Erkläre die 4 Charakteristiken der Wissenschaft
o Genauigkeit: Sorgfältige, präzise Aufzeichnung von Informationen
o Objektivität: unvoreingenommene Auswertung von Daten
o Skeptizismus: Prüfbare Theorien, Replizierbarkeit von Daten
o Aufgeschlossenheit: Ansichten können/ dürfen geändert werden -> sind falsifizierbar
Erkläre 3 Vorschungsarten
Nenne die 3 Forschungsdesigns
Beobachtung
Korrelation
Experiment
Reliabilität
Das Maß an Übereinstimmung zweier unterschiedlichen Versuchsleiter, ( Cohen’s Kappa )
Stellvertreter für Objektivität
Beobachtungsdesign
Ziel: Schnappschuss der aktuellen Situation, Beobachtung oft von Menschen in ihrem Alltag, allerdings kann man sie auch in besonderen Szenarien beobachten (The Prison Study)
Vorteil:
▪ Vollständige Erfassung zu diesem Zeitpunkt
▪ Unaufdringlich & ökologisch valide (werden in natürlichen Umgebung mit nat. Bedingungen durchgeführt und haben keinen Bias durch das fehlen einer natürlichen Umgebung)
▪ Manchmal einzige Möglichkeit sinnvoll Daten zu sammeln
Nachteile:
▪ Verbindungen zwischen versch, Variablen sind schwierig einzuschätzen
▪ Grenzen: seltene bzw. private Verhaltensweisen
Das Verhalten wird systematisch beobachtet und aufgezeichnet
Naturalisitische Beobachtung: Verhalten im nat. Setting
Archivanalyse: Sammlung schriftlicher Dokumente
Umfragen: Große Stichprobe befragt zu Verhalten und Einstellung
Reliabilität (Genauigkeit)
Korrelationsdesign
o Ziel: Einschätzung von Beziehungen zwischen zwei/ mehreren Variablen
o Vorteile:
▪ Erlaubt das Testen von erwarteten Beziehungen zwischen Variablen/ Vorhersagen machen
▪ Ökologisch Valide (Aufzeichnen ohne in Geschehen eingreifen zu müssen)
▪ Repräsentativ -> Zufallsstichprobe
o Nachteile:
▪ Nicht möglich, Schlussfolgerungen über kausale Zusammenhänge von Variablen zu ziehen -> Korrelation ≠ Kausalität!!!, dritte Variablen Problem
Arten der Korrelation:
o Positive Korrelation: zwei Variablen verlaufen in dieselbe Richtung -> Wenn mehr Zeit ins Studium gesteckt wird, ist die Punktzahl in den Klausuren höher!
Negative Korrelation: Zwei Variablen verlaufen in verschiedene Richtungen -> Wenn mehr Zeit ins Studium gesteckt wird, nimmt die Anzahl an Fehlern in einer Klausur ab
o Umgekehrte Korrelation:
▪ Bei positiver Korrelation gibt es mehrere Gründe, warum:
- Anstieg von A verursacht Anstieg von B (verstärkter Gruppenzusammenhalt verbesserte die Gruppenperformance)
- B kann auch Verursacher von A gewesen sein (eine gute Gruppenperformance stärkt den Gruppenzusammenhalt)
▪ Fazit: Es lässt sich kein Kausalschlussziehen, weil unklar ist welches Merkmal auf das andere gewirkt hat
Pearson Korrelationskoeffizient:
▪ Zusammenfassung & Vermittlung der Stärke und Richtung einer Assoziation zwischen
2 Variablen = Zahl, die eine Richtung und die Stärke der beobachteten Assoziation angibt
▪ Werte von r= -1 bis r= +1 (je extremer desto stärker die positive/negative Korrelation)
Experimentelles Design
Ziel: Veränderung/Manipulation von einer unabhängigen Variable während man alle anderen Variablen konstant hält -> Beurteilung der Veränderung der abhängigen Variable -> Kausalzusammenhang
▪ Erlaubt Rückschlüsse über kausale Beziehungen zwischen Variablen
▪ Viele wichtige Variablen (die von Interesse sind) können nicht experimentell verändert werden
▪ Niedrige ökologische Validität (da künstliche Umgebung) -> wenn möglich
Feldexperimente = höhere Validität!
