Definition Induktion
aus der spezifischen Beobachtung eines sozialen Phänomens wird eine allgemeine Aussage abgeleitet
Definition Deduktion
Aus einer allgemeinen Theorie wird auf die spezifische Ausprägung eines sozialen Phänomens geschlossen
Induktive Vorgehensweise
BSP CORONA:
von spezifischen Beobachtungen zu allgemeinen Aussagen
Beobachtung eines erklärungsbedingten (sozialen) Phänomens
Erstellung von Hypothese(n) in Bezug auf Phänomen
empirische Überprüfung der Hypothese(n)
Versuch der Falsifikation (kein Beweisen)
—> falls falsifiziert = neue Hypothesen & neue Überprüfung
—> falls nicht falsifiziert
Verallgemeinerung = (vorläufige) Theorie/Gesetz
Versxhärfung der Überprüfungsbedingungen, Erhöhung des Informationsgehaltes etc.
Probleme Induktionsschluss
Beobachtungen können fehlerhaft sein (Bsp. Maske wird direkt weggeschmissen)
(Einzelne) Beobachtungen beschränken sich auf eine endliche Menge von Tatbeständen, Situationen
Aussagen, die abgelitet werden sollten, sind All-Sätze (universelle Allgemeinheit)
kann nicht auf universelle Gültigkeit eines Satzes geschlossen werden (Bsp. “induktivistischer Truthan”)= schlachten an Thanksgiving
All-Sätze können nicht endgültig verifiziert (nur falsifiziert) werden
wissenschaftlicher Fortschritt durch induktive Bestätigung von Theorien nur eingeschränkt möglich
Deduktive Vorangehensweise
von allg. Theorie/Gesetz zum spezifischen Phänomen
aus allgemeiner Theorie werden
—> empirisch prüfbare Hypothese(n) in Bezug auf spezifisches erklärungsbedürftiges 8soziales) Phänomen logisch hergeleitet
empirische Überprüfung der Hypothesen (Versuch der Falsifikation)
—> falls falsifiziert = neue Hypothese(n) & Überprüfung
= Verschärfung der Überprüfungsbedingugen, erhöhung des Informationsgehaltes (der allgemeinen Theorie)
= ANwendung der Theorie zur Generierung von Hypothesen bzw Eerklärunge weiterer (sozialer) Phänomene
Allgemein Deduktion oder Induktion (Merksatz)
“Es geht immer um die empirische Überprüfung - d.h den Versuch der Falsifikation - von Hypothesen
—> Erkenntnisfortschritt wird durch Ausschluss empirisch widerlegter Aussagen (Falsifikation) erreicht!
Theorie
einin sich widerspruchsfreies System von Sätzen
Hypothesen
- versuchen durch empirisch überprüfbare Sätze, Zusammenhänge zwischen zwei Varaiablen (Bsp. wenn,dann; dann,je mehr; desto weniger)
Gesetz
Gestztesartige Aussage
Universaller Satz, der empirisch relativ gut bewährt ist
Universeller All-Satz, der sich empirisch weiter bewähren muss
Quasigesetz
SIngulärer All-Satz, der empirisch relativ bewährrt ist
(empirische Kontrolle fehlt oftmals)
Wissenschaftliche Hypothesen
Wenn —> dann…
Je —> desto..
