Was ist Wissenschaft?
Wissenschaft Besteht häufig aus einem Streit unterschiedlicher Theorien
Auch Wissenschaftler sind beeinflusst von ihren eigenen Theorien und vorwissenschaftlichen grundannahmen, Einstellungen und Wertehaltungen
—> Bsp. Kapitalismus (gescheitert vs. erfolgreich) Ansicht der Brillen
wissenschaftliche Aussagen sind amoralisch: Aus einem Sollen kann logisch kein Sein & aus einem Sein kann logisch kein Sollen abgeleitet werden
Wie verhalten sich Wissenschaftler? Was sind Ihre Ziele?
Normative Forderung
—> Falsifizierung eigener Theorien (widerlegen)
—> Interesse, dass eigene Hypothesen bestätigt werden
neutrale Position einnehmen, werturteilsfrei ohne eigenes Interesse an DInge rangehen
Weitere Ziele
—> Titel, Reputation, Positionen
—> Engagement (Beratung NGO’s, Regierungen, Unternehmen)
—> Tendenz, Recht behalten zu wollen
kognitive Verzerrungen von Wissenschaftlern
neigen dazu so wie jeder Mensch, Informationen zu bevorzugen, die Ihre Vorannahmen bestätigen (Informationsbias)
kognitiv oder motivationsbasiert
Kann ich oder Muss ich das glauben?
—> Bsp: Studie: Hoher Kofefeinkonsum erhöht Gefahr von Brustkrebs (Wer sieht kritisch: Kaffeetrinkende Frauen)
sind im Denken oftmals von eigenen Interessen & politischen Überzeugungen geleitet
Sollen Wissenschaftler Welt verändern?
Karl Marx:
Philisophen haben die Welt nur verschiden interpretiert; kommt darauf an sie zu verändern.
—> Idee/Ziel: bessere Gesellschaft schaffen in positivere Richtung
Gegenposition:
Wissenschaft ist werturteilsfrei (Weber 1927)
Wissenschaft erklärt, Politik & Zivilgesellschaft gestaltet
aktivistisches wissenschaftsverständnis kann die Wahrnehmung verzerren
—> Bsp: Coronapolitik: Meinungen von Virologen änderte sich ständig —> Gestaltungfutvh Zivilisation und Maßnahmen
Galef zwei versch. Denkweisen:
Scout-Mindset = neugierige & wissbegierige Herangehensweise ; Suche nach Wahrheit vorgangig; eigene Ansichten überprüfen und ggf verändern; ermutigt zu Offenheit
Warrior Mindset = verteidigende Haltung von eigenen Überzeugungen; bestehende Ansichten werden verteidigt und geschützt; Welt nicht objektiv betrachten
Wissenschaftler sollen sich bewusst sein, aus welchem Mindset sie denken und handeln
Kriterien für eine gute Theorie
widerspruchsfrei
ist einfach
erklärt viele unterschiedliche/ größere Menge an Phänomene
gibt Art, Richtung und Grund des Zusammenhangs zwischen Variablen an
erlaubt präzises und empirisch überprüfbare Vorhersagen
ist im Einklang mit etablierten Theorien
stimuliert neue Forschung
ist empirisch bewährt
ist einfach, aber nicht zu einfach
Definition Theorie
“köhärentes System von Hypothesen, das kausale Beziehungen zwischen bestimmten Variablen in einem Segment der Realität beschreibt.”
“ein System von Hypothesen, das sich auf einen Ausschnitt der Realität bezieht & Aussagen darüber macht, in welcher kausalen Beziehung bestimmte Variablen zueinander stehen”
Auch Theorien, die auf grundlegend falschen Annahmen beruhen, können zu validen Vorhersagen führen
Methoden zur Überprüfung von Hypothesen
Deduktiv:
—> beginnt mit allgemeiner Aussage/Hypothese und leitet daraus Schlussfolgerungen für Einzelfall ab
—> Schlussfolgerungen müssen wahr sein, wenn Prämisen wahr sind
Bsp:
Induktiv:
—> beginnt mit spezifischen empirischen Beobachtungen
—> vom Einzelfall auf ein allgemeines Gesetz schließen
—> Problem: kein direkter Schluss von Einzelfällen auf Grundgesamtheit
—> induktive Schlüsse sind nie endgültig
Abbildung Äpfel:
Falsifikationismus (Karl Popper)
Hypothesen müssen falsifizierrbar sein bei empirischen Untersuchungen
Präzision bestimmt Falsifizierbarkeit
—> Einfacher zu falsifizieren, je präziser sie sind
—> Präziosion abhängig von Menge an Ereignissen, die sie falsifizieren können (umso präziser, je größer die Menge voratellbarer Ereignisse ist, welche Hypothese falsifizieren-
—> Bsp: Ödipus Psychoanalyse als “schlechte Theorien”, weil Hypothesen immer richtig sind (Begründung durch Verrängung)
Bsp: Unterschiedlich präzise Hypothesen
All- Aussagen
Form: Alle X haben die Eigenschaft y.
