Definition Lebensmittelhygiene
Alle zur Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung und Verteilung von Lebensmitteln erforderlichen Vorraussetzungen und Maßnahmen, um genusstaugliche und gesundheitsunbedenkliche Erzeugnisse zu erhalten.
—> alle Maßnahmen die eine Verunreinugung verhindern
Gefahrengruppen
chemische Gefahren (Spritzmittel)
physikalische Gefahren (Glassplitter)
biologische Gefahren (Insekten)
Nützliche und schlechte Seite von Mikroorganismen
Wachstumsfaktoren von Mikroorganismen
Verrfügbarkeit von Nährstoffen & H2O
pH-Wert
Temperatur
O2 Konzentration
Bakterien in
Fisch
Milch
Wurst
Fleisch
(Verderbarten)
eiweißreich: Fäulnis
kurzkettige KH: Ansäuerung
Myoglobin und Wasserstoffperoxid: Verfärbungen
Biofilm: Schleimbildung (wenn wahrnehmbar 10.000.000 Keime pro Quadratzentimeter)
Hefen als Verderborganismen
V
erderbarten:
Gärung (hoher Zuckeranteil in Fruchsäften)
Ranzigkeit (Entstehung von Alsdehyden & Ketonen, zusätzlich Oxidation durch Luftsauerstoff in Fetten)
Verderb durch Schimmelpilze
Schimmelbildung (Backwaren, Früchte)
Erwichung (Gemüse)
Gefahr durch Mykotoxine: Aflatoxin kann zu Leberkrebs führen, Weichfäule: durch Abbau von Pektinen (verleihen Produkten ihre Festigkeit)
Faktoren mit Einfluss auf mikrobiellen Verderb
Konservierung & Abtötung von Keimen
Physikalische Methoden:
Änderung Temperatur: Kälte (Kühlen, Gefrieren), Wärme (Pasteurisieren, Sterilisieren, Blanchieren, Kochen)
—> Keimreduktion, Verlangsamung des Wachstums
Bestrahlung: Gamma-/ UV-Strahlen
—> Keimreduktion durch Inaktivierung
Senkung des Wassergehalts: Trocknen, Gefriertrocknen
—> Wachstumshemmende Methode
Änderung der Gasphase: Vakuumieren, Zugabe von Schutzgasen (CO2, N2)
—> Wachstumshemmend
Hochdruckverfahren: LM-Qualität vs LM-Sicherheit
Lebensmittelinfektion
Aufnahme eines pathogenen Keims durch Lebensmittel, der eine Infektionskrankheit verursacht
fast immer Darmtrakt
häufig nur durch hohe Keimzahlen (Salmonellen), Vermehrung im LM
selten LM als Transportmittel, auch geringe Bakterienanzahl (Campylobacter)
—> Abtöten der Keime vor Nahrungsaufnahme kann Krankheit verhindern
Lebensmittelvergiftung
Aufnahme der durch die Erreger produzierten Toxine, die eine Krankheit verursachen
Krankheiten je nach Toxin unterschiedlich, auch Nervengifte wie Botulinumtoxin, Enterotoxin: Durchfall/ Erbrechen
—> Keimabtötung verhindert Krankheitsausbruch nicht, viele Toxine sind hitzestabil
Einflussfaktoren auf Lebensmittelinfektionen
Pathogene Keime: Virulenz des Erregertyps
Lebensmittel: Risikolebensmittel, Hygienefehler
Orale Aufnahme der Erreger: Infektionsdosis, Schutz der Keime durch fettreiche Nahrungsstoffe
Konsument: Konstitution, Alter, Krankheit, Wirkung von Magen- und Gallensäure
Häufigste Lebensmittelinfektionen
Campyllobacter
Salmonellen
Yersinia
EHEC
Hepatitis A
Listerien
Lebensmittel die häufig Erreger tragen
Fleisch: Campylobacter, Salmonellen
Eieer: Salmonellen
Milch: Campylobacter
