Welche 4 physiotherapeutischen Interventionsformen/Behandlungskonzepte sind ihnen bekannt in der Neurorehabilitation? Bitte charakterisiere sie jedes mit einem Satz
Bobath
ganzheitliches Konzept
alle Personen werden in das Handling einbezogen
Schlüsselpunkte
Facilitation
Vojta
Anbahnen von Bewegungen bei festgelgten Asten
PNF
Facilitieren von 3D Bewegungsmustern (Pattern) über Schlüsselpunkte
Widerstände
Irradiation
Affolter
Therapeut führt Bewegungen des Patienten aus, um eine Verbindung mit der Umwelt herzustellen
Was ist der unterschied zwischen einem Para und einem Tetraplegiker ?
Para = ab Rumpf abwärts gelähmt —> Beine
Tetra = ab Hals abwärts —> Beine + Arme
Was bedeutet (motorisches) Lernen in Bezug auf neurophysiologische Vorgänge im ZNS?
Motorisches Lernen ist die Aneignung von Wissen oder Können
Das Wissen und Können muss sich erst von den kurzfristigen Veränderungen in langfristige verwandeln, sodass von Lernen gesprochen werden kann
Zudem muss es zu plastischen Veränderungen im ZNS kommen, damit sich die neuronalen Verbindungen verstärken bzw. verändern können.
Damit Lernen erfolgen kann, muss die Effizienz der neuronalen Verbindungen auch veränderbar sein.
Es finden chemische Veränderung über die Synapse statt und strukturell über rootting statt
Funktionelle und strukturelle Veränderungen
Kosta
befasst sich mit der Entwicklung optimaler Lernstrategien & Prinzipien für motorische Kontrolle
liefert neue Aspekte für Reha & Preväntion für Patienten
beeinflusst viele Therapiekonzepte
“lernen” Aneignung von Wissen/Können
“Erst wenn kurzfristige Veränderungen sich in langfristige Veränderungen verwandeln, spricht man von Lernen”
“Lernen bedeutet plastische Veränderungen des ZNS- damit Lernen erfolgen kann, muss Effizienz der neuronalen Verbindungen auch veränderbar sein”
Was verstehen Sie unter dem Begriff „Neuroplastizität“? Warum ist sie wichtig für Neurorehabilitation?
Erläutern Sie deren Rolle in der Rehabilitation von
a) Beinbetonter Hemiparese
b) Aphasie
c) Pusher-Syndrom
Neuroplastizität = beschreibt den Umbau von Neuronalen Strukturen in Abhängigkeit von ihrer Aktivität. Es kann einzelne Nervenzelle oder ganze Hirnareale betreffen (-> ist die Fähigkeit sich immer auf neue Situationen einszustellen)
Sie dient dazu, die Funktionen des Nervensystems zu erhalten, anzupassen und ggf. zu erweitern —> ohne die Neuroplastizität wäre eine Neuro-Reha nicht möglich
Bsp. Willkürmotorik ist modular in neuronalen Netzwerken organisiert —> innerhalb der Netzwerke ist eine Kompensation möglich —> Cross-Modale Plastizität —> Patient erblindet und der Tastsinn verstärkt sich
Beispiel
Aphasie -> Sprach und Sprachverständnis kann wieder erlernt werden
Pusher-Syndrom -> erlernen von der Körperwahrnehmung
ohne Neuroplastizität wäre Neuro-Reha nicht möglich
Die gelähmte Seite kann über „neuronale Brücken“ bzw. neue Verbindungsbahnen wieder das Gehen erlernen
Hemiparetische Patienten profitieren von bilateralen Bewegungen
Rhythmische Bewegungsabläufe erleichtern die Ausführung
Das Sprach & Sprechverständnis kann (teilweise) zurückerlangt werden
Vormachen & Nachmachen —> Spiegelneurone
Die Körpermitte kann wieder neu erlernt werden und die verschobene Posturale Vertikale wieder mit dem visuellen Vertikale übereinstimmen. Dadurch wird das Gleichgewicht verbessert
Spiegeltherapie
Welche motorischen Lernphasen kennen Sie (n. Fitts & und Posner)? Charakterisieren Sie jede Phase.
kognitive Phase:
-> Wahrnehmung -> Reflexion & Wiederholung der Bewegung
Wahrnehmung der Bewegung, Erfassen des Bewegungsziels
Reflexion der Bewegungsschritte
Die unterschiedlichen Abschnitte eines Handlungsablaufes können viele Korrekturen nötig sein, die Bewegungen können noch ruckhaft sein. Der ausführende benötigt seine ganze Aufmerksamkeit
assoziative Phase:
-> durch Probieren -> Strategie -> selbstständiges Durchführen
„Trial and Error“
Durch Ausprobieren werden erfolgreiche motorische strategien indetifiziert, immer weiter verbessert und etabliert
Der Bewegungsablauf wird unter konstanten Bedingungen geübt und am Ende selbständig ausgeführt
automatisierte Phase:
-> Nutzen der Bewegung mit Konzentration -> später wird weniger Konzentration benötigt -> Multi-Tasking
Der Lernende kann zunächst unter konstanten, später auch unter variablen Bedingungen die Bewegung sicher und erfolgreich anwenden
Ablenkungen sind möglich
Double Tasks, Multi-Tasking
Was verstehen Sie unter Feedback/Feedforward in Bezug auf motorische Aktivitäten?
Feedback:
Dieser Mechanismus nimmt die Informationen vom ZNS im Verlauf der Bewegung auf und wertet sie aus. Dies kann zu einer Korrektur der Bewegungsorganisation führen.
„Closed-Loop“ Bewegungen (z.B. EBST —> sensorische Weiterleitung —> motorische Antwort —> Closed Loop)
Rückmeldung
propriozeptiv
Muskelspindeln
visuell
taktil
Feedforward:
Dieser Mechanismus ist dafür zuständig das bevor eine Bewegung ausgeführt wird die Bewegungsplanung stattfindet und sich die wichtigsten Informationen beschafft werden
Bei den „Open-Loop“ Bewegungen (z.B. von der Mauer springen) wird die Feedbackschleife unterbrochen.
Von der Mauer springen —> Welche Informationen benötigst du dafür?
