Definition
Eine Anämie besteht bei Verminderung des Hämoglobinwertes, der Erythrozytenzahl und/oder des Hämatokrits
Normwerte für Erwachsene
Äthiologie
Verlust
Akute oder chronische Blutung
Vermehrter Abbau
Hämolytische Anämie jedweder Genese
Hypersplenismus
Verminderte Bildung
Eisenmangel (häufigste Ursache)
Chronische Erkrankung → "anemia of chronic disease" (ACD) (zweithäufigste Ursache)
Eisenverwertungsstörung und verringerte Erythrozytenbildung bei chronischer Erkrankung
Verminderte Zellbildung
Renale Anämie
Myelodysplastisches Syndrom
Aplastische Anämie
Megaloblastäre Anämie (Folsäuremangel, Vitamin B12-Mangel)
Pathophysiologie
nicht genügend Hämoglobin hergestellt -> Erythrozyten weniger beladen → mikrozytär, hypochrom
nicht genügend Zellen gebildet -> Erythrozyten stärker beladen → makrozytär, hyperchrom
ausreichend Substrate zur Bildung von Hämoglobin und Zellen, aber Synthese nicht initiiert -> zu wenig "normale" Erythrozyten → normozytär, normochrom
Blutung -> Laborparameter in drei Stadien unterteilt
hochakutem Blutverlust -> Hb-, Hämatokrit- und Erythrozytenwerte normal (=Anämie noch nicht nachweisbar)
Einstrom von Gewebsflüssigkeit -> Verdünnung ohne Veränderung der Erythrozytenzusammensetzung → normozytär, normochrom
relevanter Eisenverlust -> nicht genügend Hämoglobin hergestellt → mikrozytär, hypochrom
Symptome
(Belastungs‑)Dyspnoe, Müdigkeit
Blässe (gut an den Schleimhäuten zu erkennen)
Evtl. Tachykardie
Begünstigtes Auftreten von Angina pectoris
Last changeda year ago