Können: nur falsifiziert, nicht verifiziert werden
Bsp: In allen Schulklassen sind die Jungs größer als die Mädchen
= nicht möglich alle Schulklassen zu überprüfen deshalb keine Verifizierung möglich
Existenzaussagen
Form: Es gibt ein x mit der Eigenschafr y
Können: nur verfiziert, nicht falsifiziert werden
Bsp: Mind. eine Schulklasse mit größeren Mädchen als Jungen
—> schlechte wissenschaftliche Aussage ; geringer Aussagegehalt
Induktionsproblem
Das Induktionsproblem, auch: Humesches Problem oder Hume-Problem, ist ein Grundproblem der Erkenntnistheorie. Es bezieht sich auf die Frage, ob und wann ein Schluss durch Induktion von Einzelfällen auf ein allgemeingültiges Gesetz zulässig ist.
besteht darin, dass auch aus noch so vielen Einzelfällen nicht auf ein allgemeines Gesetz geschlossen werden kann
Induktive Schlüsse:
sind niemals logisch gültig = Richtigkeit ist niemals bewiesen
Gesichertes Wissen durch Hypothesen:
Arten von Hypothesen
Absolute Hypothesen
—> klare, spezifische Vorhersagen, leicht zu falsifizieren
—> Bsp. alle Männer verdienen mehr als alle Frauen bei gleicher Qualifikation
Statistische Hypothesen
—> Durchschnittliche Trends oder Beziehungen
—> nicht durch einzelne Fälle falsifizierbar
—> Bsp: Männer verdienen im Durchschnitt mehr als Frauen bei gleicher Qualifikation
Probleme in Sozialwissenschaften
—> Überprüfung oft basierend auf Stichprobe, nicht gesamte Population
Zusammenhänge in Stichprobe können nicht den Zusammenhang für Gesamtpopulation garantieren
Möglichkeit der systematischen Verzerrung in Stichproben
Duhem-Quine-Problem
Hypothesen können durch falsche Operationalisierung der Variablen scheitern
Falsifikation der Hypothese zeigt nicht notwendigerweise Ihre Unwahrheit
Bsp: Sind Männer aggressiver als Frauen?
Variablen: 1) Geschlecht, 2) formale berufliche Qualifikation & 3) Einkommen
1) Geschlecht = wird dies über das biologische Geschlecht oder über subjektive Selbstidentifikation de Befragten operationalisiert/gemessen?
2) Ist lediglich der formale Bildungsabschluss gemeint oder wie spielen beruflcihe Erfahrungen oder bisherige berufliche Leistungen eine Rolle?
3) Wie sollte das Einkommen erhoben werden? Monatlicher Nettoverdienst oder jährliches Bruttoeinkommen?
Erkenntnis: Wenn eine wissenschaftliche Hypothese falsifiziert wird, so kann dies daran liegen, dass sie nicht zutrifft oder daran, dass die Art und Weise, in der die in der Hypothese enthaltenen Variablen gemessen wurden, inadäquat war
= Erkenntnis wird als Duhem-Quine-These bezeichnet/bekannt (zwei Philosophen)
Fortschritte in der Wissenschaft
Erabsolute Gewissheit in der WS ist unerreichbar
—> Ziel: Annäherung an die Wahrheit durch ständige Überprüfung von Hypothesen sowie präzise Formuloierung der Theorie & Hypothese
Umgang mit falsifizierten Theorien
—> bewährte Theorien nicht überstürzt verwerfen
—> Unterscheidung Kern und periphere Annahmen einer Theorie
Hypothesen & ihre Beduetung
Wenn eine HYpothese empirisch bestätigt wird, dann heißt dies nicht, dass sie tatsächlich wahr ist.
Wenn eine Hypothese empirisch falsifiziert wird, dann heißt dies nicht, dass diese Hypothese tatsächlich unwahr ist.
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