Planung der Bewegung
Krafteinschätzung
Wahrnehmung im Raum
Was ist ein „externer Fokus“? Welche Bedeutung hat er in der Neuroreha? Bitte beschreiben Sie eine Übungssituation mit einem internen und einem externen Übungsfokus.
externer Fokus:
Aufmerksamkeit auf Umgebung (z.B. „kick den Ball weg“, „stell dein Bein auf die Treppenstufe“)
= auf einen Bewegungseffekt bezogen -> Aufgabenbezogen
Eine Flasche in die Hand nehmen und das Wasser in zwei Gläser schütten (Pro- & Supination im Handgelenk)
Besser für das motorische Lernen
interner Fokus:
Aufmerksamkeit auf eigenen Körper legen (z.B. „Handfläche zur Decke/zum Boden“, „zieh deine Zehen zur Nasenspitze“)
= auf den Bewegungsablauf bezogen -> Bewegungsbezogen
Drehe deine Handfläche nach oben Richtung Decke und anschließend Richtung Boden
Beispiel:
Extern: Aufstehen —> Stift vorne ablegen und Bild aufhängen
Intern: Aufstehen —> Bringe deine Nasenspitze über die Zehen und Bringe deine Hüfte über die Füße
Welche Prinzipien der Übungsgestaltung fördern motorisches Lernen? Nennen Sie mind. 5.
Externer vor interner Fokus
Shaping (kleinschritte Aufteilung einer Zielbewegung)
Bewegungsbeobachtung
Wiederholungen
Verstärkung durch Erfolgserlebnis
Rhythmische bilaterale Bewegungen
verbale/akustische Stimulation
rhytmic cuing
Was sind „Schlüsselpunkte“ nach Bobath? Wo liegen Sie? Wodurch sind sie gekennzeichnet? Wofür werden sie therapeutisch genutzt?
Zentraler Schlüsselpunkt = sind Bereiche des Brustbeins (Sternum) und halten den Körperschwerpunkt im Gleichgewicht, wenn die anderen Extremitäten sich bewegen
Schlüsselpunkte:
Sternum
Scapula
Kopf
Hüfte
Füße
Hand
Merkmale:
Der Haltungs- und Bewegungstonus kann dadurch beeinflusst werden
aktive Bewegungen können erleichtert werden
haben eine hohe Dichte an propriozeptoren
Therapeutischer nutzen:
Diese Schlüsselpunkte werden im Bobath dafür benutzt um Bewegungen einzuleiten. Sowie zur Tonusregulation.
Was bedeutet „Alignment“? Beschreiben Sie das normale Alignment der mittleren Standbeinphase beim Gehen. Welche Abweichungen können bei hemiparetischen Patienten beobachtet werden? Nennen Sie mind. 5 Abweichungen.
= Stellung der Schlüsselpunkte/Gelenke zueinander
-Standbeinphase: -> oberer SP -> unterer SP -> Knie & Hüfte stehen in einer Linie übereinander -> Flanke von der STBPH verlängert
-> zentraler Schlüsselpunkt -> Sternum etwas gegen SB verlagert -Abweichungen: -> Spitzfuß -> Knie hyperextendiert hinter OSG -> Becken zu weit hinten
-> Standbeinphase verkürzt -> Körpermitte zur SB verlagert
Aligment = ist die Stellung der Schlüsselpunkte/ Gelenke zueinander
Standbeinphase:
Der Schlüsselpunkt Hüfte und Knie stehen in einer Linie übereinander
Sternum bewegt sich leicht Richtung Decke im Midstance
Das Sternum bewegt sich leicht in der Frontalebene über das Standbein —> Körperschwerpunktmodulation
Aufrechte Körperposition
Beinstabilität EBST
Hohe Muskelaktivität erforderlich
Die andere Beckenseite ist leicht abgesenkt/abgehoben
Die Flanke müssen sich aufrichten
Abweichungen:
Spitzfuß
Hyperextendiertes Knie -> liegt hinter dem OSG
Becken ist zu weit hinten
Die Standbeinphase ist verkürzt
Körpermitte zum Standbein verlagert
Steppergang
Pelvis Tilt
Pelvis Hike
Genu Valgus o. Varusstellung
Kopf ist fixiert zu nicht hemi Seite
Trendelenburgzeichen
Warum ist das frühe Stehen so wichtig für hemiparetische Patienten? Bitte nennen Sie mind.5Gründe.
Tonusregulation
Wahrnehmungsschulung
Thromboseprophylaxe
Kontrakturprophylaxe
Verdauungsanregung
Begegnung auf Augenhöhe
Neuronale Stimulation
Approximation
Vermeidung von Learned non use —> Quasi „Use it or loose it“
Kreislaufanregung
Unterstützung der Nierenfunktion
Reaktive Aktivierung der Antischwerkraftmuskeln
Osteoporoseprophylaxe
Propriozeptive Stimmulation
Vertikalisierung
Förderung der Propriozeption
Förderung der Psyche
Was bedeutet „Bewegungen Facilitieren“ (1p)? Nennen Sie zwei bedeutende Facilitationskonzepte in der Neurorehabilitation und stellen sie beide Konzepte anhand von 3 Merkmalen gegenüber.(8P)
Facilitieren:
Bewegung erleichtern
Bewegungsmuster anbahnen
Muskeln anregen
Bewegungsstrategien entwickeln
PNF:
3D Pattern / Bewegungsmuster
legt mehr Fokus auf kognitive Lernphase
definierte Bewegungsabläufe
Bobath:
Bewegungen werden unterstützt/geführt
Alltagsbewegungen
selektive Bewegung
viel try and error
In PNF werden definierte Bewegungsmuster/Pattern genutzt und in Bobath werden Alltagsbewegungen beübt
In PNF kann mit Irradiationen gearbeitet werden und in Bobath nicht
Bei Bobath wird mehr auf Lagerung und Tonusregulation geachtet und in PNF nicht
Bobath ist ein 24 Stunden Konzept und in PNF nicht
Bobath kann auch interdisziplinär (Pflege,Ergo, Angehörige,..) benutzt werden und PNF nicht
Analysieren Sie den Bewegungsübergang: Sitz-Stand in Bezug auf Alignment, Timing der Bewegung und Muskelaktivität.
Alignment:
Position der Schlüsselpunkte zueinander
USG + OSG + Knie sind übereinander
Füße sind hinter den Knien
Beckenkippung
Aufgerichteter Rumpf
Arme können locker sein -> können auch zur Hilfe benutzt werde
Füße in Schrittstellung, stärkeres Bein ist hinten (schwerer ist eine parallele Fußstellung), Dreipunktbelastung des Fußes (Ferse-Caput Metatarsale I & IV) mit Fußgewölbeaufrichtung
Hüfte wird nach vorne gekippt
Oberkörperschwerpunkt nach vorne verlagern bis zum abheben des Gesäßes —> Anleiten über die Nase oder Brustbein
Beckenpippung nach anterior
Knie gehen in die Streckung
Konzentrische Aktivität der Beinmuskulatur & Rumpfspannung
Nase geht diagonal Richtung Decke in die Bewegungsrichtung -> Aufrichtung der Wirbelsäule
Extension der Hüfte bis zum aufrechten Stand
Muskulatur: Mm. Glutaeen, M. Quadriceps fem. Rumopfmuskulatur arbeiten stabilisierend
Definieren sie Spastik
gesteigerte Muskeltonus auf eine Übererregbarkeit des spinalen Dehnungsreflexes als eine wesentliche Komponente des „Syndroms des ersten motorischen Neurons“ zurückgeführt.
