Psychose
schwere psychische Störung, die mit zeitweiligem, weitgehenden Verlust der Realitätsbezuges einhergeht
Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Verhalten sind gestört
akute Schizophrenie = positiv Plussymptomatik
chronische Schizophrenie = negativ Minussymptomatik
Ursachen
Verliebt sein
Stress
Angst
Drogenkonsum
Fehler bei Dopamin (kann in Synapsen entweder nicht gebildet werden, nicht ausgeschüttet werden oder nicht von den Rezeptoren aufgenommen werden)
Vulnerabilitäts- Stress- Modell
Klinik
Formale Denkstörung
Zerfahren = Gedankenabläufe sind unzusammenhängend
Vorbeireden
Wortsalat (Schizophasie)
Verdichtung (Zusammenziehen mehrerer Ideen, z.B. es wird nicht mehr unterschieden in Tasse, Glas, Eimer, Flasche —> man trinkt aus Eimer)
Störung der Sprache
Logorrhö = Redefluss ist gesteigert
Mutismus = Wortkargheit, Verstummen
Gedankenabreißen = Sprache stoppt mitten im Satz
Echolamie = unreflektiertes Nachsprechen von Gehörtem
Neologismen = “Schlaubentag”
Störung der Affektivität
Affektverflachung = Gefühlsleere, Abstumpfung, Gleichgültigkeit, geminderte, emotionale Ansprechbarkeit
Wahrnehmungsstörung
Illusion = Verkennung eines realen Objekts
Halluzinationen (akustisch, optisch, körperhalluzination, olfaktorisch & gustatorisch)
Inhaltliche Denkstörung
Wahnstimmung: „es liegt was in der Luft“, emotionale Anspannung, Ereignisse sind seltsam
Wahneinfall: plötzliche Vorstellungen und Überzeugungen
Wahnideen: abgrenzbar
Wahnwahrnehmung: wahnhafte Fehlinterpretation realer Sinneseindrücke (z.B. zerknittertes Papier = bevorstehendes Unglück)
Systemischer Wahn: Ausbildung eines Wahnsystems
Ich- Störung (“BiiD”)
Fremdbeeinflussungserleben: Ich & Umwelt nicht mehr abgegrenzt, wie ein Roboter gesteuert
Gedankenentzug: Gefühl der Gedankenverarmung
Gedankeneingebung: von Außen eingegeben und manipuliert
Derealisation: Umwelt verändert, unwirklich
Depersonalisation: eigene Person oder Körperteile
Auffälligkeiten in der Psychomotorik
Hypophänomene
Stupor: klares Bewusstsein, kein sprechen, keine Bewegung
Negativismus: Halten sie die Augen offenen- diese werden geschlossen
Hyperphänomene
Erregung: Gefahr für sich und andere
Bewegungs- und Sprachstereotypien
Manierismen: sonderbar, verschroben, bizarr
Kognitive Defizite (“Dementia Praecox”)
Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit & Vigilanz
verbal & visuelles Lernen
soziale Kognition
soziales Funktionsniveau- Probleme im Alltag
Vegetative Symptome (nicht ausschlaggebend für Schizophrenie)
Störung des Tag- Nacht- Rhythmus
Veränderung der Libido und Potenz
Obstipation, Diarrhö
Tachykardie, Bradykardie
Subtypen
Paranoide- halluzinatorisch F20.0
Hebephrene F20.1 —> Jugendirrsinn
Katatonie F20.2 —> Spannungsirresein (Bewegegungslosigkeit, bizarre Zwangshaltungen, zwischenzeitliche Erregungszustände)
Schizophrenia simplex F20.6 (schleichend, Minussymptomatik, therapeutisch schlecht beeinflussbar, ausgeprägte Residualzustände)
Zoenästhentische F20.8 (Körpermissempfindungen)
Komplikationen
Perniziöse Katatonie: ohne nachweisbare Infektion auch akut tödlich Katatonie genannt
—> Exikose, Temperatur, Myoglobinurie, Zyanose, Nierenversagen
Pflege bei Schizophrenen
Struktur bieten (Tagesablauf, Therapien)
Tages/Nacht- Rhythmus
Sicherheit bieten
Nicht überfordern —> Infos einfach und übersichtlich
Ressourcen herausfinden, erhalten & fördern
Training der Alltagsfähigkeiten (Wäsche waschen, Zimmer aufräumen, duschen etc.)
Defizite bearbeiten (soziale & kommunikative Kompetenzen, Sport)
eigene Ängste & Unsicherheiten nicht übertragen
Wahn akzeptieren (deutlicher Spiegel der Realität sein)
nicht auf Wahninhalte eingehen
keine vagen Aussagen (Struktur)
kein inkonsequentes Verhalten
Therapeutische Distanz
Gesprächssituation: Angst/ Deeskalation
Akutphase: Keine Ursachenforschung
Posttraumatische Belastungsreaktion (PTSD)
Angstzustände & erhöhte Schreckhaftigkeit
Albträume und Schlafstörungen
Häufiges Wiedererleben von Teilen des Traumas
Vermeidung von (möglichst allen) Reizen, die mit dem Trauma zu tun haben
Gefühl von Emotionslosigkeit, losgelöst sein von anderen, Einsamkeit, Entfremdung, Kontaktunwilligkeit
Diagnose:
länger als 4 Wochen:
Konstriktion (oft nach außen hin fröhlich, innerlich stürzt man ins Bodenlose, will sich nicht anfassen lassen, zieht sich zurück, will nicht reden, verträgt keine Konfrontationen)
Intrusion (einzelne Elemente des traumatischen Geschehens werden immer wieder nacherlebt...sieht Bilder, reagiert erschrocken und verkennt Situationen, riecht z. B. Alkohol.. )
Übererregung (traumatische Physiologie: überempfindlich, grundloses Weinen, häufige Streits, Albträume, Konzentrationsstörungen)
Etwa ein Viertel haben früh ihren Anfang, brechen aber erst später, nach einem erneut extremen Stress aus!
Schutzfaktoren:
Soziale Unterstützung
Kommunikative Kompetenz
Kohärentes Weltbild
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