tarnmantel: Körper kann Erreger nicht erkennen
Toxinbildung
Exotoxine: Werden in Zelle gebildet und gelangen durch Zellwand nach außen
Endotoxine: Zellwandbestandteil des Bakteriums, werden frei wenn Zelle abstirbt
Intrazelluläre Vermehrung
Phagozytose
Endocytose
Sporenbildung
nur eine Spore pro Zelle möglich. Sind hitzebeständig
können eingeatmet werden und sich vermehren
24) Was sind Endotoxine und was sind Exotoxine?
Exotoxine:
werden in lebender Zelle gebildet
gelangen durch zellwand nach außen
Enterotoxine (befallen Darmzellen)
Neurotoxine ( gegen Nervenzellen)
Endotoxine:
Zellwandbestandteile
werden erst frei, wenn Erreger zerfällt
25) Was verstehen Sie unter “Wachstum” bei Bakterien?
Zunahme der lebenden Substanz
Vergrößerung der Zelle (Massenzunahme)
Teilung der Zelle (Zunahme der Zellzahl)
26) Das Wachstumsverhalten der Bakterien in einem Medium, dessen Nährstoffe nicht ergänzt werden, zeigt einen typischen Verlauf. Nennen Sie die 4 Phasen mit kurzer Erläuterung.
Lag Phase:
Anpassungsphase
Bakterium orientiert sich im Medium
Anzahl nimmt noch nicht zu
Log Phase:
exponentielle Vermehrung (aus einer Zelle werden zwei)
Stationary Phase:
Stillstand der Zellteilung (optisch)
Es werden so viele Zellen neu gebildet, wie absterben
Death Phase:
Bakterien sterben und verhungern
27) Bakterien sind in der Lage neue Gene aufzunehmen und für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Hierfür stehen ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Erläutern Sie diese kurz:
Transformation
Konjugation
Transduktion
Transformation:
Übertragung genetischer Informationen durch Aufnahme in kompetente Bakterienzelle
Konjugation:
Verbindung von Empfänger- und Spenderzelle durch den Pili
Übertragung von Genen
Transduktion:
Transfer neuer Bakteriengene durch Viren (Bakteriophagen)
Phage befällt Bakterienzelle und gibt DNA ab
Viren DNA zwingt Bakterium zur Vermehrung der Viren DNA
DNA des Bakteriums wird zerstört und durch Viren DNA ersetzt
Viren werden freigegeben von Bakterienzelle
Bakterienzelle kann neue Eigenschaften erhalten haben
28) Was sind mögliche Vorteile für die Bakterien bei diesen Methoden (Transformation, Konjugation, Transduktion), neues Genmaterial aufzunehmen?
Erwerb neuer Eigenschaften, die Überleben stärken können
resistenter gegenüber Umwelteinflüssen
Antibiotikaresistenz
Spontanmutation
hilfreich für neue Eigenschaften
Anpassung der Übertragungsmöglichkeiten an andere Lebewesen
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