Vorwissen und Misskonzepte

• Vorwissen ist durch kurze und einfache Intervention veränderbar

• Vorwissen ist einer der wichtigsten Prädiktoren von weiterem Lernen

-> "Der wichtigste Einzelfaktor, der das Lernen beeinflusst, ist das, was der Lernende bereits weiß" (Ausubel, 1968)

-> “Es ist schwierig, die Bedeutung des Vorwissens zu überschätzen" (Dochy et al., 1999)

• bei der Debatte gehts um die Frage ob das Wissen aus der Natur (angeboren) oder aus Erziehung und Erfahrung stammt

• Objekte

• Ereignisse

• Mengen

• Raum

• soziale Interaktionen

• Set domänen- und aufgabenspezifischer Mechanismen

• Leitet Aufmerksamkeit und späteres Lernen

• Trat früh auf in Phylogenese (Evolution des Menschen)

• Tritt früh auf in Ontogenese (individueller Entwicklung)

• Grundlage späterer flexibler höherer kognitiver Prozesse

• Ursprünge nicht eindeutig bestimmbar

-> Genetisch? -> Frühestkindliche Erfahrungen?

Kinder

• «Die Sonne hat mir einen Sonnenbrand gemacht, weil sie böse ist.»

• «Ein großes Schiff aus Eisen kann schwimmen, weil ein Kapitän darauf ist.»

• «Ein Sandkorn wiegt gar nichts.»

Erwachsene

• Physik: Metall ist kälter als Plastik

• Biologie: Bäume saugen das Wasser hoch in die Baumkrone

• Wirtschaft: Reichtum hängt nicht/nur vom eigenen Fleiß ab

• Psychologie: Schädelform oder Handschrift verraten den Charakter

• Neurowissenschaft: Der Mensch benutzt 10 % seines Gehirns

• Mathematik:1⁄2 +1⁄2=(1+1)/(2+2)=2/4

• Fehlvorstellungen

• Präkonzepte

• Subjektive Theorien

• Naive Biologie

• Folk biology Etc.

Korrelation rp mit Posttest (.53)

-> Stabilität individueller Unterschiede über die Zeit

Korrelation rNG mit Wissenszuwächsen (.08)

-> Bedeutung des Vorwissens für das Lernen

• 𝐴𝑏𝑠𝑜𝑙𝑢𝑡𝑒 𝐺𝑎𝑖𝑛 = 𝑃𝑜𝑠𝑡𝑡𝑒𝑠𝑡 − 𝑃𝑟𝑒𝑡𝑒𝑠𝑡

• 𝑁𝑜𝑟𝑚𝑎𝑙𝑖𝑧𝑒𝑑 𝐺𝑎𝑖𝑛 = 100% x (𝑃𝑜𝑠𝑡𝑡𝑒𝑠𝑡 − 𝑃𝑟𝑒𝑡𝑒𝑠𝑡: (𝑆𝑐𝑎𝑙𝑒 𝑀𝑎𝑥𝑖𝑚𝑢𝑚 − 𝑃𝑟𝑒𝑡𝑒𝑠𝑡))

• Individuelle Unterschiede (rp) sind stabil über Zeit

• Prätest-Wissen ist ein exzellenter Prädikator von Posttest-Wissen

  -> auch unter Kontrolle der Intellligenz

• sind kausal

• die Menge des Vorwissens ist oft KEIN guter Prädikator für Lernzuwächse

  -> aber hohe Varianz der Effektstärken

• Inhalte und Qualität des Wissens, Schwellenwerte?

• Jede*r hat Misskonzepte

  -> Harvard-Studierenden und Schüler*innen Begabte und weniger begabte Schüler*innen

• Einfluss von Erfahrung und Schulunterricht

• Werden in der Regel nur dann aufegedeckt,wenn explizit danach gefragt wird

• Messung

• Pädagogischer Konstruktivismus

• Ziel von aktiver Wissenskonstruktion ist das Lernen mit Verständnis

  -> Lernende müssen ihr Verständnis selbst konstruieren

• Unterricht ist ungleich einfach sagen, wie es ist

• Weniger (Unterrrichtsinhalt) ist oft mehr

• Lernende brauchen Gelegenheit zur aktiven Wissenskonstruktion

• Lehrerine sollten Vorwissen diagnostizieren und berücksichtigen

• Anders als in kognitionspsychologischen Laborexperimenten

• Lernen als schmutziger Prozess