Ein 40-jähriger Patient soll wegen einer akuten Cholezystitis laparoskopisch cholezystektomiert werden. Der Patient ist von Beruf Lkw-Fahrer und wiegt bei 174 cm Körpergröße 100 kg. Er ist Raucher (35 Pack years) und trinkt regelmäßig Bier und Spirituosen. Wegen eines seit Jahren bestehenden arteriellen Hypertonus ist er auf den Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten Candesartan eingestellt; nach eigenen Aussagen nimmt er das Präparat jedoch nur unregelmäßig ein.
Vor der Anästhesieeinleitung hat der Patient einen Blutdruck von 170/100 mmHg bei einer Herzfrequenz von 98/min. Die pulsoxymetrisch ermittelte Sauerstoffsättigung liegt vor Anästhesiebeginn bei 95 %.
Welche der folgenden Aussagen zum Anästhesiemanagement trifft am wenigsten zu?
Eine 24 Jahre alte Frau mit einem Körpergewicht von etwa 65 kg und einer Körpergröße von etwa 175 cm wird vom Notarzt wegen rasch zunehmender, zuletzt sehr starker Unterbauchschmerzen in die zentrale Notfallaufnahme eines Krankenhauses der Regelversorgung gebracht. Im Rahmen der präklinischen Versorgung wurden der Patientin vom Notarzt über einen venösen Zugang 5 mg Morphin injiziert und in der Folge während des 15 Minuten dauernden Transports etwa 250 mL einer balancierten kristalloiden Lösung infundiert.
Die klinische Untersuchung ergibt folgende Befunde: zugewandt, örtlich und zeitlich orientiert, Pupillen mitteleng und isokor mit prompter Lichtreaktion, kein Meningismus. Rachenring leicht gerötet, Zunge trocken und leicht weißlich belegt. Lunge seitengleich vesikuläres Atemgeräusch. Regelmäßige Herzaktion ohne Geräusche, arterieller Druck 125/65 mmHg, Herzfrequenz 105/min. Diffuser Druckschmerz im gesamten Unterbauch, deutlicher Loslassschmerz am McBurney-Punkt, Klopfschmerz im linken und rechten Unterbauch. Temperatur rektal 38,5 °C. Sonographisch stark aufgetriebene Appendix, Durchmesser etwa 13 mm, zusätzlich deutliche Flüssigkeitsansammlung im rechten Unterbauch.
Unter der Diagnose „akute Appendizitis“ wird die Notfallindikation zur Laparotomie gestellt. Die Patientin hat vor knapp zwei Stunden einen Suppenteller Grießbrei zu sich genommen.
Welche Aussage trifft für die Patientin im Zusammenhang mit der Einleitung einer Allgemeinanästhesie am meisten zu?
Ein 78-jähriger Patient wird vom Notarzt mit der Verdachtsdiagnose "mechanischer Ileus" in die Notfallaufnahme eines Krankenhauses der Regelversorgung gebracht. Der Patient (Körpergewicht etwa 75 kg, Körpergröße etwa 170 cm) ist bewusstseinsklar und befindet sich in einem stark reduzierten Allgemeinzustand (AZ). Er ist dyspnoisch, blass und kaltschweißig, die Zunge ist trocken. Der Notarzt berichtet, dass der Patient bei der ersten Untersuchung ein diffus druckschmerzhaftes Abdomen und hochgestellte, klingende Darmgeräusche aufgewiesen habe; die starken abdominalen Schmerzen hätten sich nach i. v. Injektion von 1,25 g Metamizol und nachfolgender Zufuhr von weiteren 1,25 g Metamizol über eine kristalloide Infusion deutlich gebessert. Bei der Aufnahme zeigt das laufende 3-Kanal-EKG einen Sinusrhythmus, der systolische Druck beträgt 80 mmHg, die Herzfrequenz 115/min und die periphere arterielle Sauerstoffsättigung 80 %; der Blutzucker war bei der präklinischen Erstversorgung mit 144 mg/dL bestimmt worden. Nach der Umlagerung in ein bereitstehendes Klinikbett wird der Patient weiter befragt, dabei äußert er, dass er in den letzten Monaten etwa 15 kg an Gewicht verloren habe. Die sonografische Untersuchung ergibt den Verdacht auf einen großen Tumor im Bereich des Colon sigmoideum. Da der Patient über erneut einsetzende starke Schmerzen klagt und kotig erbricht (sog. Miserere), wird der Entschluss zur unverzüglichen Laparotomie gefasst.
Welches der folgenden Risiken steht bei diesem Patienten bei der Narkoseeinleitung zur Laparotomie im Vordergrund?
Bei Herrn S. wurde bereits am Unfallort zur endotrachealen Intubation eine Notfallnarkose eingeleitet.
Wenn beim polytraumatisierten Patienten im Rahmen der Schockraumversorgung eine Notfallnarkose als "Blitzeinleitung" (Rapid Sequence Induction) durchgeführt werden soll, sind einige Besonderheiten zu beachten.
Welche der folgenden Aussagen zur sog. Blitzeinleitung trifft am ehesten zu?
Beide Frakturen sollen operativ versorgt werden. Der Patient gibt an, dass er vor ca. 3 Stunden ein kleines Frühstück mit Kaffee, Milch, Zucker, einem Marmeladenbrot und einem Ei zu sich genommen habe. Daumen und Zeigefinger der rechten Hand sind blass, kalt und minderdurchblutet. Der Bruchspalt ist atypisch weit. Der Chirurg stellt die Notfallindikation. Der Patient gibt anamnestisch an, dass er seit Jahren keinen Alkohol trinke, da seine Leberfunktion infolge einer Virushepatitis eingeschränkt sei.
Welches Anästhesieverfahren sollte bei dem Patienten unter Abwägung des günstigsten Nutzen-Risiko-Verhältnisses am ehesten zum Einsatz kommen?
Welche Maßnahme, die innerhalb von 15 min vor der Narkoseeinleitung durchgeführt werden kann, senkt im Falle einer Aspiration das Risiko pulmonaler Schäden am effektivsten?
Gabe eines/von
Sie leiten eine Allgemeinanästhesie zur laparoskopischen Appendektomie bei einem 26-jährigen Mann ein. In der Anamnese berichtete dieser von starken abdominellen Schmerzen mit Übelkeit und repetitivem Erbrechen in den letzten Tagen.
Welche Aussage zur Narkoseeinleitung und Atemwegssicherung ist bei diesem Patienten am ehesten zutreffend?
In welcher Reihenfolge sind die genannten Maßnahmen vor Beginn des therapeutischen Eingriffs beim vorliegenden Fall am sinnvollsten?
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