Spastik kommt von dem Wort „Spasmós = Krampf
Was ist das UMNS? Welche Symptome kennen Sie?
upper motoneuron syndrome
Kommt es zu einer zentralnervösen Schädigung des sensomotorischen Netzwerks -> man nennt es Syndrom des 1. Motoneurons oder UMNS
Es kommt zu motorischen Ausfällen auf der gegenüberliegende (Kontraläsionalen) Körperseite
Es kommt erst zu Minussymptome
Das ZNS reorganisiert sich wodurch es zu Plussymptomatik kommt
Sowie adaptive Phänomene (Muskelatrophie oder Kontrakturen)
Adaptive Symptome
Minussymptome
Plussymptome
Schlaffe Parese
Verminderte Kraft
Ungeschicklichkeit durch verminderte selektive Anstrengung
Schnelle Ermüdbarkeit
Gestörte Kraftdosierung
Störung der zeitlichen Abfolgen von Muskelaktivierung
Gleichgewichtsstörungen
Kontraktions-/Dekontraktionsverlangsamung
Gesteigerte phasische und tonische Dehnungsreflexe
Enthemmung primitiver Reflexe
Kontraktionen von Agonisten und Antagonisten
Kloni
Assoziierte Reaktionen
Beuge- und Streckspasmen
Dystone Phänomene
Wie kann man Spastik untersuchen und evaluieren? Nennen Sie das valide Testverfahren, die praktische Vorgehensweise bei der Anwendung des Verfahrens und dessen Auswertung.
Ashworth Testung
Bewegungsausmaß wird langsam getestet -
3x hintereinander schnell, dadurch wird Qualität des Widerstandes beurteilt & zugeordnet
0 = normal
1 = leichter Widerstand am Anfang oder Ende -
2 = leichter Widerstand bei weniger als 50% der Bewegung
3 = deutlicher Widerstand bei über 50% der Bewegung
4 = starker Widerstand, Beweglichkeit erschwert
5 = teilweise eingeschränktes Bewegungsausmaß
Durchführung
Der Proximaler Gelenkpartner des getesteten Gelenks wird fixiert
Die andere Hand bewegt währenddessen der distalen Körperabschnitt
Einmal wird langsam das möglich Bewegungsausmaß getestet
Anschließend wird die möglich Bewegung 3 Mal schnell hintereinander wiederholt (schnell in die Bewegungsrichtung und langsam wieder zurück)
Welche (physio-)therapeutischen Interventionen kennen Sie zur Behandlung der Plussymptome des UMNS? Nennen Sie mind. 5.
Approximation (Stützaktivität, Stand)
Rotation
Dehnung
Eistauchbäder
Wärme = Querdehnung/Massage
Elektrotherapie
Affolter (Druck auf Extremität)
Atemlenkung & Vertiefung
Lagerung
passives Bewegen
Assistive/ aktive rhythmische Bewegungen mit Betonung der Rotationskomponenten und sukzessive Vergrößerung des Bewegungsausmaßes
Lagerungen
Dehnungen
Somatosensible Stimulation: thermische Reize, Elektrostimulation
Mobilisation von proximalen Körperabschnitten gegen distale (Mattenprogramm, Stützefunktion, Kletterwand)
Behandlung von Minussymptome
Hilfsmitteleinsatz
Distale Gelenkpartner gegenüber proximaler Gelenkpartner mobilisieren
Welche physiotherapeutischen Behandlungsansätze kennen Sie für die Minussymptome des UMNS? Nennen Sie mind. 5.
Tapping
bilaterales Arbeiten
Widerstände
ADL’s üben
Roboter-gestütztes Training
Eislolly
Bilaterales Arbeiten
Wiederstände
ADL´S üben
Roboter-gestützte Training
Thermische Reize: Eisabreibungen
Vibrationen
Nennen Sie Symptome und Risikofaktoren eines Schulter-Hand-Syndromes bei Hemiparese. Was ist wichtig in der physiotherapeutischen Behandlung?
Risikofaktoren:
Mikrotraumen im Schulterbereich
Paresegrad
Bewegungseinschränkungen in GHG/Scapula
Gestörte Oberflächensensibilität
Gestörtes Kältegefühl
Infusionen die daneben laufen (Sollen immer am gesunden Arm sein)
Symptome:
Andauernder, brennender Schmerz
Hyperalgesie
Allodynie (gesteigerte Schmerzempfindung)
Synästhesalgie (mitempfinden -> unterschiedliche Reize werden zugleich wahrgenommen)
Hautverfärbung: rötlich/bläulich-livide
Hautödeme
Gestörte Schweißresektion
Demineralisierung der Knochen
Behandlung:
(Orale Corticosteroide)
(Calcitonin i.m.)
Manuelle Lymphdrainage mit andauernder Kompression
Hochlagerung des Arms (auch im Rolli)
Aktivität bis zur Schmerzgrenze
Chronisches Stadium: Mentales Training / Spiegeltherapie
Handling
Kompressionshandschuh
Welche 3 Komplikationen können die Rehabilitation der oberen Extremität bei Hemiparese erschweren
subluxierte Schulter
Schulter-Hand Syndrom
schmerzhafte Schulter
Erläutern Sie bitte die biomechanischen Aspekte bei der Entstehung der subluxierten Schulter im Rahmen einer Hemiparese.
fehlende muskuläre Sicherung durch Atrophie und fehlende Ansteuerung der Schulter- und Scapulamuskulatur v.a. Rotatorenmanschette
Muskelgesichertes Gelenk, Kraftschluss: großer Humeruskopf, kleiner Cavitas glenoidalis (Daumennagelgroß) —> d.h. hohe Beweglichkeit und wenig Stabilität bzw. Sicherung
Fehlende Muskelaktivität: Bsp. Absinken der Scapula, Keine 20° Neigung der Cavitas Glenoidalis nach cranial
Der Kapsel-Band-Apperat wird insuffizient
Durch den Schwerkrafteinfluss rutscht der Humeruskopf nach ventral-caudal
Vergrößerter Gelenkspalt, > 5mm
Welche Aspekte kennen Sie zur Prävention einer schmerzhaften Schulter bei Hemiparese?
