Pflege nach ICN
Pflege umfasst die eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung, allein oder in Kooperation mit anderen Berufsangehörigen, von Menschen aller Altersgruppen, von Familien oder Lebensgemeinschaften, sowie von Gruppen und sozialen Gemeinschaften, ob krank oder gesund, in allen Lebenssituationen.
Pflege schließt die Förderung der Gesundheit, Verhütung von Krankheiten und die Versorgung und Betreuung kranker, behinderter und sterbender Menschen ein. Weitere Schlüsselaufgaben der Pflege sind Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse (Advocacy), Förderung einer sicheren Umgebung, Forschung, Mitwirkung in der Gestaltung der Gesundheitspolitik sowie im Management des Gesundheitswesens und in der Bildung.
Definition „Pflege" nach WHO
Der gesellschaftliche Auftrag der Pflege ist es, dem einzelnen Menschen, der Familie und ganzen Gruppen dabei zu helfen, ihr physisches, psychisches und soziales Potenzial zu bestimmen und zu verwirklichen, und zwar in dem für die Arbeit anspruchsvollen Kontext ihrer Lebens- und Arbeitsumwelt. Deshalb müssen die Pflegenden Funktionen aufbauen und erfüllen, welche die Gesundheit fördern, erhalten und Krankheit verhindern. Zur Pflege gehört auch die Planung und Betreuung bei Krankheit und während der Rehabilitation und sie umfasst zudem die physischen, psychischen und sozialen Aspekte des Lebens in ihrer Auswirkung auf Gesundheit, Krankheit, Behinderung und Sterben. Pflegende gewährleisten, dass der Einzelne und die Familie, seine Freunde, die soziale Bezugsgruppe und die Gemeinschaft ggf. in alle Aspekte der Gesundheitsversorgung einbezogen werden und unterstützen damit Selbstvertrauen und Selbstbestimmung. Pflegende arbeiten auch partnerschaftlich mit Angehörigen anderer an der Erbringung gesundheitlicher und ähnlicher Dienstleistungen beteiligter Gruppen zusammen.
Gemeinnssamkeiten WHO und ICN
-Gesundheit fördern und Krankheit verhüten
(gesundheitsfördernde und präventive Pflege)
-Gesundheit wiederherstellen (Kurative Pflege)
-Kranke und Menschen mit behinderung in die Gesellschaft integrieren (Rehabiliative Pflege)
-Leiden lindern und Sterbende Menschen betreuen
(Paliative Pflege)
Nicht berufliche Pflege
• Nichtberufliche Pflege (auch informelle Pflege oder Laien-pflege): wird von Menschen ohne pflegeberufliche Ausbildung durchgeführt, z. B. von Angehörigen. Sie spielt eine große Rolle in der Versorgung.
• Rund ⅔ der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen (meist Frauen) gepflegt. Dies ist oft eine enorme Belastung für die Angehörigen. Daher müssen professionell Pflegende auch die Angehörigen mit im Blick haben und sie beraten und unterstützen.
Pflegeverständnis
Maßgeblich für unser Verständnis von Pflege ist, wie sie aus unterschiedlichen Perspektiven, z.B. vonseiten des Gesetz-gebers, von Institutionen oder einzelnen Personen aufgefasst und ausgeübt werden soll.
Aspekte, die das Pflegeverständnis dabei prägen, sind:
• Wie werden die Begriffe „Gesundheit" und „Krankheit" verstanden?
• Welches Menschenbild liegt zugrunde?
• Mit welcher inneren Haltung arbeiten Pflegende?
• Welches Ziel verfolgt pflegerisches Handeln?
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