Allgemein
Definition:
unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einem tatsächlichen oder potentiellen Gewebeschaden verbunden ist
Vorteile / Zweck
Erhalt körperlicher und seelischer Unverletzheit
Kurzzeitiger Schmerz: Vermeidung von körperlichen Schaden
Langanhaltender Schmerz: fördert Verhaltensänderung
Ausdruck von Schmerz rekrutiert soziale Unterstützungsprozze, Pflege, etc.
Schmerzqualitäten
somatisch
Oberflächenschmerz, Haut
1. Schmerz
2. Schmerz
Tiefenschmerz
Muskeln, Knochen, Gelenke, Bindegewebe
viszeral
Eingeweideschmerz
Eingeweide / Organe
Schmerzwahrnehmung und Schmerz-Dimensionen
beeinflusst von Lernprozessen, Erfahrung, Emotionen und Kultur
Peripherer Input
erste Verarbeitung im Rückenmark
Schmerzwahrnehmung auf verschiedenen Ebenen
Kognitive Komponente für Bewertung und “Bewältigung”
schmerzfrei, mild
Sensorisch-diskrimative Komponente für Analyse / Unterteilung
stechend, brennend
affektiv-motivationale Komponente für Emotionen
quälend, krankmachend
Wahrnehmung hat Einfluss auf
Motorische Kompomnemte
Rückenmark (v.a. durch Emotionen)
Nozirezeptoren
Rezeptoren zur Wahrnehmung von Noxen
Stoff oder Umstand, der eine schädigende WIrkung auf den Organsimus ausübt
Wahrnehmung in der Haut durch freie Nervenenden
Übertragung durch A-Delta und C-Fasern zunächst zum Rückemark
Arten
Polymodal vs Unimodal
Mechanische Nozirezeptoren
Thermonozirezeptoren
Chemosensorische Nozirezeptoren
Temperaturwahrnehmung
Unterschiedliche Arten von Temperaturrezeptoren unter der Haut
reagieren auf spezifischen Temperaturbereichen
6 Arten von TRP-Kanälen
sind sich strukturell ähnlich, Unterscheidung im Zellinneren
Exprimation von einem Rezeptortypen durch thermosensitive Neurone
auch Kälterezeptoren exprimieren TRPV1
Habituation möglich
Temperaturbahn verläuft identisch zur Schmerzbahn
Eintritt ins Rückenmark in der substantia gelationosa
kontralaterale Kreuzung
Weiterleitung über spinothalamischen Trakt ins ZNS
schnellere Weiterleitung über A-Delta Fasern
intensiv und kurzzeitig (erster Schmerz)
langsamere Weiterleitung über C-Fasern
lang anhaltend, weniger intensiv (zweiter Schmerz)
Periphere Schmerzwahrnehmung
Geschädigte Zellen setzen Substanzen frei, die die freien Nervenenden erregen (Serotonin, Kalium, Prostaglandine, Leukotrine)
lokaler, massiver Anstieg von Kaliumionen
Generierung von APs in freien Nervenenden (noxisches Signal)
Substanz P regt zur Erweiterung der Blutgefäße an
leichteres Austreten von Plasma und Zellen
Aussetzung von eliminierenden Neutrophilen (entzündungshemmend, Entfernung von Schadstoffen)
abgestorben als Eiter sichtbar
Substanz P regt Mastzellen zur explosionsartigen Freisetzung von Histamin (gewebeaktives Hormon) an
fördert Anschwellung
löst weitere APs aus
Eintritt des noxischen Signals / Schmerzinfomration über Spinalganglion ins Dorsalhorn (Hinterwurzel) des Rückenmarks und kontralaterale Kreuzung
Weiterleitung in Substanica Gelatinosa
Schmerzfasern setzen Glutamat als Transmitter und Substanz P als Neuromodulator im RM frei
Zusammelauf primär afferenter Axone (Hautoberfläche und Organe) im symphatischen Ganglion
Versorgung über gleichen Spinalnerven
schlechte Unterscheidung von oberflächigen und innerem Schmerz
z.B. Armschmerzen links bei Herzinfarkt
Zentrale Schmerzwahrnehmung
Vorderseitenstrangsystem
Schmerzinformationen der A-Delta und C-Fasern treten in die Hinterwurzel des Rückenmarksegments ein
Verschaltung und Kreuzung der Fasern auf kontralaterale Seite, Aufstieg im anterolateralen System / spinothalamischen Trakt (keine Verschaltung in der Medulla)
Abzweigung der C-Fasern in der Pons und Aktivierung der Formatio Reticularis
Kontrolle von Schmerzverbunden Verhalten, z.B. Vokalisation
Abzweigung der A-Delta-Fasern und Aktivierung der Zentralen Höhlengraus
kleine Abzweigungen zu niedrige gelegenen Strukturen zur Schmerzwahrnehmung und -reaktion