Adäquates Handling in der Frühphase nach Schlaganfall (Gesamtes Personal)
Sichern des Armes beim Transfer
Nicht an der Schulter ziehen / Hebeln
Optimale Lagerung der Schulter —> Scapula hervorziehen, Nicht auf dem Humeruskopf liegen
Schutz vor Eigentraumen
Schulter (passiv) nur bis ca. 120° bewegen
Keine Infusionen am hemiparetischen Arm
Nennen Sie 3 Tests/Assessments für die Aktivitätsebene Stehen/Gehen und erläutern Sie kurz deren Durchführung.
10m walk Test (Der Pat. Läuft 10m und der PT stoppt die Zeit)
timed up & go (-> Pat. Steht von einem Stuhl auf, geht 3m dreht um und läuft zurück + setzt sich wieder hin. -> PT. Stoppt die Zeit, wenn mit Hilfsmittel mit dokumentieren)
Rhomberger Stehversuch (30sek, erst mit offenen, dann mit geschlossen Augen, Schrittvariation)
Wie testen Sie die Propriozeption? Bitte nennen Sie jeweils den Test und Ihr Vorgehen.
a) Bei einem Patienten mit Hemiparese
b) Bei einem Patienten mit Paraparese
Bei einem Patienten mit Hemiparese -> Mirroring
Positionierung des betroffenen Beins -> Pat. soll die Einstellung mit dem nicht betroffenem Bein nachmachen, Durchführung 1-5 von 5 Positionen (5° Abweichung ist normal)
Bei einem Patienten mit Paraparese —> Stufentest
Pat. werden 3-5 verschiedene Fußpositionen gezeigt -> Pat. schließt die Augen und muss jeweils die Position des Fußes erkennen
Was ist ein Neglect Syndrom? Welche Arten kennen Sie?Nennen Sie 3 typische Alltagsprobleme von Neglect-Patienten.
= Wahrenehmungsstörung der Kontraläsionalen Seite des Körpers / Umgebung
Arten :
auditorisch
somatosensibel
oflaktorisch
motorisch
Alltagsprobleme:
Vernachlässigung Körperpflege
Personen/ Gegenstände werden übersehen
Orientierungsprobleme
stößt sich öfters an Gegenständen /Möbel
Was ist eine Aphasie? Was beachten Sie beim Umgang mit Aphasikern?
Aphasie = Zentrale Sprachstörung (-> kann alle sprachlichen Leistungen betreffen)
Es können folgende Leistungen betroffen sein:
Sprechen, incl. Wortfindung, Satzbau, Phonation
Sprachmelodie | Sprachverständnis | Lesen | Lesesinnverständnis | Schreiben
Formen:
Motorische Aphasie = aktive Sprache beeinträchtigt (Z.B. Broca Aphasie)
Sensorische Aphasie = Sprachverständnis beeinträchtigt (Z.B. Wernicke Aphasie)
Globale Aphasie = alle sprachlichen Leistungen beeinträchtigt
Dysarthrie (DD) = Störung der „Sprachwerkzeuge“
Umgang mit Aphasiker:
Einfache, klare Anweisungen geben
Keine Schachtelsätze oder Formulierungen wie „wenn…, dann…,“ vermeiden
Ja-Nein-Fragen stellen
Verständigungstafeln o.ä. verwenden
Aufträge mit Gestik verdeutlichen
In der Mimik lesen
Besondere Empathie einsetzen
Was ist eine Dysarthrie? Nenne Sie 3 Krankheitsbilder, bei denen eine Dysarthrie vorkommen kann.
Dysathrie (DD) = Störung der „Sprachwerkzeuge“ -> das Sparchzentrum ist intakt!!
Krankheitsbilder:
Morbus Parkinson
Multiple Sklerose
Schlaganfall
Fridreich-Ataxie
N.hypoglossus Lähmung
ALS
Faszialisparese
Ataxie
Was ist eine Apraxie? Nennen Sie 2 Kategorien von Aufgaben, die dyspraktische Patienten nicht bewältigen können.
Apraxie = Probleme bzw. unfähig der sinnvollen Planung von aufeinander aufbauenden Aktivitäten zur Lösung einer (motorischen) Aufgabe.
z.T. ist auch das Nachahmen von Körperstellungen schwierig
Folgende Aufgaben fallen den Patienten schwer:
Probleme beim Ankleiden
Kochen
Körperhygiene
Berufliche Tätigkeiten
Einkaufen, etc.
Objekt zu Bewegungen zu ordnen
Nennen Sie 6 Tests für das Gleichgewicht und gliedern Sie die Tests von leicht nach schwierig.
Romberger Stehversuch
Semiromberg
Tandemstand
Tandemstand mit geschlossenen Augen
Einbeinstand (EBST)
Einbeinstand (EBST) mit geschlossenen Augen
Unterberger Tretversuch
Gehen auf einer Linie
Einordnung Nach Niko von schwer nach leicht:
EBST
Tandem Rohmberg
Semi Rohmber
Rohmberge
Rohmerger mit Breiten Stand
Was ist eine Hemianopsie? Wie fällt sie auf? Wie untersuchen Sie sie?
Hemianopsie = einseitige Blindheit -> Die Zentralen Nerevnebahnen oder Sehrinde kann eine Störung vor liegen
= Hemianopsie ist eine Sehstörung, bei der die Wahrnehmung in der Hälfte des Gesichtsfelds, entweder links oder rechts, beeinträchtigt ist.
Das auf der betroffenen Seite nicht wahrgenommen wird. Z.B., wenn eine Flasche auf der Seite steht
Der PT steht vor dem Pat mit einem Stift in der Hand, der Pat. Soll nur mit den Augen auf die Nase des PT schauen. Der PT bewegt den Stift nach hinten (aus den physiologischen Augenwinkel raus) und sobald er den Stift nicht mehr sieht soll er es sagen
Klinik:
Lesestörung
Explorationsstörung auf der betroffenen Seite
Untersuchung:
Konfrontationsperimetrie
Quadrantentest
Wie testen Sie die Oberflächensensibilität? Welche Qualitäten gibt es?
Testung
Berührung mit Handrücken
Wattebausch entlang der Dermatome
2- Punkte Diskrimination
Kneifen
Eis/Wärme
Qualitäten
Berührung
Schmerz
Temperatur
Epikritische Sensibilität = Feinwahrnehmung (Druck, Berührung & Vibrationen)
Protopathische Sensibilität = Grobwahrnehmung (Schmerz- und Temperaturwahrnehmung)
Was verstehen Sie unter einem „Pusher-Patienten“?
