Descartes: Meditationen (1643)
Methode des Zweifelns:
an Sinneswahrnehmungen
an Wissenschaften von den allgemeinsten und allereinfachsten Gegenständen (Arithmetik und Geometrie)
einzige Erkenntnis durch das Zweifeln = Ich denke, also bin ich.
Zweifel enden mit Gedanken an allmächtiges Wesen -> diese Vorstellung kann nicht von ihm ausgehen, also muss sie von diesem Wesen kommen
= Gottesbeweis
anhand des Zweifelns unterscheidet er Leib & Seele
Welt des Körperlichen = res extensa
Welt des Geistlichen = res cogitans
=> erkenntistheoretisches Kriterium, an dem er diese erkennt (Gewissheit: Denken ist unbezweifelbar; Physik ist bezweifelbar)
Leib uns Seele sind zweierlei.
Die Seele ist unabhängig vom Körper.
Die Person, das Subjekt, ist mit der Seele identisch.
Bieri-Trilemma
(Peter Bieri)
Mentale Phänomene sind nicht-physische Phänomene.
Mentale Phänomene sind im Bereich physischer Phänomene kausal wirksam.
Der Bereich physischer Phänomene ist kausal geschlossen.
Auflösung des Trilemmas durch Zurückweisung einer These
=/ Lösund des Leib-Seele-Problems
Descartes: Leidenschaften der Seele (1649)
Leib-Seele-Problem
Zurückweisung der dritten These von Bieri
Seele sitzt in der Zirbeldrüse (Gehirn, unentdeckt)
diese ist von feinsten Blutteilchen (“esprits animaux”) umgeben
Zirbeldrüse wird durch die Seele und die Lebensgeister bewegt
= physikalischer Bereich ist nicht kausal geschlossen
Kritik:
löst Problem nicht; es ist immernoch unbekannt wie die Seele auf die Zirbeldrüse einwirken kann
Problem des Fremdpsysischen bei Descartes
Inhalte des Bewusstseins einer anderen Person sind uns verborgen
-> weil Teil der Außenwelt und somit uns nicht gewiss
zum eigenen Bewusstsein haben wir Zugang
-> findet sich nicht unmittelbar in Descartes Werken; schließt sich nur aus diesen
Problem des Fremdphysischen bei Franz Bretano: Psychologie vom empirischen Standpunkt (1874)
Grundlage der Psychologie: Wahrnehmung der eigenen psychischen Probleme
keine Beobachtung dieser möglich; nur Wahrnehmung
“indirekte Erkenntnis fremder psychischer Phänomene”
durch Annahme der Ähnlichkeit zwischen der eigenen Person und der fremden
-> Urteil fällen durch deren Aussagen und Handlungen
Kritik: Fehlschluss des Cartesianischen Analogiearguments
wir können andere verstehen, weil wir aus ihrem Verhalten auf ein seelischesn Phänomen schließen anhand unseres eigenen Bewusstseins
wir setzen also eine Ähnlichkeit voraus
jedoch will er das ja beweisen
=> sogenannte petitio principii
Behaviorismus und das Leib-Seele-Problem
Formen des Monismus:
Bezugnahme auf Seele nicht möglich, da es diese nicht gibt (ontologischer B) oder diese das menschliche Erkenntnisvermögen transzendiert (epistemologischer B)
Ontologischen Behaviorismus
verneint Seele = kein Leib-Seele-Problem = kein Problem des Fremdpsychischen
-> psychologische Aussagen sind bedeutungslos, da keine Innenwelt, die verstanden werden kann
Epistemologischer Behaviorismus
= ein methodologischer Behaviorismus
erklärt Verhalten ohne Annahme von geistig-seelischen Entitäten; streng wissenschaftliche Ausrichtung an Beobachtungen
lässt Frage nach der Existenz einer Seele offen
nur Verhalten, das Reaktion auf Reiz ist (John Watson)
-> psychologische Aussagen nicht bedeutungslos, müssen jedoch umgedeutet werden
