Hempel und Oppenheim (Wissenschaftstheoretiker) Erklärungskonzept (HO-Schema)
—> deduktiv-nomologisches Model
—> logisches schließen
Deduktion: Ableitung
Nomos: Gesetz
Schema Erklärung
Explanandum E
Explanans
Randbedingungen A
Explanandum E: “das zu Erklärende”
—> soziale Phänomene (Bsp. Massenpaniken, Soziale Ungleichheit)
Explanans: “das Erklärende”
—> allgemeines Gesetz
—> Ursache-Wirkungszusammenhang
—> Kausale Aussagen (wenn A, dann B)
—> je…, desto
Randbedingungen A: “Antecedensbedingungen”
—> die Ursache A liegt tatsächlich vor
—> wmpirische Beobachtungen
Beispiel HO-Schema:
G: Alle Rosa HAsen haben blaue Ohren
A: Felix ist ein rosa Hase.
(Logischer Schluss) nach einem Gestetz (Strich)
E: Felix hat blaue Ohren.
Gütekriterien einer deduktiv nomologischen Erklärung
4(Stück)
Folgerungsbedingung
—> Schluss von Explanans auf Explanandum muss logisch korrekt sein
Gesetzesbedingung
—> Explanans muss mindestens ein allgmeines Gesetz enthalten
Signifikanzbedingung
—> Explanans muss empirischen Gehalt besitzen
Wahrheitsbedingung
—> Sätze des Explanans müssen wahr sein
Beispiele
Probleme des HO-Schemas
(Erstes)
Problem der Unvollständigkeit
—> Soziologie gibt keine richtigen Gesetzte, wie in Naturwissenschaften
—> alle Phänomene weisen Ausnahmen vor, Gesetz reicht nicht aus & es gibt Randbedingungen die mit einspielen
—> Soziologie: oftmals nur empirische Regelmäßigkeiten (Muss nicht überall zutreffen; Moshpit = KEINE Massenpanik)
(Zweites)
Problem der “black-box”-Erklärung
—> fehlender Mechanismus der Ursachen und Wirkungen, fehelende Tiefenerklärung
—> Vom Input zum Output (Frage des Warum?)
Weitere Probleme HO-Schema
Handel von Akteur*innen spielt meist keine Rolle
Verweis methodologischer Individualismus
—> Erklärung kollektiver Phänomene durch Erklärung individuellen Handelns
Zur Erklärung sozialer Phänomene Modell:
MODELL DER SOZIOLOGISCHEN ERKLÄRUNG (MSE)
(Verbildlichung des methodologischen Individualismus)
Synonyme:
Essers Badewanne
Coleman’s Boat
Makro-Mikro-Makro Modell
Max Weber Verstehen auf MSE bezogen
Makrophänomene (Prinzip MSE Modell)
“Phänomemne, die sich nicht auf Eigenschaften einzelner Personen, sondern auf gesellschadrliche Größen beziehen”
Bsp: - demographischer Wandel: Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt
“Man kann nicht von eimem Makrophänomen auf ein anderes schließen —> Gesetze fehlen hier
Schritt 1/ Prinzip 1 MSE Modell
Logik der Situation
—> Welchen sozialen Einfluss unterliegen die Akteur'*innen? Wie wirkt sich die gesellschaftliche Situation auf sie aus?
Brückenhypothesen aufstellen (zwischen Ebene der Gesellschaft & Akteuren)
Schritt 2/Prinzip 2 MSE Modell
Logik der Selektion
—> Welche Handlungsalternativen wird von Akteur*innen gewählt?
—> Handrln von einzelner Person erklären wollen
Warum?
Handlungstheorien heranziehen
Schritt 3/Prinzip 3 MSE Modell
Logik der Aggregation
—> Welche Folgen hat das Handeln der Akteur*innen (auch unintendierte Folgen)?
—> von Mikro auf Makroebene hoch aggregieren
Aggregationsregel aufstellen
Soziologie: Interesse an Mehrheit von Gesellschaft/Trend in Gesellschaft
Beispiel Rückgang der Fertilitätsrate (MSE Modell)
Beispiel: Durkheims Selbstmord (MSE Modell)
Lindenberg Unterscheidung Theoretischer und Analytischer Primat in Soziologie
Analytischer Primat:
—> Wo sind die Gegenstände/Phänomene?
—> Soziale Phänomene, kollektive Sachverhalte
—> MAKROEBENE
Theoretischer Primat:
—> Wo liegen die für die Erklärung notwendigen Regelmäßigkeiten & Mechanismen?
—> Akteure, Individuum
—> MIKROEBENE
Primat = das Vorrangige
—> Was ist analytisch - Was ist theoretisch vorrangig?
“Die analytische (zergliedernd/zerlegend) Ausseinandersetzung passiert in der Soziologie immer auf der Makroebene, i. dem wir soziale Phänomene erklären & analysieren wollen”
“Dafür bedienen wir uns jedoch Therorien auf der Mikroebene, um die notwendigen Regelmäßigkeiten und Mechanismen finden zu können.”
Segregation nach Schelling
(Umzug der Menschen in andere Orte)
—> Akteure mit schwacher Affilationsneigung; zufrieden, wenn mehr als 1/3 der Nachbarn der eigenen Gruppen angehören
Dynamik!:
—> Umzüge produzieren tendentiell Unzufriendenheit bei neuen Nachbarn der anderen Gruppe & bei alten Nachbarn der Eigengruppe
—> Kurmulativer Prozess: Umzüge produzieren Umzüge; sich selbst verstärkende Segregation
Einsichten aus Schelling Modell
um vorherzusagen/erklären zu können, was im Einzelfall passiert
notwenig: genaue Verteilungen der Schwellenwerte zu kennen & das Handelnde Zusammenwirken der Akteure zu betrachten
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