Pusher-Patienten = der Pat. hat eine Wahrnehmungsstörung für die eigene aufrechte Körperhaltung. Die vertikale Längsachse stimmt nicht mit der visuellen Achse überein.
tritt auf als Begleitsymptom bei Hemiparese
wurde erstmals 1985 beschrieben von PT Pat Davies
Ist eine Wahrnehmungsstörung für die aufrechte Körperhaltung des Betroffenen
Pushersyndrom
a) Durch welches typische Verhalten fällt der Patient auf?
b) Welche pathophysiologischen Veränderungen liegen diesem Verhalten zugrunde?
c) Beschreiben Sie das physiotherapeutische Vorgehen in der Behandlung des Pushersyndroms.
a)
Pat. drückt sich von weniger betroffenen Seite zur stärker betroffenen Seite, da der Pat. Angst hat zur weniger betroffenen Seite zu fallen
Dem Pat. seiner Körperlage neigt zur mehr betroffenen Seite hin, wodurch es evtl. zum Umfallen kommen kann
Es besteht kein Bewusstsein für das Problem des Pat. trotz objektiver Schwierigkeiten
Bei Korrekturversuchen durch den Therapeuten pushen die Pat. noch mehr
Bei aktiven Bewegungen der nicht betroffene Extremitäten und bei fehlender Abdruckfläche (Bodenkontakt) ist das Pushen vermindert
b)
Die subjektive posturale Vertikale ist um ca. 18° zur weniger/nicht betroffenen Seite hin verkippt
Dadurch kommt es zu Problemen bei der Erkennung der Erdvertikale (Gravizeption)
Allerdings sind die subjektive Visuelle Vertikale und die visuell-vestibuläre Informationsverarbeitung intakt
Das Pushen kommt durch das Missverhältnis zwischen gestörter posturalen und intakten visuell-vestibulären Informationen
c)
Der Pat. soll das gestörte Gefühl für die aufrechte Körperposition erkennen (Hilfestellung der Visuellen Hilfsmittel wie mit einem Spiegel)
Visuelle Exploration (Erkundung) des Raumes und des eigenen Körpers
Lernen von Bewegungen um, die vertikale Körperposition selbständig einzunehmen (Seil in die Mitte vom Spiegel anbringen und Pat. Soll sich so aufrichten, dass, das Seil durch Seine Körpermitte geht)
Beibehalten der vertikalen Körperposition bei gleichzeitiger Durchführung anderen Aktivitäten (z.B. was sortieren lassen, etwas Bauen mit Klötzchen, Puzzeln,…)
Nennen Sie 3 mögliche Hypothesen (auf Körperfunktionsebene), warum ein hemiparetischer Patient unsicher geht.
Gestörte Tiefensensibilität im Bein
Schwache Fußheber (M. tibialis ant., M. extensor digitorium longus, M. extensor hallucis longus)
Gestörtes Gleichgewicht
Fehlende oder Schwache Kniekontrolle -> Hypextension in den Knien
Neglect, Kraftminderung, Atrophie, Pushersyndrom
Bewegungseinschränkungen/Kontrakturen
Ihr Patient hat eine armbetonte Ataxie.
a) Welche 5 Koordinationstests führen Sie durch im Befund?
b) Wie können Sie klinisch entscheiden, ob es sich um eine spinale oder cerebelläre Ataxie handelt?
c) Wie könnte eine Behandlung methodisch aufgebaut werden?
Diadochokinese (an der Hand)
Finger-Finger-Versuch
Finger-Nase-Versuch
Spiraltest
Schriftprobe
Nine-hold-pack-Test
Reeboundphänomen
spinale Ataxie: wird besser mit optischer Kontrolle
cerebelläre Ataxie: optische Kontrolle ändert nichts
Spinale Ataxie
Zerebelläre Ataxie
Als Folge von Störungen im Hinterstrang des Rückenmarks
Die sensible Kontrolle von motorischen Bewegungen fällt aus, als Folge der Störung der Tiefensensibilität
Zielbewegungen erfolgen überschießend und ausfahrend-ataktisch
Ein Teil der Störungen kann durch die optische Kontrolle der Bewegung kompensiert werden
Rhomberg-Versuch: mit geöffneten und geschlossenen Augen sind deutliche Unterschiede zu beobachten
—> kann durch optische Kontrolle verbessert werden
—> Deutliche unterschiede bei Rhomberger Stehversuch mit geöffneten und geschlossenen Augen
Störung der zeitlichen (Bewegungsgeschwindigkeit) und räumlichen (Bewegungsausmaß) Koordination
Störung der reziproken Innervation -> unsichere Haltung und ungenaue Zielbewegung
Die Sprache und das Sehen sind auch beeinträchtigt
Es kommt zu zentraler Störung der Koordination, der Motorik, die durch optische Kontrolle der Bewegung nicht wesentlich beeinflusst werden kann
—> kann nicht durch optische Kontrolle verbessert werden
vom einfachen zum schweren
vom passiven zum aktiven
von hubfrei zu hubvoll
von einfacher Bewegung zur komplexen Bewegung
In der geschlossene Kette anfangen
Arbeiten mit Wiederstände
In der halb offene Kette geübt werden
Offene Kette mit Wiederstände
Offene Kette und Wiederstände wieder abbauen
zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit (wenn eingeschränkt) WS, HG, SG
Übungen/Aktivitäten
Im Sitz: Rumpfaufrichtung, Gewichtsverlagerung, Transfers
Mattenprogramm: z.B. VFST, Kniestand, Halberkiniestand, Bewegungsübergänge
Im Stehen: Ausfallschritt, EBST, Sturzprophylaxe
Gangschule: vorwärts, rückwärts, seitwärts, seitwärts, Richtungswechsel, Start und Stopp, Treppen, Hindernisse, Parcours
Training der Bewegungskontrolle für die obere Extremität
Übung des Patientenzieles auf Aktivitäts-/Partizipationsebene
Z.B. Gehen auf verschiedenen Untergründen, Treppensteigen, Essen und Trinken, schreiben, auf einer Computertastatur tippen
Ihr Patient hat eine Gang Ataxie mit Sturz Gefahr.
a) Welche 3 Tests/Assessments finden Sie im Befund besonders wichtig? Begründen Sie Ihre Antwort
b) Wie können Sie klinisch eine spinale von einer cerebellären Ataxie unterscheiden?
c) Nennen Sie 3 Prinzipien, die Sie bei der Gangschule/Gangfacilitation bei diesem Patienten anwenden können.