Wenn-dann Hypothesen
Implikation: Wenn A, dann B
Bei nicht A kann B oder nicht B auftreten
A ist hinreichende Bedingung für B
Äquivalenz : Wenn A (und nur wenn A), dann B
Wenn nicht A, dann nicht B
A ist hinreichende & notwendige Bedingung
Je-desto Hypothesen
Unterschiedliche Zusammenhangsformen
monoton: durchgehend steigend oder fallend
—> Je dümmer der Bauer, desto dicker die Kartoffeln”
nicht monoton: z.B U-förmig
—> “Je länger eine Ehe dauert, desto stärker steigt zunächst das Scheidungsrisiki, um aber später desto stätker zu sinken”
Korrelation vs. Kausalität
Hypothesen auf verschiedenen Merkmalsebenen
Kausalität & Mechnismen (Exkurs)
Kauslität in Sozialwissenschaft oft nicht direkt beobachtbar
Bedimngungen, unter denen kausaler Zusammenhang wahsrcheinlciher wird
—> Korrelation (Zusammenhang) zwischen Merkmalen (je,desto)
—> Zeitliche Abfolge (Ursache geht Wirkung voraus: wenn, dann)
—> isoliertes System (= Kontrolle relevanter Drittvariablen z.B in experimentellen Designs)
Deterministische & probabilistische Hypothesen
Deterministische Hypothese:
in wenn-dann Aussage: Behauptung, dass alle Objekte, auf die sich wenn-dann Komponente bezieht, diejenigen Merkmale aufweisen, die durch Dann-Komponente festgelegt werden
Bsp: “Wenn eine Person arbeitslos ist, dann hat sie keine Freunde” = keine Ausnahme
—> durch eine einzige gegenteilige BEobachtung (1 Freund) falsifizierbar
Probabilistische Hypothese:
SoWi: probabilistische Äquivalenzbeziehung unterstellt
Bsp: “Wenn eine Person arbeitslos ist, weist sie ein (um X%) höheres Risiko auf, unter Depressionen zu leiden.”
Probabilistische Hypothese ist nicht durch eine einzige gegenteilge Beobachtung falsifizierbar
geeignet uk vulnerbale Gruppen zu identifizieren
Theorie Definition (1/2)
“eine Menge miteinander verbundener Zusammenhangshypothesen ist eine Theorie”
Stärker ausgearbeitete Theorie mit Bestandteilen:
Grundannahmen: zentrale Hypothesen über Zusammenhänge, die empirisch meist nur schwer prüfbar sind. Definition der grundlegenden Begriffe
(Worum soll es gehen?)
aus Grundannahmen abgeleitete Hypothesen sowie Regeln zur Messung der Variablen (“Messhypothesen)
Theorie Definition (2/2)
entspricht “strukturalistischen” Theoriebegriffin analytischen Wissenschaftstheorie
(1) nur schwer oder gar nicht empirisch prüfbare “Kern” einer Theorie
(2) prüfbare “Peripherie” darstellt (Hypothesen/Messinstrumente)
Wichtiges Minimalkriterium: Widerspruchsfreiheit
—> Aussagen einer Hypothese, Gesteztes, einer Theroie dürfen niemals A und welle A zugleich implizieren
(“Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, wird es regnen oder nicht”)
Kriterien zur Beurteilung wissenschaftlicher Sätze/Theorien (3 Stück)
Gültigkeit
—> “apriorische Gültigkeit” (apriorisch = wahr bzw falsch unabhängig von Erfahrung) = logisch widerspruchsfrei
—> “aposteriorische Gültigkeit”: Sätze müssen empirisch wahr sein - dürfen nicht im Widerspruch zur Wirklichkeit stehen
Überprüfbarkeit
—> Intersubjektiv überprüfbar (Quellen belegen, Datenmaterial ausweisen & ggf zugänglich machen, statistische Verfahren dokumentieren)
Informationsgehalt & Reichweite
—> Falsifizierbarkeit: je größer die Zahl der Sachverhalte, die einen Satz falsifizierbar machen, desto größer ist sien Informationsgehalt
Anforderungen an Erklärungen & Prognosen (3 Punkte)
Erklärende Relevanz: es muss ein logischer Zusammenhang zwischen Erklärung und der Beobachtung bestehen
Gesetz/Quasigestz sollte Wirkmchenismus beinhakten
Sätze müssen empirisch überprüfbar sein
Logische Struktur von Erklärungen und Prognosen
Min. ein genereller Satz
(All-Satz), d. Gestz, Quasigestz: (Wenn…, dann o, Je .., desto)
Singuläre Es-Gibt-Sätze mit wahren Angaben zur Situation & ihren Bedingungen
(Rand oder Antezedenzbedingung)
—> aus beiden Elementen (dem Explanans) muss Explanandum logisch gültig abgeleiten werden können (H-O Schema)
Bso H-O Schema
Mechanismen
Colemen`s Badewanne (Darstellung):
Mechanismen liegen in Soziologie i.d.R. auf Mikro(-Ebene) des Handelns individueller Akteure
—> Methodologischer Individualismus
Gesellschaftliche Phänomene (Makroebene) werden aus dem Handeln individueller Akteure (Mikroebene) erklärt
= Interaktion zwischen den Ebenen
Methodologischer Individualismus
Erklärungsgegenstand der Soziologie sind soziale Phänomene (Makroebene)
Problem: Makrophänomene durch Makrophänomene zu erklären
—> wenn man soziale Realität als unabhängig von den Individuen (Mikroebene) ansieht, dann betrachtet man eine Abfolge von Phänomenen, Ursache von Wandel bleibt unklar
Ziel des methodologischen Individualismus ist es, Makrophänomene aus individuellem Handeln zu erklären!