-> statt einer Innenwelt beschreiben sie Verhalten
Problem des Eigenpsychischen
Leugnung der eigenen Empfindungen; Schmerzen wären laut Behaviorismus nur unser Schmerzverhalten
Rudolf Carnap: Logischer Aufbau der Welt
u. Scheinprobleme in der Philsophie - Das Fremdpsychische und der Realismusstreit
Logischer Aufbau der Welt:
“Konstitutionssystem der Begriffe” (Stammbaum der Begriffe)
höhere Begriffe werden aus niedrigeren hergeleitet = systematischer Zusammenhang von Aussagen und Begriffen, der durch eine Zurückführung aller Begriffe auf wenige Grundbegriffe hergestellt wird
-> Versuch, sämtliche empirischen Begriffe in einen systematischen Ableitungszusammenhang zu bringen
niedrigste Stufen aus der alle Begriffe hergeleitet werden: das Eigenpsychische
daraus abgeleitet werden:
das Physikalische
das Fremdpsychische
die geistigen Gegenstände
Leib-Seele-Problem bei anderen nicht mal beschreibbar, da nur Beobachtung zweier physikalischer Vorgänge möglich ist:
neurophysiologische Vorgänge
“Hirnspiegel” als Instrument
Verhalten der Person
= Identifizierung des Problems im eigenen Fall notwendig
zwei Erlebnisreihen: Erkenntnis nur: Feststellung eines Parallelismus (Deutung nur in Metaphysik mgl.)
Konstitution des Fremdpychsischen?
“Ausdrucksbeziehungen” konstituieren
also eigenpsychischen Vorgängen (neurophysiologische Prozesse) ein Verhalten zuordnen
Korrelationen werden dann anderen unterstellt
-> Bereich des Eigenpsychischen wird hierbei nicht verlassen, man bleibt bei eigenem Konstitutionssystem, weil es nur eine Rekonstruktion des eigenen ist
=> hier liegt gleicher Analogieschluss wie bei Cartesianismus vor
psychologische Aussagen über andere sind demnach nur Aussagen über das Verhalten (Empfindungen gehören wieder in die Metaphysik)
gibt Konstitutionssystem für Physikalismus auf
Physikalismus + Dispositionen (Carnap)
= Einheit der Wissenschaften
Grundlage der Wissenschaft ist die Physik (nicht mehr das Eigenpsychische)
auch Sätze der Psychologie sind in Physik übersetzbar
= Intersubjektivität möglich
+ es bedeutet, dass es nur physikalische Vorgänge gibt
Fremdverstehen
möglich durch Dispositionen=psychologische Behauptungen gehen aus Wahrnehmungssätzen hervor
diese beschreiben Verhalten oder stellen eine unmittelbare Wahrnehmung dar
Bsp: Wahrnehmung = A lacht uns springt umher
psychologische Aussage = A freut sich
=> psychologische Aussage nicht gehaltgleich mit Wahrnehmungssatz, da Interpretation und Irrung mgl ist
psychologische Aussage psychologische Aussage ist übersetzbar in physikalische Aussage
z. B.: A hat eine erhöhte Puls- und Atemfrequenz
da die psychologische Aussage in physikalische übersetzt werden kann und diese nachprüfbar ist und die psychologische nicht, handelt es sich bei der psychologische A um einen metaphysischen Scheinsatz
Identitätstheorie des Geistes
Verbindung vom ontologischen Monismus und epistemologischen Dualismus
epistemologische Ebene:
Leibliche + Mentale = zwei Beschreibungen der gleichen Sache
ontologischer Ebene:
ZUrückweisung der These eines erkenntnistranszendenten Dritten
= also der Sache von der Leib und Seele eine Beschreibung sind, und die außerhalb unserer Erkenntnisfähigkeit liegt
… auf welche Sache sich Leib und Mentales beziehen, kann ganz außen vor gelassen werden