Ganganalyse
Chair Rise
Functional Reach
Timed up & go
Tinetti-Tes
Tandemstand, Semitandemstand, Romberger Stehversuch
zerebralle Ataxie keinen Unterschied ob Augen auf oder zu ansonsten spinale Ataxie
spinale Ataxie
kann durch optische Kontrolle verbessert werden
Deutliche unterschiede bei Rhomberger Stehversuch mit geöffneten und geschlossenen Augen
- kann nicht durch optische Kontrolle verbessert werden
Grundprinzipien
optimaler Widerstand auch 3D- Widerstand
Taktiler Stimulus
Therapiemaßnahmen
Gangfacilitation gegen Widerstand
Gangschule mit Gewichtsmanschetten
Gangfacilitation mit Approximation
Schwere Gegenstände schieben wie z.B. Therapiebank, Sofa auf Rollen
Ihr Patient mit Morbus Parkinson zeigt ein typisches Bild vom Hypokinetisch-Rigordominanten Typ.
a) Beschreiben Sie mind. 5 Aspekte des (veränderten) Gangbildes.
b) Was bedeutet „der Patient befindet sich in einer „Off-Phase““?
c) Was ist ein „Freezing-Phänomen“? Wie kann es überwunden werden?
d) Welche 4 Prinzipien in der Übungsgestaltung helfen dem Patienten die Hypokinese zu überwinden?
Kleinschrittiger Gang
Wenig Armpendel und wenig Rumpfrotation
erschwerte Initiierung
Freezing Phänomen (Anlauf Schwierigkeiten)
Schlurfender Gang
Leicht gebeugte Arme und Beine sowie eine kyphotische Haltung mit einer translatierten HWS nach ventral
Start- und Stophemmung
Zeit, in der Medikamente ein Wirkungstief haben
Konzentration der Medikamente im Blut sinkt ab (Hypokinesie)
Off-Phase = schlechter Zustand
Das Bedeutet die Symptome von der Krankheit sind im Moment wieder stärker, da die Wirkung der Medikamente nachgelassen haben (Die Wirkstoffkonzentration im Blut nimmt ab, wo durch die Symptome wieder stärker werden)
Zusatzwissen
End of dose Akinese (Medikamente im Blut - gut, Medikamentente lassen nach - schlecht)
Peak of Dose Dyskinesien (Medikament schießt über das Ziel hinaus —> Spontanbewegungen
Freezing-Phänomen = der Pat. Hat eine Bewegungsblockade und er fühlt sich wie eingefroren und ihm fällt es schwer in Bewegung zukommen bzw. eine Bewegungsinitierung zu starten.
Rhythmic cueing
Einzählen und bei 3 loslaufen
Einen bestimmter Takt vorgeben
Auditiver Stimulus, Visueller Stimulus mit Reifen, Blöcken, Farbscheiben
d)
Visuell (über ein Hindernis steigen)
Auditiv (ein-zählen)
Propriozeptiv
Kognitiv
Training der korrektiven und protektiven Reaktionen (posturale Instabilität)
Externe Hinweise: Optischer, akustischer, propriozeptiver und oder kognitiver Reiz
Think Big
Krafttraining am Rumpf und UE
Welche Probleme können bei Parkinson Patienten auftreten, die nichts mit der Lokomotion zu tun haben? Nennen Sie mind. 4.
a) Nennen Sie zu jedem dieser Probleme ein physiotherapeutisches Ziel.
b) Nennen Sie nun bitte zu jedem Ziel mind. 3 Maßnahmen.
Eingeschränkte Atemfunktion —> Verbessern der Thoraxbeweglichkeit
Hypomimi —> Verbesserte Akzentuierung der mimischen Muskulatur
Fehlende Tagesstruktur (auch bei der Medikamenteneinnahme)
Psychische Veränderung —>
Vegetative Störung —> Verbessern des Gleichgewichts (inneres Milieu) zwischen Parasympatischen und Sympatischen Aktivität
Kraftminderung —> Steigerung der Muskelrekrutierung
Kontrakturen —> Verbessern der ROM
Durchblutungsstörung —> Verbessern der Durchblutung im betroffenen Gebiet
Osteoporose —> Osteoporoseprophylaxe
Ziel
Maßnahmen
Erhaltung der Thoraxbeweglichkeit
Dehnlagen
Untere Rumpfrotation
Deto der Atemhilfmuskulatur mit Packe-Hänge-Griffe
Verbessern des Gleichgewichts (inneres Milieu) zwischen Parasympatischen und Sympatischen Aktivität
Vine ups
Aktivierende oder beruhigende Massage
Cranial Base
Verbessern der Durchblutung im betroffenen Gebiet
Thermische Reize: Heiße Rolle | Eis
Blood-flow-restriction Training bzw. Okklusionstraining
Massage
Ihr Patient mit einem Guillain-Barré-Syndrom hat seit 3Wochen Symptome und leidet an einer Tetraparese. In den oberen Extremitäten hat er proximal Muskelwerte von 5. Wie könnte ein typisches Lähmungsmuster aussehen?
Welche Muskelwerte erwarten Sie:
a) An den Händen?
b) An den proximalen Beinen ?
c) An den Füßen ?
Hat der Patient Sensibilitätsstörungen? Wenn ja – wie ist das Verteilungsmuster, das Sie erwarten?
Welche weiteren neurologischen Symptome könnte der Patient noch haben?
Nennen Sie bitte die 5 wichtigsten physiotherapeutischen Ziele für diesen Patienten.
a) An den Händen? -> 3-4 MW
b) An den proximalen Beinen ?-> 2-3 MW
c) An den Füßen ?-> 0/1-2 MW
Die Sensibilitätsausfälle sind meistens relativ gering ausgeprägt
Wenn Sensibilitätsausfälle auftreten, dann kommt es zu symetrischen, aufsteigenden (von distal nach proximal) Sensibilitätstörungen an Händen und Füßen
Rückenschmerzen durch Radikulitis
Herabgesetzte bis erloschene Muskeleigenreflexe
Hirnnervensymptome treten am häufigsten in Form einer ein- oder beidseitigen Fazialisparese auf
Blasen- und Darmstörungen
hyperparasympathikotone Regulationsstörung mit Bradykardie und Blockbildern
Hypertonie oder Hypotonie
Kyperhidrose (Vermehrtes Schwitzen)
Beeinträchtigung der Atemfunktion (je nach Verlauf) -> Landry-Paralyse
akut aufsteigende Rückenmarklähmung, die zu Lähmung der Schluck- und Atemmuskulatur führen kann
in der Akutphase: Abtraininieren von der Beatmungmaschine
Verbesserung der pulmonalen Belastbarkeit
Verbesserung der Oberflächen- und Tiefensensibilität
Bei Facialisparese: Innvervationsschulung der Gesichtsmuskulatur
Trainingsprogramm zur Verbesserung der Belastbarkeit der Herz-und Kreislauffunktion
Verbessern des Koordination und Gleichgewichtstraining
Wiedererlangen der Gehfähigkeit (meist 40 bis 70 Tage bis 24 Monate)
Transfer
Gangschule -> Spätphase
Ihr Patient mit einer N.Femoralis-Parese hat Muskelwerte von 2 im entsprechenden Versorgungsgebiet.