Folgeprobleme:
Korrespondenzproblem
Basissatzproblem
Korrespondanzproblem
betrifft Zuordnung emprischer Indikatoren zu den theoretischen Konstrukten
—> inwieweit erfassen Indikatoren das, was mit den theoretischen Konstrukten und Begriffen gemeint ist
—> Beurteilung von Theoren setzt Annahmen über die Gültigkeit empirischer Korrespondezregeln
Frage nach der korrekten Erfasuung des Beobachteten, d.h inwiewit stimmen Beobachtungsprotokolle & Beschreibungen mit der Realität überein (Bsp.Maske - K gibt Maske jemand anderen
unzulängliche Beobachtungen = wahre Theorein können abgelehnt werden
Dokumentation & Begründung aller Schritte/ Entscheidungen der Datenerhebung um intersubjektive Nschvollziehbarkeit zu ermöglichen (Dattenerhebung muss für ALLE nachvollziehbar sein)
Festsetzungen dürfen nicht mit anderen Basissätzen im Widerspruch stehen & müssen auf methodologischen Wissen einer Fachdisziplin basieren
eigentliche Kerntheorie znd Instrumententheorie bilden ein Ganzes
Naiver vs raffinierter Falsifikationismus
Ineffizient
Gestz bei einmaliger Falsikiation zu verwerfen (Fehler in Falsifikation ; alternative Falsifikationsversuche können bestätigende Ergebnisse erbringen)
Raffinierter
besonderer Schutz eines theoretischen Kerns
Gewichtung nach Falsifikation zentraler oder peripherer Aspekte
Überprüfung der Überprüfung
Aufgabe einer Theorie nur, wenn es Alternativen gibt, die wissenschaftlcihen Fortschritt gewährleisten
Probabilistische Schlüsse 1
deterministische Muster der Naturwissenschaften (nicht ideal für Sowi)
Menschen verhalten sich unterschiedlcih, unterschiedliche Interpretation der Welt & eigener Wille. Absolute Einheitlichkeit des Handelns, d.h perfekte Vorhersagbarkeit menschlichen Handelns gibt es NICHT
KEINE NATURGESTZET MENSCHLICHEN HANDELNS
nur i.d.R Aussagen über Anteile & Wahrscheinlichkeiten (weniger strenge Prüfung)
—> probabilistischer Schluss
(Erkennbar_ häufig Angabe von Wahrscheinlichkeiten (Prozent)
Probabilistische Schlüsse 2
deterministisch: Aus X folgt Y (immer)
Probabilistisch: Aus X folgt Y mit der Wahrscheinlichkeit p
Problem: Aussagen werden i.d.R. iduktiv-statistisch ermittelt, Gültigkeit kann aber nicht durch eine einzelne Beobachtung falsifiziert werden
Lösung: Inferenzstatistik
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