Suüppen, Soßen
Campylobacter
im Tierdarm
gramnegativ
30-45 Grad
mikroaerophil
Inkubationszeit 5-7 Tage
Durchfall, Erbrechen, Fieber
Übertragung durch LM, auch von Mensch zu Mensch
häufig in Hühner- und Putenfleisch (da Körpertemp 42 Grad)
Virulenzfaktoren: Flagellum (Motilität), Toxine, Invasine
Salmonella
lange Überlebenszeiten in LM (mehrere Wochen)
viele verschiendene Serotypen (2500)
7-48 Grad
fakultativ anaerob
Durchfall, Erbrechen
hohe Austrocknungstoleranz
Inkubationszeit: 8-48 h
hohe Infektionsdosis
Übertragung durch LM
v. a. Geflügel
Pathogene E. coli
Leben im Darm von Menschen und Tieren
8-47 Grad
Durchfall, Koliken, Fieber
Inkubationszeit 1-10 Tage
Übertragung: LM, von Mensch/ Tier zu Mensch
v.a. Rinder
Säureresistent
nicht pathogene E. coli in jedem Darm
EHEC = Enterohaemorrhagic
EHEC/ STEC
Shiga Toxin
asiatische Länder, kontaminierte Milch, Fleisch, Sprossen, rohes grünes Blattgemüse
kolikartige Bauchschmerzen, Erbrechen, leichtes Fieber, wässrig- blutiger Durchfall
kann zu Nierenversagen führen
Kinder:
Nierenschäden
Stx bindet an Rezeptoren auf Endothelzellen der Nierenglomeruli
Transport Toxin in Zelle, dort Inhibition der Proteinsynthesemaschinerie, Zelle stirbt ab
Blutplättchen und Gerinnungskaskade werden aktiviert
Blutgerinnsel in Nierenkapillaren
Nierenschädigung und -versagen
Listeria
im Darm, Erdboden, Wasser
grampositiv, Stäbchen, begeißelt (peritrich/ polar)
0-44 Grad
kann trotz extremen Umweltbedingungen überleben
Magendarm Beschwerden, grippeähnliche Symptome
Inkubationszeit 3-70 Tage
hohe Gefahr für Embryonen bei Schwangeren
Wildtiere, Fleisch
Wachstum auch bei hohen Salzkonzentrationen und vermindertem Sauerstoffgehalt
Listeria monocytogenes
Schwere Verläufe: Sepsis, Meningitis
gelangen ins Gehirn:
Bindung an Zielzellen (Enterocyten, Makrophagen)
Invasion
Auflösen des Endosoms
Vermehrung im Zytoplasma
Ausbreitung von Zelle zu Zelle
Clostridium botulinum
strikt anaerobes Wachstum bei 3-40 Grad
Sporenbildner
produziert Botulinum Toxin: stört Signalübertragung der Nervenzellen
kochen inaktiviert Toxin
bei Säuglingen: Auskeimung SPoren, Besiedlung Darm, dort wird Toxin ausgeschieden —> Muskellähmung
in Honig
Botulismus
= Vergiftung mit Botulinus Neurotoxin
Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Lähmungserscheinungen
Behandlung: antiserum
Staphylococcus aureus
extrazelluläre Enterotoxine
massives Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Unterleibsschmerzen
30% der Menschen haben s. aureus in Nasenvorhof
hitzestabil
Pilze/ Mykotoxine
selten bei immunkompetenten
<pilze können Mykotoxine bilden: krebserregend
—> Aflatoxine (Aspergillus): Reis, Gweürze, Nüsse
—> Ochratoxine: Getreide, Nüsse, Reis, Bier
—> Patulin (Penicillium): Obst, Gemüse
—> Mutterkorntoxine: Fehlgeburten, nervenschädigend, Getreide
Viren
Hepatitis A und E
Noroviren
Rotaviren
Polioviren
kein Wachstum im Lebensmittel, Schalentiere
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