Welche Muskeln sind betroffen?
Welche 3 ADL’s sind dadurch am meisten eingeschränkt?
Nenne Sie mind. 5 Ziele und zu jedem Ziel 2 Maßnahmen für diesen Patienten.
m. quadriceps femoris
m. iliopsoas
m. pectineus
m. sartorius
Gehfähigkeit -> Eingeschränkte Hüftbeugung mit fehlenden Pre- & Midswing
Treppensteigen ist eingeschränkt durch fehlende Hüftflexion -> Treppe hoch
Stehfähigkeit / EBST —> Midstance nicht möglich, —> Rekurvation im Knie
Verbesserung der Ansteurung
PNF Flex/ADD/ARO Rückenlage “Replacing”
PNF Gangschule Mid Swing-> Initial Contact “ Timing for Emphasis”
Kräftigung der Muskulatur
PNF Flex/ADD/ARO Rückenlage Agonistische Umkehr
PNF Gangschule Agonistische Umkehr Schwungbeinphase
Verbesserung der Sensibilität
Oberflächensensibilität -> Eislolly
Tiefensensibilität -> Wechselnde Unterlagen im Stand -> EBST/Semi/Tandem
Eigendehnungen
Pir (HR/CR)
Verbesserung Gangbild
Facilitieren Standbeinphase
Facilitieren Schwungbeinphase
Facilitieren Treppengang
Ihr Patient mit einer peripheren Paresedes N.facialis hat Muskel werte von 2 in der linken Gesichtshälfte.
a) Nennen Sie 3 Symptome, die bei der Inspektion des Gesichts auffallen.
b) Nennen Sie 3 Probleme, die der Patient im Alltag beklagt.
c) Welche Behandlungsansätze kennen Sie? Bitte beschreiben Sie 2 Ansätze genauer (Maßnahmen & Zielsetzung).
d) Was und wie oft soll der Patient alleine üben?
Runterhägender Mundwinkel
Erweiterter Liedspalt
Mundschluss eingeschränkt
Verstrichene Stirn- und Nasolabialfalten
Augen trocknen aus
kein Mundschluss -> Speichelausfluss
Schwierigkeiten beim Sprechen (wegen der Dysarthrie)
Gesichtsmassage betroffene Seite tonisieren, nicht betroffene Seite detonisieren
Facilitation der mimischen Muskulatur nach PNF
Stimulation mit quick ice der paretischen Muskulatur
Vibration mit elektrische Zahnbürste (v.a. bei sensor. D. -> kommt bei zentralen Paresen vor)
Tägliches Üben vor dem Spiegel (5x täg. für 5-10 min )
Stirn Runzeln und wieder glatt machen
Nasen rümpfen
Kussmund und normaler Mund
Augen zu kneifen und anschließend groß machen
PNF Gesichtsprogramm selber durchführen
Wie entsteht bei einer Tetraplegie unterhalb C6 eine Funktionshand? Wie funktioniert sie? Worauf muss man bei der passiven Mobilisation der Fingergelenke achten?
Ziel: Greifunktion ermöglichen bei eingeschränkter Fingerfunktion
Gezielte Verkürzung der Finger- und Daumenbeuger durch Lagerung der Hände
30° Dorsalextension, 90° MP + PIP, 0° Dip -> Funktionshandschuh oder Tape
Bei C6: aktive Funktionshand
Aktivierung des Extensor carpi radialis (aktive DE) bewirkt Faustschluss >> Greifen von Gegenständen möglich
Beachte
Im vom Arzt vorgegebenen Bewegungsausmaß bewegen
Keine weiterlaufende Bewegung zur HWS
Nur in Funktionshandstellung mobilisieren
Nicht 2- gelenkige Dehnen —> besp. Dorsalextension über die Finger
Erlaubt: Fingerextension mit Volarflexion, Fingerflexion mit Dorsalextension
Bei C5: passive Funktionshand durch Pronation und Supination
Bei Fixation der DE über Schiene: Adaptationen für Besteck, Stift, Zahnbürste möglich
Welche Körperstellen sind beim Paraplegiker besonders Dekubitus-gefährdet und wo durch kann einem Dekubitus vorgebeugt werden? Nenne 5 Körperstellen und 5 Maßnahmen bzw. Vorkehrungen!
alle Knochenvorsprünge (Ferse, Sacrum, Trochanter major, Sitz- & Steißbein)
Maßnahmen:
Lagerung (viel Wechsel) -> Stand -> Ferse frei lagern -> Handtücher
Spezialmatratze
Rollstuhl Sitzreihe -> Abduktionskissen -> Druckentlastung im Rollstuhl durch Stütz -> passives Bewegen -> Anti-Dekubitus-Kissen im Rollstuhl
Welche Komplikationen können bei einer Querschnittlähmung auftreten und warum?Nennen Sie bitte 5 Komplikationen mit je 1 Aspekt, wodurch sie entstehen kann.
Dekubitus -> falsches Lagern
Thrombose -> fehlende Bewegung
Pneumonie -> fehlende Bewegung
Nierenschäden -> spastische Blase
Osteoporose -> Immobilität
Lähmungsskoliose bei teilinnervierter Rumpfmuskulatur
Welche positiven und welche negativen Aspekte kann eine Spastik im Bereich der unteren Extremität bei einer Querschnittlähmung mit sich bringen? Nennen Sie insgesamt mind. 5 Aspekte.
positiv:
kann für Gang genutzt werden
weniger Atrophie
Lymphabfluss
Reduktion Dekubitusgefahr
Negativ
teilweise schmerzhaft
Kontrakturneigung
kann bewegungsabläufe erschweren
Welches übergeordnete Ziel gibt es in der physiotherapeutischen Behandlung von Paraplegikern in der Spätphase und welche untergeordneten physiotherapeutischen Ziele führen dorthin? Nennen Sie das Hauptziel und 4 weitere Ziele.
