Aufmerksamkeit

• Locke schrieb 1689: „Wenn man die Ideen, die sich von selbst darbieten [...], beachtet und sie gleichsam im Gedächtnis registriert, so ist das Aufmerksamkeit.“ (zitiert nach Waldenfels, 2004, S.21, Hervorhebung im Orginal).

• 1950 fasste Husserl „[...] Aufmerksamkeit [...] als geistiger Blick, als Blickstrahl [...], in der alles was ist, auf bestimmte Weise zu Erscheinung kommt. [...]. In der Aufmerksamkeit sehen wir nicht anders, sondern wir sehen, was wir sehen, anders als zuvor.“ (zitiert nach Waldenfels, 2004, S.25-26).

• 1904 führte Helmholtz aus: Der natürliche, ungezwängte Zustand unserer Aufmerksamkeit ist, herumzuschweifen zu immer neuen Dingen, und so wie das Interesse eines Objektes erschöpft ist, so wie wir nichts neues daran wahrzunehmen wissen, so geht es wider unseren Willen auf ein anderes über.“

-> Aufmerksamkeit kann sowohl im Sinne einer allgemeinen Bereitschaft Eindrücke aufzunehmen (z.B. „herumschweifen zu immer neuen Dingen“) als auch als eine Auswahl von Eindrücken (z.B. „selection of some“) aufgefasst werden. Weiterhin scheint mit der Auswahl bestimmter Eindrücke, auch die Ablehnung anderer (z.B. „supression of the rest“) einherzugehen. Eine willentliche Lenkung der Aufmerksamkeit (z.B. „geistiger Blickstrahl“) scheint ebenso Beachtung zu finden wie eine reizgesteuerte

• bevorzugte (schnellere, genauere) Verarbeitung bestimmter visueller Reizmerkmale …

• Betrachter*innen selegieren eine (oder mehrere) bestimmte Objekteigenschaft wie ... - ... Farbe; ... Form; ... Orientierung; ... Größe; ... Bewegungsrichtung; ... Stereoskopische Tiefe; - …räumliche Position

• aber auch semantische Merkmale wie Wortbedeutungen oder Handlungsrelevanz können als Selektionskriterium dienen!

• Verhaltenshemmung (behavioral inhibition): verhindert, dass versucht wird, unvereinbare Handlungen zugleich auszuführen

• Regulation des psychophysiologischen Erregungsniveaus

• Informationsselektion zur Handlungssteuerung (selection for action) als die Funktion der sensorischen Aufmerksamkeit

• Spezifikation von Handlungen durch Handlungsplanung

• funktionell erforderliche Hemmungsvorgänge beim Einsatz von Fertigkeiten (skills)

-> HIRSV

• … so schnell und/oder so genau wie möglich zu entscheiden …

• vorher definierter Zielreiz (Target) …

• … umgeben von Ablenkreizen (Distraktoren)

• Maße der Augenbewegung

• Fehler

• Reaktionszeiten

• Reaktionszeitanstiege

Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche.

• Target-Distraktor-Ähnlichkeit

• Distraktor-Distraktor-Ähnlichkeit

• Fehler

• Reaktionszeiten

• Reaktionszeitenanstiege

• … ist besonders groß, wenn sich das Zielobjekt in einem Merkmal von allen Ablenker-Objekten unterscheidet (Pop-Out-Suche, parallele Suche).

• … sinkt mit steigender Ähnlichkeit zwischen Ziel- und Ablenker-Objekten.

• … sinkt mit sinkender Ähnlichkeit zwischen den Ablenker-Objekten.

• … ist in der Regel gering, wenn das Ziel durch eine Konjunktion von Merkmalen definiert ist.

• … sinkt, je unklarer die Vorstellungen des Betrachters von den Ziel- und Ablenkerobjekten sind

Attentional attractiveness of a display = exEX + vV

• Only visual attention

• Mainly focal attention

• Effort and salience difficult to investigate (coding eye tracking data, modeling)

• Assigning the parameters (objective vs. subjective)

• Parameters need to be assigned for specific phases/situations

1. Ein Objekt (Stimulus) wird in einzelne Bestandteile zerlegt

2. In der fokussierten Aufmerksamkeitsphase werden diese Merkmal erneut kombiniert

3. Das Objekt wird mit seinen Merkmalen und Relationen gespeichert und erhält eine Identität

• geschehen schneller als willkürliche, aber halten nicht so lange an und lassen sich in gewissem Maße willkürlich verhindern.

• Ausnahmen

  • Das Capture-Objekt hat große Ähnlichkeit zum Zielobjekt (”contingent capture”).

  • Das Capture-Objekt ist einzigartig und auffallend im Merkmal (”singleton/saliency capture”).

  • Das Capture-Objekt weist nach vielen gleichförmigen Durchgängen eine Merkmalsänderung auf (”surprise capture”).

  • Das Capture-Objekt kommt während der visuellen Suche hinzu (”onset capture”).

  • Das Capture-Objekt bewegt sich in einer Phase der Ruhe aller anderen Objekte (”unique event capture”)

• offene Aufmerksamkeit

• verdeckte Aufmerksamkeit

und folgendes erhoben wird:

• Reaktionszeiten

• Fehler

• Augenbewegungen

• endogener (willkürlicher) vs. exogener (unwillkürlicher) Cue

• informativer vs. non-informativer Cue

• valide vs. invalider Cue

• zentraler vs. peripherer Cue

• neutrale Cues

• … während einer Augenbewegung (Sakkade)

• ... während eines Blitzens oder Blinkens in der Szene

• ... während eines Filmschnittes

• ... während einer Verdeckung

• ... während mehrerer kleiner Veränderungen mit hohem Kontrast

Außerdem:

• ... wenn sie sich langsam genug vollziehen.

• ... wenn die selektive Aufmerksamkeit auf Merkmale gerichtet ist, die das Objekt nicht aufweist.

Die mentale Repräsentation der visuellen Szene ist wesentlich karger als es uns subjektiv erscheint. Wenn mehrere Veränderungen auftreten, die die Aufmerksamkeit anziehen, oder wenn sie auf etwas anderes konzentriert ist, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie zur ”eigentlich interessierenden“ Veränderung gezogen wird

Aufmerksamkeit kann sowohl im Sinne einer allgemeinen Bereitschaft Eindrücke aufzunehmen (z.B. „herumschweifen zu immer neuen Dingen“) als auch als eine Auswahl von Eindrücken (z.B. „selection of some“) aufgefasst werden. Weiterhin scheint mit der Auswahl bestimmter Eindrücke, auch die Ablehnung anderer (z.B. „supression of the rest“) einherzugehen. Eine willentliche Lenkung der Aufmerksamkeit (z.B. „geistiger Blickstrahl“) scheint ebenso Beachtung zu finden wie eine reizgesteuerte (z.B. „wider unseren Willen auf ein anderes Objekt über“).

• Die Lenkung (wie viele Distractors kommen in Frage, das gesuchte Element zu sein)

• Die Dauer den Distraktor zu identifizeren

• Ausrichtung

• Closure

• Farbe