Haupttheorie der Identitätstheorie:
Beschreibung des Leiblichen (Verhalten + Physiologie) ist zentral
-> Psychologisches ist nur Aspekt des Physikalischen
Identitätstheorie bei U. T. Place
= physikalistische Deutung der Identitätstheorie
beide Beschreibungen beziehen sich auf die gleiche Sache sind jedoch verschiedene Zugänge
-> sind voneinander logisch unabhängig (bedingen sich nicht gegenseitig), weil die gemeinsame Ursache erst erkannt werden muss und die Beschreibungen existieren können ohne die Ursache zu kennen
logische Unabhängigkeit =/ ontologischer Unabhängigkeit (die besteht)
weil Korrelation zwischen psychologischen + neurophysiologischen Vorgängen
beziehen sich auf den gleichen Gegenstand, wenn:
eine Beschreibung = Ursache // die andere = das Gesehene ist
Bsp.: Blitz (Entladung + Visuelles Phänomen)
Wissenschaft hat ontologische Vorrangstellung
=> Existent ist das, was die Wissenschaft beschreibt
psychologische Beschreibungen sind Zusatz, sog. “Epiphänomene”
Beinhaltet die Identitätstheorie einen Epophänomenalismus? (Feigl + Smart)
Feigl: nein, weil wenn physiologisch + psychologische Vorgänge identisch sind, dann können psychologische Vorgänge als kausal wirksam betrachtet werden
Smart: ja, da psychologische Aussage nur Begleiterscheinung ist, die selbst keinerlei Wirkung hat
Qualia
Epistemologischer Einwand gg die Identitätstheorie (Smart)
wie kann es sein, dass wir über die eine Beschreibung bescheid wissen, über die andere aber nicht?
psychologische kennen wir
physiologische nicht (immer)
Blitz: wurde gesehen bevor verstanden wurde, dass es sich um eine elektrische Entladung handelt
Bedeutungstheoretischer Einwand gg Identitätstheorie (Smart)
würden sich physikalische und psychologische Aussagen auf das Gleiche beziehen, müssten sie bedeutungsgleich sein
Blitz = elektrische Entladung
Ich sehe einen Blitz = Ich sehe eine elektrische Entladung
falsche Bedeutungstheorie
Bedeutung eines Gegenstandes =/ Gegenstand
Sprache bildet nicht nur ab
Argument der mutiplen Realisierbarkeit gg Identitätstheorie (H. Putnam formulierte es)
die Zuordnung eines Seelischen Zustands zu einem Körperlichen ist falsch
Schmerz verlangt nicht eine Reizung von C-Fasern
Thomas Nagel: Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?
= phänomenaler Charakter von Wahrnehmungen und Empfindungen
entstand bei der Suche nach Geistig-Seelischen Eigenschaften, die nicht mit physikalischen Eigenschagten identifiziert werden können
geistig-seelische Ereignisse können erst von einem Organismus erlebt werden, wenn er ist, wie dieser Organismus ist
z. B. Fledermäuse + Echolot
physikalische Rekonsturktion möglich, aber nicht das Wissen wie es ist sich mit Echolotung fortzubewegen
gilt auch für Menschen untereinander
Versuch des Verstehens ist immer eine Umschreibung
subjektive Wahrnehmung ist persönlich
kritisiert bei Physikalismus + Identitätstheorie: Verlust der Subjektivität
Argument gg die Subjektivität der Wahrnehmug
von Maxwell Bennett und Peter M. S. Hacker
Wahrnehmung ist durch Wahrnehmungsobjekt bestimmt und kann somit nur objektiv sein
bei Nagel wäre Argumentation eine Verdopplung
man nehme etwas objektiv wahr
und man nehme es nochmal war, ohne den objektiven Gegenstand
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