Häufigkeitsverteilung der Klappenvitien
Aortenklappenstenose
Mitralklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Mitralklappenstenose
Trikuspidalinsuffizienz
Meistens sind die Klappen des linken Herzens betroffen, da die mechanische Belastung durch den höheren Druck im linken Ventrikel größer ist.
Anatomische Grundlage
Definition und Vorkommen
= Verengung der Aortenklappe unterschiedlicher Genese → verursacht Mehrbelastung des linken Ventrikels → Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz
Charakteristisches Herzgeräusch (spindelförmiges Systolikum)
Häufigstes behandlungsbedürftiges Vitium
8.000 OPs/Jahr
22.000 TAVI/Jahr
Prävalenz: Zunahme im hohen Alter, 2 - 7% der >65 Jährigen
Formen (nach Ätiologie)
Senile degenerativ kalzifizierende Aortenklappenstenose
Alter: insb. hohes Lebensalter (> 65 Jahre)
Kalkhaltige Ablagerungen in den Klappensegeln → Einengung
Bikuspide kalzifizierende Aortenklappe
Alter bei Symptomatik 40 - 60 LJ.
Aortenklappe besteht nur aus zwei statt der physiol. drei Taschen
Erhöhte mechanische Belastung → Degeneration
Erworbene (rheumatische) Aortenklappenstenose
idR. durch rhematisches Fieber (Streptokokkeninfektion)
Kardinalsymptome
Luftnot (Dyspnoe)
Angina pectoris
Schwindel/ Synkope
Häufig lange Zeit asymptomatisch → Sterblichkeit nach Auftreten der typischen Symptome stark erhöht
Bei eintretender Symptomatik → Prognose ↓↓ Sterblichkeit ↑ va. pl. Herztod
Was passiert bei einer Aortenklappenstenose im linken Ventrikel? (PPh)
Wie verändert die Aortenklappenstenose die Myokardperfusion? (PPh)
Wie verändert die Aortenklappenstenose das Herzzeitvolumen? (PPh)
Diagnostik
Palpation
Pulsus tardus et parvus → wenig Blut mit wenig Druck
Hebender Herzspitzenstoß → Linksventrikuäre Hypertrophie
Schwirren über Aorta und Karotiden
Auskultation Leitbefund
Spindelförmiges (crescendo decrescendo) raues Systolikum
mit Ausstrahlung in die Carotiden beidseitig
Punctum maximum im 2. ICR rechts parasternal
Apparative DIagnostik:
EKG
Blutdruck → idR. Hypoton
Echokardiografie → Linksventrikuäre Hypertrophie (+ Farbdoppler)
Invasive Katheterdiagnostik → Schweregradeinteilung
Wie äußert sich eine Aortenklappenstenose im EKG?
EKG Veränderungen treten bei höhergradiger Stenose auf
Linkshypertrophiezeichen
Wie äußert sich eine Aortenklappenstenose in der Echokardiografie?
→ Nachweis von typischen Veränderungen bei Aortenklappenstenose
→ Methode: transthorakal/ transösophageal
Fibrotisch verdickte oder verkalkte Aortenklappentaschen
Taschenanomalien (z.B. uni-, bi-, trikuspid)
Konzentrisch linksventrikuläre Hypertrophie
Berechnung der Klappenöffnungsfläche
Messung von Vorhof und Kammergrößen
CW Doppler → Quantifizierung der Stenose mittels Druckgradient
Bernoulli Gleichung
Akzelleration bei Stenose (turbulenter Blutfluss)
Farbdoppler → Beurteilung der Durchblutung
Rot = Blutfluss auf Schallkopf zu
Blau = Blutfluss weg vom Schallkopf
Warum Katheterangiogradie bei Aortenklappenstenose?
Wie sich eine Aortenklappenstenose in der Katheterangiografie?
Invasive Diagnostik
Schweregradeinteilung wenn nichtinvasive Methoden nicht ausreichend
Schweregradeinteilung
Therapie
Medikamentös → existiert nicht
va. keine Vorlast bzw. Nachlastsenkung!!
Operativ
Kardiochirurgischer Aortenklappenersatz
Perkutaner Aortenklappenersatz (TAVI)
Ballondilatation (idR. nur bei Kindern ohne Klappenverkalkung)
Definition und Formen
= Schlussunfähigkeit der Aortenklappe → Rückstrom von Blut aus der Aorta in den linken Ventrikel während der Diastole
Akut → meist nach bakterieller Endokarditis
meist rasche Verschlechterung mit Lungenödem und kardialer Dekompensation
Chronisch → bleibt oft lange kompensiert
z.B. angeborene bikuspide Klappe
Entwicklung einer zunehmenden Linksherzinsuffizienz
Pathophysiologie
Schlussunfähigkeit der Aortenklappe
→ Blutrückfluss (Regurgitation) in den linken Ventr. (Volumenbelastung)
→ Exzentrische Hypertrophie
→ Bei Überschreiten einer kritischen Größe progrediente Herzinsuffizienz
Dyspnoe
Rasche Ermüdbarkeit (durch ↓ effektives Herzzeitvolumen)
→ PPh siehe Aortenklappenstenose
Blutdruck- und Pulsmessung
Große Blutdruckamplitude (isolierte systolische Hypertonie)
Systolischer Druck ↑ Diastolischer Druck ↓
Pulsus celer et altus = schnell und hoch
Wasserhammer-Puls: Corrigan Sign
Musset-Zeichen: Pulssyn. Kopfnicken
Müller Zeichen: Pulsationen der Uvula
Quincke Sign: sichtbare Kapillarpulsationen
Auskultation
Protodiastolikum („Sofortdiastolikum“)
Decrescendo-Geräusch
Punctum maximum im 2. ICR rechts
Palpation: Hebender Herzspitzenstoß, lateral verlagert
EKG → Linksherzhypertrophie
Röntgen Thorax → Betonung der Aorta, Ausladender linker Ventrikel
Echokardiografie
Herzkatheter
Wie äußert sich die Aortenklappeninsuffizienz in der apparativen Diagnostik?
Medikamentös
Vasodilatatoren → ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten, Diuretika
Beta Blocker mit Vorsicht
Operationsverfahren: Klappenersatz (Sternotomie)
Alternative: TAVI bei erhöhtem OP-Risiko oder Inoperabilität
Operationsindikationen
Symptomatischer Pat. mit schwerer AI und normaler LV-Funktion
Asymptomatischer Pat. mit LV- Dysfunktion (EF < 60%)
Asymptomatischer Pat. mit LV- Dilatation (ESD > 55mm, EDD > 75 mm)
Aortale vs. Mitrale Herzkonfiguration
Aortale Konfiguration: Großer nach links ausladender linker Ventrikel, Dilatation und Elongation der Aorta ascendens, prominenter Aortenknopf
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