Appendizitis

• Entzündung der Appendix vermiformis (des Wurmfortsatzes)

• eime der bereits vorhandenen Darmflora, z.B. bei Verlegung des Darmlumens (Kotsteine, unverdauliche Nahrungsmittelbestandteile, Verwachsungen, etc.)

• Erreger, die auf dem Blutweg einwandern

• Typische Erreger: Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa oder Klebsiella pneumoniae

1. Akute Appendizitis: Schneller Beginn und Verlauf

2. Chronische Appendizitis: Schleichender, teilweise subklinischer Verlauf

1. Katarrhalische Appendizitis: nicht destruktives, reversibles Stadium

   • Wurmfortsatz gerötet, geschwollen und schmerzhaft.

   • noch kein Eiter

   • Entzündung kann in manchen Fällen durch Aufsetzen von Eisbeuteln und Nahrungsentzug zurückgebildet

2. Ulzero-phlegmonöse Appendizitis

3. Gangränöse Appendizitis

4. Perforierte Appendizitis (lebensbedrohliche Komplikation der Appendizitis):

   • gedeckt: Perityphlitischer Abszess

   • ungedeckt: Appendizitis mit freier Perforation in die Bauchhöhle

Eine Appendizitis beginnt meist unspezifisch mit:

• Übelkeit

• Erbrechen

• diffusen Oberbauchbeschwerden

Im weiteren Verlauf entsteht das Krankheitsbild des akuten Abdomens mit

• Druckschmerzen

• Loslassschmerzen

• Abwehrspannung

• Leukozytose

1. Fiebermessung (axillär-rektaler Temperaturunterschied > 1 Grad)

2. Labor: Blutbild, CRP, BSG; Normale Laborparameter schließen eine Appendizitis nicht aus.

3. Sonografie des Abdomens (vergrößerter Appendixdurchmesser > 6 mm, Wandverdickung, Kokardenphänomen, zirkuläre Flüssigkeitsansammlung um das Organ)

4. Farbdoppler-Sonografie (Hyperämie)

5. MRT, CT

6. Urinstatus: Bei retrozäkaler Lage des Appendix kann es zu einer Entzündung des rechten Ureterskommen, die mit einer Leukozyturie und Erythrozyturie einhergeht.

Lanz-Punkt: Druckpunkt zwischen rechtem und mittlerem Drittel der Verbindungslinie zwischen beiden Spinae iliacae anterior superior

Blumberg-Zeichen: Kontralateraler Loslassschmerz im rechten Unterbauch nach Palpation des linken Unterbauchs

Sherren-Dreieck: Gedachtes Dreieck, das durch die Verbindungslinie zwischen rechter Spina iliaca anterior superior, Bauchnabel und Symphyse gebildet wird. In diesem Bereich befinden sich verschiedene Appendizitisdruckpunkte.

1. Konservativ

   • Bettruhe

   • Nahrungskarenz

   • parenteraler Flüssigkeitzufuhr

   • Antibiotikagabe (z.B. Cefuroxim + Metronidazol oder Piperacillin + Tazobactam)

2. Chirurgisch

   • Appendektomie -> offen (Laparotomie) oder endoskopisch

   • histologisch -> negative Appendektomierate, d.h. das Vorliegen einer normalen Appendix bei positiver klinischer Symptomatik beträgt zwischen 10 und 40 %.

   • Durch zusätzliche Diagnostik (MRT, CT) kann Rate deutlich gesenkt

• bei rechtzeitiger medizinischer Versorgung gut

• Letalität unter 0,001%

• bei Perforation in freie Bauchhöhle -> Letalität: 1%.