Weiterleitung der Schmerinformatiom zum Thalamus, dort Verschaltung in verschiedenen Kerne (intralaminare und VP-Kerne)
Aktivierung des primären somatosensorischen Cortex und des cingulären Kortex (für Lokalisation von Schmerz)
Schmerzverarbeitung
Strukturen
Gyros cinguli
Präfrontaler Cortex
Primärer und sekundärer somatosensorischer Cortex
Hippocampus
Amygdala
Thalamus
Hypothalamus
Zentrales Höhlengrau
Inselrinde
Kleinhirn
Efferente Bahnen
Abgewöhnung von Schmerz
Informationen der Schmerzverarbeitung von Frontalhirn und Hypothalamus
Produktion / Ausschüttung von Stoffen (Opiaten) zum Höhlengrau
Schmerzunterdrückung
Informationen gelangen ins Zentrale Höhlengrau im Mittelhirn
Veränderung der Schmerzverarbeitung
Informationen gelangen in die Raphékerne der Medulla
Informationen gelangen mittels Serotonin (aus Raphékernen) an die Stelle im Rückenmark, an der Signale der peripheren Nerven eintreten
Hemmung / Unterdrückung der Schmerzsignals durch Serotonin (bei erster Umschaltung der Schmerzsignals)
Gate-Control-Theorie
Schmerzsignale werden über C-Fasern aufgenommen und weitergeleitet (normale, langsame Reaktion auf zweiten Schmerz)
Ohne Aktivität der somatosensorischen Fasern (“Normalfall”): C-Faser wirkt hemmend auf ein hemmendes Interneuron
Aufhebung der Hemmung
Schmerzinformation kann über spinothalamischen Trakt ungehindert vermittelt werden
Zusätzliche Aktivität somatosensibler A-Alpha oder A-Beta-Fasern (Berührung) verstärkt hemmende Aktivitöt der Interneurons
weniger Schmerzsignale in Form von APs über spinothalamischen Trakt
somatosensiblen Fasern vermitteln zusätzlich Information über Berührung über das Hinterstrangsystem
Schmerzhemmung durch Opiode
Hemmung der Aktivität von inhibitorischen Interneuronen des Zentralen Höhlengraus
gesteigerte Aktivität von Neuronen im PAG mit absteigenden Neuronen zu Raphé-Kernen
Aktivierung Raphé-Kerne (Ausschüttung von Serotonin) mit absteigenden Neuronen zum Rückenmark
Serotonin erregt hemmende Interneurone im Rückenmark
Hemmung eintreffender Schmerzsignale
Schmerzhemmung durch Opiode an verschiedenen Stellen im Körper
z.B. direkt im Rückenmark, Thalamus, limbisches System, Kortex
Mediatoren der Schmerzwahrnehmung
Beta-Endorphin
Gehirn und Rückemark
antinozizeptiv
Enkephaline
Gehirn und Rückenmark
GABA
Medulla oblangata, Rückemark
Glutamat/Asparat
Rückenmark
aktiviert nozizeptive Neurone
Histamin
periphere Nozizeptoren
Entzündungsschmerz
Prostaglandine
sensitive Nozirezeptoren
Substanz P
Rückemark
Transmitter primärer nozizeptiver Affarenzen
Serotonin
Rückenmark, Hirngefäß
antinozizeptiv, aber Auslöser von Migräneschmerz
Vasopressin
Intervention zum Schmerznachlass
Psychogene Intervention
Placebo
Aktivierung des Endorphin-gesteuerten Schmerzkontrollsystem
Hypnose
veränderte Schmerzwahrnehmung
Stress
Opiode Mechanismen (z.B. Cortisol wirkt hemmend)
Kognitiv (Lernen, Coping-Strategien)
Aktivierung des Endorphin.gesteuerten Schmerzkontrollsystems
Pharmakologische Interventionen
Opiate
Binden an Opioid-Rezeptoren im Zentralen Höhlengrau und Rückenmark
Spinal-blocker
Schmerz wird im Rückenmark blockiert
Anti-inflammatorische Medikamente
blockieren die Synthese von Prostaglandinen und Leukotrinen an der Verletzungsstelle
Aspirin
blockiert Synthese von Prostablandinen an der Verletzungsstelle
Anästhetikum
Zutritt über TRPV1, nicht durch Lipidschicht der Zellmembran
Bindung an Innenseite der Natrium-Kanäle
keine AP-Weiterleitung der Schmerzsignale
Lokale Anästhesie
wirkt also analgetisch
Stimulierende Intervention
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
taktile oder elektrische Stimulation großer Fasern blockiert oder verändert das Schmerzsignal zum Gehirn
Akupunktur
ähnlich TENS
elektrische Stimulation aktiviert Endorphin-gesteuerte Schmerkontrollsysteme, die Schmerzsignale im Rückemark blockieren
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