o Kriterien für ein gutes Experiment:
▪ Zufallszuweisung in Gruppen: alle Teilnehmer haben dieselbe Chance, zu jeder Situation/Gruppe zugewiesen zu werden
▪ Konstanthalten der konfundierten Variablen (Störvariablen): können externe Faktoren (Tageszeit) oder Merkmale von VP sein
▪ Verhindern von Versuchsleitereffekten (z.B. Rosenthal Effekt): Der Forscher beeinflusst unabsichtlich die Teilnehmer seiner Studie -> durch zb. Erwartungen, Überzeugungen oder Vorurteile des Versuchsleiters.
o Interpretieren von Ergebnissen:
▪ Inferenzstatistik: Bestimmung ob Ergebnisse/Zusammenhänge real oder zufällig entstanden
➢ Signifikant, wenn Wahrscheinlichkeit für zufällige Entstehung der Ergebnisse unter 5%
▪ Ergebnisse sind solange provisorisch bis sie repliziert wurden
▪ Meta-Analyse: Bewertung von Richtung und Stärke der Ergebnisse
Operationalisierung
Methode, um ein theoretisches Konstrukt in Zahlen zu erfassen
Erkläre zwei Arten der Messung von sozialer Prozesse
• Selbstberichtsmaße:
o Individuen sollen Fragen von einem Interviewer oder Fragebogen beantworten
▪ Operationale Definition: Durchschnitt der Antworten
o Problem: Personen können oder wollen nicht immer die Wahrheit sagen
• Verhaltensmaße:
o Große Vielfalt
o Akkurater als Selbstberichtsmaße, v.a. wenn:
▪ Teilnehmer nicht wissen, dass sie beobachtet werden
▪ Teilnehmer ihre Reaktionen nicht verändern können um ihre Ergebnisse zu verfälschen (z.B. implizite Maße)
o Beispiele:
▪ Frequenz (des Stotterns -> Maß der Ängstlichkeit)
▪ Dauer (der Arbeit an einer Aufgabe -> Maß des Interesses=
▪ Intensität (wie stark klatscht eine Person in die Hände?)
▪ Latenz (wie viele Tage vor Klausur lernt man -> Maß der Aufschiebung)
▪ Geschwindigkeit (wie lange braucht Gruppe für eine Aufgabe? -> Effizienzmessung)
Induktivismus
Aus einzelnen Beobachtungen wird auf allgemeingültige Gesetze geschlossen
o Beobachtung vergangener Ereignisse -> Schlussfolgerung für zukünftige Ereignisse
o Allgemeine Gültigkeit der Begründung: Vorraussetzung für die Methode ist Annahme, dass sich Ereignisse
in Zukunft IMMER so verhalten wie beobachtet -> es muss also unmöglich sein, dass die Vorraussetzung nicht zutrifft
• Popper – Falsifizierungstheorie:
▪ Induktionsproblem“: man darf aus Einzelfällen kein allgemeines Gesetz ableiten, sondern kann nur allgemeine Sätze widerleben
▪ wir bewerten Zusammenhänge aufgrund UNSERER Assoziation (menschl. Verstand) deshalb muss es noch lange nicht in der realen Welt so sein
▪ Vorschlag: willkürliches Aufstellen von Theorien -> überprüfen im Experiment -> Theorien können widerlegt werden, wenn ihre Folgerungen sich im Experiment nicht bestätigen
➢ Evolutionsartiger Selektionsprozess: Die Theorien setzen sich durch, deren Falsifizierung nicht gelingt
• Lakatos, Musgrave – Raffinierter Falsifikationismus (Weiterentwicklung von Popper):
o Eine Theorie muss nicht vollkommen aufgegeben werden, wenn sie falsifiziert wurde -> es existieren mehrere Theorien, aber keine reine Beobachtung (Beobachtung/Experiment auch nur von Menschen konstituiert!)
Fazit: wir können auch nicht mit Sicherheit falsifizieren, auf die Falsifikation sollte ein generativer Prozess und das Testen von neuen Hypothesen folgen!
Psychologie folgt ethischen Rochtlinien, eine davon Betrifft die Täuschung, erkläre
Früher nicht möglich, da Versuchsleiter = VP
o Definition Täuschung:
▪ Ausdrückliche und absichtliche Verbreitung falscher Informationen, NICHT: Zurückhalten von Informationen (Forschungshypothesen, experimentelle Manipulationen)
o Kosten von Täuschung:
▪ Vertrauensverlust der VP
▪ Misstrauen gegenüber zukünftiger Studien
▪ Distress
▪ Zweifel
▪ Gefährdet Kontrolle über das Experiment
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