Formen der Differenzierung (Klafki, 1996)
Äußere Differenzierung
Innere Differenzierung/Binnendifferenzierung
= schulorganisatorisch
= unterrichtsorganisatorisch
a) Interschulisch: Institutionelle Differenzierung -> Einteilung in verschiedene Schulformen (Gymnasium, Realschule, etc.)
Sitte & Wohlschlägl, 2001
“alle didaktisch-methodischen Maßnahmen innerhalb eines gemeinsamen Klassenunterrichts”
meist fachbezogen
grundsätzlich in heterogenen Lerngruppen
b) Intraschulisch (= innerhalb einer Schulart): Einteilung in Schulleistungen, Interessen, Begabungen, Religion, Geschlecht, Förderbedarf…
Ziel: den individuellen Begabungen/Fähigkeiten/Interessen der SuS gerecht werden & möglichst alle SuS zur Beherrschung der Lernziele führen
-> Chancengleichheit
-> optimale Förderung aller
zusätzliche Vorteile: Soziales Lernen, Personales Lernen (Demmig, 2007)
Gestaltungsbereiche von innerer Differenzierung (Riedl, 2008)
Riedl, 2008 (außer Alter, Geschlecht, Interesse)
Unterscheidung in
Fundamentum: Grundlagen, die alle SuS erreichen müssen
und
Additum: Vertiefung/zusätzliche Inhalte
-> Annahme: Lernen trotz heterogen zusammengesetzten Lerngruppen effektiv
-> Förderung von SuS mit Lerndefiziten, damit auch diese das Fundamentum erreichen, ohne leistungsstärkere zu vernachlässigen (Additum)
Tisch Misch Mal Sal
Bereiche von Differenzierung (Schorch, 2007)
Qualitative Diff. :
Variation der Aufgabenstellung hinsichtlich Schwierigkeitsgrades
Quantitative Diff.:
Berücksichtigung unterschiedlicher Arbeitstempi
Grund- und Zusatzaufgaben
Methodische Diff.:
unterschiedliche Zugangsweisen zum Thema
Berücksichtigung untersch. Lerntypen
Intensitätsgrad der Lehrerhilfe
Mediale Diff.:
untersch. konkrete Repräsentationshilfen nach Abstraktionsfähigkeit
QuaQuaMeMe
40 Wege der Binnendifferenzierung für heterogene Lerngruppen (Aschemann et al., 2011)
Binnendifferenzierung:
notwendig in allen heterogenen Lerngruppen
= innere Differenzierung/didaktische Differenzierung
= alle Differenzierungsformen, die innerhalb einer gemeinsam unterrichteten LernerInnengruppe vorgenommen werden
= Methoden, um mit Unterschieden der Lernenden umzugehen, ohne die gesamte Gruppe dauerhaft aufzuteilen
Voraussetzungen der Binnendifferenzierung
Richtige Balance zwischen Gleichheit und Differenz (Homogenitätserwartungen und Heterogenität)
Hoch motivierte Lernende
Besondere Kompetenz der LK → Überblick über viele parallele Prozesse gleichzeitig
Binnendifferenzierung = hoch komplexes Lernarrangement
Genaue Eingangsdiagnose, Erhebung des Lernstands
→ Stärken & Schwächen der einzelnen Lernenden (Scholz, 2007)
→ Lernbedingungen & Schwierigkeiten bei der Aufgabenbearbeitung & Lernfortschritt (Kiper, 2008)
Hohe diagnostische Kompetenzen der Lehrenden
Entsprechende zeitliche Möglichkeiten im Rahmen des Unterrichts (laufende Diagnose)
Definition individueller Ziele (vor dem eigentlichen Lernprozess) (Salner-Gridling, 2009)
Selektion sollte keine/untergeordnete Rolle spielen → kein Erreichen eines gemeinsamen Minimalleistungsniveaus (Wischer, 2008) → Problem: curriculare Vorgaben
Ziele der Binnendifferenzierung (Kaufmann, 2007)
Ziele (Bönsch, 1995)
jeden SuS entsprechend seiner Individualität zu fördern und spezifische Interessen/Bedürfnisse/Lernvoraussetzungen berücksichtigen
-> Ernstnehmen des Rechtes auf freie Entfaltung der Persönlichkeit
Möglichkeiten der Bildungs- und Lebenschancen eröffnen
Unverschuldete soziale Benachteiligung abbauen
Freude am Lernen und Arbeiten erreichen
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