Hauptziel
größtmögliche Selbständigkeit bezüglich sämtlicher Aktivitäten des täglichen Lebens (ATLs) und nicht-täglichen Lebens
Weitere Ziele:
Erarbeiten von Koordination, Kraft und Ausdauer der restinnervierten Muskulatur
Aufbau der muskulären Stabilität des Schultergelenken und des Schultergürtels
Erarbeiten der bestmöglichen Aufrichtung im Sitz
Erhalt/Erweiterung der Dehnfähigkeit bestimmter Muskelgruppen (Ischios, Gastrocnemius, Hüftbeuger, Adduktoren/ OE: Pectoralis)
Erhalten der Beweglichkeit im gelähmten Bereich
Erarbeiten von Bewegungsübergängen / Transfertechniken
Welche Behandlungstechniken werden zur Spastikreduktion der unteren Extremität bei Querschnittgelähmten eingesetzt? Nennen Sie 5.
Passives Bewegen und Dehnen
Stehtraining /stehbrett/Stehpult)
Elektrostimulation (Auslöser wiederholten Muskelkontraktionen mit dem Ziel. Der Muskelermüdung - bei Klonus der Wadenmuskulatur)
Hippotherapie/ fußreflexzonenmassage/Akupunktur
Wärmetherapie/ warmes Bewegungsbad (34°C)
Sie bekommen in der Physiopraxis einen neuen Patienten mit Tetraparese unterhalb C5, AIS C. Welchen Befund erwarten Sie hierbei bezüglich
1.Sensibilität?
2.Motorik (Kennmuskel und weiterer grober Muskelstatus/MFP)?
3.Spastik?
4.Transfer RS-Behandlungsbank, Lagewechsel RL-SL (Hilfsmittel, Hilfsperson)?
5.Fortbewegung?
Unterhalb der Lähmung teilweise erhalten d.h. Schmerzen und Gefühlsstörungen im Bereich der Schulter und an der Vorderseite des Oberarms
Kennmuskel schwach (M. biceps brachii) -> kann nicht funktionell eingesetzt werden
(MFW < 3)
Alles Muskeln unterhalb von C5 innerviert haben eine spastische Lähmung
Spastik in Beinen und Rumpf
Streck oder Beugespastik ?
kann selbständig oder mit wenig Hilfe im Stütztransfer mit oder ohne Brett evtl. Hilfe der Beine erforderlich (die Beine können auch mit benutzt werden)
RL-SL -> kann selbständig durchgeführt werden
aktiv im Rollstuhl
evtl. mit elektrischer Unterstützung
Gehen nicht möglich
Welche Unterschiede gibt es beim RS eines Paras im Vergleich zum Tetra ?
veränderte Rückenlehne
Tetra mit Griffreifen
Tetra zusätzliche Reifen-Para ohne
Tetra mit Gummihandschuhen
Tetra mit Elektroantrieb Kinnantrieb
Welche Physiotherapeutische ZIele gibt es in der Behandlung von Paraplegikerin in der Spätphase
Transfers
Prophylaxen
Rumpfaktivierung
Kompensationsstrategien
Welche zusätzlichen Ziele gibt es bei Behandlung von Tetras ?
Aktivieren der physiologischen Bewegungsmuster
Bestmögliche Vermeidung von Atrophie der restinnervierten Muskulatur
Pneumonieprophylaxe
Dekubitusprophylaxe
Schmerzreduktion/-vermeidung
Kreislauftraining
Anregung der Darmperistaltik
Was ist eine Funktionshand ?
kontrolliertes verkürzen der Muskulatur um eine Baggerschaufel mit der Hand zu aktivieren
Besonderheit: Funktionshand
Ziel: Greiffunktion ermöglichen bei eingeschränkter Fingerfunktion Maßnahme: Gezielte Verkürzung der Finger- und Daumenbeuger durch Lagerung der Hände
30°DE, 90° MP und PIP, 0° DIP
Funktionshandschuh oder Tapes
Welche Komplikationen können bei einer QL enstehen?
Dekubitus
Osteoporose / Frakturen
Arthrose / Überlastungserscheinungen im Bereich der OE (Supraspinatus- Syndrom, Epicondylitis, Carpaltunnelsyndrom, ...)
Rezidivierende Harnwegsinfekte / Nierenschäden
Pneumonie
Thrombose, Lungenembolie
Kontrakturen
PAO = Periartikuläre Ossifikationen
Spastik
Syringomyelie (Syrinx)
Lähmungsskoliose
Wann tritt eine spastische Lähmung auf?
Wann eine schlaffe?
Bei Schädigung des 1. Motoneurons (ZNS) - also bei Lähmungen oberhalb L1 immer eine spastische Lähmung!
Das intakte 2. Motoneuron kann durch äußere und innere Reize aktiviert werden und eine Muskelspannung auslösen.
➢ Hyperreflexie: Reflexbögen unterhalb der Läsion noch intakt, hemmende Impulse vom Gehirn fehlen – überschießende Reflexe
➢ Hypertonus: erhöhte Muskelspannung
➢ Klonus: zitternde Muskelspannungen vorwiegend im Wadenmuskel
(erschöpflich – unerschöpflich)
Bei Schädigung des 2. Motoneurons (=peripherer Nerv) keine Aktivierung der Muskulatur möglich!
➢ Unterhalb L1 immer eine schlaffe Lähmung!
Wie heißen die Bewegungsmuster für Beuge- und Streckspastik (UE)
Streckspastik:
Hüftgelenk: Extension / Adduktion / Innenrotation
Kniegelenk: Extension
Sprunggelenk: Plantarflexion / Pronation
Beugespastik:
Hüftgelenk: Flexion / Abduktion / Außenrotation
Kniegelenk: Flexion
Sprunggelenk: Dorsalextension / Supination
Wie baue ich das Sitzbalance Training auf ?
1) Die Therapie richtet sich stets nach dem aktuellen Befund.
2) Der Weg und das Ziel sind individuell.
3) VieleFaktorenbeeinflussendasReha-Ergebnis:
• Alter, Körpergewicht, Konstitution (z.B. Armlänge) • Motivation / seelische Verfassung / Tagesform
• Vorerkrankungen
• Sportler oder Körperclown?
• Lähmungshöhe / komplett oder inkomplett / Sensibilität vorhanden? • Spastik: hinderlich oder unterstützend?
• Rechts-Links-Differenz...
Langsitz
Sitz an der Bankkante (Füße aufstehend)
Sitz an der Bankkante (Füße frei hängend)
Sitz auf Wackelkissen
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